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TAGUARÍs Vermächtnis

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»Und dann sprang ich!« Mit diesen Worten endet mein erstes Buch, TAGUARÍ – Das Leben findet seinen Weg, in dem es um die Ausbildungsjahre des kolumbianischen Schamanen Don José Ariza in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts im Amazonas-urwald geht. Der Leser erlebt darin gemeinsam mit Taguarí jede Menge magischer Momente der Verbundenheit. Er wird an das eigentliche Ausmaß des Lebens erinnert, das Menschen zuteilwerden kann, die ihr Dasein unter ursprünglichen Bedingungen führen. Er ist mit dabei, wenn Taguarí sich Schritt für Schritt der Natur des Waldes annähert und auf diese Weise seine eigene Verbundenheit mit allem, was ist, wiederentdeckt. Schon bald kommuniziert Taguarí mit Tieren, Pflanzen und Bäumen und erhält von ihnen immer tiefer gehende Schulungen und Einweihungen. Mithilfe seiner Krafttiere und seiner Verbündeten gelingt es ihm, allmählich wieder in Kontakt mit seinem wahren Potenzial zu treten.

Taguarís achtjährige Ausbildungszeit endet damit, dass er in einen 50 Meter tiefen Abgrund springt. Er überlebt diesen Sprung aufgrund seiner messerscharfen Geisteskräfte. Sein physischer Körper zersplittert zwar in tausend einzelne Fragmente, doch diese setzt er durch seine Geisteskraft wieder zusammen und kehrt stolz zu seinem Maestro zurück, der ihn bereits erwartet.

Was für eine abgefahrene Geschichte, oder? Ist das ein Märchen oder die Wahrheit? Was denkst du?

Wie kann ein Mensch so etwas überleben? Unser Verstand weiß darauf keine Antwort. Und doch können einige von uns im Herzen fühlen, dass es wahr ist. Dass alles wahr ist, was Taguarí an Erinnerungen mit mir geteilt hat. Aber auch nur, wenn wir bereits wieder in Kontakt mit unserem inneren Wissen stehen, dass das Leben hier auf Erden eigentlich eine viel größere Dimension hat, als wir es bis heute als unsere Realität angenommen haben.

Dieses Buch hat das Ziel, dich verstehen zu lassen, warum Taguarí zu so etwas imstande war. Es soll darin eine Brücke geschlagen werden von Taguarís Welt in die unsrige. Denn ich behaupte nach allem, was ich auf meinem Weg erfahren, fühlen und lernen durfte: Das, was Taguarí geschafft hat, ist für uns alle möglich. Wenn wir uns daran erinnern, wer wir wirklich sind, und in unsere naturgegebene Verbundenheit mit allem, was ist, zurücktreten.

Was uns derzeit fehlt, ist der direkte Kontakt zu unserer wahren Essenz und unserem natürlichen Lebensraum: zum Mond, zur Sonne, zu Mutter Erde. Wir leben seit Generationen einen sehr extravertierten Lebensstil, der sich an den Bedürfnissen anderer Menschen und Organisationen ausrichtet und uns vollkommen aus der Form gebracht hat. Wir brauchen dringend neue Rituale, die uns wieder in Kontakt mit uns und unserem Lebensraum bringen. Und so möchte ich dich mit diesem Buch in eine andere Welt einladen, in der du dich und dein Leben neu erfahren kannst. Weil du immer größer, klarer, wacher, kraftvoller, wissender und verbundener sein wirst.

Ausgangspunkt hierfür ist das Verständnis, dass wir Menschen Teil von etwas viel Größerem sind. Dass es hier auf Erden unsagbar viele, für das ungeschulte Auge unsichtbare Wesenheiten gibt, mit denen wir kommunizieren können. Wesenheiten, die voller Liebe und Hilfsbereitschaft für uns da sind, wenn wir ihnen Wertschätzung und Dankbarkeit für ihr Sein entgegenbringen. Wir haben nur vergessen, wie wir uns mit ihnen verbinden können! Sie sind voller Wissen und Weisheit und können uns viel kompetenter schulen und unterrichten, als ein Lehrer aus unserer zivilisierten Welt es jemals könnte. Ihre Wissensquelle umfasst die Geschichte unseres Planeten, unseres Universums und all seiner Seelenlichter, die hier zu Hause sind. Seit Anbeginn der Zeit.

Und all dieser Reichtum, diese Schönheit und diese Farbenpracht der Erde sind umgeben von universellen und kosmischen Gefilden, die aus ihrer übergeordneten Perspektive heraus und mit dem Wissen des Großen Geistes die Fäden des Lebens auf Erden in ihren Händen halten. Wenn wir uns dieser natürlichen Ordnung des Lebens wieder bewusst werden und unseren Platz einnehmen, der ursprünglich für uns gedacht war, dann können wir die Feier des Lebens endlich wieder spüren und bewusst an ihr teilhaben.

Worte können natürlich nur eine vage Annäherung an die ursprüngliche und fantastische Welt bewirken, an die uns die Geschichte von Taguarí wieder herangeführt hat. Sie reichen nicht aus, um derart großartige Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten übergeordneter und uns innewohnender Kräfte zum Ausdruck zu bringen. Verbindest du dich aber mit der Energie, die sich hinter diesen Worten befindet, wirst du fühlen, worauf es an dieser Stelle ankommt.

Don José weilt übrigens weiterhin auf Erden. Er hat sich jedoch seit meiner Rückkehr nach Deutschland total zurückgezogen, empfängt keine Menschen mehr und ist über die bei uns üblichen Kommunikationsformen nicht mehr erreichbar. Und doch bewohnt er derzeit (Juni 2017) noch zum Teil seinen physischen Körper, der ihn direkt mit unserer hiesigen Dimension verbindet. Er kann auf diese Weise besser dafür sorgen, dass sein Werk auf Erden weitergetragen wird.

Für mich ist Taguarí ein Fackelträger, der uns durch seine Geschichte Bilder und Vorstellungen beschert hat, die uns auf unserem Weg zurück in das ursprüngliche Feld der Verbundenheit sehr dienlich sind. Denn Bilder und Vorstellungen sind wichtig, wenn wir uns zu einer noch ungewissen Veränderung aufmachen. Sie geben uns Orientierung und ein Fundament für unsere Träume, aus denen sich unsere neue Realität aufbauen wird.

Aber was ist dieses ursprüngliche Feld der Verbundenheit überhaupt? Es umschreibt den natürlichen Zustand des Lebens, den wir alle kennen, weil wir alle aus ihm heraus entstanden und Teil von ihm sind, zu dem wir aber aus verschiedenen Gründen schon lange den Zugang verloren haben. Die Realität hier auf Erden in ihrer modernen, industrialisierten Ausdrucksform ist von den ursprünglichen und natürlichen Bahnen des Lebens fast vollkommen abgetrennt. Seit Jahrtausenden galten bei uns die Gesetzmäßigkeiten der Dualität, die wir daher als normal und selbstverständlich angenommen haben. Dort, woher wir alle kommen und wohin das Rad der Zeit uns derzeit wieder zurückbringt, gilt die Gesetzmäßigkeit der ursprünglichen Einheit. Wenn du so willst, wurde hier auf Erden in der vergangenen Epoche eine künstliche Realität erschaffen, in der wir nur einen sehr kleinen Teil unserer eigentlichen Größe leben konnten. Denn wir lebten in Trennung – die Grundlage für die Dualität –, was unserem Verstand nicht vorstellbare Einbußen unserer Kraft, Größe und Kompetenz bescherte.

Schau dir den Asphalt unserer Städte an, diese hochgestapelten Wohnhäuser, in denen wir wie Ölsardinen eingepfercht und abgetrennt von unserem natürlichen Lebensraum hausen, die Fülle und Dramatik unserer Krankheiten, die Kriege und Auseinandersetzungen im Außen und im Innen, unsere industriell behandelte und somit vollkommen entkräftete Nahrung, die wir tagtäglich konsumieren. All das basiert auf der künstlich herbeigeführten Trennung unserer dualen Welt und kann uns jetzt als Andockpunkt dienen, um uns aufzumachen und unseren Weg zurück in das Feld der Ursprünglichkeit und zu unserer wahren Natur anzutreten.

Das, was Taguarí uns gezeigt hat, ist Folgendes: Die Ursprünglichkeit – so wie das Leben eigentlich gedacht ist – schwingt im Einheitsbewusstsein. Dieses basiert auf der Annahme, dass alles, was lebt, in Wahrheit EINS und miteinander verbunden ist. Und dass der einzig wirklich existente Webstoff des Lebens die Liebe ist. Erinnern wir uns wieder daran und treten bewusst aus dem Gefängnis der Trennung heraus, werden wir durch die gelebte Verbundenheit mit allem wieder zu unserer wahren Größe und Kompetenz zurückfinden.

Bei den Piapocos, dem indigenen Stamm, der Taguarí aufgenommen hatte, existierte beispielsweise kein Wort für »du« oder »ich«. Es gab nur ein »wir«, was ihr ursprüngliches Bewusstsein zum Ausdruck brachte, dass alles mit allem verbunden ist und dass alles, was ich nach außen abgebe, automatisch wieder zu mir zurückkommt. Jedes unfreundliche Wort, jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Handlung wirkt sich also auch auf mich selbst aus. Wir haben uns von dieser ursprünglichen Wahrheit so weit entfernt, dass sie uns fast absurd vorkommt. Doch in Wahrheit ist das, was wir gerade leben, absurd, da wir meilenweit von dem entfernt sind, was wir in Wirklichkeit leisten könnten.

Alles, was passiert ist, hatte einen höheren Sinn und diente uns und dem großen Ganzen über all die Jahrtausende. Wir alle sind viele Male hier auf Erden gewesen, um Erfahrungen in der Dualität, also der Welt der Trennung, zu sammeln. Sozusagen zu Schulungszwecken unserer Seele. Denn die Erfahrungen von Krankheit, Konflikt und Krieg sind im Feld der Ursprünglichkeit allesamt nicht möglich. Diese Phänomene existieren dort einfach nicht, da sie keinen Nährboden haben, der sie trägt. Denn dieser Nährboden heißt Trennung. Unsere derzeit noch als ganz normal empfundene Trennung voneinander – von Mensch zu Mensch, von Mensch zum Tier, zur Pflanze und zu allem, was lebt. Zuallererst aber die Trennung von uns selbst und unserer eigentlichen Wahrheit, die in diesem Buch besprochen und als Andockpunkt für einen lichtschamanischen Weg in die Neue Zeit genutzt wird. Denn nur so werden wir uns sanft und organisch aus der Trennung zu unserem natürlichen Lebensraum, dem Planeten Erde als Teil eines riesigen Universums, herausbewegen können.

Und für diesen Weg hat uns Taguarí Bilder und Vorstellungen beschert, denn das Leben, das er mit dem Stamm der Piapocos führen durfte, war wie eine kleine Insel der Ursprünglichkeit inmitten eines großen Meeres des Vergessens und der Trennung. Die Piapocos sind wie viele andere indigene Stämme nie ganz aus ihrer ursprünglichen Einheit mit sich und ihrem Lebensraum herausgetreten.

Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, dass den Schamanen aller indigenen Völker unseres Planeten unsere tiefste Hochachtung gebührt. Und zwar dafür, dass sie über einen so langen Zeitraum hinweg die energetische Schwingung des alten Wissens gehütet und bewahrt haben. Es war eine sehr heilige und stets sehr gefährliche Aufgabe, die sie, wie auch die Priester und andere Auserwählte, oft unter äußerst schwierigen Bedingungen ausgeführt haben. Denn dieses Wissen durfte in der alten Zeit nicht nach außen gelangen, da es sonst in die falschen Hände hätte fallen und für Egobelange missbraucht werden können. Und so mussten sie sich verstecken und an weit abgelegenen Orten sehr zurückgezogen leben.

Es war wichtig für das große Ganze, dass diese Felder der Ursprünglichkeit auf Erden gehalten und behütet wurden, denn nur so war es energetisch vor Kurzem möglich, das Goldene Zeitalter zu eröffnen. Und so lade ich dich ein, hier einen Moment innezuhalten und diese große Leistung der Hüter und Wächter von Mutter Erde für dich im Stillen zu ehren und zu würdigen.

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