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Die PROLETENPARTEI.

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Lady LOID. (Hausbewohnerin.)

Das Parteiprogramm der Lady.

„Die olivgrün-rosarote PROLETEN-PARTEI“.

Als ich beschloss, POLITIKERIN zu werden:

Eines Tages wachte ich auf und hatte es satt, für wenig Geld viel zu arbeiten. Ich beschloss, Politikerin zu werden und griff sofort zum Notizblock, um mein politisches Programm festzuhalten. Als Politiker muss man immer populär sein. Wenn schon nicht fürs Volk, so eventuell für jene, die nichts arbeiten und trotzdem reich werden. Das sind die kapitalistischen Shareholder. Sie verdienen als erstes viel Geld durch Mietwucher und legen das Geld dann an der Wall Street an. Also beschloss ich den Wucher zu fördern, indem ich nichts dagegen tun würde. Als nächstes würde ich die neoliberale Clique mit einem 14-Stunden-Arbeitstag für die Lohnsklaven verwöhnen. Das sind nämlich die Großspender.

Ich würde sofort meiner Partei einen anderen Namen geben. Eventuell „olivengrün“ und „rosarot“. Plakatiert sich gut. Danach würde ich den Sozial-Dschungel ausmisten. Da stinkt es ja nur so von üppigen Mindesteinkommen und steinreichen ASVG-Rentnern. In Amerika hat jeder zweite Prolet einen Zweit-Job, oft sogar einen dritten. Bei uns lungern die Alten und Arbeitslosen in den Parks herum und füttern die Eichhörnchen. In den neoliberalen Paradiesen leben die Arbeitsunwilligen von dem, was die Eichhörnchen im Park übriglassen. Damit ich die unterprivilegierte Wählerschicht nicht verliere, müsste ich auch etwas für sie tun. Sozial-ästhetischen Dopingmittel gibt es genug. Ich würde ein paar in meine Penicillin-Spritze aufziehen und an der richtigen Stelle dem Volk in die Venen, oder ins Gehirn jagen.

Man dürfte nicht nur die fleckerlweise Prohibition einführen und nur paar harmlosen Säufer vertreiben.

Um die Proletarier und sonstigen Pöbel einsacken zu können, würde ich eine kulturelle Abstinenz-Ansage machen. Als Gegensatz zur Vertreibung der Säufer von den Tschecheranten-Gebieten würde ich den Vorschlag machen, alle Musiktempel zu schließen. Die Mozart-Süchtigen müssten sich das Gefiedel in den U-Bahnschächten anhören. Das würde mir die Stimmen jener bringen, die schon lange den Verdacht hegen, dass die Kultursüchtigen mit Subventionen gemästet werden und keine musikalische Luxussteuern zahlen, obwohl man inzwischen schon in jedem Bordell Vergnügungs-Steuer abkassiert. Die Theater würde ich auch schließen. Denn wen interessiert heute noch „Lumbago-Vagabundus“ wo die rechtsradikalen Säbelfechter schon in jedem Stadtstreicher ein ästhetisches Ärgernis sehen und damit Stimmen in ihre Scheunen und Keller einfahren.

Ich würde mit einer Olivgrün-Rosarot-Bewegung den Schaum abschöpfen, selbst auf den Verdacht hin, das sei nur Abschaum.

Zuletzt müsste ich nicht nur an das Wohl des Landes denken, sondern auch an das meine. Also würde ich mir für meine genialen Ideen ein zehnmal so hohes Gehalt genehmigen und ein paar Zulagen. Und eine Aktivitäts-Zulage. Denn im Parlament hocken auch ein paar inaktive Affen herum, die nur noch als Verzierung dienen. Mit den Eckenstehern, Herumsitzer und Zementfliegen darf meine Partei nicht verwechselt werden. Mein Wahlslogan lautet: „Wählet mir!“. Der orthographische Mangel signalisiert Volksnähe und würde mir auch die Stimmen jener bringen, die etwas hinter dem Hügel wohnen.

Also nicht vergessen: „Wählet mir!“.

Das Asyl

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