Читать книгу The Glow - Naturkosmetik selber machen - Anita Bechloch - Страница 8
Оглавление»The Glow« heiß begehrt, aber schwer erreichbar
Wir alle möchten gesund und sauber leben und unseren Körper nicht unnötig mit Chemikalien belasten. Doch was genauso wichtig ist: Wir wollen fantastisch aussehen! The Glow – das bedeutet gesunde, klare, strahlende Haut. Es ist ein Leuchten von innen heraus, das sich nicht mit Cremes, Make-up oder Highlightern nachahmen lässt.
Der Glow ist kein Privileg junger Haut – gesunde Ernährung und ein ausgeglichener Lebensstil lassen die Haut in jedem Lebensalter strahlen!
Es ist der Glow, den die Haut nach einem langen Winterspaziergang besitzt, nach einem Saunagang, nach einer anstrengenden Yogaklasse oder wenn man frisch verliebt ist. Dieses Strahlen ist übrigens kein Privileg junger Haut – es lässt sich in jedem Lebensalter erzielen.
SO KEHRT DER GLOW ZURÜCK
Der Glow ist der heilige Beauty-Gral, heiß begehrt, aber schwer erreichbar. Wir verfolgen zwei Herangehensweisen. Die erste ist die einfachere, hier setzen unsere Rezepte an: Wir verhelfen der Haut von außen zu ihrem natürlichen Strahlen.
Voraussetzung dafür ist eine gesunde und gut gereinigte Hautoberfläche, frei von Schmutz, Make-up-Resten, überschüssigem Talg und Verhornungen – also porentief rein, wie es in der Werbung heißt. Schützen Sie Ihre Haut zudem vor Feuchtigkeitsverlusten, sonst bildet sie schneller Fältchen, reflektiert kein Licht und wirkt dadurch stumpf. Für die Versorgung mit Sauerstoff ist eine gute Durchblutung wichtig. Das alles sind Maßnahmen, die wir mithilfe der selbst hergestellten Skincare in Angriff nehmen.
Doch jetzt zur schlechten Nachricht: Auch wenn die Kosmetikindustrie uns gerne vom Gegenteil überzeugen möchte – Schönheit kommt sprichwörtlich von innen. Nichts, was wir allein von außen auf die Haut auftragen, kann ihr dauerhaft zum Strahlen verhelfen. Um unser Aussehen wirklich nachhaltig positiv zu beeinflussen, müssen wir die Haut auch von innen versorgen. Das erreichen wir mit der richtigen Ernährung, einem optimalen Feuchtigkeitshaushalt, guter Durchblutung und – falls nötig – einer Umstellung unserer Lebensgewohnheiten.
OHNE ANHALTENDE WIRKUNG
Jedes Jahr werden Milliarden von Euro für Anti-Aging-Cremes und -Kosmetik ausgegeben, doch keiner dieser teilweise sehr teuren Artikel hat die Kraft, den Alterungsprozess umzukehren. Je dramatischer und schneller der versprochene Effekt eintreten soll, desto mehr Skepsis ist angebracht. Ein effektives Produkt kann die Zeichen der Hautalterung kurzzeitig maskieren, indem es zum Beispiel die Haut zusammenzieht und so erste feine Linien mildert. Langfristig kann dieser Effekt jedoch nicht aufrechterhalten werden, da Wirkstoffe wie Kollagen bei äußerlicher Anwendung in den meisten Fällen gar nicht in den Körper eindringen können. Der Grund dafür liegt im Aufbau der Haut, unserem größten und besonders vielseitigen Organ.
DER AUFBAU DER HAUT
Unsere Haut schützt uns vor Umwelteinflüssen, reguliert die Körpertemperatur, den Wasserhaushalt und ist ein wichtiges Stoffwechselorgan. Anhand ihres Aussehens kann man viele Rückschlüsse auf unseren Gesundheitszustand und unser Seelenleben ziehen. Die Haut speichert Wasser und Fett, sondert Schweiß oder Talg ab und erneuert sich fortlaufend selbst. Um sie bestmöglich versorgen zu können, müssen wir verstehen, wie sie grundsätzlich aufgebaut ist.
DIE EPIDERMIS (OBERHAUT)
Die Epidermis ist die oberste, sichtbare Hautschicht und besteht aus mehreren Zellschichten, die übereinandergestapelt sind wie ein Kartendeck. In der untersten Lage wachsen neue Zellen heran, die innerhalb von etwa 30 Tagen an die Oberfläche wandern. Dort sterben sie wieder ab und werden von unten durch neue Generationen ersetzt. Unsere Haut regeneriert sich also ständig selbst. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich dieser Zellerneuerungsprozess, außerdem kann die Haut nun weniger Feuchtigkeit speichern. Die Oberhaut enthält nur einen geringen Wasseranteil und setzt sich hauptsächlich aus Keratinozyten (Hornzellen) und einer dünnen Lipidschicht (Fett) zusammen. Keratin ist wasserabweisend und verleiht der Haut Festigkeit. Eine intakte Lipidschicht schützt vor Feuchtigkeitsverlust und hält die Haut geschmeidig. Auf der Epidermis zeichnen sich die unerwünschten Anzeichen der Hautalterung ab: Dazu gehören Falten, Pigmentflecken und fahler Teint.
Im Schlaf regeneriert sich die Haut von den Strapazen des Tages, Zellen werden repariert.
DERMIS (LEDERHAUT)
Direkt unter der Epidermis liegt eine weichere Hautschicht, die Dermis oder Lederhaut. Hier verlaufen zahlreiche Blutgefäße, welche die Versorgung der Epidermis mit Nährstoffen und Sauerstoff gewährleisten. Ihr faseriges Netzwerk aus Kollagensträngen und Elastin verleiht der Haut Spannkraft und hält sie elastisch. Spezielle Nervenzellen wie auch freie Nervenendigungen reagieren auf Wärme, Kälte und Berührungsreize. Zudem finden sich hier Talgdrüsen, deren Sekret die Haut vor Austrocknung schützt. Haarwurzeln und Schweißdrüsen sind in tieferen Bereichen der Lederhaut und damit in der Übergangsschicht zur Unterhaut angesiedelt.
DIE SUBCUTIS (UNTERHAUT)
Diese von der Lederhaut unscharf abgegrenzte, stark dehnbare Bindegewebsschicht sorgt über mehr oder weniger umfangreiche Fetteinlagerungen für die Aufpolsterung der Haut. In der Subcutis liegen zahlreiche Blut- und Lymphgefäße, dazu Schweißdrüsen und Haarwurzeln sowie ein dichtes Nervennetz, dessen Endungen alle Hautschichten durchziehen.
Der Schlüssel zu unserem Hautbild liegt also in der Tiefe: Solange Kollagen reichlich vorhanden ist, sieht die Haut jung und prall aus. Mit zunehmendem Alter brechen die Stränge auf, die Haut verliert an Volumen und kann Feuchtigkeit schlechter speichern – dadurch entstehen Falten.
Ernten Sie die Kräuter für Ihre Hautpflege frisch aus dem Garten – oder vom Fensterbrett.
WELCHEN HAUTTYP HABEN SIE?
Die Pflege sollte auf die aktuellen Bedürfnisse unserer Haut abgestimmt sein. Die Betonung liegt auf »aktuell«, denn der Hauttyp ist nicht genetisch vorprogrammiert und kann sich durch den Einfluss von Hormonen, Ernährung, Lebensgewohnheiten, Witterung, aber eben auch durch unsere Pflege verändern. Wir unterscheiden zwischen fünf Hauttypen:
NORMALE HAUT
Merkmale Normale Haut ist glatt, geschmeidig, rosig, feinporig und weist einen matten Glanz auf. Dieser Hauttyp lässt sich eher selten finden, bei den meisten Erwachsenen gerät die Haut ab der Pubertät aus dem Lot. Normale Haut ist der Zustand, den wir wiederherstellen möchten.
Pflege Die Haut morgens und abends reinigen, dabei alkohol- und seifenhaltige Produkte vermeiden. Den Moisturizer nur dann verwenden, wenn Sie ihn wirklich brauchen. Tragen Sie einmal pro Woche eine exfolierende Maske auf.
TROCKENE HAUT
Merkmale Feinporig und glanzlos neigt dieser Hauttyp zur Bildung von Knitterfältchen und einem Spannungsgefühl nach dem Waschen.
Pflege Die Haut morgens und abends reinigen. Vermeiden Sie alkohol- und seifenhaltige Produkte. Den Moisturizer auf die noch feuchte Haut auftragen. Genießen Sie einmal pro Woche eine feuchtigkeitsspendende Maske. Falls die Haut am Körper ebenfalls sehr trocken ist, verwenden Sie statt Duschgel einen Sugar Scrub.
SENSIBLE HAUT
Merkmale Ähnlich der trockenen Haut ist sie feinporig und neigt zu stärkerer Faltenbildung. Zusätzlich tendiert dieser Hauttyp jedoch zu Rötungen und geplatzten Äderchen und reagiert schnell gereizt auf diverse Pflegeprodukte.
Pflege Zweimal pro Tag mit einem milden, nicht seifenhaltigen Cleanser reinigen. Wenn Sie Make-up tragen, sollten Sie es vor der Reinigung mithilfe der Oil Cleansing Method abnehmen (>). Vermeiden Sie alkoholhaltige Toner sowie Seifenprodukte, und achten Sie darauf, dass Ihre Skincare keine Fruchtsäuren oder künstlichen Inhaltsstoffe aufweist. Wenn Ihre Haut zu geplatzten Äderchen neigt, sollten Sie besser auf Gesichtsdampfbäder verzichten.
FETTIGE HAUT
Merkmale Die großporige, fettig glänzende Haut neigt zu Pickeln und Mitessern.
Pflege Zweimal täglich gründlich reinigen. Verwenden Sie danach einen milden, alkoholhaltigen Toner. Sollte Ihre Haut genügend Fett produzieren, können Sie auf den Moisturizer eventuell gänzlich verzichten. Tragen Sie einmal pro Woche eine reinigende Maske auf.
MISCHHAUT
Merkmale Sie ist gekennzeichnet durch fettige Partien an Stirn, Nase und Kinn, während die Haut im Augen- und Wangenbereich trocken ist.
Pflege Zweimal täglich mild reinigen. Behandeln Sie die Gesichtszonen nach ihren Bedürfnissen: Trockene Stellen vertragen keinen alkoholhaltigen Toner, brauchen aber Moisturizer. Letzteren lassen Sie in fettigen Bereichen eventuell ganz entfallen. Hier einmal wöchentlich eine reinigende, in den trockenen Zonen dagegen eine feuchtigkeitsspendende Maske auftragen.
WIE ERKENNE ICH, WELCHER HAUTTYP ICH BIN?
SIE HABEN: | NORMAL | TROCKEN | SENSIBEL | FETTIG | MISCHHAUT |
Große Poren | x | x | |||
Feine Poren | x | x | x | ||
Glänzende T-Zone | x | ||||
Gesamtes Gesicht glänzt | x | ||||
Rötungen, feine Äderchen | x | ||||
Spannungsgefühl nach Waschen | x | ||||
Akne | x | x | |||
Mitesser | x | x | |||
Starke Falten | x | ||||
Dünne Haut | x | ||||
Feste Haut | x | x | |||
Strahlende Haut | x |
DIE HAUT IN GRIFF BEKOMMEN
Glücklicherweise spielt nicht nur das biologische Alter eine Rolle, es gibt eine Menge äußerer Einflüsse, die unser Aussehen positiv oder negativ beeinflussen. Genau hier setzt The Glow an: Wir betrachten unsere Hautpflege ganzheitlich, bekämpfen also nicht Symptome wie Trockenheit, Akne oder vorzeitige Fältchen, sondern versuchen, deren Ursachen so gut wie möglich auszuschalten. Unsere Haut ist ein intelligentes, atmendes, sich ständig veränderndes Organ mit außergewöhnlicher Regenerationsfähigkeit. Es ist also nie zu spät, das Ruder herumzureißen!
Einfluss auf den Zustand Ihrer Haut nehmen in erster Linie Hormone, Umwelteinflüsse, die Psyche und natürlich Ihr Lifestyle. Darunter finden sich einige Störfaktoren, die den Glow aktiv behindern – und die sind leider nicht einfach wegzucremen. Die häufigsten Glow-Buster:
chronischer Stress
zu wenig Schlaf
falsche Ernährung
zu viele Giftstoffe im Körper
Unser Lebenswandel steht uns also buchstäblich ins Gesicht geschrieben – und diesen grundlegend zu ändern kostet viel Kraft und Disziplin. Aber es kann schon mit kleinen Umstellungen gelingen, unsere Haut wieder zum Strahlen zu bringen. Fehlt Ihnen die Zeit und die Kraft, alle »Baustellen« gleichzeitig anzugehen, dann tasten Sie sich in kleinen Schritten heran. Die Taktik ist denkbar simpel, aber erfolgreich: Wir bemühen uns, so wenige Toxine wie nur möglich aufzunehmen und gleichzeitig so viele wie irgend machbar wieder auszuscheiden.
Mit individuell auf Ihren Typ abgestimmter Pflege gehören Hautprobleme schon bald der Vergangenheit an.