Читать книгу Spanking | Erotischer Ratgeber - Arne Hoffmann - Страница 7
ОглавлениеWie können deine ersten Schritte aussehen, wenn diese Praktik neu für dich ist?
Wenn du diesen Ratgeber liest, hast du womöglich noch niemals einen anderen Menschen im erotisch-liebevollen Spiel geschlagen. Mach dir keine Sorgen: Auf den folgenden Seiten erfährst du, wie du dich solchen Aktionen ganz sanft und Schritt für Schritt annähern kannst, ohne dass du dich oder deinen Partner überforderst. Du musst dich lediglich darauf einstellen, dass du nicht von Anfang an als Super-Master oder Super-Domina auftreten kannst, sondern dein Partner dein allmähliches Lernen mitbekommt. Dabei vergibst du dir nichts, wenn du mit einem Menschen lernst und deine erworbenen Künste bei einem anderen Menschen anwendest (der dann vermutlich fragt, wieso du das so gut kannst). Jedenfalls erfordern zum Beispiel gezielte Peitschenhiebe, die du vielleicht aus SM-Pornos kennst und die dort aussehen, als würden sie ganz lässig aus der Hüfte erfolgen, in Wahrheit lange Stunden an Übung. Auch du wirst nicht darum herumkommen.
Dir erotische SM-Videos aufmerksam anzusehen, kann aber einen ersten Schritt darstellen. Achte darauf, wie die Akteure stehen, wie sie zuschlagen und wo das Schlaginstrument schließlich landet. Du kannst dir hier schon einiges abschauen.
Noch besser wäre es natürlich, wenn du einen Profi finden kannst, der dir zeigt, worauf du etwa bei der Verwendung einer Peitsche zu achten hast. Vermutlich gehört ein solcher Profi nicht zu deinem Bekanntenkreis. Dann hinge es von dir ab, wie forsch und selbstbewusst du jemand Fremden um Hilfe bitten möchtest. Vielleicht gibt es ja einen SM-Stammtisch oder ein anderes Szenetreffen in deiner Stadt: Kannst du dir vorstellen, jemanden dort um Hilfe zu bitten? Oder jemanden, den du auf einer Online-Kontaktbörse für SMer, wie die »Sklavenzentrale«, ansprichst? Oder sogar eine Domina, die du dafür vermutlich entlohnen müsstest? In diesem Fall kann es sogar eine gute Idee sein, dass du dir selbst ein paar Schläge erteilen lässt. Auch wenn verschiedene Menschen ein unterschiedliches Schmerzempfinden haben, weißt du dann wenigstens ungefähr, was du deinem Partner eigentlich zufügst und wie heftig du zu Werke gehen kannst. Hältst du selbst es aus, ein Dutzend Schläge einzustecken? Wie geht es dir danach?
Aber das wäre nur der Idealfall. Ich gehe für alles Weitere davon aus, dass du niemanden findest, der dich unter seine Fittiche nimmt, sondern dir alles Notwendige mithilfe dieses Ratgebers selbst beibringen musst. Genau dafür ist dieses Buch schließlich gedacht.
Wenn du den Einsatz von Schlaginstrumenten auf eigene Faust lernen möchtest, ist es zunächst einmal sinnvoll, wenn du nicht mit deinem Partner oder deiner Katze beginnst, sondern mit einem unbelebten Objekt. Manche nehmen dafür ein Stofftier, andere die Couch, aber am geeignetsten ist ein weiches Kissen oder eine flauschige Decke – weich genug, damit dort die Spur zurückbleibt, die dein Schlaginstrument erzeugt hat. So weißt du genau, wo du getroffen hast. Je nachdem, mit welchem Instrument du zuschlägst, ist das anfangs vermutlich noch nicht genau die Stelle, auf die du gezielt hattest. Aber nach und nach findest du heraus, worauf du zu achten hast.
Erst wenn du ausreichend Finesse entwickelt hast, dass jeder Schlag auch wirklich sitzt, solltest du dein Lernen an einem lebenden Menschen fortsetzen. Aber natürlich bittest du auch ihn nicht: »Darf ich mal eben deinen Rücken blutig peitschen, um zu trainieren, damit ich nicht versehentlich die falsche Stelle treffe?« Stattdessen gibt es eine ganze Reihe sinnvollerer Möglichkeiten, die Sache langsam angehen zu lassen:
Dein Partner darf seine Kleidung oder zumindest Teile davon anbehalten, bevor du ihn dir vornimmst. Auf diese Weise hat er einen gewissen Schutz, auch wenn der demütigende oder intimere Effekt, der durch Nacktheit entsteht, schwächer wird. Der einzige Nachteil bei diesem Vorgehen ist, dass du nicht auf Anhieb sehen kannst, ob du mit deinen Schlägen körperliche Blessuren hinterlässt. Das müsstest du dir gegebenenfalls zwischendurch ansehen.
Dein Partner schützt Stellen seines Körpers, die du auf keinen Fall aus Versehen treffen solltest, mit einer Decke oder einem Kissen. Im Verlauf dieses Ratgebers wirst du noch lernen, welche Regionen besondere Gefahrenzonen darstellen.
Du fängst nicht mit einem Schlaginstrument an, sondern mit deiner flachen Hand. Wenn du damit zum Beispiel einen Hintern versohlst, merkst du noch schneller und intensiver als dein Partner, welche Wucht deine Schläge haben. In der Handinnenfläche verlaufen nämlich sehr viel mehr Nervenenden als in einer Pobacke, was sie empfindlicher macht.
Auch was die Heftigkeit und die Zahl deiner Schläge angeht, beginnst du eher zurückhaltend, bevor du die Intensität steigerst.
Mindestens genauso viel Zeit wie aufs Schlagen verwendest du darauf, kontinuierlich zu überprüfen, wie es deinem Partner gerade geht. Achte auch auf seine Körpersprache und unwillkürliche, reflexartige Signale, die verraten könnten, dass er sich nur dir zuliebe zusammennimmt, obwohl er schon mehr eingesteckt hat, als er gut verkraften kann. Außerdem zeigst du damit sowie mit jeder zärtlichen und liebevollen Berührung, dass er für dich mehr als einen Prügelknaben darstellt, an dem du üben oder Dampf ablassen kannst.
Wenn du zu Schlaginstrumenten übergehst, empfiehlt es sich, zunächst solche auszuwählen, die es dir erlauben, möglichst dicht an deinem Partner dranzubleiben. Auch dadurch wird die Heftigkeit der Schläge ebenso wie der Schweregrad, die gewünschte Stelle zu treffen, ganz allmählich gesteigert.
Ich hatte schon erwähnt, dass verschiedene Menschen unterschiedlich empfindlich auf Schmerzen reagieren. Damit du weißt, woran du bei deinem Partner bist, empfiehlt sich eine Technik, die man als »Kalibrierung« bezeichnet. Dabei erteilst du deinem Partner einen Schlag und forderst ihn dann auf, die Heftigkeit des Schmerzes, den er empfindet, auf einer Skala zwischen eins und zehn einzuordnen. Dabei soll diese Skala ausdrücken, wie gut dein Partner diesen Schmerz aushalten kann. Nennt er eine niedrige Zahl, weißt du, dass du noch fester zuhauen kannst, ohne ihn zu überfordern. Nennt er eine hohe Zahl, solltest du dich besser zurücknehmen.
Auch dein Partner kann bei euren ersten Experimenten die Gelegenheit zu einer Lernerfahrung haben. Dazu verbindest du ihm die Augen und erteilst ihm dann mit unterschiedlichen Instrumenten Schläge. Nach jedem Schlag forderst du ihn auf, dir mitzuteilen, wie angenehm oder unangenehm er diese Stimulation empfunden hat. Manche Menschen reagieren sehr überrascht darauf, was sie problemlos wegstecken und was nicht, wenn sie das jeweilige Schlaginstrument zuvor nicht zu Gesicht bekommen haben. Jetzt habt ihr eine noch aussagekräftigere Richtschnur, womit ihr spielen könnt und womit eher nicht.
Schließlich kannst du deinen Partner bei deinen ersten richtigen SM-Spielen mit dir erlauben, immer zuerst zu nicken, wenn er für den nächsten Schlag bereit ist. Dadurch behält er einen Teil der Kontrolle über das Geschehen, und du kannst sichergehen, ihn nicht zu überfordern.
Ein mögliches Problem, das besonders großes Augenmerk erfordert, ist der sogenannte Wrap-around-Effekt: Bei bestimmten Schlaginstrumenten – vor allem bei Peitschen – besteht die Gefahr, dass du zwar auf den Hintern oder den Rücken deines Partners zielst, ihn aber verfehlst und die Spitze des Instruments um den Körper deines Partners herumzischt. Du würdest dann also seine Vorderseite treffen, vielleicht sogar seine Genitalien oder seine Brust, was beides sehr empfindliche Stellen sind. Es kann sein, dass du deinen Partner dabei so sehr verletzt oder ihm so starke Schmerzen zufügst, dass ihr euer Spiel abbrechen müsst.
Die Gefahr eines solchen Malheurs ist groß, wenn du entweder noch nicht richtig zielen gelernt hast oder wenn du beim Zuschlagen zu unkonzentriert bist. Deshalb sollte jeder Schlag deine volle Aufmerksamkeit besitzen.
Zwei Möglichkeiten, das Risiko dieses Fehlers in deiner Lernphase zu vermeiden, hatte ich schon erwähnt: Dein Partner kann zum Beispiel anfangs flach auf einem Bett oder einer anderen Unterlage liegen oder du könntest Teile seines Körpers durch Kissen oder eine Decke schützen. Außerdem sollte er beim Spanking so ruhig wie möglich am selben Fleck bleiben. Wenn er sich viel bewegt und von einer Stelle zur anderen wechselt, macht er es dir schwerer, ihn gezielt zu treffen.
Ein Trick, um deine Treffergenauigkeit zu erhöhen, besteht darin, dass du zunächst mit dem Ende deines Schlaginstrumentes die Stelle auf dem Körper deines Partners antippst, auf die du es abgesehen hast. Dann holst du aus und lässt das Instrument auf eben diese Stelle niederfahren. Dabei dürftest du feststellen, dass du zielsicherer geworden bist. Besonders sinnvoll ist diese Praktik jedes Mal, wenn du dich neu ausrichten musst, also zu Beginn einer Züchtigung, wenn du eine andere Körperzone treffen möchtest oder wenn dein Partner sich in eine andere Position begibt. Allerdings funktioniert diese Methode nur bei halbwegs geraden Schlaginstrumenten wie Gerten und Stöcken. Wenn du eine Peitsche oder einen Gürtel verwendest, dürftest du damit kaum Erfolg haben.
Du brauchst keine Angst zu haben, dass du in den Augen deines Partners zu unbeholfen wirkst, wenn du so vorgehst. Stattdessen erzeugst du mit dem Markieren der Stelle seines Körpers, die es gleich erwischen wird, vor allem ein stärkeres Prickeln.