Читать книгу Blowjob von NOOQ (reedited) - Antonia Hérault - Страница 4
1 EIN LETZTER DRINK
ОглавлениеIch habe zwei kurze Ehen hinter mir, dazu ein paar Affairen und Liebschaften. Dennoch: One Night Stands waren nie wirklich meine Angelegenheit. Gut - ich ging auch ab und an in ein Bordell, oder habe mal die ein oder andere Escort-Dame gebucht. Doch ich interessierte mich immer auch für die Menschen, die Person.
Und nun ?
Mit 35 - ich müsste nicht mehr arbeiten, ... es ist genug Geld da. Nicht dass ich reich wäre , aber mit etwas Vernunft , ein paar guten Anlagen und Kalkulation könnte ich weiter zurechtkommen.
Das ist eine Idee. Nicht mehr arbeiten in dem Sinne. Und ich könnte mich mit Anderem befassen, zum Beispiel Reisen.
Sex und Eros macht alles kompliziert, anstrengend. Sex vergiftet die Begegnungen und Beziehungen, schwebt über allem wie eine Gaswolke. Sex ist wunderbar in guten Momenten aber auch gleichzeitig ein heulendes Elend. So sehe ich es mittlerweile.
Eine fette immer unzufriedene Glucke, ein Dämon, der alles fressen kann. Geld, Gesundheit, Respekt, Achtung, sogar Liebe und Zuneigung. Alles für Orgasmen, Extase und die wohlige Ruhe danach, oder die Zigarette als Platzhalter für die Unfähigkeit sich danach nochmal in die Augen zu sehen. Sex, Quelle von Aggression und Destruktivität.
Sein lassen, ablegen, wie eine alte Lederjacke aus der Pubertät, die nicht mehr zu dem nun erwachsenen, souveränen Menschen passt.
Ich hatte von einer medizinischen Methode erfahren. Ein Eingriff nebst kurzer Hormonbehandlung, von der man sich schnell wieder regeneriert. Dazu entschied ich mich.
Genuss und Schönheit, Wahrnehmen der Attribute schöner, erotischer Frauen ... ok, ... aber keine Lust, kein Drang, kein Wollen, kein Durst nach Sex mehr.
Ein Bild in einem Museum betrachten, sich daran erfreuen in einer rein geistigen Leidenschaft und dann aus dem Museum gehen, oder zum nächsten Bild. Es nicht mitnehmen, nicht besitzen und alles lassen wie es ist, in unaufgeregter wohlwollender bis vielleicht faszinierter - dennoch entschiedener Distanz.
An diesem Abend, ein paar Tage bevor ich mich in die kleine Privatklinik am Meer begeben sollte, beschloss ich, diesen neuen Lebensabschnitt mit ein paar gepflegten Drinks in einer guten Bar in Hamburg, der Wohnstadt meiner Wahl, zu zelebrieren. Vielleicht auch, um mir doch noch etwas Mut anzutrinken.
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Nach dem dritten Negroni, der mich in eine angenehme Leichtigkeit brachte, entschied ich mich zu einem weiteren Cocktail ... worüber ich mich mit dem Barmann beriet, ... und mir schließlich einem Moscow Mule mixen lies.
Von links hinter mir hörte ich die Stimme einer Frau. "Gute Wahl". Sie musste gerade hereingekommen sein, denn ich hatte noch das Kehren der Drehtür gehört.