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Kapitel 4 - In Liebe

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An der ausgedehnten Strandpromenade, welche die einzelnen Inselstädtchen entlang der Küste miteinander verband, fiel Alisia unter der beachtlichen Anzahl unterschiedlicher Boutiquen ein Schmuckgeschäft auf. Entzückt bewunderte die Jugendliche die glitzernden Schmuckstücke, die, in Gold und Silber gefertigt, im Schaufenster lagen.

Sean gefiel ein Silberkettchen mit einem herzförmigen Anhänger, aus dessen Mitte ein roter Stein funkelte. Er malte sich aus, wie das Kettchen auf dem sonnengebräunten Dekolleté seiner Liebsten schimmerte. Den roten Stein würde sie als Symbol ihrer Liebe tragen.

Er richtete seinen Blick auf Alisias Gesicht, das bei all dem exquisiten Schmuck vor Bewunderung strahlte.

„Gehen wir doch rein, ich möchte dir ein Kettchen davon kaufen“, bot Sean seiner Freundin an.

Im Geschäft holte die Verkäuferin einige Silberketten aus einer Glasvitrine, legte sie Sean und Alisia vor.

„Wie gefällt dir dieses Kettchen?“, fragte Sean seine Freundin, während er auf die Herzkette mit dem winzigen Rubin deutete.

„Ich finde es sehr hübsch“, erwiderte Alisia erfreut.

„Der Rubin ist der Edelstein der Liebe“, bemerkte die Verkäuferin und lächelte ihre Kunden an.

„Dann ist es genau das Richtige für uns“, verkündete Sean. Er gab Alisia einen Kuss auf die Wange.

Die Verkäuferin legte die Silberkette in ein Etui, kassierte den Preis und überreichte Sean das Schmuckstück.

Vor der Boutique legte er seinen Arm um Alisias Schulter, indes sie in Richtung Dünen spazierten.

Die milde Abendsonne wärmte noch immer den feinen Sand entlang des Strandes, der sich zunehmend lichtete. Die Jugendlichen suchten nach einem geschützten Platz bei den Dünen, an welchem sie dem bevorstehenden Sonnenuntergang folgen könnten.

Sean verspürte eine enorme Lust, sich mit seiner Liebsten in den brausenden Wellen zu vergnügen. Aufgeregt zog er das rosenholzfarbige T-Shirt und die schwarze Jeans aus, warf seine Kleidung auf die Decke.

„Komm, gehen wir noch mal baden. Jetzt ist es am schönsten!“, beschwor er seine Freundin, die sich daraufhin ebenso der Kleidung entledigte.

Ein stürmischer Wind wehte vom Meer herüber und trieb bis über die Dünen, hinter welchen er durch die hochgewachsenen Bäume und Büsche an Heftigkeit verlor.

Alisia hatte sich bis auf ihren violetten Bikini ausgezogen, bibberte neben ihrem durchtrainierten Freund, dessen mittelblonde Locken im Wind wedelten.

Er griff nach ihrer Hand, lächelte sie schelmisch an.

„Komm, gehen wir rein!“

Hinter ihnen hörte Alisia eine Gruppe von Jugendlichen albern und lachen, offensichtlich feierten sie irgendeine Party. Flaschengeklirre durchbrach das Rauschen des Meeres und die müden Schreie der Möwen, die peu à peu ein Nachtquartier in Strandnähe suchten.

Hand in Hand rannten sie über den weichen Sand, hüpften in das schäumende Meer.

Spaziergänger, die vor dem Abendessen ein letztes Mal am Strand entlang bummelten, beobachteten, wie sich das Pärchen im kalten Wasser tummelte.

Sean umarmte den frierenden Körper seiner Liebsten.

„Baby, lass dich von mir wärmen!“, wisperte er, während seine Hände entlang ihrer Taille bis zum Po wanderten.

Alisia fühlte seine Hitze auf ihrer frierenden Haut. Die salzigen Tropfen rannen von Seans lockigem Haar über die Stirn in sein Gesicht, benetzten seine Lippen. Er küsste sie leidenschaftlich, als wünschte er sich, für immer mit ihr im brausenden Meer zu baden. Sie schmeckte das Salz auf seiner Zunge.

Seine Hände berührten ihre Brust, die halb aus dem Bikini-Oberteil gerutscht war. Er fühlte, wie seine Erregung zunahm.

„Du bist süß!“, hauchte er seiner Liebsten zu.

Nach einer Weile löste sich Alisia von ihrem heißen Lover, zupfte an ihrem losen Bikini-Oberteil und sprang durch die kühlen Wellen.

Sie hopste durchs schäumende Wasser, bis sie das Ufer erreichte, rannte zur Decke, wo sie sich in ein Badetuch hüllte.

Sean gesellte sich zu ihr, rubbelte seine triefende Haut trocken. Er kuschelte sich an seine Freundin, die völlig durchfroren zitterte.

Unvermittelt kramte er eine Sektflasche und Plastikbecher aus dem Rucksack.

„Von dem Sekt wird dir warm“, erklärte er. „Außerdem haben wir etwas zu feiern.“

„Okay, du hast mich überzeugt“ erwiderte Alisia etwas verfroren, bevor ihr Sean einen Becher mit dem sprudelnden Alkohol überreichte.

„Auf uns!“, prostete er ihr zu.

Genüsslich trank sie den Sekt, schaute auf das tosende Meer. Eine riesige Sturmmöwe kreiste über den Wellenbrechern neben der Brücke.

Aus dem Hintergrund schallte gedämpfte Popmusik. Hin und wieder vernahmen sie Gelächter. Beißender Tabakrauch stieg in den abendlichen Himmel, verdarb die frische Meeresluft.

„Ich habe da noch was für meine kleine Meerjungfrau“, scherzte Sean, reichte Alisia das Etui.

Hingerissen öffnete sie die Schachtel, erblickte das glitzernde Halskettchen mit dem herzförmigen Anhänger, aus dessen Zentrum der Rubin leuchtete. Aufgekratzt legte sie sich das Kettchen ans Dekolleté.

„Danke, Sean!“

„Ich liebe dich, meine Kleine“, erwiderte er, schmuste sich an sie. „Und freu mich, wenn du glücklich bist.“

„Ich liebe dich auch“, antwortete Alisia.

Nach mehreren Bechern Sekt fühlte sie kaum noch den stürmischen Wind.

Die rötliche Sonne streifte ein letztes Mal den menschenleeren Strand, bevor sie hinter den Bäumen verschwand.

Sean legte seine Arme um Alisias Schultern. Zusammen bewunderten sie, wie der goldorange Feuerball hinter dem Horizont versank.

Sehnsucht nach Meer

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