Читать книгу Finde deine eigene Medizin - Angelika Selina Braun - Страница 9
Mein eigener Weg
ОглавлениеDie Ausführungen in diesem Buch beruhen auf den Erfahrungen und Erkenntnissen, die ich auf meinem eigenen Weg der Heilung und Bewusstwerdung in den letzten zwanzig Jahren gemacht habe. Sie geben wieder, was mich Schritt für Schritt zu mir zurückgeführt hat.
Seit ich denken kann, liebe ich es zu tanzen. Schon als Kleinkind tanzte ich oft für kranke und unglückliche Menschen, da ich intuitiv wusste, dass es ihnen dann besser geht und sie wieder lächeln können.
Als ich acht Jahre alt war, führte mich das Leben zum Leistungssport der Rhythmischen Sportgymnastik, den ich sechs Jahre lang voller Leidenschaft praktizierte. Mit 14 erlitt ich dann einen überaus schmerzhaften Bandscheibenvorfall, der mich sehr unsanft aus meinem bisherigen Leben warf. Ich erlebte ein mehrdimensionales Trauma und – wie ich es heute nenne – starb den ersten Tod meines derzeitigen Lebens. Denn mir wurde gesagt, dass ich nie wieder tanzen dürfe und meine geliebte Sportart von heute auf morgen an den Nagel hängen müsse. Ich hatte gerade die Einladung in die Nationalmannschaft bekommen und stand kurz vor der ersehnten Ernte nach Jahren harter Arbeit. Aber das war nicht alles, was meinen Schmerz ausmachte, denn ich begann zu fühlen, wie sehr meine damalige Identität mit dem Tanzen und Sich-Zeigen als Seelenausdruck verwoben war. Ohne ihn fühlte ich mich wie ein Niemand, wie ein unbeschriebenes Blatt.
Heute weiß ich, dass dieser Tod mitsamt seinem Schmerz wichtig und notwendig für mich war, denn er war der Initiator und Wegweiser, der mich auf den Weg brachte, der die Grundlage für dieses Buch darstellt. Im Endeffekt war es meine Liebe zum Tanz, die mich zurück zu der Ursprünglichkeit der Energien gebracht hat. Denn alles, was ich daraufhin tat, war von der Sehnsucht geprägt, verstehen zu wollen, warum mir dieses Trauma widerfahren war, was der Sinn meines Leidens und der tiefen Entwurzelung war, die ich durch das plötzliche Ende meines damaligen Lebens erlebte. Meine innere Stimme sagte mir immer wieder, dass dies alles einen tieferen Sinn habe und dass es nicht wahr sei, dass mein Körper fehlerhaft oder schwach sei. Oder dass das Leben schlecht und ungerecht sei. In mir war ein Feuer entfacht, das mir die Kraft verlieh, mich auf die große Suche nach der wahrhaftigen Essenz des Lebens und dem wahren Grund von Krankheiten zu machen.
Ich studierte zunächst Sportwissenschaften und Physiotherapie, was mir zwar viel Wissen über die Basisfunktionen des menschlichen Körpers einbrachte, mich aber nicht im Entferntesten zufriedenstellen konnte. Es fehlte etwas. Etwas Großes, so wie ich es fühlen konnte. Und dieses Etwas brachte mich dazu, bereits in den Jahren meines Studiums, sooft ich konnte, meiner großen Südamerika-Affinität nachzugehen. Südamerika – dem Kontinent der weiblichen Energie, wie ich heute weiß. Mein Forschergeist animierte mich dazu, herauszufinden, warum es den Menschen auf diesem Kontinent scheinbar so viel leichter fällt als uns, glücklich und mit Freude im Leben zu stehen.
Als ich mein zweites Studium beendet hatte, überkam mich das Gefühl, weit weg zu müssen. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, allein mit dem bisher Gelernten zu arbeiten. Denn ich wusste, dass mir der Großteil meiner Suche noch bevorstand. Und so nahm ich, ohne darüber nachzudenken, die Einladung meiner Freundin Alex an, für sechs Wochen mit ihr nach Kolumbien zu fahren. Und in dem Moment, als ich das erste Mal kolumbianischen Boden betrat, sagte mir meine innere Stimme: »Dies ist das Land, in dem du einige Jahre leben wirst!«
Auf diese Eingebung folgten sieben Jahre, die ich in Kolumbien verbrachte. Eine sehr wichtige Zeit für mich und die Entstehung dieses Buches. Denn in dieser Zeit wurden bisher schlafende Fähigkeiten der Sinneswahrnehmung in mir geweckt. So öffneten sich vor allem meine Kanäle der Hellfühligkeit und der Intuition, die es mir ermöglichten, Informationen aus anderen, höher schwingenden Dimensionen zu empfangen. Außerdem erhielt ich das große Geschenk, in Kolumbien wieder zum Tanz zurückzufinden, wobei ich immer mehr Informationen in Form von Eingebungen und Bildern aus anderen Zeiten und Welten gezeigt bekam. Mit der Zeit setzten sich diese in mir wie Puzzleteile zusammen.
Dies alles war ziemlich neu und herausfordernd für mich, da ich in Berlin in einer sehr weltlich orientierten Familie groß geworden war, in der Überirdisches oder Metaphysisches überhaupt keinen Stellenwert hatte. Aber ich bekam die Zeit, die ich brauchte, um mich an diese neuen Umstände zu gewöhnen. Im Jahre 2009 begann dann die segensreiche Zeit, die ich an der Seite von Taguarí verbringen durfte. Sie war für diesen bereits laufenden Prozess in mir und die Entstehung dieses Buches natürlich ebenfalls sehr förderlich.
Taguarí brachte mich in vielerlei Hinsicht auf meinen Weg: durch die Selbstverständlichkeit beispielsweise, mit der er sich mit mir auf Augenhöhe austauschte und mich in seine Geheimnisse und Lehren einweihte. Er gab mir nie das Gefühl, seine Schülerin zu sein, sondern stellte mich immer in eine ihm ebenbürtige Position. Mir wurde bewusst, dass Taguarí etwas in mir sah, was ich damals selbst noch nicht sehen konnte (und auch heute erst allmählich zu erkennen bereit bin). Er sah bereits mein eigentliches Potenzial, meinen Bewusstseinsgrad und ein Wissen, das in mir schlummerte und das dafür gesorgt hatte, dass ich zu ihm geführt wurde. Sein Glaube an mich und das Wissen um meine Seelenherkunft und -aufgabe in diesem Leben ließen nach und nach auch in mir den Glauben an mich wachsen. Und ohne diesen Glauben wäre ich den Weg, über den ich heute schreibe, bestimmt nicht gegangen.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie er immer und immer wieder seine Erzählungen unterbrach, mich tief anblickte und fragte: »Angelika, was ist eigentlich dein Tanz?« Zum damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was er meinte. Doch heute weiß ich, dass genau diese Frage von Don José meine Initialzündung für das Zusammenbringen aller Mosaiksteine dieses Weges war.
Dann kam irgendwann der Tag, an dem ich gewahr wurde, dass es nun an der Zeit war, nach Hause zu gehen. Von meinen Helfern aus der geistigen Welt wurde mir mitgeteilt, dass ich die Menschen dort wieder zurück in die Ursprünglichkeit führen solle. Wie ich das aber genau anzustellen hatte, wurde mir zum damaligen Zeitpunkt leider noch nicht gezeigt. Dies erkannte ich erst nach und nach in Deutschland, als mein neues Ich auf mein altes traf und ich feststellte, dass sich in mir Türen zu einer längst vergangenen Zeit und ihrem Wissen geöffnet hatten.
Vor allem wenn ich tanzte, kamen immer mehr Bilder und Erinnerungen hoch, die sich gemeinsam mit all meinen wissenschaftlichen Studien und meinen Erlebnissen auf meinem Weg der Heilung zu einem großen Ganzen zusammenfanden. Ich begann, Seminare mit dem Titel »Wie finde ich meine eigene Medizin?« zu geben. Jedes Seminar war vollkommen anders, doch für alle Teilnehmer, auch für mich selbst, bereichernd und lehrreich.
Ich ließ mich einfach führen, von den Menschen, die zu mir kamen, und dem, was sie mitbrachten. Jedes Seminar klärte den Weg und ließ ihn immer mehr zu einem Ganzen werden. Die Mosaiksteinchen setzten sich nach und nach zusammen, und nur so war es mir möglich, irgendwann die Gesamtheit dieses Weges zu erfassen. Ich habe immer meiner inneren Stimme vertraut. Nicht zuletzt verdanke ich meinen Helfern aus der geistigen Welt das Erkennen dieses Weges, wofür ich tiefe Dankbarkeit und Demut empfinde.
Es gibt so viele Wege in die neue Zeit, und für mich ist es wichtig, dass du weißt, dass es nach meinem Empfinden keinen besseren oder schlechteren Weg gibt. Alle Wege haben ihre Berechtigung und sind für bestimmte Menschen genau richtig. Wenn mein Weg in die neue Zeit dir dienlich ist, freue ich mich sehr. Wenn nicht, bin ich mir sicher, dass du bald einen anderen, für dich dienlichen Weg zu deinem wahren Potenzial finden wirst.