Читать книгу My Little Pony - Equestria Girls - Twilight Sparkle und der funkelnde Wissenswettbewerb - Arden Hayes - Страница 6

Twilight Sparkle drückte sich im Eingangsbereich der Sporthalle herum. Es war Freitag und drinnen fand gerade das erste Kennenlerntreffen mit der Crystal Prep statt. Dutzende Schüler und Schülerinnen wuselten herum, holten sich von einem Tisch am Eingang etwas zu trinken oder einen Snack. Twilight erkannte die beiden Mädchen von der Crystal Prep, die im Schulbus so gemein zu ihr gewesen waren, als sie sich aus Versehen vorgedrängelt hatte. Sie sah Sage, einen Jungen, der immer ihren Namen vergaß, obwohl sie an zwei Projekten für den Geschichtsunterricht zusammengearbeitet hatten. Und dann war da noch Direktorin Cinch. Die schmale, stets ernst dreinblickende Frau wandelte durch die Masse und warf allen strenge Blicke zu.

„Ich glaube, ich schaffe das nicht ...“, sagte Twilight Sparkle und wandte sich zu Applejack und Sunset Shimmer um, die hinter ihr standen.

Direktorin Cinch war, wie Twilight fand, eine ziemlich grausame Person. Sie hatte Twilight damals benutzt, ihr gesagt, sie müsse an den Freundschaftsspielen teilnehmen und der Crystal Prep zum Sieg verhelfen, sonst würde sie ihr den Schulwechsel untersagen. War es die Wissenschaftsausstellung wirklich wert, all diese unangenehmen Erinnerungen wieder aufleben zu lassen?

„Du schaffst das schon“, sagte Sunset Shimmer. „Mach dir keine Sorgen, Twilight. Wir stehen hinter dir. Echte Freunde machen das Leben leichter.“

„Darauf kannst du wetten“, sagte Applejack und hakte sich bei Twilight unter.

Twilight Sparkle holte tief Luft, als sie die Turnhalle betrat. Alle Kids von der Crystal Prep drehten sich zu ihr um und starrten sie an. Ein Mädchen tauschte einen Blick mit ihrer Freundin aus und beide fingen an zu lachen. Twilight spürte Applejacks Arm – wie gut, dass ihre Freundinnen bei ihr waren. Sunshine Shimmer hatte Recht. So fühlte sie sich sicher.

„Vergiss sie einfach“, sagte Sunset Shimmer und hakte sich auf Twilights anderer Seite unter. Zusammen steuerten sie den Tisch mit den Erfrischungen an. Twilight nahm sich einen Cupcake. Noch bevor sie abbeißen konnte, kam Direktorin Cinch auf sie zu.

„Guten Tag, Twilight Sparkle“, sagte sie. „Ich freue mich, dich hier zu sehen ...“

Ihr Ton klang so, als wäre sie alles andere als erfreut. Direktorin Cinch schenkte Twilight ein schmallippiges Lächeln und lief weiter, um mit Melody zu reden, der größten Streberin an der Crystal Prep.

Twilight Sparkle wollte es ignorieren, aber sie merkte, dass auch viele Schüler und Schülerinnen von der Canterlot High sie anstarrten. Flash Sentry stand am anderen Ende der Halle und hatte sie noch nicht einmal gegrüßt, als sie hereingekommen war. Ein Junge mit pinkfarbenen Haaren flüsterte am Tisch mit den Erfrischungen seinem Freund etwas zu. Twilight war sicher, dass es um das Amulett ging, das sie damals angefertigt und sie in den bösen Dämon Midnight Sparkle verwandelt hatte.

„Ich geh lieber wieder ...“, sagte sie und ihre Wangen glühten.

„Sei nicht dumm!“, sagte Applejack. Sie hielt Twilight fest an ihrer Seite. „Als ob das etwas bringen würde“, warf Sunset Shimmer ein. „Ich weiß, wie du dich fühlst. Es ist noch nicht lange her, da habe auch ich mich in einen bösen Dämon verwandelt und alle an der Schule in Angst und Schrecken versetzt.“

Twilight musste lachen. Es stimmte – wenn jemand wusste, wie sie sich fühlte, dann war es Sunset Shimmer. Twilight nahm einen Bissen von ihrem Cupcake, als Direktorin Celestia und Konrektorin Luna die Halle betraten.

Direktorin Celestia überblickte die Menge. „Danke, dass ihr alle zu unserer Canter-Crys-Kennenlernparty anlässlich der Wissenschaftsausstellung gekommen seid. Ich freue mich, dass ihr alle da seid.“ Dabei blickte sie Twilight an und schenkte ihr ein warmes Lächeln. „Ich habe hier die Anmeldelisten von beiden Schulen, und mithilfe von Konrektorin Luna haben wir die Teams zusammengestellt. Kommt nach vorne, wenn ihr aufgerufen werdet, dann erfahrt ihr, wer euer Projektpartner ist.“

Noch einmal überkam Twilight das große Nervenflattern. Sie schaute zu den Schülern der Crystal Prep hinüber und ihr war klar, dass die Sache hier ziemlich schiefgehen konnte. Was, wenn sie einer von denen, die im Bus so gemein zu ihr waren, zugeteilt wurde? Oder Sage? Dem müsste sie sich garantiert ein drittes Mal vorstellen! Sie war überzeugt, dass ihre Anmeldung ein großer Fehler war.

Direktorin Celestia rief die ersten auf: Ein rothaariger Junge von der Crystal Prep trat nach vorn, ihm wurde Brindle, ein Junge von der Canterlot High zugeteilt. Applejack wurde mit einem kleinen, wütend dreinschauenden Mädchen namens Lotus zusammengewürfelt, Sunset Shimmer mit einem Jungen mit blauen Haaren und Brille, der Ember hieß. Als Direktorin Celestia am Ende der Liste angekommen war, stand Twilight immer noch alleine da. Sie holte tief Luft und versuchte zu ignorieren, dass ihr Magen gerade Purzelbäume schlug.

„Und Twilight Sparkle“, rief Direktorin Celestia, „du wirst dich mit einem neuen Schüler an der Crystal Prep zusammentun, mit Rising Star.“

Twilight drehte sich um und sah einen Jungen mit langem, goldfarbenen Haar, das von einer weißen Strähne durchzogen war, auf sie zukommen. Er hatte riesengroße grüne Augen und er ließ das Hemd seiner Schuluniform lässig aus dem Bund heraushängen, was total gegen die Kleiderordnung verstieß. Er schlenderte auf sie zu und lächelte sie mit voll süßem Lächeln an, wobei seine Grübchen zur Geltung kamen. „Die Besten kommen immer zum Schluss, nicht wahr?“, sagte er. „Ich heiße Rising Star.“

Er streckte ihr seine Hand entgegen und Twilight schlug ein mit leicht geröteten Wangen. Ihre Sorgen wegen der Wissenschaftsausstellung waren plötzlich verflogen. Nicht nur hatte sie einen echt süß aussehenden Projektpartner von der Crystal Prep abbekommen - der war auch noch meganett!

„Ich bin Twilight Sparkle“, sagte Twilight.

„Na klar, ich weiß schon alles über dich.“

„Echt?“, sagte Twilight und ihre Nervosität war wieder da.

Rising Star schien ihren Gesichtsausdruck lesen zu können, und hob die Hände. „Nein, nein! Ich meine, ich habe viel von deinen Erfolgen gehört. Wie du dem Debattierclub der Crystal Prep vor drei Jahren zum Sieg verholfen hast oder wie toll du bei den Wissenschaftsausstellungen der letzten beiden Jahre abgeschnitten hast. Ich bin erst seit ein paar Monaten an der Schule, habe aber schon von deiner Erfindung erfahren, mit deren Hilfe ein Computer getippte Nachrichten laut vorlesen kann.“

„Stimmt“, erwiderte Twilight. „Das warmeine Idee.“

Er blickte sich in der Halle um und bemerkte, dass sich die meisten Teams bereits zusammengerauft hatten. Manche saßen auf der Tribüne und besprachen ihre Projekte, andere hatten es sich auf dem Hallenboden gemütlich gemacht.

„Ich weiß, es könnte dir etwas übereilt vorkommen, jetzt schon über ...“

„... unser Projekt zu sprechen? Nein, überhaupt nicht“, sagte Twilight. „Ehrlich gesagt, habe ich mich erst vor kurzem dazu entschlossen, mitzumachen. Ich hab mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht.“

Rising Star beugte sich zu ihr hinüber. Twilight starrte in seine grünen Augen und fühlte, wie ihr Magen wieder Purzelbäume schlug – diesmal auf höchst angenehme Weise. „Was hältst du von einer Maschine, die für richtig Stimmung auf einer Tanzparty sorgen kann?“, fragte er. „Die richtige Mischung aus Licht und die Musik, die alle mitreißt, glücklich und energiegeladen macht. Ich würde den Apparat „Party-Stimmungs-Modifikator“nennen. Er könnte jede Veranstaltung in eine ziemlich fetzige Angelegenheit verwandeln.“

„Party-Stimmungs-Modifikator“, wiederholte Twilight, während sie darüber nachdachte. Ihr gefiel die Idee, lahme Veranstaltungen aufzupeppen. Tanzpartys auf der Canterlot High waren oft superlangweilig, alle saßen am Rand der Tanzfläche, und schwatzten statt zu tanzen. Viele liefen auch raus, um auf der Wiese abzuhängen. Pinkie Pies viele Arbeit im Planungskomitee war oft für nichts und wieder nichts!

„Ich finde, die Idee klingt gut“, sagte sie. „Hast du schon angefangen?“

„Ich dachte, ich könnte mich um die Musikkomponente kümmern, und du dich um die richtigen Farben und die Beleuchtung. Ich habe da mal was gehört, dass bestimmte Farben und Muster ...“

„... die Stimmung beeinflussen können“, vollendete Twilight seinen Satz. „Ja klar, ich habe darüber bestimmt schon ein Dutzend Bücher gelesen.“

Rising Star holte einen Skizzenblock aus seiner Tasche und reichte ihn ihr. Sie hockten sich auf den Boden der Turnhalle und beugten sich über Rising Stars Illustrationen der Maschine. Er hatte offenbar eine Menge Ideen, wie sie funktionieren könnte. Rising Star beobachtete nervös, wie Twilight seine Notizen am Rand durchlas.

„Und ...“, sagte er schließlich, die grünen Augen weit aufgerissen, „was hältst du davon?“

Twilight Sparkle musste lächeln. Rising Star war der perfekte Partner für die Wissenschaftsausstellung. Er hatte so gar nichts von den andern Schülern der Crystal Prep. Ihr Leben wäre ganz anders verlaufen, wäre er ein Jahr früher an die Schule gekommen. Vielleicht wäre sie sich dann nicht so einsam vorgekommen. Vielleicht wären sie sogar beste Freunde geworden.

„Ich glaube“, sagte sie, „ich bin wirklich froh, dass ich mich dieses Jahr doch angemeldet habe.“

Dann beugte sie sich wieder über die Skizzen und notierte ihre Ideen neben den seinen.