Читать книгу Die Abrichtung & Erziehung zum Sklaven | Erotischer Ratgeber - Arne Hoffmann - Страница 4

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Was bedeutet »Ausbildung zum Sklaven« konkret?

Die Ratgeber in dieser Buchreihe richten sich an eine Leserschaft, die von den jeweils behandelten Themen bislang nur wenig weiß. In diesem Fall gehe ich allerdings davon aus, dass dir zumindest die Grundzüge von SM-Beziehungen geläufig sind. Du kennst also beispielsweise die Unterschiede zwischen erotischen SM-Spielen und sexuellem Missbrauch, weißt, was ein Safeword ist und worauf Menschen grundsätzlich achten sollten, die solche Spiele zum ersten Mal ausprobieren möchten. Jemand, der noch überhaupt keine Ahnung von diesem Metier hat, sollte lieber nicht versuchen, mit einer Langzeitversklavung zu beginnen. Zumindest etwas Grundlagenwissen und Erfahrung mit deinen eigenen Reaktionen sowie denen deines Partners sollten bei dir vorhanden sein, bevor du dich an ein solches »Großprojekt« wagst. Anders als zum Beispiel Kindererziehung ist das schließlich nichts, bei dem du von deinen Bekannten sowie etlichen Büchern und Zeitschriften leicht Tipps und Unterstützung erhalten kannst. (Wenn du allerdings Mitglied der SM-Szene bist und über entsprechende Kontakte mit erfahrenen »Sklavenhaltern« verfügst, ist das natürlich ein Riesenvorteil.)

Auch zwischen dir und dem Menschen, den du versklaven möchtest, sollte bereits eine besondere emotionale Nähe, Verbundenheit und ein Verständnis füreinander bestehen. Eine auf lange Zeit angelegte Herr-Sklave-Beziehung ist kaum mit jemandem zu führen, den du gerade erst kennengelernt hast. Dein Sklave sollte wissen, dass er dir vertrauen kann, was sein Wohlergehen insgesamt angeht, und auch du solltest wissen, dass du dich auf ihn verlassen kannst. Es sollte klar sein, dass es sexuell und emotional zwischen euch »passt«, dass ihr in der Lage seid, auf die Bedürfnisse und das Naturell des anderen einzugehen.

Aber selbst wenn du mit deiner Partnerin schon etliche Male beim Fesseln, Auspeitschen oder ähnlichen Aktionen Spaß hattest, wirst du dich vielleicht fragen, was du dir unter ihrer dauerhaften Versklavung vorstellen sollst. Womöglich gefällt dir der Gedanke, den Kitzel dieser zeitlich begrenzten Spiele zu eurem Alltag werden zu lassen. Ein richtig klares Bild, wie das konkret für euch beide aussehen würde, hast du aber noch nicht.

Dabei könnte einer eurer ersten Schritte genau darin bestehen, dass ihr erst jeder für sich allein und dann gemeinsam ein Bild erschafft, wie ein solches Dauer-Arrangement aussehen könnte, das euch beide glücklich macht. Vielleicht stellt sich dabei heraus, dass ihr komplett unterschiedliche Vorstellungen habt, die ihr erst mal miteinander in Einklang bringen müsst. Vielleicht habt ihr aber auch gar kein klares Bild vor Augen, wenn ihr »Ausbildung zum Sklaven« hört. Schließlich werden solche Partnerschaften in Kinofilmen und TV-Serien kaum bis gar nicht gezeigt, und selbst in SM-Pornos bekommt man in der Regel nur kurze Szenen zu sehen statt eines sich über Wochen bis Jahre erstreckenden Zeitraums.

Dieses Fehlen fester Vorgaben oder Leitlinien verschafft euch allerdings auch eine grenzenlose Freiheit. Statt unbewusst schon bestimmte Bilder abgespeichert zu haben, wie eine solche Partnerschaft und der Weg dorthin aussehen sollte, könnt ihr eure eigenen Bedürfnisse viel leichter in den Vordergrund rücken. Du kannst dich mit deiner Partnerin nur jedes zweite Wochenende treffen und ihr bei diesen Begegnungen alles beibringen, was sie deiner Ansicht nach wissen sollte. Ihr könnt aber auch zusammenleben, wobei dir deine Partnerin vierundzwanzig Stunden am Tag zu dienen hat – von dem Moment, an dem sie dich morgens mit sanften Liebkosungen weckt, bis zu dem Moment, wo sie dir am späten Abend einen Schlummertrunk ans Bett bringt. Du kannst deine Partnerin vor allem zu deiner Lustsklavin und deinem lebenden Sexspielzeug ausbilden, zu einer unbezahlten Angestellten beziehungsweise einem Hausmädchen oder zu einem Gratis-Escortgirl. Du kannst das Schwergewicht darauf legen, deinen Partner so zu erziehen, dass er der perfekte Diener für dich wird, oder darauf, ihn immer sadistischeren Belastungen zu unterwerfen, mit denen er lernen muss, klarzukommen.

Der grundlegende Unterschied zu gelegentlichen SM-Aktionen miteinander besteht vor allem darin, dass ihr eure Rollen jetzt nicht mehr nur für eine kurze Zeit annehmt und danach wieder gleichberechtigt auseinandergeht. So wie ein Vater immer ein Vater sein wird, in welcher Situation er sich auch gerade befindet, wirst du in der Beziehung zu deinem Partner immer der Herr sein, sobald ihr euch einmal für diese Form der Partnerschaft entschieden habt. Ihr wechselt nicht mehr hin und her, je nachdem wo ihr euch gerade befindet und was ihr tut. Das gilt, auch wenn ihr eure spezielle Beziehung natürlich nicht überall offen auslebt, du deinen Partner also zum Beispiel nicht in der Fußgängerzone auszupeitschen beginnst. Statt nur den Kick gelegentlicher erotischer Spiele zu genießen, nehmt ihr beide die überlegene beziehungsweise untergeordnete Rolle auf Dauer an.

»All mein Handeln und Nicht-Handeln hat dem Wohlbefinden meines Herrn zu dienen«, berichtet etwa Saskia Weißer (Künstlername), die ich für eines meiner Bücher über ihr Leben als freiwillige Sklavin interviewt habe. »An dieser Latte messe ich alles, was ich tue oder lasse, auch wenn Er gerade nicht dabei ist, und daran denke ich, wenn ich vor eine Entscheidung gestellt werde. Natürlich ist es schwierig, diese Geisteshaltung im Leben konsequent beizubehalten. Ich behaupte auch nicht, dass ich keine Fehler mache. Es geht hier viel eher um eine Geisteshaltung, die geübt werden will. Und dann … nun, Übung macht bekanntlich den Meister.«

Da diese neue Art des Zusammenlebens – selbst wenn ihr beide entsprechende Bedürfnisse habt – für euch beide sehr ungewohnt ist, ist damit ebenfalls für euch beide ein Lernprozess verbunden. Dir als dominantem Partner fällt dabei die Aufgabe zu, diesen Lernprozess zu gestalten, statt dich einfach führen lassen zu können. Diese Verantwortung wird allerdings dadurch, dass du einen zuverlässigen Sklaven gewinnst, mehr als wettgemacht.

Wozu genau du deine Partnerin anleitest, bleibt wie gesagt dir bzw. euch beiden selbst überlassen. Manche Aspekte werden wichtig für euch sein, andere vollkommen nebensächlich und uninteressant. Im Allgemeinen gibt es aber vor allem folgende Dinge, die ein Herr seiner Sklavin beibringen kann:

 das Ausüben spezieller Dienste und Verrichtungen, sei es im Haushalt, sei es als Hilfe bei deinen Hobbys oder beruflichen Tätigkeiten.

 deine sexuelle Befriedigung – auf geschicktere, einfallsreichere und hingebungsvollere Weise als bisher.

 die Art, wie sie mit dir und anderen spricht. Möchtest du zum Beispiel, dass deine Sklavin jeden ihrer Sätze an dich mit »Herr« beendet? Soll sie dich nur in einer von dir festgelegten »Schlampen-Stimme« (also einer besonders hohen Stimmlage) ansprechen und nur einfache Worte verwenden, als ob sie ein hirnloses Dummchen wäre, das nur zum Sex zu gebrauchen ist? (Diese sogenannte »Bimbofication« auf Dauer durchhalten zu müssen, kann besonders demütigend sein.) Möchtest du, dass deine Sklavin schweigt, bis sie von dir angesprochen wird? Du kannst auch anordnen, dass sie zuerst ihre Hand leicht heben muss, wenn sie etwas sagen möchte, um dann zu warten, bis du ihr das Sprechen erlaubst,

 die Art, wie sie sich bewegt und welche Stellung sie in Ruhe einnimmt. Darf sie sich zum Beispiel, wenn sie dich bedient, nur auf Zehenspitzen bewegen, oder möchtest du ihr verschiedene Sklaven-Positionen beibringen, in denen deine Sklavin ihren Körper auf besonders verführerische – oder obszöne – Weise anbietet? Darf sie nur einige Schritte hinter dir gehen, wenn ihr in der Öffentlichkeit unterwegs seid? Darf sie sich nur auf allen vieren bewegen, wenn sie sich in deiner Wohnung befindet? Möchtest du ihr befehlen, ihren Blick immer gesenkt zu halten und niemandem ins Gesicht zu sehen, um damit ihre Unterwürfigkeit zu betonen und innerlich zu verstärken?

 ihre Kleidung und allgemein ihr Aussehen. Wünschst du dir von ihr beispielsweise eine bestimmte Frisur oder möchtest du deine Sklavin auf nuttige Weise geschminkt sehen, um sie so vorzuführen? Soll sie ihre Zehennägel in einer bestimmten Farbe bepinseln? Soll deine Sklavin immer barfuß sein, wenn sie in deiner Wohnung tätig ist? Hat sie immer am ganzen Körper rasiert zu sein?

Generell beruht eine Herr-Sklavin-Partnerschaft im Kern nicht darauf, dass eine Person möglichst allen Befehlen ihres Partners gehorcht, sondern dass sie eine innere Einstellung des Gehorsams gegenüber ihrem Partner entwickelt. Dieser Gehorsam spielt sich nicht an der Oberfläche ab, sondern tief im Innern deiner Sklavin. Deine Partnerin sollte verinnerlichen, dass sie nicht mehr nur deine Sklavin spielt, sondern dass sie deine Sklavin ist. Wie du sie dort hinführst, wird dieser Ratgeber Schritt für Schritt erklären.

Die Abrichtung & Erziehung zum Sklaven | Erotischer Ratgeber

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