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3. Das gehört zur Flyer-Erstellung

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Hochwertige Flyer sind intelligent geplant und kreativ umgesetzt. Konzeptentwickler, Texter und Grafik-Designer ziehen an einem Strang. Mit dem Ehrgeiz, jeden Flyer sorgfältig und treffsicher zu gestalten. Das Beste daran: Flyern disziplinieren, sich auf das Wesentliche des Angebots zu konzentrieren.

Im Vergleich zu einer Broschüre oder umfangreichen Website ist das Entwickeln eines Flyers ein überschaubares Projekt. Doch auch Flyer lassen sich nicht aus dem Ärmel schütteln. Es stehen eine Reihe unterschiedlicher Aufgaben an.

Folgende Jobs sind zu vergeben:

Projektleitung – den Kunden beraten, Agenturteam koordinieren, das gesamte Projekt im Griff haben

Konzept – erfolgversprechenden Plan für den Flyer aufstellen

Text – Überschriften, Fließtext und Bildunterschriften entwickeln

Grafik-Design – Flyer layouten und zum Druck vorbereiten, Fotos und Tabellen etc. bearbeiten

Druck – mit Druckerei verhandeln, die Produktion kontrollieren

Distribution – Verteilung per Post, per Hand, durch Auslegen oder als Zeitungsbeileger organisieren

Wie bei jedem Projekt erspart man sich Ärger, wenn es von Anfang an gut strukturiert ist und die Aufgaben klar zugeordnet sind. Der Projektleiter hat sämtliche Arbeitsschritte im Blick und koordiniert die Arbeit aller Beteiligten. Am Ende dieses Abschnitts finden Sie eine Tabelle, die den gesamten Prozess der Flyer-Erstellung skizziert.

Aus Sicht einer Agentur verläuft der Prozess in groben Zügen so:

Phase A – Kostenangebot stellen, Auftrag bestätigen lassen, Briefing einholen, Team bilden
Phase B – Entwickeln des Flyers (Konzept, Text, Gestaltung, Produktion) inklusive Freigaben*
Phase C – Flyer überreichen, auf Wunsch Verteilung organisieren, Schlussrechnung stellen

An dem Projekt sind in der Regel zwei oder drei, mitunter sogar vier Personen beteiligt, je nachdem, wie die Agentur die oben genannten Jobs besetzt. In den meisten Fällen wird der Zuständige für die grafische Gestaltung den Flyer nicht auch texten. Denn die Begabung für visuelle und verbale Kommunikation ist selten in einer Person gleich stark ausgeprägt. Oft übernehmen „die Kreativen”, also Texter und Grafiker, weitere Jobs. So entwickelt zum Beispiel der Texter das Konzept und der Grafiker überwacht den Druck. Außerdem übernimmt einer von beiden die Projektleitung, wenn es dafür keinen Dritten gibt.

Zusätzlich wird manchmal ein Spezialist für Illustrationen oder ein Fotograf einbezogen.

Briefing – Einigkeit macht stark

Gehören Sie zu den Lesern, die einen Flyer für Ihr eigenes Unternehmen selbst erstellen wollen? Dann überlegen Sie wahrscheinlich, welche Jobs Sie übernehmen wollen und welche Sie lieber delegieren.

Es ist nicht unmöglich, dass Sie Ihren Flyer komplett (bis auf den Druck) selbst entwickeln. Vielleicht beherrschen Sie Software wie Adobe Photoshop, In-Design oder QuarkXPress; vielleicht fällt Ihnen die Kombination von visuellem Gestalten und Texterstellung leicht. In diesem Fall heißt es, in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen und das Projekt aus den verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Möglicherweise beauftragen Sie aber für einen oder mehrere Jobs externe Fachleute. Sie werden also zum Auftraggeber. Und wie der Auftragnehmer auch, werden Sie sich nach Unterzeichnen des Kostenangebots oder Vertrags als Erstes mit dem Briefing beschäftigen.

Beim Briefing einigen Sie sich über die generelle Richtung des Projekts. Damit schaffen Sie eine Basis für den nächsten Arbeitsschritt: die Arbeit am Konzept.

Als Mitarbeiter einer Agentur oder als freiberuflicher Kommunikationsberater ergreifen Sie die Initiative und holen beim Kunden das Briefing ein. Ob Sie schriftlich oder mündlich Fragen stellen, bleibt Ihnen überlassen. Es hat sich aber bewährt, das Ergebnis schriftlich festzuhalten. So lassen sich Missverständnisse vermeiden.

Ich persönlich erfrage die Eckdaten für einen Flyer gern im Gespräch. So lassen sich einige Ideen bereits diskutieren. Der Kunde will meist nicht einfach Anweisungen geben, sondern gut beraten werden. Das können Sie schon beim Briefing berücksichtigen.

1 So geht'sLeitfaden „Briefing einholen”

Im Briefing einigen sich Auftraggeber und Auftragnehmer auf die wesentlichen Eckdaten eines Flyers. Das ersetzt nicht die Entwicklung eines Konzepts, sondern gibt die Grundrichtung vor.

Folgende Themen sollen zur Sprache kommen:

Was und wer soll mit dem Flyer erreicht werden?

Größe, Format, Verarbeitung

Distribution, Gewicht

Anmutung (Corporate Design* muss eingehalten werden)

Tonalität (Corporate Identity* muss berücksichtig werden)

Zeitrahmen

Budgetrahmen

Welche Materialien werden zugeliefert (Fotos, Tabellen, Hintergrundinformationen für die Texterstellung etc.)?

Ansicht von vorhandenen Werbematerialien (zur Einhaltung des Corporate Design), falls vorhanden

Einsicht von Kommunikationskonzepten (zur Einhaltung der Corporate Identity), falls vorhanden

Fassen Sie die Ergebnisse in Stichworten schriftlich zusammen. Das ist die gemeinsame Ausgangsbasis für die Flyer-Erstellung.

Das Briefing für meinen Kunden Hotel Longchamps – ein sympathisches, kleines Hotel in Kairo – hat zum Beispiel so ausgesehen:

„Flyer soll Individualreisenden aus Europa und Amerika hohe Qualität des kleinen Hotels anschaulich machen. Visuell identische Flyerexemplare auf Deutsch, Englisch, Französisch. Voraussichtlich je 2 500 Stück pro Sprache. Übersetzungen liefert Kunde.

Logo wird von Agentur neu entwickelt, Fotos liefert Kunde.

Format und Verarbeitung noch unklar. Einlegeblatt mit Preisliste.

Anmutung: relativ edel. Tonalität: freundlich, verbindlich.

Gewicht darf 15 Gramm nicht überschreiten, wegen Postversand.

Auslieferung spätestens eine Woche vor ITB.”

Damit stand die grobe Richtung fest, alles Weitere entwickelte sich während der Realisierung des Flyers im Austausch zwischen der Agentur und dem Kunden.

Jetzt sind Sie am Zuge: In den nächsten Kapiteln entdecken Sie, worauf es ankommt beim Erstellen eines Flyers. Lassen Sie sich inspirieren, wie Sie Ihre Arbeit so reibungslos und erfolgreich wie möglich gestalten können.

Die Flyer-Entwicklung im Überblick

1 Auftragserteilung / Entscheidung: Briefing einholen, Grobkalkulation und Zeitplan aufstellen

2 Team bilden: Entscheiden, wer was zu tun hat (Projektleitung, Konzept, Grafik, Fotografie, Text, Produktionsmanagement, Administration, Versand)

3 Kostenvoranschläge einholen und externe Partner beauftragen: Druckangebote anfordern, ggf. Foto- und Grafikproduktionen veranlassen (wie Lagepläne, Illustrationen, Fotoaufnahmen)

4 Konzipieren: Recherche und vorhandenes Material auswerten / Konzeptfragen sowie Gesamtfragenliste diskutieren und entscheiden / Freigaben einholen

5 Texten: Textentwurf / Redigier- und Korrekturphasen / Endschliff des kompletten Textes (Headlines, Slogan, Fließtext, Bildunterschriften, Adresse, Fuß- oder Randnoten, Text in Lageplänen, Diagrammen, Logo etc.)

6 Gestalten: Layoutentwurf / Korrekturphasen / Bearbeiten von Fotos / Satz / Endschliff der gesamten Gestaltung

7 Druck vorbereiten: endgültige schriftliche Freigaben einholen/digitale Vorbereitung? / Dummy bauen

8 Produzieren: Dummy und Datei an Druckerei schicken / Proof kontrollieren / ggf. Druckabnahme / Lieferung kontrollieren

9 Verteilung organisieren: Verteilen, Auslegen bzw. Postversand vorbereiten / Flyer ggf. zum Herunterladen ins Internet stellen / Response* bewältigen können

10 Sonstiges: Belegexemplare, Rechnung, Begleitbrief, ggf. Flyer bewerben


1

Im Flughafen Wien bin ich auf diesen Flyer gestoßen. Die Rückseite mit den Worten „Grüß Gott” lag versehentlich oben auf und so war nicht gleich klar, um was es geht. Die Auflösung: Wiens Kirchen laden Touristen zu Gottesdiensten ein, in fünf Sprachen und mit sehr übersichtlicher Gestaltung.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 12-seitigen Flyers.

Herausgeber: Tourismusseelsorge der Erzdiözese Wien



2

Eine Spezialklinik für Gefäßkrankheiten gibt einen Überblick über ihr Angebot – in Wort und Bild. Zur besseren Übersicht werden die umfangreichen Informationen mit typografischen Mitteln strukturiert. Gearbeitet wird mit farbigen Überschriften, fettem Satz, Kästen und Aufzählungspunkten. Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 8-seitigen Flyers.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 8-seitigen Flyers.

Herausgeber: angioclinic Berlin



3

Der Verein „UNO-Flüchtlingshilfe e.V.” verschickt den Flyer zusammen mit einem persönlichen Anschreiben und einem Überweisungsträger an Personen, die schon einmal gespendet haben. Das Beispiel zeigt, dass sich auch mit einem kleinen Format (100 × 105 Millimeter beziehungsweise DIN-A4-Format als Ausgangsfläche) alle wesentlichen Informationen transportieren lassen.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des Kreuzfalz-Flyers.

Herausgeber: UNO-Flüchtlingshilfe e. V. Bonn



4

In diesem Flyer stellt ein Armaturenhersteller Verschraubungen für Stahlrohre vor. Die Produktmerkmale und -vorteile der Gebo-Verschraubungen werden kurz und bündig aufgelistet. Leider erfahren die Installateure nicht, wo und wie sie die Produkte bestellen können. Es befindet sich nur eine klein gedruckte Adresse auf der Titelseite, aber keine Hinweise zur Kontaktaufnahme.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 10-seitigen Flyers im Zickzack-Falz.

Herausgeber: Gebo-Armaturen GmbH Schwelm



5

Die Drogeriemarktkette „dm” nimmt die Geburt eines Kindes zum Anlass, Eltern ein Bonusprogramm anzubieten. An der ausgestanzten Lasche kann der Flyer an Ständern im Drogeriemarkt ausgehängt werden. Wenn die jungen Eltern den integrierten Anmeldecoupon ausgefüllt haben, können zwei Seiten des Flyers zu einem Brief umfunktioniert werden. Dank einer Gummierung lässt sich ein Umschlag herstellen, in den etwas eingelegt werden kann: Briefmarke aufkleben und ab die Post.

Darstellung zeigt Ausschnitte des 6-seitigen Flyers.

Herausgeber: dm Schwandorf



6

Die Deutsche Post und ihr Kooperationspartner „Lichtblick” werben für den Wechsel zu umweltfreundlichem Strom. Sämtliche Fotos setzen auf Assoziationen zu Natur und frischer, klarer Umwelt. Das doppelseitige Foto auf den Innenseiten mit großer Überschrift signalisiert: Mit Ökostrom tun Sie sich etwas Gutes. Nun wüsste man nur noch gern, ob auch sämtliche Filialen der Deutschen Post mit Strom des Lieferanten „Lichtblick” versorgt werden. Die recht ungewöhnliche Kooperation wird im Flyer nicht näher erklärt.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 8-seitigen Flyers im Altarfalz.

Herausgeber: Deutsche Post Retail GmbH Bonn




7

juraXX, ein Zusammenschluss von Rechtsanwälten in mehreren deutschen Städten, beweist: „Anwalt geht auch anders”, so der Werbeslogan der GmbH am Schaufenster der Berliner Filiale. Nicht grau in grau, sondern mit markanter Farbe und einem modernen Design setzen sich die Anwälte deutlich von der oft sehr konservativen Gestaltung der Wettbewerber ab. Hinzu kommt eine klare Fokussierung auf die Zielgruppe der Unternehmen und Existenzgründer.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 6-seitigen Flyers.

Herausgeber: juraXX Eugen Boss Rechtsanwaltsgesellschaft mbH



8

Schlicht und praktisch: Das Biobackhaus listet in dem 77 Millimeter schmalen Flyer alle Adressen auf, an denen die Backwaren in Berlin, Brandenburg und Umgebung zu bekommen sind.

Darstellung zeigt einen Ausschnitt des 10-seitigen Flyers im Zickzack-Falz.

Herausgeber: BioBackHaus Leib GmbH Falkensee



9

Auf Flyer in Serie setzen Unternehmen wie „Starbucks”, „Radisson Hotels” und der Verlag „Krug & Schadenberg”. Ein Problem ist, dass Abweichungen vom Corporate Design besonders auffallen. Dem Verlag „Krug & Schadenberg” ist es gelungen, über mehrere Jahre hinweg die Gestaltung beizubehalten. Um seine Flyer noch effektiver einsetzen zu können (Beilagen u. Ä.), ist er – unter Beibehaltung des Designs – auf ein für diesen Zweck ökonomischeres Format und dünneres Papier umgestiegen.

Darstellung zeigt Ausschnitte der Flyerserien.

Herausgeber: Starbucks Austrian Star Gastronomie GmbH Wien, Radisson SAS

Hotels und Resorts, Verlag Krug & Schadenberg, Berlin


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