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Kapitel 6

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Am folgenden Abend, noch bevor der Mond aufging, erschien die junge Frau am Ufer, an derselben Stelle, an der sie am vorigen Tag den fremden Reiter getroffen hatte. Sie ging in Richtung Süden. Dort gab es nur einen Hütte. Es musste die Hütte des Arabers sein. Sie wartete ein bisschen bis dieser mit dem Falken auf der Schulter angeritten kam.

Er hatte ein zweites Pferd dabei. „Nun zeig mir das Gold von Spanien“, sagte der Fremde. „Nur wer Mut und Ausdauer beweist, kann Schätze finden.“

Sie ritten am Ufer entlang, das vom Vollmond beleuchtet war.

‚Ich weiß nicht ob ich Gold finden werde. Ich habe noch nie von Goldvorkommen in Spanien gehört‘, dachte die junge Frau. ‚Außerdem kenne ich die Region außerhalb von Málaga kaum.‘ Doch sie sprach es nicht aus, denn sie fürchtete sich vor dem Araber.

„Ich kann kein Gold entdecken“, sagte die junge Frau, nachdem sie eine halbe Stunde lang am Ufer entlang geritten waren. „Zwar weiß, dass es das gibt, aber ich kann es nicht entdecken.“ In Wahrheit war sie sich nicht einmal ganz sicher, ob es hier Gold gab.

„Es ist nicht alles Gold was glänzt“, bemerkte der Araber.

Und die junge Frau verstand. Sogleich ließ sie die Zügel ihres Pferdes locker und trieb es an. Der Alchimist folgte ihr ohne etwas zu sagen.

Sie konnten Málaga schon nicht mehr sehen, nur den riesigen Mond am Himmel und die Berge in der Ferne, die im Mondlicht silbrig leuchteten. Nach einer halben Stunde erreichten sie eine Anhöhe.

Plötzlich an einem Ort an dem sie noch nie gewesen war, merkte sie, wie ihr Pferd stehen geblieben war. Sie stieg ab.

„Hier gibt es ein Salzbergwerk“, meinte die junge Frau an den Araber gewandt. „Ich war zwar noch nie hier. Aber an diesem Ort wird Salz abgebaut.“ Sie deutete auf das Schild, das ein paar Meter nördlich in den Himmel ragte. „Wir sind in der Lagune Fuente de Piedra. Hier wird das weiße Gold abgebaut.“

Der fremde Reiter sagte nichts. Er stieg von seinem Pferd ab und beobachtete die Steine am Boden während er langsam vorwärts ging.

Mit einem Mal blieb er stehen und bückte sich. Im Boden zwischen den Steinen war ein Loch: Der Reiter steckte erst seine Hand hinein, dann den ganzen Arm bis zur Schulter. Die Augen des Arabers verengten sich vor Anspannung und Anstrengung. Mit einer ruckartigen Bewegung, die die junge Frau erschreckte, zog er den Arm heraus und erhob sich.

Er hielt einen großen Stein in der Hand. Mit einer ruckartigen Bewegung, die die junge Frau erschreckte, warf er ihn gegen einen Felsen. Der Stein zerbarst und es kam der schönste Kristall zum Vorschein, den die junge Frau je gesehen hatte.

„Das war das Zeichen, welches ich gebraucht habe“, meinte der Araber.

„Warum war das wichtig?“

„Mut ist die wichtigste Gabe für denjenigen, der einen Schatz sucht.“

Die junge Frau war überrascht. Dieser Mann sprach von Dingen, die nur wenige kannten.

„Man darf nicht aufgeben, auch dann nicht, wenn man schon so weit gekommen ist. Die Wüste zu durchqueren, bedeutet für jeden eine Prüfung.“

„Ich habe gar nicht vor, die Wüste zu durchqueren“, sagte sie.

Seine Worte erinnerten die junge Frau an die Zigeunerin aus ihren Träumen, die ihr mit dem Tod gedroht hatte, sollte sie sich nicht aufmachen, den Schatz zu suchen. Und sie musste an das Buch denken, das sie vor geraumer Zeit gelesen hatte, das von dem Hirten namens Santiago handelte, der bei den Pyramiden nach einem Schatz suchte.

„Wenn Du morgen immer noch nach Ägypten willst, dann besuche mich wieder“, sagte der Fremde. Das Pferd bäumte sich auf. Der Reiter entschwand und wirbelte eine Staubwolke auf.

Die junge Frau ließ das Pferd frei. Schließlich konnte sie mit einem Pferd in Málaga nichts anfangen. Außerdem wollte sie verreisen.

Der Alchimist kehrt zurück

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