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Gibt es auch Beziehungen, bei denen die Partner durchgehend Herr oder Sklave sind?

Ja, solche Partnerschaften gibt es auch. Man bezeichnet sie als »24/7-Beziehungen«, was so viel bedeutet wie: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Also durchgehend, rund um die Uhr.

Solche Beziehungen scheinen einer echten Versklavung ziemlich nahezukommen oder erwecken zumindest diese Illusion. Denn der Unterschied zu einer echten Versklavung ist auch klar: Es gibt nichts, was den unterwürfigen Partner davon abhält, das Spiel von einem Moment auf den anderen zu beenden, wenn es ihm keinen Spaß mehr macht. Um das zu vermeiden, sollte der dominante Partner also darauf achten, dass auch die Bedürfnisse seines »Sklaven« erfüllt werden.

Einem Außenstehenden ist hier vermutlich nicht ganz klar, worin der Reiz einer solchen scheinbaren »Vollzeit-Versklavung« besteht, aber jedem, der entsprechende Neigungen in sich spürt, durchaus: Die eigene Unabhängigkeit vollständig aufzugeben und nur noch als Diener des erwählten Partners zu existieren, kann für manchen unterwürfigen Menschen die Verwirklichung seiner Träume darstellen. Umgekehrt empfinden es viele dominante SMer als reizvoll, sich einen »Sklaven« zu halten, von dem sie rund um die Uhr verwöhnt werden. Die Frage ist nur, ob das auf Dauer funktioniert oder ob nicht doch immer wieder der Alltag und all die anderen Verpflichtungen (zum Beispiel beruflicher Natur) diese Illusion zerstören. Manche Unterwürfige merken schnell, dass sie doch starke eigene Bedürfnisse haben, die sie nicht ständig den Wünschen ihres Partners zuliebe zurückstellen möchten. Und für manche Dominante stellt es sich als unerwartet große Belastung heraus, ständig außer ihrem eigenen auch noch das Leben eines anderen Menschen zu regeln – und zwar so, dass dieser Mensch keine ernsthaften Schäden erleidet oder aus anderen Gründen irgendwann abspringt.

Insofern kann man einem SM-Anfänger nicht guten Gewissens empfehlen, ausgerechnet mit einer 24/7-Beziehung anzufangen. Jemand, der gerade erst das Schwimmen lernt, springt ja auch nicht gleich zu Beginn vom Zehn-Meter-Brett. Es ist bei SM-Spielen sehr viel sinnvoller, zunächst mit zeitlich begrenzten Aktionen zu beginnen und sich weitergehende Gedanken erst dann zu machen, wenn man das Gefühl hat, dass sie einem nicht ausreichen, um echte Befriedigung zu erlangen.

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