Читать книгу Der Heiratsschwindler - Anny von Panhuys - Страница 6
2.
Оглавление„Fünfhundert Mark hat mir Onkel Otto wieder abgeluchst“, vertraute Monika am Nachmittag der hellblonden Nesse an, von der jener Hauch überzeugender, lichter Sauberkeit ausging, der den Bildern auf Werbeplakaten für Seifen eigen ist. „Ich muss nachher auf die Bank gehen und das Geld holen.“ Sie seufzte. „Ich möchte wenigstens gern soviel behalten, um mich einmal selbständig machen zu können; wenn’s aber so weitergeht, muss ich den Traum aufgeben.“
Nesse tröstete: „Etwas muss doch an der Erfindung dran sein! Dein Onkel ist doch schliesslich ein seriöser Mensch.“
Monika sah nicht sehr überzeugt aus.
„Ich weiss nicht recht. Manchmal meine ich, es ist überhaupt nichts an dem ganzen Gerede, und es handelt sich lediglich um Schaumschlägerei, um mir das Geld abzunehmen. Den Rest will ich ihm jedenfalls nicht mehr hinwerfen, von jetzt an werde ich streiken.“
Nesse nickte zustimmend. Sie stammte aus einer Familie, die nichts von Luftschlössern und von unbestimmten Erfindungen hielt. Der Vater war Lokomotivführer, der älteste Bruder Mechaniker, der jüngste Bäckerlehrling. Die Familie Bürger, beste Vertreter ihres Namens, stellte gute, gediegene Bürger, die sich nach der Decke streckten und, wie Nesse stolz erklärte, keine Raupen im Kopf hatten.
Nesse fand, die Holms hätten Raupen im Kopf. Monikas Vater war Glasmaler gewesen, und das war ja wohl so etwas wie ein Künstler. In mancher Kirche gab es Fenster, die er geschaffen, und Monikas Mutter zeigte als ehemalige Schauspielerin auch nicht die übliche bürgerliche Verwurzelung, wenn sie auch nur für einige Jahre auf den Brettern gestanden hatte. Dieser Onkel Otto krankte an einer Erfindung. Nach der Meinung der Familie Bürger waren Erfinder Menschen, die es nicht verstanden, festen Boden unter sich zu bekommen, die immer hochfliegenden Plänen nachhingen.
Monika gefiel ihr ganz gut, aber sie war meist unzufrieden. Sie sehnte sich fort aus dem kleinen Haus am Waldrand und wünschte sich einen Mann, der ihr zu einem glänzenden Leben verhelfen könnte. Wenn sie dann wieder normal und vernünftig dachte, redete sie von einem Putzgeschäft, das sie sich schaffen wollte.
Nesse hing an Monika, bewunderte heimlich ihre übergrossen braunen Augen und ihr feines schmales Gesicht, dessen Haut die Tönung matten Elfenbeins hatte. Sie fand das silberblonde Haar der Freundin viel schöner als die eigene mattblonde Haarpracht und behauptete, die schneeweissen kleinen Zähne Monikas gäbe es in ihrer Vollendung kaum ein zweites Mal.
Gegen halb vier Uhr verschwand Monika aus der Arbeitsstube und eilte zur Bank. Ein Herr kam ihr im Schalterraum entgegen.
Er stutzte, als er sie sah, und grüsste.
Sie dankte, aber sie wusste genau, der Grüssende war ihr völlig fremd.
Vornehm sah er aus und wirkte auch sonst nicht übel. Er war hübsch — vielleicht sogar sehr hübsch.
Eigentlich mochte sie hübsche Männer nicht, aber an diesem war nichts Süssliches oder Gelecktes. Wie ein gepflegter Sportsmann sah er aus.
Sie trat an den Schalter heran, erledigte ihre Angelegenheit und schob die erhaltenen fünfhundert Mark in ihr Handtäschchen. Als sie sich umwandte, sah sie den Herrn, der sie gegrüsst hatte, noch innerhalb des Schalterraumes an der weit geöffneten Eingangstür stehen.
Ein angenehmer Schreck durchzuckte sie. Wenn sie nicht alles täuschte, hatte er auf sie gewartet.
Sie hätte nichts gegen die Bekanntschaft einzuwenden, so kühl sie sich sonst auch gab. Von dieser Art Männer liefen nicht allzu viele herum.
Sie fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg, und das war ihr peinlich.
Er liess sie ruhig an sich vorübergehen, aber draussen auf der Strasse war er sofort an ihrer linken Seite.
„Schönste Dame, laufen Sie mir, bitte, nicht davon, wir müssen uns kennenlernen! Ich habe schon seit dem Aufstehen gefühlt, heute würde mir das Glück begegnen. Jetzt ist’s so weit, und das Glück will ich festhalten.“
Sie wappnete sich mit Gleichmut.
„Warum reden Sie so verstiegenes Zeug?“
Aber sie musste dabei lachen, und ein Lachen ist keine Abweisung. Im Gegenteil, in solchen Fällen ermutigt es und soll wohl auch ermutigen.
Was der fremde Herr sonst noch alles gesagt hatte, wusste Monika kurz darauf kaum noch, aber sie wusste, dass er sich ihr vorgestellt hatte. Er hiess Helmut Wingern und führte den Doktortitel, und sie hatte ihm versprochen, ihn morgen abend zu treffen. Sehr geschickt hatte sie sich so von ihm verabschiedet, so dass er nichts davon merken konnte, wo sie beschäftigt war.
Sie flüsterte das alles Nesse bei der Arbeit zu. Sie musste vorsichtig sein, es sollte niemand etwas davon hören. Es sassen noch zwei Gehilfinnen und drei Lehrmädchen im Arbeitsraum.
Sie raunte der aufmerksam lauschenden Kameradin ins Ohr: „Er hat keine Ahnung, wer ich bin, ich habe über mich geschwiegen.“ Sie sah strahlend aus. „Endlich ist einmal so etwas für mich gekommen wie ein richtiger Sonnenstrahl, ein Abenteuer mit gediegenem Hintergrund. Meine bisherigen Verehrer waren arme Luder und gefielen mir auch sonst nicht. Der aber . . .“
Der Satz blieb unvollendet: Frau Schade sagte hart und laut: „Man flüstert einander nicht ganze Romane in die Ohren, wenn andere dabeisitzen. Das ist unfein.“
Monikas dunkler Blick tauchte blitzend in Frau Schades Augen, aber sie schwieg und dachte nur belustigt: Wenn die heiratslustige Witwe wüsste, was ich Nesse eben gebeichtet habe!
Ja, Frau Erna Schade war sehr heiratslustig, das wussten hier alle. Sie suchte gründlich nach einem zweiten Mann, stellte dabei aber auch allerlei Ansprüche. Es hiess, sie veröffentlichte von Zeit zu Zeit ihre Wünsche unter der Rubrik „Heiratsgesuche“.
Die lange Lene, die im Laden bediente, behauptete, es ganz genau zu wissen. Ein paarmal hatte diese oder jene Kollegin die Direktrice schon abends in Lokalen getroffen, immer in Begleitung eines anderen Herrn. Frau Schades Heiratswünsche schienen sich nicht allzu schnell zu verwirklichen.
Am folgenden Tage machte sich Monika besonders sorgfältig und hübsch zurecht. Sie erklärte der Tante: „Nesse hat mich eingeladen; ihr jüngster Bruder feiert Geburtstag. Ich werde also wahrscheinlich ziemlich spät nach Hause kommen.“
Otto Holm, der das hörte, mischte sich ein.
„Also für die Geburtstagsfeier des kleinen Bäckerlehrlings hast du dich so schick zurechtgemacht? Hoffentlich stimmt das auch, Monika! Es wäre jammerschade, wenn du dich auf Stelldicheine und Liebeleien einliessest und dich verplempertest, während ein ganz grosses Glück auf dich wartet. Ich meine, sobald meine Erfindung erst fertig sein wird. Es handelt sich nur noch um Wochen.“
„Natürlich, du möchtest, dass ich wieder daheim bleibe, Onkel, das liegt dir am Herzen“, ärgerte sie sich. „Ich soll warten und warten. Ich mache mir gar nichts aus deiner geheimnisvollen Erfindung, ich möchte darüber nicht mein Leben versäumen!“
Weg war sie, und Frau Holm sagte sanft und ruhig: „Lass sie doch gehen, wohin sie will, sie ist alt genug dazu. Unrechtes tut das Mädel bestimmt nicht. Jugend mag nun einmal nicht immer daheim hocken, und das kannst du auch wirklich nicht verlangen. Wenn deine Erfindung fertig sein wird, freut sich Monika darüber ebenso wie ich.“
Er schüttelte verstimmt den Kopf.
„Ich möchte zu gern, dass sie eine grosse Dame wird, sie hat das Zeug dazu. Wir müssten mit ihr reisen, Gesellschaften besuchen, wo wir eine Rolle spielen können. Ein schönes Mädchen hilft einem leicht in jede Gesellschaft hinein. Ich male mir das schon immer aus.“
Die Frau lächelte etwas verständnislos.
„Ich kann mir wohl vorstellen, es müsste schön sein, sobald du viel Geld verdienst, im Auto auszufahren, ins Theater zu gehen und gut zu essen. Ich zum Beispiel würde mir dann bestimmt alle Tage etwas Leckeres leisten. Aber mir liegt gar nichts daran, gesellschaftlich etwas zu bedeuten. Im Gegenteil, das scheint mir furchtbar lästig. Es läge mir nicht mehr auf meine alten Tage. Wenn ich mir vorstelle, ich würde von links und rechts beobachtet, wüsste ich wahrhaftig nicht, wie ich die Beine setzen sollte. Der Himmel mag mich davor bewahren! Ich wünsche mir vor allem, meine jetzige Ruhe und Gemütlichkeit behalten zu dürfen.“
Er lachte spöttisch. „Rege dich nicht unnütz auf, Ollsche, ich werde von dir nicht verlangen, was du nicht zu leisten bereit bist.“ Seine Züge wurden ernst. „Ich sehne mich aber nach vielen Dingen des Lebens, die ich bisher nicht haben konnte.“ Er schob die Schultern vor; es war eine Bewegung, die Menschen machen, die irgend etwas Schweres vom Platz rücken wollen. „Was habe ich denn bisher vom Leben gehabt? Nur Arbeit und Sorgen.“
Seine Frau antwortete missbilligend: „Deine Unzufriedenheit gefällt mir nicht. Es hat dir eigentlich doch gar nichts gefehlt bis jetzt. Du bist noch immer gut und reichlich satt geworden, und was uns an Sorgen zugeteilt wurde, konnten wir tragen. Sorgen, richtige Sorgen, sind bestimmt etwas ganz anderes als das, was wir kennengelernt haben. Jedenfalls, das darfst du mir glauben, wenn es mit deiner Erfindung Essig sein sollte, von mir würdest du bestimmt keine Vorwürfe zu hören bekommen. Meinetwegen kann alles hier bei uns so weitergehen wie bisher. Ich bin zufrieden.“
Statt sich über seine Frau zu freuen, sah er sie kopfschüttelnd und ärgerlich an.
„Das ist es eben, was mir an dir nicht gefällt, Suse, deine immer gleichbleibende Zufriedenheit mit allen Dingen. So wie es kommt, ist es dir recht. Wenn ich immer so zufrieden gewesen wäre wie du, hätte ich mich schon zu Tode gelangweilt. Man muss sich wenigstens von Zeit zu Zeit über etwas erbosen können und muss Wünsche haben.“ Seine tiefliegenden schmalen Augen blitzten. „Mich bringen Wünsche und Neid manchmal fast um, wenn ich sehe und höre, was sich andere Menschen leisten dürfen. Immer musste ich meine Wünsche abwürgen, doch habe ich sie nicht totgekriegt.“
Wie ein Fremder kam der alte Ehegefährte der erschrockenen Frau vor, als er sie mit verbissenem Gesichtsausdruck anfuhr: „Menschen wie du laufen mit Scheuklappen durchs Leben! Wenn sie jeden Tag ein paar Brötchen in ihren Kaffee stippen dürfen und sonntags ein Stückchen Schweinebraten in die Pfanne legen können, dazu noch ein warmes Bett haben, sind sie restlos glücklich.“ Seine Arme schoben sich vor und die Finger seiner Hände spreizten und krümmten sich, als wollten sie etwas an sich raffen. „Ich habe mich immer als Zaungast des Lebens gefühlt, habe immer von weitem stehen und zusehen müssen, wie gut es anderen ging. Das war oft unerträglich und ist es noch. Ich brauche jetzt nicht mehr zu arbeiten, darf mich ausruhen. Ach, ich habe es auch gründlich satt gehabt, von morgens bis abends zu werken und doch nie aus dem Alltag herauszukommen. Und um mich herum genossen so viele ihr Leben. Ich war niemals ohne Wünsche, ich wollte auch etwas davon haben, was manchem mühelos, allein durch die Geburt, in den Schoss gefallen ist. Ich versuchte zu Vermögen zu kommen, doch meine Anstrengungen wirkten nur lächerlich.“ Er liess die Arme sinken. „Ich bin immer der Graveur Holm geblieben, aber meine Wünsche haben mich innerlich manchmal verbrannt.“
Sie packte ihn bei den Schultern.
„Otto, um Himmels willen, was redest du nur zusammen? Ich habe es bisher nie besonders tragisch genommen, wenn du von Zeit zu Zeit derartiges geäussert hast. Manche Menschen sind eben von Natur nicht zufrieden, aber so wie heute hast du doch noch nie gesprochen. Du bist krank, Otto, du hast Fieber.“
Er lachte verhalten und böse.
„Natürlich, Suse, ein Mensch, der gelegentlich einmal aufbegehrt gegen die ungerechte Verteilung der Lebensgüter, der darüber empört ist, dass der eine Mensch alles bekommt und der andere gar nichts, der fiebert.“ Er stiess ihre Hände von seinen Schultern. „Siebenundsechzig Jahre bin ich. Ja, siebenundsechzig! Und im Alter werden die Menschen stiller und fügen sich leichter, werden bescheidener. So heisst es wenigstens. Das käme, wenn man älter würde, alles ganz von selbst, sagt man. Und ganz Kluge salbadern: Mit siebenundsechzig braucht man überhaupt keine besonderen Wünsche mehr zu haben. So ein alter Mann muss dann zufrieden sein, wenn er jeden Tag als Luxus sein Pfeifchen rauchen darf. Aber die Wünsche sind doch da, bei mir wenigstens, und wenn ich auch schon siebenundsechzig Jahre bin. Bis Siebzig sind es noch drei Jahre, und in diese nächsten drei Jahre will ich alles hineinstopfen an Freude und Genuss, was ich nur ermöglichen kann und bisher habe versäumen müssen. Das habe ich mir fest vorgenommen.“
Er schrie ihr die letzten Worte zu wie einer Schwerhörigen.
Sie zuckte zusammen und wich zurück.
„Otto, du bist ja heute völlig ausser Rand und Band! Geh, trinke ein Gläschen Malzbier und lies die Zeitung und dann schlafe ein Stündchen, du gefällst mir heute ganz und gar nicht.“
Er zischelte giftig: „Mir gefalle ich schon lange nicht!“
Sie schüttelte traurig und erschrocken den Kopf.
„Mann, was ist nur mit einemmal in dich hineingefahren? Ich finde keine andere Erklärung dafür, als dass du dir bei deiner Erfindung zu sehr dein armes Hirn zergrübelt hast. Mein Gott, strenge dich doch nicht länger an, sei vernünftig, denke vor allem an deine Gesundheit!“
Er warf ihr einen schrägen Blick unter halbverschlossenen Lidern zu.
„Ich verbitte es mir, wie ein alter Mummelgreis behandelt zu werden. Aber es hat keinen Zweck, mich noch lange mit dir zu unterhalten, dein Standpunkt ist einfach verboten, meine gute Suse.“
Er ging zur Tür und knallte sie hinter sich zu.
Sie sah auf die gewaltsam geschlossene Tür in der stillen Hoffnung, dass sie sich gleich wieder öffnen und ihr Mann irgendein freundliches Wort ihr zurufen müsste. Aber die Tür blieb geschlossen.
Frau Suse Holm hatte ein widerwärtiges Gefühl am ganzen Körper. Noch niemals in ihrer vierzigjährigen Ehe hatte ihr Mann die Tür derart zugeworfen. Wenigstens eine gewisse Höflichkeit hatte er ihr gegenüber stets bewiesen, und sie war immer besonders stolz darauf gewesen, keine von den Frauen zu sein, deren Männer manchmal grob waren und glaubten, Türenknallen gehört zum Eheleben.
Heute benahm er sich genau so. Sie schluckte lautlos ihre Empörung und ihren Kummer hinunter.
Seit beinahe zwei Jahren, seit ihr Mann nicht mehr seinen Beruf ausübte, lebte er nur noch für die Erfindung. Wenn er sich vielleicht in dieser langen Zeit vergebens abgerackert haben sollte? Er würde unter dem Schlage zusammenbrechen.
Sie begriff nicht, wie man mit solchem Fanatismus einer Idee nachgehen konnte. Wenn sie ganz ehrlich gegen sich sein sollte, war es ihr überhaupt nicht möglich, sich ihren Mann als Erfinder vorzustellen. Sie hatte letzthin einen Artikel über bekannte Erfinder gelesen. Diese Menschen mussten sehr gescheite Leute sein. Ihr Mann war freilich kein Dummkopf, bewahre, aber ihr schien es, als besässe er nur das Format eines Durchschnittsmenschen. Sie war eine harmlose, einfache Frau, doch sie hatte klare, unbestechliche Augen und machte sich nicht gern etwas vor. Sie glaubte an die Erfindung ihres Mannes, weil sie ihm zuliebe daran glauben wollte, aber sie versprach sich nichts Besonderes davon und sah deshalb der Fertigstellung mit Ruhe entgegen. Sie erhoffte nichts, und so konnte sie auch nicht enttäuscht werden. Aber ihr Mann würde ihr leid tun, wenn seine Hoffnungen zuschanden würden.
Sie trat an das Fenster und sah ihn den Hof überqueren. Sein Gang war etwas schleppend, unter der Mütze schimmerte das Haar schon beinahe weiss hervor.
Schade, dass er nicht ein Stündchen Mittagsruhe halten mochte, schade, dass er schon wieder an seine Arbeit ging, an seine geheimnisvolle Erfindung, von der sie nicht ahnte, auf welchem Gebiet sie lag. Auf dem Hof lag ein Gebäude, das aus Stall und Waschküche bestand. Der Stall war unterkellert, und in dem Keller arbeitete ihr Mann. Er hatte ihr und Monika streng verboten, jemals einen neugierigen Blick dort hineinzuwerfen oder ihm nachzuspionieren.
Er riegelte sich stets in seinem Arbeitsraum ein, und wenn er sich nicht darin aufhielt, legte er ein schweres Schloss vor die Falltür.
Frau Suse schaute ihrem Mann nach, der im Stall verschwand, und zog plötzlich wie frierend die Schultern hoch. Otto Holm hatte ein recht ungemütliches Wesen angenommen. Nein, wirklich, früher war er viel angenehmer gewesen.
Sie ging in die Küche, sie verspürte Appetit auf eine anregende Tasse Kaffee.