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Anouk‘s Blogging Dos Für Anfänger

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Wie lang darf der Text eines Blogposts sein?

Nie mehr als zwanzig Zeilen!

Wir leben in einer digitalisierten Welt. Wir konsumieren schneller, wollen so viel wie möglich auf einmal und das in kürzester Zeit. Unsere Aufmerksamkeitsspanne ist geschrumpft, während unser Drang nach Multitasking gewachsen ist. Wir essen, gucken dabei eine Serie (Girls, Sex and the City oder Game of Thrones), schreiben auf WhatsApp mit Freunden, lackieren uns die Nägel und blättern nebenbei die Grazia durch. Wir sind es nicht mehr gewohnt, in Ruhe einen längeren Text, geschweige denn ein Buch zu lesen. Unser Leben hat sich beschleunigt und wir Blogger waren unter den ersten, die sich diesen Wandel zunutze gemacht haben. Posts sind etwas für den schnellen Konsum. Bilder und kurze Texte überfordern nicht, lassen sich schnell mal in einer kurzen Kaffeepause oder unterwegs genießen und transportieren den Zeitgeist. Die Herausforderung dabei? Mit wenigen Worten viel (Gutes!) zu sagen. Know-how zu vermitteln und Nähe aufzubauen, kann in kurzen Texten schwieriger sein als erwartet.

Wie viele Fotos dürfen in einen Post?

Maximal zehn!

Wie mit unseren Texten sollten wir auch mit unseren Fotostrecken die Leser nicht überfordern. Klickstrecken (also eine reine Abfolge von Bildern) sind im Netz beliebt und auch Blogger generieren über ihre Bildergalerie Traffic. Doch die richtige Dosierung bleibt das A und O!

Englisch oder Deutsch?

Denglisch!

Wer heute kein Englisch spricht, ist in der Modewelt klar im Nachteil. Englisch ist die Sprache der Mode, so wie Paris lange ihre Hauptstadt war. Für deutsche Blogger gilt es deshalb, einen guten Mittelweg zwischen englischen Headlines (also knackigen Überschriften) und deutschen Content-Texten zu finden. Professionelle Blogger beauftragen Übersetzer, um ihre Texte in beiden Sprachen online stellen zu können – so wird man dem deutschen Publikum gerecht und hält sich trotzdem alle internationalen Türen offen. Gute Blogs müssen großflächig funktionieren und so viele Online-User ansprechen wie möglich. Englische Texte sind essenziell, um auch im Ausland Anschluss zu finden und für internationale Kunden interessant zu sein.

Minimalistisch oder verspieltes Layout?

Weniger ist immer mehr!

Auch ein »einfaches« und überschaubares Layout ist wichtig, um viele Follower anzusprechen und niemanden zu »verschrecken«. Natürlich steht im Mittelpunkt eines Blogs der persönliche Geschmack des Bloggers, doch sollte dieser sich in den Fotos und Texten widerspiegeln und nicht im Design, also der Aufmachung des Blogs. Die Kategorien eines Blogs (meistens Outfits, Travel, Interviews, Cooperations, Press) sollten klar definiert und einfach zu finden sein. Kein User möchte lange nach dem gewünschten Content suchen müssen. Will ein Follower sich vom Style eines Bloggers inspirieren lassen, dann möchte er alle Looks auf einen Blick. Ist ihm mehr nach Reisen, sollte er sich nicht unverhofft in einem Interview über ganz andere Themen wiederfinden. Schnörkel im Layout sind für einen Blog nicht zuträglich. Die Devise? Simple and good!

Wie privat darf es werden?

Professionelle Distanz zu wahren, ist wichtig. Poste nur, wenn Du auf jede Art von Feedback vorbereitet bist!

Als Blogger sollte man sich darauf einstellen, dass nicht jedem gefällt, was er auf dem Blog sieht. Die Besonderheit und Stärke von Blogs war schon immer der Austausch mit einem großen Publikum. Und auch wenn manche Blogger ihre Kommentar-Funktion mittlerweile abgestellt haben, um sich mehr auf ihre Hauptaussagen konzentrieren zu können, wird im Netz heiß diskutiert. Sei es auf Facebook, in der Instagram-Kommentarspalte oder in Foren. Das Wort »Shitstorm« kennen wir alle und es gibt – soweit ich weiß – nur einen Blog, der sich vor diesem Wort nicht fürchtet, sondern es sich zunutze gemacht hat. »Dandy Diary«! Die beiden Dandys haben keine Angst vor negativem Feedback. »Shitstorm« – das bedeutet, im Mittelpunkt aggressiver Diskussionen zu stehen, in denen die eigene Aussage oder ein Beitrag zu einem bestimmten (oft heiklen) Thema von allen Seiten beleuchtet wird. Negative Kommentare und starker Druck von außen sind die Folge. Ein Shitstorm kann unterschiedliche Ausmaße annehmen, doch einfach handzuhaben ist er nie. Wenn man also etwas veröffentlicht, und sei es nur ein Look, sollte man gegen die Kommentare jener gewappnet sein, die einen anderen Stil und eine andere Meinung vertreten und das auch öffentlich bekunden. Zieh Dich warm an, denn manchmal kann das Leben im Internet ganz schön kalt werden! PS: Stürme und gelegentliche Regenfälle sind allerdings kein Grund, gar nicht erst aus dem Haus – oder in unserem Fall: hinaus in die Bloggerwelt – zu gehen.


It-Girl oder Stilikone?

Du willst (k)ein It-Girl werden!

Ich war gerade acht oder neun, als ich anfing, jedes zweite Gesicht in der Zeitung als »berühmt« zu bezeichnen, woraufhin mir mein Vater die Unterschiede zwischen »bekannt«, »sehr bekannt« und »berühmt« erklärte. »Bekannt«, sagte er, »ist jemand, den viele Menschen aus den Medien kennen. Sehr bekannt ist, wen sehr viele kennen, auch wenn sie nur mal von ihm oder ihr gehört haben. Da kommt es allein auf die Häufigkeit an, mit der jemand im Fernsehen, in Zeitungen oder im Internet genannt wird. Aber berühmt wird nur, wer etwas Besonderes, ja, Außergewöhnliches geleistet hat und dadurch sehr bekannt geworden ist.« So weit mein Vater, der es mit der Bedeutung von Worten sehr genau nimmt. Für die einen ist derjenige berühmt, dem in der BILD ein Absatz gewidmet wird, für andere ist berühmt, wer das Cover der Vogue schmückt. Aber eines ist klar: Die Gesellschaft interessiert sich für Stars und orientiert sich modisch besonders an einem ausgesuchten Kreis weiblicher Celebrities: den It-Girls. Doch wer sind diese It-Girls überhaupt? Was macht sie aus, was kennzeichnet sie? Sie haben das »gewisse Etwas« (daher das Wort »It«) und jeder kennt sie. Aber warum? Twiggy, Jane Birkin und auch Marylin Monroe waren It-Girls. Kate Moss ist auch eins. Doch genau wie bei einem Kleidungsstück zeigt sich erst nach Jahren, ob ein It-Girl zum Klassiker wird oder seine Bekanntheit nur einer kurzer Trend war. Der Begriff »It-Girl« ist für mich ein Synonym für Anziehungskraft. Und das geht Hand in Hand mit Aufmerksamkeit. Es geht bei einem It-Girl weniger um das Was als um das Wie. Reichweite, nicht Inhalte zählen. Ihr Talent? Begehrlichkeit zu schaffen, sich selbst zur Marke zu machen und Aufmerksamkeit zu bekommen.

Wie Bloggerinnen genau wie die It-Girls Begehrlichkeit erzeugen können? Wie die Einkäuferin in einem Modeunternehmen darf man dabei nicht zu sehr von sich selbst und seinem persönlichen Geschmack auf andere schließen. »Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.« Beim Bloggen schreibe ich für meine Leser und nur begrenzt für mich selbst. Ich weiß inzwischen, wie anstrengend es sein kann, diese Fähigkeit jeden Tag aufs Neue zu kultivieren. It-Girls haben es deshalb bestimmt nicht so leicht, wie wir denken. Neues zu kreieren – oder auch nur so zu tun –, ist eine echte Aufgabe – und leider muss man oft feststellen: Man kann es oder man kann es nicht. Originalität und Wandlungsfähigkeit gehören zu den Dingen, die man nur bedingt lernen kann. Ohne ein grundlegendes Talent dafür kann die Fähigkeit nicht wachsen.

Man muss also von sich absehen und das Gewand anlegen, das die anderen sehen wollen. Wie fühlt man sich aber darin, wenn man es gar nicht mehr ablegen darf, wenn es dabei nicht um eine Tätigkeit, sondern um die eigene Identität geht? Genau deswegen macht mir das Phänomen der It-Girls manchmal auch Angst. It-Girls müssen auf dem schmalen Grat zwischen Schockieren und Inspirieren wandeln, und wer auf seinen Manolos mal zu weit danebentritt, schafft es nur selten wieder zurück auf den Weg in Richtung Modeolymp. Skandale müssen die It-Girls umgeben wie ein Parfüm, wollen sie immer wieder in der Presse landen, die von der breiten Masse gelesen wird. Und weil ihre Stürze für die Leser so viel spannender sind als ihr Aufstieg, helfen die meisten It-Girls auch gern mal mit einem Schubs nach!


Auch das Anhimmeln durch breite Massen von Unbekannten lässt mir eine Gänsehaut über die Arme und einen Schauder über den Rücken laufen. Tröstlich ist, dass ein It-Girl zu sein, kein Beruf für das ganze Leben ist. Nur eine Handvoll von ihnen wird tatsächlich als It-Girl alt, und eine breite Community zu inspirieren und anzusprechen, geht auch ohne das eigene Bild auf dem Cover der Vogue.

Was mich zunehmend beruhigt, ist die Erkenntnis, dass unterm Strich nur die richtig guten Dinge bleiben. Wir streuen Trends, Inspirationen und Ideen, finden alles Neue irgendwie genial und ziemlich »amazing« – aber die Zeit prüft alles und lässt zum Glück auch viele Modesünden in ihrem Schatten verschwinden. Und manchmal kann man mit dem Button »löschen« sogar ein bisschen nachhelfen …

Was unterscheidet das It-Girl eigentlich von einer Stilikone? Wie mit dem Wort »berühmt« verbindet auch jeder mit dem Wort »Stilikone« etwas und jemand anderes. Glaubt man der CFDA-Kommission, so ist Rihanna die einzig wahre Stilikone. Für mich sind und bleiben es vorerst die Herausgeberin der Vogue Emmanuelle Alt und Jane Birkin. Für mich besitzt eine Stilikone zeitlose Schönheit – innen wie außen. Sie ist kultiviert, strahlt Unabhängigkeit aus und hat Intellekt – und nicht nur einen überquellenden Kleiderschrank. Wenn ich mich entscheiden könnte, ich wäre lieber für die nächste Generation eine zeitlose Stil-ikone als heute ein kurzlebiges berühmtes It-Girl. Und doch ist es mein Traum, einmal bei einer Oscar-Verleihung dabei zu sein (wenn ich diese Veranstaltung auf YouTube verfolge, bekomme ich Gänsehaut am ganzen Körper!).



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