Читать книгу Spanking | Erotischer Ratgeber - Arne Hoffmann - Страница 8
ОглавлениеWas sind die Grundlagen einer gelungenen Züchtigung?
Irgendwann bist du mit deinen Übungen so weit, dass deine Schläge sitzen und du deinem Partner eine ordentliche Abreibung von Anfang bis Ende gönnen möchtest. Wie könnte eine entsprechende Session aussehen?
Bevor es richtig losgeht, solltest du dich noch einmal mit deinem Partner unterhalten, um einen Eindruck davon zu gewinnen, wie er drauf ist. Wirkt er eher ängstlich oder voll gespannter Vorfreude? Erkundige dich auch noch einmal nach aktuellen Empfindlichkeiten, Verletzungen oder Erkrankungen, die beim Spanking eine Rolle spielen könnten und auf die du achten musst. In erster Linie würde ich hier an Krankheiten wie Asthma, Diabetes und Epilepsie denken, aber verschiedene andere Beeinträchtigungen gehören ebenso dazu. Insbesondere, aber nicht nur, wenn du deinen Partner zum Auspeitschen fesselst, solltest du genau wissen, was du in einem Notfall zu tun hast. Damit sich dein Partner fallen lassen kann, muss er wissen, dass du seines Vertrauens würdig bist.
Dann führst du deinen Partner an den Ort, wo du ihn züchtigen möchtest. Dieser Ort sollte ausreichend warm und gut beleuchtet sein. Schließlich möchtest du gut erkennen können, wo deine Schläge landen. Wenn du einen düsteren Raum für stimmungsvoller hältst, dann sorge für die nötige Dunkelheit mit der Stelle als einziger Ausnahme, wo sich dein Partner befindet. Dort ist es durch entsprechend ausgerichtete Beleuchtung ausreichend hell. Das kann den zusätzlichen psychologischen Effekt haben, dass sich dein Partner wie auf dem Präsentierteller fühlt.
Vielleicht möchtest du es deinem Partner überlassen, deine Schlaginstrumente herbeizuholen und griffbereit auszubreiten. Damit betonst du seine Unterwerfung und seine Rolle als Sklave: Selbst dabei, dass ihm Schmerzen zugefügt werden, muss er aktiv mithelfen.
Allerdings hat es mit den ersten richtigen Schmerzen noch etwas Zeit. Damit dein Partner in einen Zustand kommt, wo er diese Empfindungen genießen kann, solltest du ihn erst einmal ganz allmählich aufwärmen. Das gelingt dir am besten, indem du ihm zunächst leichte und sanfte Schläge verpasst – vielleicht sogar so federleicht, dass du ihn kaum berührst. Damit gibst du ihm die Gelegenheit, sich an diese Form der Zuwendung zu gewöhnen. Er sollte spüren, dass du nicht vorhast, ihn auf unschöne Weise fertigzumachen, sondern dass er dir vertrauen kann. Dein Ziel sollte es sein, dass parallel zur wachsenden Heftigkeit deiner Schläge auch die Erregung deines Partners ansteigt.
Vielleicht willst du auch nicht einmal mit Schlägen anfangen, sondern mit einer einfachen Massage, um deinem Partner bei seiner Entspannung zu helfen. Das bietet sich natürlich vor allem an, wenn dein Partner bei seiner Auspeitschung liegt, statt zu stehen, was ich einem Anfänger ohnehin empfehlen würde. Durch eine solche Massage hast du auch mehr Gelegenheit, dich auf deinen Partner einzustimmen und zu spüren, ob er angespannt ist und auf Berührungen schreckhaft reagiert, oder ob er alles in allem relaxt wirkt.
Im Verlauf des Spankings gehst du allmählich zu stärkeren Schlägen über. Hier sollte dein Partner merken, dass die Heftigkeit immer weiter zunimmt. Mindestens solange ihr beide noch Anfänger seid, verzichtest du auf Faxen wie deinen Partner zu erschrecken, indem du ihm urplötzlich einen besonders heftigen Hieb überziehst, oder ihn zu verarschen, indem du einen heftigen Schlag antäuschst, dann aber nicht durchführst. Erst wenn ihr bei solchen Aktionen ein eingespieltes Paar seid, kannst du mit solchen Mätzchen experimentieren, damit es deinem Partner nicht zu langweilig wird, sondern er eine – hoffentlich prickelnde – Anspannung spürt.
Anstatt deine Schläge heftiger werden zu lassen, indem du mehr Kraft hineinlegst, kannst du auch die Situation verändern, indem dein Partner bei den ersten Schlägen noch vollständig bekleidet sein darf und sich im Laufe eures Spiels immer weiter ausziehen muss. Möglicherweise wird er dafür sogar dankbar sein, weil du ihn in den letzten Minuten bereits zum Schwitzen gebracht hast. Vielleicht empfindet er es auch als auf erregende Weise beschämend oder demütigend, sich vor dir ausziehen zu müssen, um danach weitere Schläge zu empfangen.
Wenn du mehrere Schlaginstrumente einsetzt, kannst du die Intensität eures Spiels auch steigern, indem du von den angenehmeren zu den fieseren Exemplaren übergehst. Während die Frage, welches Instrument »fies« und welches erträglicher ist, von den persönlichen Vorlieben deines Partners abhängt, gibt es hier auch eine Faustregel: Manche Schlaginstrumente erzeugen einen eher dumpfen Schmerz, den man leichter wegstecken kann. Das sind Instrumente aus weichem Material mit einer großen Fläche oder mehreren Riemen, also beispielsweise ein gepolstertes Paddle oder ein Flogger aus weichem Leder. Andere Instrumente rufen einen gemeinen, stechenden Schmerz hervor, zum Beispiel ein harter dünner Rohrstock oder eine einriemige Peitsche. Der dumpfe Schmerz wird in der Regel sehr viel besser ertragen.
Auch wenn eure Session heftiger wird, solltest du dich nicht so sehr davon mitreißen lassen, dass du vergisst, immer wieder nachzuschauen, wie es deinem Partner geht. Vor allem wenn ihr gerade erst mit solchen SM-Spielen anfangt, kann dieses Verhalten das Vertrauen deines Partners und seine Sicherheit, nicht wirklich in Gefahr zu sein, verstärken.
Du machst das Spiel für deinen Partner auch erträglicher, wenn du zwischen den Schlägen eine kleine Atempause einlegst und ihn mit sanfteren Berührungen verwöhnst. Vielleicht willst du auch mit deinen Fingerspitzen über seinen Rücken fahren, um ein lustvolles Kribbeln bei ihm zu erzeugen, oder angenehmes Material wie einen weichen Pelz über seine Haut gleiten lassen. Wenn seine Haut an manchen Stellen regelrecht glüht, magst du vielleicht auch mit einem Eiswürfel darüberfahren.
Das letzte Mal, dass du das Wohlergehen deines Partners überprüfst und ihm wieder liebevolle Berührungen zukommen lässt, ist, wenn das Spanking vorüber ist. Vermutlich braucht er dann besonders viel Zuwendung, weil er die körperliche und seelische Belastung, die er hinter sich gebracht hat, jetzt verarbeiten muss. Das bedeutet nicht, dass es ihm automatisch besonders schlecht gehen muss. Es kann sogar das Gegenteil der Fall sein und er befindet sich in einem euphorischen Hochgefühl. So oder so dürfte es sich aber um eine Grenzerfahrung halten, einen Ausnahmezustand, der mit den normalen Alltagsgefühlen wenig zu tun hat. Wenn ihr diesen Moment miteinander teilt, kann eine umso stärkere Verbindung zwischen euch entstehen.