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Welche Aspekte kann die Erziehung zur Sklavin umfassen?

Am Inhalt des vorangegangenen Kapitels lässt sich schon erkennen, wie absurd die Vorstellung ist, ein Herr müsste eine Frau vor allem streng führen und sie oft genug die Peitsche spüren lassen, um sie zu seiner Sklavin zu machen, damit ihr jeder Gedanke an Aufmüpfigkeit vergeht. Solche Vorstellungen gehören allenfalls ins Reich erotischer Fantasien. Was von dir erwartet wird, sind ganz andere Dinge, die wiederum davon abhängen, wozu du deine Sklavin einsetzen möchtest.

Wenn sie für dich vor allem Dienstleistungen unterschiedlichster Art ausüben soll, müssen ihr diese Tätigkeiten zunächst einmal beigebracht werden, und sie muss Gelegenheit erhalten, sich darin zu üben, bis sie immer besser wird. Gut, ein Getränk servieren und andere einfache Handlungen erledigen, kann so ziemlich jeder. Wenn du aber Dienste von einer höheren Qualität erwartest, musst du deine Sklavin erst dazu anleiten. Das bedeutet, dass du selbst genau wissen solltest, was du eigentlich willst, und auch, wie es geht. Und dass du klar kommunizieren kannst und die nötige Geduld aufbringst, wenn deine Partnerin das nicht von Anfang an hinbekommt. Sollte die von euch gewählte Beziehungsform an irgendeinem Punkt scheitern, ist es sehr gut möglich, dass die Schuld daran bei dir lag und nicht bei ihr.

Das Training muss sich nicht auf Bereiche wie Einkaufen, Haushalt oder Büroarbeiten beschränken, sondern kann gut auch sexuelle Dienste umfassen. So könntest du von deiner Sklavin beispielsweise Folgendes verlangen:

 Du gibst ihr Literatur über eine bestimmte Praktik zu lesen, für die du deine Sklavin gern benutzen möchtest, beispielsweise Analsex. Deine Sklavin soll lernen, worauf man dabei zu achten hat, und sich dir dann entsprechend zur Verfügung stellen.

 Du forderst sie auf, bestimmte Techniken, zum Beispiel Massage, durch die Anleitung von Experten zu lernen, beispielsweise indem sie einen Tantrakurs oder anderweitige Seminare besucht. (Ich selbst habe meine ersten Massagetechniken in einem Volkshochschulkurs zur Bioenergetik gelernt. Es gibt hier also durchaus Möglichkeiten, wenn man ein bisschen sucht.)

 Wenn du einer Frau gern beim Strippen zuschaust, kannst du deiner Sklavin befehlen, zu lernen, wie sie sich dabei so erotisch wie möglich präsentiert. Dabei dürfte es ihr vor allem helfen, erotische Onlinevideos zu betrachten, in denen Frauen sich in aufreizender Weise ausziehen, und sich bei diesen Frauen einiges abzuschauen.

 Wenn du möchtest, dass deine Sklavin beim Oralsex immer mehr von deinem Penis in ihren Mund aufnimmt, könntest du ihr einen langen Dildo besorgen, den du wie ein Lineal mit verschiedenen Markierungen versiehst. Dann stellst du deiner Sklavin die Aufgabe, es bis zu einem festgelegten Zeitpunkt eine Markierung weiter zu schaffen als zuvor. Wie sie sich die richtigen Techniken aneignet, ist ihre Sache.

 Nachdem du deine Partnerin zu einer erstklassigen Schwanzlutscherin gemacht hast, kannst du einen Schritt weitergehen und von ihr Praktiken verlangen, die sie zuvor noch abstoßend fand, beispielsweise das Rimming, also das erotische Lecken deines Hinterns.

Gerade das letzte Beispiel leitet dazu über, dass das Erziehen eines Menschen zum Sklaven nicht allein in der Ausbildung bestimmter Fertigkeiten besteht, sondern auch auf mentaler Ebene stattfindet – in diesem Fall soll deine Sklavin lernen, bisherige Grenzen (»So etwas mache ich nicht«) schrittweise zu verschieben. Wenn sie etwas partout nicht machen möchte, also eine harte Grenze zieht, solltest du sie natürlich nicht dazu zwingen, diese Grenze zu übertreten. Das käme einer Vergewaltigung gleich. Oft handelt es sich aber nur um weiche Grenzen (»Muss das wirklich sein, das mache ich nicht so gern?«), die mit der Zeit durchaus dehnbar sind. Je mehr deine Sklavin gelernt hat, Dinge zu tun, die sie als leicht belastend oder entwürdigend betrachtet, desto eher wird sie im Lauf ihrer Erziehung bereit sein, sich zu Dingen bereit zu erklären, die von ihr noch mehr abverlangen.

Auch das ist ein wichtiger Schritt bei der Erziehung eines Sklaven. Ein unterwürfiger Mensch möchte ja eigentlich gern den Ansprüchen und Wünschen gerecht werden, die sein Meister an ihn hat. Oft steht er sich dabei allerdings selbst im Weg. Ängste, Hemmungen, vielleicht Ekelgefühle halten ihn davon ab, sich wirklich vollständig dem hinzugeben, was von ihm erwartet wird. Möglicherweise gelingt es ihm in seiner Fantasie, dich und deine Freunde bei einem gemeinsamen Treffen nackt zu bedienen, aber er scheitert an der Umsetzung, weil er die Nerven verliert, sein Schamgefühl Oberhand gewinnt und er sich schlicht nicht traut, seine Fantasie in die Tat umzusetzen. Auch auf dieser Ebene benötigt er also deine Anleitung, um ein annähernd perfekter Sklave zu werden.

Dabei machst du schon einen Schritt nach vorn, wenn es dir in solchen Fällen gelingt, herauszufinden, warum dein Sklave sich zu bestimmten Handlungen nur schwer bewegen lässt, und was ihn davon abhält. Dein Sklave muss dafür erst einmal selbst herausfinden, was genau hier eigentlich das psychologische und emotionale Hindernis darstellt, und wo es herrührt. Danach muss er in der Lage sein, es dir mitzuteilen, sodass ihr darüber sprechen und eine Lösung finden könnt. Dafür ist es notwendig, dass ihr lernt, einander zu verstehen, zu vertrauen und offen miteinander zu kommunizieren. Auch diese Ebene gehört zur Ausbildung eines Sklaven dazu. Erst wenn du verstehst, wie dein Sklave tickt, weißt du, wie du ihn dazu bringen kannst, Befehle zu befolgen, denen er sich anfangs noch verweigert hatte.

Eine weitere Ebene des Sklaventrainings ist etwas, das man in der militärischen Ausbildung und anderen Formen autoritärer Pädagogik als »Drillen« bezeichnet: Deine Sklavin lernt dabei durch stures Wiederholen die immer gleichen Handlungen so lange, bis sie ihr in Fleisch und Blut übergehen. Ab einem bestimmten Moment gehören sie einfach zu ihrem Verhaltensrepertoire oder ihrer alltäglichen Gewohnheit. Sie wird dann also ganz automatisch und ohne dass du sie erst dazu auffordern oder sie daran erinnern müsstest, jeden Satz mit »Herr« beenden, dich jeden Morgen auf dieselbe Weise wecken oder wenn ihr in der Öffentlichkeit unterwegs seid, demütig zu Boden schauen. Während es in der Pädagogik inzwischen zurecht verpönt ist, Menschen das freie und selbstständige Denken abzuerziehen, ihren Willen zu brechen und ihnen Gehorsam einzubläuen, kann das bei der Ausbildung zum Sklaven durchaus ein erstrebenswertes Ziel darstellen. Auf jeden Fall solltest du dir überlegen, in welchen Bereichen du von deiner Sklavin mechanisches Verhalten ohne eigenes Denken erwartest und in welchen Bereichen nicht. Wenn du sie zum Beispiel auch dazu ausbildest, bestimmte Aufgaben zu erfüllen, zu denen durchaus selbstständiges Denken gehört, solltest du in diesem Bereich auf eine strikte Konditionierung verzichten.

Eine letzte Ebene besitzt ein solches Training schließlich, wenn du sadistisch veranlagt bist. Dann möchtest du deine Sklavin vielleicht gern dazu bringen, immer stärkere Schmerzen für dich zu ertragen, ohne eine Aktion zum Beispiel durch die Verwendung ihres Safewords abzubrechen. (Allerdings benutzen viele Lifestyle-SMer ohnehin kein Safeword mehr, weil sich der dominante Partner auch ohne eine solche Krücke zutraut zu erkennen, wann seine Partnerin genug hat und nicht mehr kann.) Auch in dieser Hinsicht kannst du also die Belastungsgrenzen deiner Sklavin nach und nach immer weiter verschieben. Dabei wird von dir allerdings einiges an Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen abverlangt, denn als verantwortungsvoller Herr wirst du deine Sklavin nicht so sehr überlasten wollen, dass sie seelische oder körperliche Schäden davonträgt. Du solltest sie dazu bringen, ihre Grenzen zu erweitern, diese Grenzen aber nicht einfach stumpfsinnig übergehen. Einen Menschen zu fesseln, zu knebeln und immer weiter auszupeitschen, ist keine Kunst. Die Herausforderung besteht darin, deine Sklavin dazu zu bringen, dass sie von sich aus bereit dazu ist, noch größere Unannehmlichkeiten als bisher für dich zu ertragen.

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