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Glaubenssätze oder lustige kleine Biester unseres Unterbewusstseins

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Ich unterbreche kurz die Sache mit der Individualität und gehe auf Glaubenssätze ein, denn sie werden noch öfter Erwähnung finden. Damit ihr wisst, was ich darunter verstehe und wie ich die Sache sehe, folgt ein Zwischenkapitel über die kleinen Biester.

Wir kennen sie alle, wir haben sie alle (vielleicht einige sehr spirituelle Menschen nicht). Sie hocken gut getarnt in unserem Unterbewusstsein und steuern so manches Verhalten, ohne, dass es uns bewusst ist (so ist das halt mit dem Unterbewusstsein).

Wie kommen sie in unser Unterbewusstsein und warum fallen sie uns nicht auf? Der Weg ins Unterbewusstsein Meiner Theorie nach entstehen Glaubenssätze auf zwei verschiedene Arten. 1. Big Bang (durch Schock).2. Konditionierung (stete Wiederholung) 1. Nehmen wir an, du bist ein Kind (dieses Beispiel kommt später noch einmal), deine Eltern haben sich gerade getrennt. In einer Krisensituation wirft dir ein Elternteil vor, du seist dafür verantwortlich, dass die Ehe auseinandergegangen ist. Big Bang! Die Situation ist schwer für dich, du verstehst nicht, warum sich deine Eltern getrennt haben, nun hast du die Erklärung. Du bist schuld! Das hat dich wie eine Bratpfanne getroffen, es ist ein Schock und da du ein Kind bist, glaubst du es natürlich. Du bist schuld ist der Glaubenssatz-Samenkorn. Er ist in dein Unterbewusstsein gepflanzt worden und kann nun gedeihen. Vielleicht bringt dich der Glaubenssatz dazu, ständig und für alles die Schuld bei dir selbst zu suchen. Vielleicht verändert er sich ein bisschen, wird konkreter. Meine Eltern haben sich wegen mir getrennt, weil ich ein schlimmer Mensch bin. → Wenn ich so ein schlimmer Mensch bin, kann mich niemand lieben. = Ich bin nicht liebenswert. 2. Stell dir vor, du möchtest einem Elternteil beim Kochen helfen. Du hast noch keine Erfahrungen und machst es “nicht richtig“ (oder nur nicht so wie dein Elternteil). Genervt wird dir an den Kopf geworfen, dass du das nicht kannst und besser spielen gehst. Diese Situation taucht immer wieder auf. Der Satz, dass du es nicht kannst, wiederholt sich ständig. Irgendwann steht für dich fest; Ich kann nicht kochen! Wie bei den meisten Dingen gibt es auch hier eine Mischform aus 1 und 2. Dazu muss ich jedoch erst ein bisschen ausholen. Glaubenssätze existieren in unserem Unterbewusstsein und im kollektiven Bewusstsein, sie verbergen sich hinter Regeln, Maßstäben und gesellschaftlichen Normen. Man macht das nicht!Weil man das nicht macht! Wer ist man? Die Gesellschaft oder ein Teil der Gesellschaft. Man ist das, was man nach außen zeigt. Vor hundertfünfzig Jahren hat man als Frau keine Hosen getragen. Warum? Weil man das als Frau nicht gemacht hat. Überprüft man diese Sätze auf Logik, können sie diese oft nicht aufweisen, oder nicht mehr aufweisen. Irgendwann waren sie vielleicht nützlich oder wichtig, haben jedoch diesen Status mit den Jahren/Jahrzehnten/Jahrhunderten verloren. Heute neigen einige (mir kommt es so vor als sein es viele) Eltern dazu, ihre Kinder in Rosa und Hellblau zu kleiden, um ihr Geschlecht zu verdeutlichen. In meiner Kindheit war es Rot und Blau. Reisen wir in der Zeit zurück, so ist Rot die Farbe der Könige. Farben unterschieden keine Geschlechter, sondern Stände. Kleidung für Mädchen ist oft verspielter, mit Rüschen und Schleifen besetzt. Warum? Weil Mädchen als niedlich, verspielt, sanft und lieb gelten. Mädchen prügeln sich nicht, sie machen sich nicht schmutzig, sie sind nicht laut. Alles Glaubenssätze, mit denen wir groß werden (zumindest in unseren Breitengraden). Ich kann diesen Vorstellungen gar nicht ausweichen, sie sind überall um mich herum, ich bekomme sie automatisch mit. Nehmen wir an, ich bin ein Mädchen, das nichts mit den Glaubenssätzen anfangen kann. Nun finde ich einen Jungen süß, der lässt mich jedoch abblitzen. Angenommen, das ist mir nicht egal und ich betreibe Ursachenforschung, dann komme ich zu dem Schluss; er mag mich nicht, weil ich kein richtiges Mädchen bin. Hier haben wir die 2 (Mädchen sind) und die 1 (Abblitzen) in Kombination, wodurch ich mir meinen eigenen Glaubenssatz heranzüchte. Die ständige Wiederholung im außen, bringt mich in einem Schockmoment zu einer übereilten Erklärung. Greifen wir das Beispiel noch einmal auf. Möglicherweise stimmt meine Schlussfolgerung. Mein Angebeteter steht nicht auf mich, weil ich Hosen trage und Fußball spiele. Das gemeine an Glaubenssätzen ist ihr verallgemeinernder Charakter. Es heißt dann in meinem Unterbewusstsein nicht; Der Junge mag mich nicht, weil ich Hosen trage. Es heißt; Jungs mögen mich nicht, weil ich Hosen trage. Gut wäre es gewesen, zu sehen, dass dieser eine Junge nicht auf mich steht, weil ich Hosen trage. Er steht auf etwas Anderes. Das bedeutet, wir passen nicht zusammen. Doch ist er nicht der einzige Junge auf der Welt. Geschmäcker, Interessen und Charaktere sind unterschiedlich. Wahrscheinlich ist es die Konditionierung, die ständige Wiederholung im Außen, die einen dazu verführt, den allgemeinen Glaubenssatz der Gesellschaft aufzugreifen. Hinzukommt, dass es leichter, naheliegender ist, ich muss nicht so intensiv suchen. Entsprechen mir die Glaubensätze jedoch nicht, entsprechen sie meinem Charakter nicht, so werden sie mich nicht froh machen, sie werden mich eher blockieren und einengen. Angenommen, ich trage nur noch Röcke, weil ich davon überzeugt bin, dass Jungs solche Mädchen mögen, dann fühle ich mich ständig unwohl. Ich zupfe an kurzen Röcken rum, verheddere mich in langen und mache einen ziemlich nervösen und genervten Eindruck. Werde ich so Erfolg bei Jungs haben? Wahrscheinlich nicht. Wenn doch, besteht nun die Gefahr, dass sich der Junge für einen Fake interessiert. Er mag dieses Röcke-tragende-Mädchen, das kein Fußball spielt, aber mag er auch das Mädchen, das ich eigentlich bin? Keine Sorge, man kann Glaubenssätze aufspüren, erkennen, umprogrammieren oder löschen. Ja, das macht ein bisschen Arbeit und manchmal sind die Biester hartnäckig, doch es ist möglich. Wie das funktioniert, erkläre ich in einem späteren Kapitel. Das tue ich nicht, um künstlich Spannung zu erzeugen, sondern weil sich das Wie besser in einen anderen Zusammenhang einbetten lässt.


Wie ich dich Nicht erfolgreicher, attraktiver, beliebter, aber zufriedener mache

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