Читать книгу Keuschhaltung und Orgasmuskontrolle | Erotischer Ratgeber - Arne Hoffmann - Страница 8
ОглавлениеWie wird Teasing and Denial besonders prickelnd?
Es gibt eine Reihe von Tricks und Kniffen, mit denen es dir besonders gut gelingen sollte, deinen Partner am Rand des Orgasmus zappeln zu lassen. Wenn dein Partner kurz davor steht, zu kommen, solltest du damit aufhören, sein Geschlechtsorgan zu stimulieren – so viel ist klar. Das bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass du sämtliche erotischen Reize zurückhalten musst. So kann es besonders aufregend sein, ihn mit leichten erotischen Reizen auf einer hohen Ebene sexueller Anspannung zu halten und so zu vermeiden, dass sie wieder nachlässt. Gleichzeitig sollten diese Stimulationen aber nicht ausreichen, um deinen Lover über die Schwelle zu stoßen.
Einige Möglichkeiten sind die folgenden:
Du streichelst oder küsst bei deinem Partner weniger erogene Zonen als den Intimbereich.
Du streichst mit einer Feder über die Innenseite seiner Schenkel oder mit einem sehr weichen Pinsel über seinen Penis/ihre Vagina.
Du kratzt mit den Fingernägeln über die Flanken deines Partners – von der Achselhöhle bis zur Hüfte –, wobei du seine Haut nur ganz leicht berührst.
Du flüsterst ihm versaute Sätze ins Ohr, von denen du weißt, dass sie ihn scharfmachen. Äußere Fantasien, erotische Drohungen oder dein Vergnügen darüber, wie hilflos dein Lover unter deinen Berührungen ist.
Wenn dein Partner kurz vor dem Orgasmus steht, kreist du immer wieder ganz leicht mit der Innenfläche deiner Hand über die Spitze seines Penis beziehungsweise über die Klitoris deiner Partnerin.
Du verwöhnst die Stelle zwischen seinem Schoß und seinem Hintern mit einem Vibrator oder mit einer kräftigen Massage.
Du schiebst ein feuchtes Wattestäbchen langsam in seinen Hintern hinein und wieder hinaus, sodass sich sein Schließmuskel unwillkürlich zusammenzieht, als würde er gleich kommen.
Wenn du eine Frau bist, kannst du deinem Partner auch deine Brüste scheinbar zum Lecken anbieten, um sie dann sofort zurückzuziehen, sobald er seine Zunge herausstreckt.
Vielleicht entscheidest du dich aber auch dafür, deinen Partner von dieser Ebene herunterzuholen, damit es nicht doch zu einem Ende eures Spiels kommt, bevor ihr dazu bereit seid.
Dafür gibt es verschiedene Methoden, auf die ihr euch vielleicht vorher einigen möchtet:
Du legst auf seine Genitalien einen Eisbeutel oder ein nasses kaltes Handtuch.
Du fügst ihm leichte Schmerzen zu.
Du hältst ihm etwas unter die Nase, das einen wirklich unangenehmen Geruch verströmt.
Du fängst an, von komplett unerotischen Dingen zu berichten, beispielsweise von den neuesten Entwicklungen bei einem Politiker, den dein Partner nicht leiden kann.
Du schickst ihn in die Küche, um dir etwas zu trinken zu holen.
Es ist übrigens völlig in Ordnung, wenn der Penis deines Partners im Verlauf dieser Aktionen schlaff wird. Das bedeutet nicht, dass ihr ganz von vorn anfangen müsst. Die Nerven des Penis haben die vorangegangenen Reize sozusagen gespeichert, was du daran merken wirst, dass du deinen Partner wesentlich schneller wieder zu einem Grad hoher Erregung bringen kannst als sonst.
Nun sind Menschen und ihre sexuellen Reaktionen bekanntlich verschieden. Es kann also sein, dass ein bestimmter Reiz den einen noch mehr erregt und beim anderen die Erregung dämpft. Wie ist es zum Beispiel, wenn du deinen Partner in die Brustwarzen zwickst? Reißt ihn das aus seiner erotischen Trance oder wird er nur noch geiler? Das musst du speziell bei deinem Partner erst herausfinden, sodass du seine Lust wirklich gekonnt steuern kannst. Zu lernen, wie du dich am besten verhältst, damit dein Lover im Bett auf eine gewünschte Weise reagiert, ist ja immer lohnenswert.
Wenn du über eine etwas sadistische Ader verfügst und dein Partner leicht masochistisch veranlagt ist, gibt es Methoden, um Teasing and Denial noch gemeiner zu machen:
Ist dein Partner männlich, kannst du seinen Penis und seine Hoden so festbinden, dass er sich nur minimal bewegen kann. Dann legst du dich neben ihn und forderst ihn auf, in dich einzudringen und mit dir zu vögeln, um zum Orgasmus zu gelangen – bleibst aber einige Zentimeter außerhalb seiner Reichweite.
Du schmiegst dich an deinen Partner, wenn er kurz vor dem Höhepunkt steht, um zufrieden einzuschlummern. Viele sexuell aufgeladene Menschen brauchen unter diesen Umständen ewig, um wieder runterzukommen.
Wenn es deinem Partner normalerweise peinlich ist, sich vor deinen Augen selbst zu befriedigen, ist es besonders tückisch, wenn du ihm als einzige Möglichkeit, seinen erlösenden Orgasmus zu haben, überlässt, darum zu betteln, genau das tun zu dürfen.
Für den Partner, der von seinem Lover stimuliert wird, gibt es eigentlich nur einen Tipp: Wenn du derart erregt bist, dass du glaubst, es nicht mehr ertragen zu können, hilft es oft, immer wieder tief durchzuatmen. Das führt dazu, dass der Erregung ein wenig die Spitze genommen wird. Umgekehrt gilt: Wenn du einen Endspurt einlegen und jetzt doch endlich zu deinem Höhepunkt gelangen möchtest, kannst du das erleichtern, indem du schneller und flacher atmest.
Zuletzt noch ein paar allgemeine Tipps:
Gerade bei Teasing and Denial und wenn man gefesselt ist, kann es für den gequälten Partner sehr schwierig sein, das Spiel abzubrechen, wenn seine Grenzen endgültig erreicht sind. Wenn er zum Beispiel rufen würde: »Mir reicht’s jetzt wirklich, bitte lass mich kommen!« würde sich das nicht wesentlich von seinem bisherigen Gebettel unterscheiden. Womöglich fällt ihm in seinem Zustand auch längst nicht mehr ein, wie er signalisieren soll, dass seine Proteste diesmal ernst gemeint sind. Hier kann ein Safeword hilfreich sein, das man vor allem von SM-Spielen kennt. Ihr würdet euch also vor dem Teasing and Denial auf ein bestimmtes Wort einigen, das der malträtierte Partner ausrufen soll, wenn er es wirklich nicht mehr aushält. Er muss sich dann darauf verlassen können, dass der andere die Aktion sofort abbricht.
Wenn du über die Keuschhaltung deines Partners bestimmst, sollte die Verwendung des Safewords für dich ausschlaggebend sein. Es ist sinnvoll, auf sämtliche anderen Überredungs- und Manipulationsversuche, doch noch einen Orgasmus erlaubt zu bekommen, mit einem entschiedenen »Nein« zu antworten und sein Gebettel vielleicht sogar zu bestrafen (durch Arbeitsaufgaben, längeres Orgasmusverbot als vorgesehen und so weiter). Das klingt grausam, ist aber genau die Reaktion, die sich Menschen in Wirklichkeit wünschen, die Keuschhaltung erregend finden. Das bestätigen etliche entsprechende Statements in Onlineforen zu dieser Neigung sowie meine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich. Zudem schließen sich die beiden Anforderungen »wirklich strenge Herrin« und »Erfüllerin all meiner momentanen sexuellen Wünsche und Triebe« gegenseitig aus.
Ein Safeword allerdings muss immer erfolgreich sein, weil dein Partner sonst keine Möglichkeit hätte, das Spiel abzubrechen – auch wenn er den Eindruck hat, dass es ihm nicht mehr guttut.
Das lässt dich allerdings mit einem Problem zurück: Was tust du, wenn dein Partner sein Safeword derart häufig und unbekümmert verwendet, dass von einem echten Orgasmusverbot keine Rede mehr sein kann? Das kommt darauf an, ob dich dieses Verhalten ernsthaft stört. Wenn nicht, kannst du es ja einfach akzeptieren. Wenn doch, solltet ihr euch noch mal zusammensetzen und eure gegenseitigen Erwartungen besprechen, woraufhin ihr die Spielregeln neu aushandelt. Findet ihr zu keiner gemeinsamen Lösung, bleibt dir nichts anderes übrig, als deinem Partner anzukündigen, dass ihr dann eben auf weitere Keuschheitsspiele verzichten werdet. Die Chancen stehen gut, dass dein Partner daraufhin plötzlich sehr gefügig wird, das Safeword zukünftig nur noch im Ernstfall verwendet und ansonsten von dir bestimmen lässt, wann er kommen darf und wann nicht.
Wenn der Partner, der im hochgradig erregten Zustand gehalten wird, überraschend doch kommt, ist das auch keine Katastrophe – also geht nicht damit um, als wäre es eine. Ein Orgasmus ist immer noch ein tolles Erlebnis und ein »Risiko«, das man unbekümmert eingehen kann.