Читать книгу Lust auf nackte Hexen - Anne Pallas - Страница 6

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Mit langen kraftvollen Schritten durchquerte Doktor Samuel Sanderbrink die Vorhalle der Villa, und stand in der betäubenden Luft der Sommernacht.

Die leichte Windbewegung der Ostsee brachte den Duft von Hibiskus und Jasmin aus dem Garten.

„Hat ihnen die Party gefallen?“, sagte jemand dicht hinter ihm. Es war einer der Diener, der etwas angetrunken zu sein schien.

„Wissen Sie“, sagte Doktor Sanderbrink, „die Mädchen, die mich interessieren, könnten meine Töchter sein, und die anderen wollen einen gleich mit Haut und Haaren verschlingen. Ich war mein Leben lang ein freier Mensch.“

Der Diener, dessen große Augen in der Dunkelheit glänzten, legte die rechte Hand an den Mund.

„Ich sage Ihnen, lassen Sie die Finger von den Weibern! Sie sind falsch, sie sind alle falsch!“

Die Worte dröhnten noch in seinen Ohren, als Doktor Sanderbrink bereits vierzig Kilometer weiter südlich in seiner Mercedes Limousine über die B 105 in Richtung Greifswald preschte und mit den müden Augen versuchte, den Verlauf des weiß markierten Randstreifens vorauszusehen.

Die Tachonadel bewegte sich zitternd zwischen Hundertzwanzig und hundertvierzig Stundenkilometer. Er hatte einige Male das Radio angeschaltet, aber die Musik schläferte ihn noch mehr ein.

„Die Weiber sind falsch, sie sind alle falsch!“, murmelte er, lachte schläfrig und beugte sich vor an die Scheibe, weil irgendetwas in der Landschaft ihn stutzen ließ.

Ein Hindernis!

Er suchte mit dem Schuh die Bremse, fand sie im letzten Augenblick. Die Reifen rutschten über den glatten Untergrund der Autobahn, wimmerten auf. Dann stand er.

„Die Weiber sind falsch, sie sind alle falsch!“, murmelte Sanderbrink wieder und stierte auf das Vehikel, das die rechte Fahrbahn versperrte. Im Scheinwerferlicht wirkte es riesig wie ein Lastzug, der umgestürzt war.


Ich löste mich aus der Dunkelheit und kam auf ihn zu.

Nach der Orgie mit den Dämonen hatte ich ein längeres Gespräch mit Julie Waldenfels, meiner Chefin von der CEDIS Behörde. Sie war zuerst skeptisch, da ihr nicht von einem Diebstahl bekannt war. Aber das Marburg-Virus war zu gefährlich, um diese Information nicht zu überprüfen. Julie Waldenfels gab mir den Auftrag, den Bestand im Institut zu überprüfen. Aber es musste diskret und heimlich geschehen. Wir wollten die Täter nicht auf uns aufmerksam machen. Die CEDIS überprüfte die angestellten Wissenschaftler, da wir Unterstützung beim Eindringen in das Institut brauchten. Wir entschieden uns für Doktor Samuel Sanderbrink. Der Mann gehörte zur Führungsriege und hatte mit seinem Mitarbeiterausweis zu jedem Raum, und zu jedem Computer Zugang.

Und nun stand ich am Straßenrand und musste den Wissenschaftler in meine Gewalt bringen. Entweder durch Überzeugung oder einen guten Zauberspruch. Ich war diesbezüglich flexibel.


Sanderbrink spürte den Alkohol im Blut, und eine innere Stimme warnte ihn. Aber was konnte geschehen, wenn man die Scheibe herunterkurbelte, um vielleicht einem Menschen zu helfen.

„Schöne Scheiße!“, sagte ich mit zittriger Stimme.

Sanderbrink schluckte zweimal trocken, seine Kehle schmerzte.

„Verdammt!“, entfuhr es ihm. „Wo kommen Sie denn her?“

„Wo ich hergekommen bin, ist im Augenblick vielleicht nicht so interessant wie die Tatsache, dass ich fast umgekommen wäre. Mein Wagen hat sich überschlagen. Allein bekomme ich ihn nicht wieder auf die Beine.“

Obwohl der Doktor ein seltsames Dröhnen im Kopf spürte, dass er auf die Auswirkungen der Party zurückführte, stieg er aus.

„Versuchen wir es!“, sagte er unsicher.

Von näher betrachtet war das Ungetüm nur ein mittelgroßer Sportflitzer, der hilflos auf der Seite lag. Drei Minuten später stand er wieder auf seinen Rädern. Ich stieg in meinen Wagen, drehte den Zündschlüssel, aber der Motor streikte.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Sanderbrink.

„Die Autobahn ist so einsam wie ein Friedhof“, antwortete ich.

Mittlerweile hatte ich erkannt, dass der Wissenschaftler ziemlich angetrunken war. Eine logische Überzeugung konnte somit kaum zum Erfolg führen. Daher beschloss ich, den Mann mit einem Zauberspruch in meine Gewalt zu bringen. Ich musste ihn dazu bringen, seinen Geist für meine Magie zu öffnen.

„Ich meine ... äh ...“

„Was meinen Sie?“

Doktor Sanderbrink selbst wusste nicht, wie es hatte geschehen können, dass ich mich plötzlich an ihn drängte und er nachgab, mir sogar entgegenkam, als er mein überwältigend starkes Parfüm roch, die vollen herrlichen Brüste unter ihrem dünnen Kleidchen sich auf beängstigende Weise selbständig machten, und Gefühle in dem Mann wachriefen, die ihm höchst angenehm waren.

„Aber ... äh ...“

„Aber was?“, flüsterte ich. „Du hast mir geholfen. Jetzt helfe ich dir, damit du nicht denkst, dieses Treffen hier sei allzu einseitig verlaufen. Komm, gehen wir ein bisschen in deinen Wagen, ich friere nämlich.“

Er bemerkte, dass mir das Kleid über die Schultern gerutscht war. Darunter trug ich mit vollster Absicht nicht einmal einen Büstenhalter. Alles drehte sich um ihn, und da war auch immer noch die Stimme, die ihn warnte.

Aber schließlich hatte er einiges auf der Party getrunken, und der Alkohol hatte seine Widerstandskraft aufgelöst.

„Du machst mich verrückt“, murmelte er. „Hier mitten auf der Autobahn können wir doch nicht.“

„Deswegen gehen wir in deinen Wagen“, wiederholte ich.

Er hatte den Mercedes auf dem Randstreifen geparkt. Wie gelähmt sah er zu, wie ich den Saum meines Kleides ergriff und den Stoff über meine Hüften zog. Als nächstes zog ich meinen Slip herunter und schlüpfte heraus. Ich spreizte meine Schenkel und gewährte ihm den Zugang zu meiner Weiblichkeit.

Schweiß bildete sich über seiner Oberlippe, seine Hände glitten zu meinen Hüften, suchten die Schenkel, tasteten verlangend darüber und spürten die kurzrasierte Intimbehaarung. Er strich über die Lippen meiner Vagina, fühlte die Feuchtigkeit und schob seinen Finger in mein Loch.

„Hm …“, stöhnte ich, und beschloss, das Fingern des Mannes noch ein paar Sekunden zu genießen.

Der Mann sah dies als Aufforderung mit der Tätigkeit weiterzumachen. Er stieß seinen Mittelfinger immer schneller, tiefer und härter in meine Scheide. Es dauerte auch nur wenige Augenblicke, und ich erreichte einen hübschen Höhepunkt. Ach, was bin ich für eine geile, leicht zu stimulierende Hexe. Hm.

Aber plötzlich änderte ich meine Taktik, denn ich war nicht zum Spaß hier, sondern mitten in einer wichtigen Ermittlung.

Ich schloss meine Augen und flüsterte einen Zauberspruch.

Der Mann sah, wie eine schwarze Wolke, die sich zwischen meinen Fingern gebildet hatte, auf ihn zuraste, und sich um seinen Kopf legte. Es dauerte nur eine Sekunde, und er verlor sein Bewusstsein.


Als er wieder zu sich kam, mochten einige Minuten vergangen sein. Es war dunkel, aber nicht dunkel genug, die Umrisse der Gestalt zu erkennen, die neben ihm kauerte.

„Du wirst tun, was ich verlange, sonst grille ich deinen Verstand. Klar?“, kam meine dominante Stimme.

Ich hatte mich zwischenzeitlich umgezogen, trug einen weißen Kittel, wie es Wissenschaftler normalerweise in einem Labor taten. Neben der Brusttasche baumelte ein Mitarbeiterausweis vom Friedrich-Loeffler-Institut, den ich heute Nachmittag von der CEDIS erhalten hatte.

„Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir? Ich verstehe nicht ...“

„Habe ich dir erlaubt, Fragen zu stellen?“

„Äh. Nein.“

„Wir machen eine kleine Reise, Doktor. Es ist nur eine kurze Fahrt bis zur Insel Riems. Das Friedrich-Loeffler-Institut wird neuerdings so streng bewacht. Aber gemeinsam sollte der Zutritt kein Problem sein, ja? Immerhin bist du dort ein angesehener Wissenschaftler.“

Er stierte mich an. Seine kleinen Augen waren fast unsichtbar im Dunkel des Wagens, aber sein Mund war weit geöffnet, und der abgestandene Dunst von Alkohol füllte den Wagen.

„Das kann ich nicht“, stieß er hervor.

Ich musterte ihn verächtlich.

„Was glaubst du, was du alles kannst“, entgegnete ich.

„Das Institut auf der Insel Riems ist derzeit einer der bestgesicherten Orte in Deutschland. Es ist unmöglich, ganz unmöglich. Natürlich kann ich das Institut betreten, auch wenn es um diese Uhrzeit ungewöhnlich ist. Aber Sie sind eine Fremde! Sie werden niemals Einlass bekommen.“

„Das werden wir sehen. Ich habe einen hübschen Mitarbeiterausweis. In deine Gegenwart werde ich nicht auffallen“, antwortete ich.

„Äh. Sind Sie eine Terroristin?“

„Wenn ich es wäre, dann wärest du bereits ein toter Mann, Doktor!“

„Dann sind Sie eine Spionin!“

„Es ist völlig egal, was du glaubst! Eine Handbewegung von mir, und du bist noch weniger, als du jemals warst. Wer wird dich schon vermissen? Du hast keine Familie, keine Verwandten, dafür aber einige Beziehungen zu schlüpfrigen Damen, denen du nicht fehlen wirst!“

Die Unduldsamkeit in meinem Gesicht ließ mich noch schöner erscheinen. Die Erkenntnis, dass dieses Spiel von Anfang an vorbereitet worden war, schnürte ihm den Hals zusammen. Die Party, dieser Unfall — alles war kein Zufall.

Die Geräusche eines Fahrzeugs näherten sich, wurden aufdringlich laut, verebbten wieder. Er hätte schreien können. Niemand wäre dagewesen, um ihn zu hören.

„Wir werden beide sterben“, stammelte Doktor Sanderbrink.

„Hast du Angst? Ich nicht. Unser Ziel ist das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems!“

Meine Brustspitzen vibrierten, als der Doktor den Motor anließ. Meine Lippen glänzten feucht, und die Augen ließen keine Sekunde von ihm.

In seinen kühnsten Träumen hätte er sich nicht vorstellen können, dass er jemals in seinem Leben in eine solche Lage kommen würde.


Lust auf nackte Hexen

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