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Gut und Böse, Richtig und Falsch...

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...existiert wiederum im normalen Umgang gar nicht. Eine gute Tat zum falschen Zeitpunkt kann katastrophale Folgen haben. Und gut und schlecht sind auch nur in der Wahrnehmung und Bewertung als solche vorhanden.

Als Beispiel sind hier „Gutmenschen“ zu nennen, deren Ruf mittlerweile nicht mehr so gut ist. Vor einiger Zeit berichtete die Presse, dass Tierschützer in einer konzertierten Aktion Tiere aus ihren Ställen „befreit“ hatten. Die Tiere wurden dann so schlecht gehalten, dass man sie einschläfern musste. Dies zeigt, dass es kein „richtig“ und „falsch“ gibt. Selbst Immanuel Kants „Kategorischer Imperativ“, der da lautet: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ hilft hier nicht weiter, da die Tierschützer sich sicher waren, ethisch korrekt zu handeln. Dies bedeutet, dass man in den seltensten Fällen sagen kann, ob bei menschlichen Entscheidungen etwas richtig oder falsch gemacht wird.

Die Aktionen stehen zunächst frei im Raum. Paul Watzlawick weist darauf hin, dass die gegenteilige Aktion zu einer falschen Aktion nicht korrekt sein muss. Manchmal ist es besser, man tut nichts. Alles das stellt sich meist erst viel später heraus. Was auch heißt, dass die Käfighaltung der Tiere nicht unbedingt gut war. Die Alternative war aber zumindest zu diesem Zeitpunkt schlechter.

Bei Ingenieuren oder ähnlichen Berufsgruppen ließe sich allerdings der Großteil von „Richtig oder Falsch“ durch Berechnungsformeln oder Gestaltungsrichtlinien für das entsprechende Bauteil entscheiden. Und die Kompetenz der entsprechenden Personen lässt sich meistens über die Anwendung derselben bewerten.

Dem Autor ist bewusst, dass dieses Kapitel deplatziert ist. Es ist der Vollständigkeit halber erwähnt. Insbesondere deshalb, da der „Kantsche Imperativ“ offensichtlich nicht immer ausreicht.

Ingenieure - Status und Perspektiven

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