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Merle, Maiken Mareike und Maren


Die Feder gewordenen Träume ihrer großen Begierde waren meist auf der Shopping-Promenade von Travemünde, in der Vorderreihe zu finden.

Maren, Merle, Mareike und Maiken kamen ebenfalls aus unterschiedlichen Möwenfamilien und taten alles, um die Jungs glauben zu lassen, dass sie Luft für sie seien. Das taten sie perfekt mit aufgeplusterten Bürzeln, geputztem Federkleid und sauberen Füßen, was besonders Michel gefiel.

Wie man allerdings seinem Interesse Ausdruck verleiht oder die Aufmerksamkeit der jungen Damen auf sich zieht, wussten weder Manni noch Michel und schon gar nicht Mads und Momme. „Vielleicht mal zum Fischbrötchen einladen?“, schlug Mads vor, als sie eines Abends auf dem Hein Mück saßen. „Nee“, sagte Manni. „Wir wissen ja nicht, ob die lieber Bismarck oder Matjes wollen.“ „Oder Krabben!“ schrie Michel, und so ließen sie die Sonne untergehen.

Der nächste Tag bot eine neue Chance. Ein schickes Kreuzfahrtschiff sollte Travemünde anlaufen und am Ostpreußenkai festmachen. Der lag direkt an der Vorderreihe und natürlich würden es sich die Möwenmädchen nicht nehmen lassen, da aufzutauchen. So ein Luxusdampfer wurde hier immer mit einem großen Empfang gewürdigt. Selbstverständlich waren der Reporter und der Fotograf von Travemünde Traditionell, der Weltpresse von Travemünde, anwesend und wie zufällig flatterten Merle, Maren oder Mareike vor die Kamera, wenn Karl, die Krähe, gerade auf den Auslöser drückte. Nur Maiken beteiligte sich nicht an diesem Akt der Selbstdarstellung, sondern beobachtete lieber, was oder besser wer sich so auf dem Luxusliner bewegte. Wer weiß, dachte sie, vielleicht war ja ein Goldammer Männchen oder ein Zaunkönig dabei, da konnte es nicht schaden, sich ins rechte Licht zu setzen.

Manni, Michel, Momme und Mads hingegen interessierte das Kreuzfahrtschiff nur am Rande. Sie hielten Ausschau nach den Möwen-Mädchen und ließen sich auf dem Stufengiebel eines alten Backsteinhauses gegenüber des Terminals nieder. „Was seh´n die wieder lecker aus“, kommentierte Manni seufzend das Auftauchen der vier Schönheiten. „Dann flieg doch rüber und frag´, ob sie schnäbeln woll´n“, keckerte Mads frech, aber bevor Manni antworten konnte, schob sich ein großer Schatten zwischen ihn und die Mädchen. Er blickte nach oben und mit ihm auch die anderen Drei. Keiner von ihnen sprach ein Wort.

Wie festgefroren hockten sie auf ihren Giebelstufen und starrten auf die riesige, schwarze Silhouette, die in großen Kreisen über dem Schiff zu schweben schien. „Oha“, murmelte Manni schließlich und die anderen nickten still.

„Huch!“ entfuhr es auch Maiken, die einen so schönen und starken Vogel wie Albert noch nie gesehen hatte. „Was für ein Mann!“

Travemünder Geflatter

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