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Der biologische RASENMÄHER.

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ZEROZASTER. (Hausbewohner.)

Die Lady sollte nicht einsam berühmt werden. Deshalb beschloss ich, Erfinder zu werden.

Vor meinem Fenster gab es eine Tanne und eine Wiese. Das sollte ein Rasen sein, war es aber nicht. Das Gras war viel zu hoch. Ein Hase lag auf dem Rücken und ließ sich die Sonne aufs Fell scheinen. Nein. Ich warf meinen Creativ-Motor an und entwarf einen biologischen Rasenmäher.

Auf dem zum Wiener PATENTAMT.

Auch dort lungerte ein Nichtsnutz herum. Er arbeitete später im Patentamt Bern. Als ich ihm sagte, ich hätte einen biologischen Rasenmäher erfunden, meinte er:

„Aha, so etwas gibt es auch? Wie funktioniert das Ding?“.

„Das kann ich Ihnen nicht zeigen. Sie haben ja keinen Rasen hier. Oder soll ich den Teppich mähen?“.

„Nein, nein, das ist ein echt orientalischer Kamelhaar-Diary. Ein besonders kostbares Stück aus dem Hause Fata Morgana“.

„Aha, so etwas gibt es auch? Wo kann man so einen kostbaren Diary kaufen?

„Ich bitte Sie, so etwas kann man doch nicht kaufen!“.

„Nicht kaufen? Und wo wächst so etwas Kostbares?“. „Das kostbare Stück wächst nirgends“.

„Dann ist der Diary vom Himmel gefallen. Das Ding war vielleicht ein Fußabstreifer Gottes“.

„Nein, nein, das Rohmaterial habe ich selbst geschossen. Zottel-Kamele. Wüste Gobi. Ein Hobby von mir.“

„Wüste Gobi? Wo es gar keine Zottel-Kamele gibt?“.

„Wo es jetzt keine Kamele mehr gibt. Aber kommen wir zur Sache. Was ist mir Ihrem biologischen Rasenmäher? Haben Sie wenigstens eine Zeichnung von dem Ding?“. „Zeichnung habe ich keine, aber ein Probeexemplar“.

„Na, dann lassen Sie mal sehen.“

Woraufhin ich den faulenzenden Mallorca-Hasen aus dem Demonstrationskoffer holte und dem Großwildjäger die scharfgeschliffenen Vorderzähne meiner Bio-Maschine zeigte. Den Mann haute es fast vom Stuhl.

„Und das soll eine Maschine sein?“.

„Ja, das ist die „Perpetuum-mobile“ Hasum K 111. Kommt ganz ohne Fremdenergie aus. Jahrelang getestet. In der Wüst Sahara.“

„Waaas? Wo es gar kein Gras gibt!?“.

„Wo es jetzt kein Gras mehr gibt“.

„Natürlich, ist logisch. Welche Patentnamen sollen wir dem Langohrigen geben?“.

„Schreiben Sie „Riedelhund Ka 9/111“.

„Aber das ist ja gar kein Hund. Und Ka 111 geht auch nicht. Da glaubt jeder, das sei eine Katze. Und was hat dieses Tier mit einer grasfressenden Maschine zu tun? Da kann ich Ihnen klein Patent geben“.

„Nicht so schnell. Ich wollte nach dem biologischen Rasenmäher noch eine Erfindung anmelden. Eine physikalische Formel. Eignet sich auch zur Herstellung von Atombomben. Notieren Sie: E = mc²“.

„Das ist ja interessant. Weiß das noch jemand?“

„Nein, das ist mir eben eingefallen“.

„Das ist gut“.

Schließlich einigten wir uns auf „Kalasch Green Grass“. Der elektronisch-technische Fuhrpark erweiterte sich Dank der neuesten Ausrüstung erheblich. Nun raste kein lärmender Mäher mehr durch die Wiese, sondern der KGG/9/11 verwüstet völlig lautlos die Blumenbeete und verschmäht auch keine Regenwürmer. Ab und zu ernährt er sich auch von der einen oder anderen Zehe eines sonnenhungrigen Hausbewohners. Aber keine Sorge, zum Gehen genügen auch neun Zehen.

Das Asyl

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