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Erste Schritte zur Befreiung von der „Urschuld“ und deren Kompensationsstrategien

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FRATER SDDB

A. Ziele und Grundlagen

1. Einführung

Der nachstehende Beitrag hat seinen Ursprung im „psychologisch-spirituellen Paradigma“ – das Ziel: Erste Schritte zur Befreiung von einer scheinbaren Urschuld-/​Sünde/​- einer persönlichen/​kollektiven Schuldfixierung und Entdeckung einer „freien, unkonditionierten Essenz“.

Der Autor dieses Beitrags ist „Chaosmagier“, d. h. nach seiner Überzeugung gibt es möglicherweise keine absolute Wahrheit – seine Magie schöpft aus der Vielzahl aller sich ihm bietenden Paradigmen – auch ohne eine Trennung vorzunehmen. Von daher geht es mehr um die Technik, als um ein spirituelles Paradigma – ob jetzt linker oder rechter Pfad. Jeder mag in dieser Essenz sehen, was er will, sie ist jedoch attributfrei und ohne spezifische Eigenschaften. Man kann sie also bezeichnen wie man mag, z. B. als das „reine Chaos“, die Leerheit, baphometische Kraft, reines Sein, das Selbst oder falls man sich ein klein wenig gruseln will, als Christusbewusstsein.

2. Grundlagen

Die psychologisch-spirituellen Ideen entstammen den Konzepten des Enneagramms und der Quantenpsychologie nach Stephen Wolinsky – ähnliche Ansätze finden sich aber auch in anderen psychologischen Modellen und Ideengebäuden z. B. in der RET nach Albert Ellis (s.u.).

Die angewandten Techniken sind schamanische Reisen, Meditationen, Invokation und Glaubenssatzarbeit/​-auflösung.

Die Ideen beruhen zwar eher auf dem „Gedankengut“ des sog. „Rechten Pfades“– was aber zählt, ist das Ergebnis und nicht die Grundlage der Technik.

So strotzt die Begrifflichkeit des Enneagramm zum Teil bei manchen Autoren nur so vor christlichem Gedankengut. Dieses System lässt sich aber gut verwenden, wenn es darum geht, die eigene Existenz von (meist kulturell bedingten) Schuldfixierungen zu befreien, um die eigene göttliche Essenz freizulegen und Veränderung vorzunehmen – in welcher Richtung auch immer.

3. Die Urschuld/​die Schuldfixierung

Was ist die „Urschuld“/​Schuldfixierung? Sie ist eine Idee, ein Konzept, ein Glaube, mit dem wir uns bewusst oder unbewusst identifizieren und die unser gesamtes Innenleben organisiert und antreibt – sei es, dass wir uns mit ihr identifizieren oder Kompensationsstrategien entwickeln, um ihr scheinbar zu entgehen.

Diese Urschuld – eine Art „kollektiver Sündenfall“ basiert auf dem Prinzip:

Ich bin schuldig/​schlecht/​falsch/​sündig – Dinge, die gerne von Vertretern des „Rechten Pfades“ herangezogen werden, um den Menschen glauben zu machen, er sei nicht das „Göttliche“ selbst – eine Art des menschlichen Denkens, das sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht.

Das Urschuldprinzip – ist ein „Irrglaube“ – den die Menschheit „selbst erschaffen“ hat, um sich selbst zu versklaven – um sich ihrer eigenen Göttlichkeit“ nicht bewusst sein zu müssen – also, – in Anlehnung an einen englischen Magier namens Fra. Perdurabo(der großen weißen Bruderschaft bekannt als A.A.) – aka A. Crowley – „eine Illusion, die man nur schwer los wird“.

Die „Urschuld“ ist, so gesehen, nicht unbedingt im christlichen Sinne zu verstehen (z. B. Ursünde), sie weist jedoch Parallelen dazu auf. So wurde z. B. durch einen „scheinbaren“ Abfall von „Gott“, also von sich selbst (bzw. dem Sein an sich), eine stark dualistische Sichtweise erschaffen, die es verhindert, dass der Mensch erkennt, dass er „Gott“ – oder was auch immer – ist. Ein starres Gut/​Böse-Denken, sowie eine widersinnige Moral haben dann ihr übriges getan, den Menschen in Angst/​Schuld und Selbstentfremdung zu halten.

Diese „Urschuld“/​Schuldfixierung findet bei jedem seine spezifische Ausprägung – diesbezüglich ist die Einteilung nach dem Enneagramm und der Quantenpsychologie ganz hilfreich, ohne allerdings deren Basis, den „Rechten Pfad“, übernehmen zu müssen. In versteckter Form treibt sie bei jedem einzelnen ihr Unwesen: z. B. als Schuldgefühle, Gewissensbisse, Angst vor Fehlern, einem starren Schwarz/​Weiß-Denken, etc.

4. Ziele/​Vorgehensweise

Bei den folgenden Techniken und Arbeiten geht es darum, die einzelnen Schuldfixierungen bei sich selbst kennenzulernen, sie anzunehmen und die Fixierung mit ihnen etwas zu lösen, um näher an seine eigene „Essenz“ zu kommen und sich der Dinge bewusst zu werden, die einem manchmal bei der Verwirklichung eigener Ziele im Wege stehen. Sie stellen somit zum einen ein Mittel der Selbst-/​Menschheitserkenntnis dar, und zum anderen bieten sie eine Möglichkeit, näher an seine „Essenz“ zu kommen – die eigene Göttlichkeit – welchem Paradigma sie auch entstammen mag.

Bei der Beschreibung der Schuldfixierungen – im „Enneagramm“ „Persönlichkeitstypen“ genannt – wird in der Literatur davon ausgegangen, dass jeder Mensch nur einem Typus in seinem Kern zuzuordnen ist, aber natürlich auch die Merkmale der anderen Typen in sich trägt. Die Entdeckung dieses spezifischen Typus ist dabei nicht immer leicht – hierbei sei auf die Literatur zum Enneagramm verwiesen. Es ist daher sinnvoll, sich mit allen Typen zu beschäftigen bzw. die Techniken mit allen neun Typen zu durchlaufen.

Zunächst werden die einzelnen Schuldfixierungen/​Persönlichkeitstypen dargestellt, dann folgen die Techniken zum Erkennen und Lösen dieser Fixierung in mehreren Einzelarbeiten und einer Gruppenarbeit.

B. Exemplarische Zuordnung der Schuldfixierungen/​Persönlichkeitstypen

Die Beschreibung der Schuldfixierungen und der Kompensationsstrategie stammt von Stephen Wolinsky1 die weiteren Beschreibungen sind mehreren Werken zur Enneagrammlehre2 entlehnt.

Die Schuldfixierungen/​Kompensationsstrategien bzw. die Grundängste/​unbewussten Kindheitsgebote stellen „Fixierungen“ dar, die es verhindern, die „Essenz“ wahrnehmen zu können bzw. führen zu einem erstarrten, eingeschränkten Verhaltensprogramm, das dem Erreichen so mancher Ziele im Wege steht. Im Folgenden kann mit diesen „Grundanahmen“ als Hilfsmittel gearbeitet werden – sie dienen aber hierbei nur als Anhaltspunkte – ein „Schauen in sich selbst“ ist dennoch weiterhin erforderlich.

Die „Exemplarischen Charakteristika“ sind für eine Arbeit mit den Schuldfixierungen nicht erforderlich, sie stellen jedoch eine kurze Übersicht zu den einzelnen Persönlichkeitstypen dar.






C. Irrationale Grundannahmen (nach Albert Ellis)

Die oben genannte Einteilung findet sich ähnlich auch in anderen psychologischen Systemen – als Beispiel seien hier deshalb die Grundannahmen nach der RET (Rational-Emotive-Therapy) genannt. Die jeweiligen Grundannahmen lassen sich mit den u. g. Techniken ebenfalls bearbeiten.

Die Vorstellung/​Grundannahme, dass

 es für einen erwachsenen Menschen unbedingt notwendig ist, von jeder Person in seiner sozialen Umwelt geliebt und akzeptiert zu werden, z. B. „Ich muss immer geliebt werden“,

 man vollständig kompetent und erfolgreich unter allen möglichen Bedingungen sein muss, damit man sich selbst als angemessen einschätzen kann, z. B. „Ich darf keine Fehler machen“,

 bestimmte Menschen schlecht, boshaft, schurkisch sind und dass sie streng verurteilt und bestraft werden müssten für ihre Schlechtigkeit,

 es eine Katastrophe ist, wenn die Dinge nicht so sind, wie man sie gern haben möchte,

 man über ein Geschehen, das gefährlich und furchterregend ist, sehr besorgt sein und ständig an die Möglichkeit denken muss, dass es tatsächlich eintritt,

 menschliches Unglück durch äußere Umstände bedingt ist und dass Menschen wenige oder gar keine Möglichkeiten haben, ihre Sorgen und ihr Unglücklichsein zu beeinflussen,

 es leichter ist, bestimmte Situationen, Schwierigkeiten im Leben, Dinge, für die man selbst verantwortlich ist, zu erleiden, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen,

 die eigene Vergangenheit sehr wichtig und bestimmend für die gegenwärtige Situation ist und dass ein Einfluss, der einen früher einmal nachhaltig beeinträchtigt hat, unbedingt wieder denselben Effekt haben muss, wenn er erneut auftritt

 man sich große Sorgen über die Probleme und Schwierigkeiten anderer Leute machen muss,

 es eine bestimmte richtige, präzise und perfekte Lösung für jedes menschliche Problem gibt und dass es eine Katastrophe ist, wenn diese korrekte Lösung nicht gefunden wird,

 man von anderen abhängig ist und jemanden braucht, der stärker ist als man selbst, auf den man sich verlassen kann.

D. Einzelarbeiten

Auch wenn in den Theorien nur von einem/​einer „Persönlichkeitstyp/​“Schuldfixierung“ ausgegangen wird, ist es sinnvoll, den Prozess für alle Grundtypen zu durchlaufen, da erst alle Typen gemeinsam die menschliche „Urschuld“ in ihrer Gesamtheit repräsentieren.

Um es noch mal deutlich zu machen, es gibt so was wie eine Urschuld/​Sünde“ natürlich gar nicht – diese ist eine psychische Illusion – vom menschlichen Geist selbst erschaffen (eine insbesondere im christlichen Kulturkreis verbreitete Erfindung) – jeder Mensch ist „schuldfrei“.

Allerdings haben die daraus resultierenden „Muster“ zumindest psychisch gesehen eine starke Wirkung und sind hervorragende Mittel der Kontrolle.

Wichtig: Die entdeckten Grundannahmen/​Konzepte/​Strukturen sollten auch nicht abgelehnt werden. Es geht nicht darum diese Grundannahme zu heilen, zu transformieren, loszuwerden, wir sind OK so, wie wir sind. Sie sollten vielmehr als das gesehen werden, was sie ist sind - „Illusionen/​Konstrukte der Psyche“ – wenn auch äußerst hartnäckige – sodass es möglich wird, die Fixierungen zu lockern.

Im Folgenden werden unterschiedliche Methoden dargestellt, wie mit den Schuldfixierungen gearbeitet werden kann. Diese sind die Glaubenssatzarbeit, die schamanische Reise und die Meditation.

1.Glaubenssatzarbeit

a) „The Work“:

Die dargestellten Fragen stellen die Technik „The Work“3 vor, die sich so – oder in abgewandelter Form auf alle möglichen Glaubenssätze/​Situationen anwenden lässt. Bei dieser Technik geht es u. a. darum, Glaubenssätze/​Grundannahmen/​Situationen zu hinterfragen, aufzulösen und die Fixierungen mit ihnen zu lockern.

Die einzelnen Schritte 1) – 5) sollten alle durchlaufen werden – ein Reflektieren der Fragen und der eigenen Antworten ist hierbei unabdingbar – bei den Fragen 3) und 4) sollte zusätzlich noch in sich hineingespürt werden. Die sog. Umkehrung 5) dient als Hinweis und muss nicht angenommen oder gelebt werden – eine Reflektion über die „Gegenansicht“ hilft jedoch bei der Lockerung der Glaubensmuster. Die Antworten und Umkehrung stellen auch keine Wahrheit (die es nach Ansicht des Autors möglicherweise gar nicht gibt) im üblichen Sinne dar – es geht um den Prozess – nicht um das Finden von Lösungen.

Im Rahmen der „Urschuld-Befreiung“ sollten die Sätze der Grundannahmen (z. B. Schuldfixierung, Kompensation, Grundangst, unbewusstes Kindheitsgebot, etc.) mit Hilfe der Frage-Technik untersucht werden – natürlich können auch „persönliche“ Sätze verwendet werden – die o. g. Beispiele sind eben nur Beispiele – wenn auch recht verbreitete und treffende. Die einzelnen Fragen/​Erläuterungen der Punkte 1) – 5) sind der Vollständigkeit halber entsprechend komplett aufgeführt – für den jeweiligen Glaubenssatz ist natürlich das jeweils Passende auszuwählen.

Der kursive Text stellt exemplarisch ein Beispiel zum Thema „Urschuld“/​Persönlichkeitstyp dar.

b) Der Glaubenssatz

z. B. Nr. 2

  Ich bin wertlos. Ich habe keinerlei Bedeutung.

  Ich muss beweisen, dass ich nicht wertlos bin.

c) Die Fragen

1) Ist das wahr? – Ist das die Realität? (Wie ist die Wirklichkeit?)

Wie ist die Realität/​Wirklichkeit? Wie sind die Fakten? Ist es wahr im wörtlichen Sinne?

Welchen Beweis hast du? In wessen Macht steht das? Zu wessen Verantwortungsbereich gehört das?

 Ja, ich fühle mich häufig wertlos, also bin ich es auch. Ich habe für die Menschheit noch nichts Sinnvolles geleistet.

 Ja, denn ansonsten werde ich nicht gesehen. Ich muss mich anstrengen – sonst habe ich für die anderen und mich keinen Wert und sie lieben mich nicht.

2) Kannst du wirklich hundertprozentig wissen, dass dein Glaubenssatz wahr ist? Ist das wirklich die Realität? Kann ich wirklich wissen, dass es besser wäre, wenn meine Vorstellung wahr wäre?

Kannst du wissen, dass es besser für dich wäre, wenn die Realität so wäre, wie du es dir vorstellst? Auf lange Sicht? Kannst du wissen, dass es für andere besser wäre, wenn die Realität anders wäre? Kannst du es hundertprozentig wissen?

 Nein, hundertprozentig wissen kann ich das natürlich nicht – vielleicht ist doch etwas wertvoll an mir. Für meine Freunde und Familie habe ich anscheinend schon etwas Bedeutung und ich bin für sie wertvoll. Jedenfalls kann ich tatsächlich nicht hundertprozentig wissen, ob ich wertlos bin.

 Nein, wenn ich es mir recht überlege, so muss ich gar nichts beweisen. Ich bin – das reicht eigentlich aus und müssen muss ich gar nichts.

3) Wie reagierst du, was geht in dir vor, wenn du diesen Gedanken denkst? Was hast du davon, dass du denkst, deine Wunschvorstellung sollte wahr werden und dann siehst du die Wirklichkeit?/​Was hast du davon, wenn du erfolglos denkst, deine Vorstellung sollte sich verwirklichen? Wie behandelst du dich selbst? Wie fühlt sich das an? Wie behandelst du andere? Wie fühlt sich das an? a) Kannst du einen friedvollen Grund sehen, an diesem Gedanken festzuhalten, einen Grund, der keinen Stress verursacht? b) Kannst du einen Grund sehen, diesen Gedanken loszulassen? (Bitte versuche aber nicht, ihn loszulassen.)

 Ich fühle mich klein, unbedeutend. In mir entsteht ein Gefühl der Hilflosigkeit. Ich ziehe mich zurück.

 Ich setze mich selbst unter Druck- ich ackere und ackere, um anderen zu beweisen, dass ich ein wertvoller Mensch bin. Dieser Satz setzt mich innerlich unter Druck.

4) Wer oder wie wärst du ohne diesen Gedanken? Wie würdest du dich fühlen, wenn du nicht an dieser Vorstellung festhalten würdest?

Wie würdest du dich dann fühlen? Fühle es jetzt! Wie würdest du andere dann behandeln? Wie würde sich das anfühlen? Fühle es jetzt! Wer wärst du, wenn du ohne Einschränkung akzeptieren würdest was ist? Schließe die Augen, und sehe die Situation ohne dieses Denkmuster. Was tut er/​sie? Was für ein Gesicht macht er/​sie? Sieh es mit dem Objektiv einer Kamera, ohne jede Beurteilung oder Interpretation. Was nimmst du wahr? Wie würdest du dich fühlen, wenn dieser Hirnteil, der dich an diese Situation erinnert, herausoperiert würde? Wie würdest du dich fühlen, wenn du diese Sache als Katze betrachten würdest?

 Ich wäre einfach da. Es wäre mir egal ob ich jetzt nun wertvoll oder wertlos bin – ohne diesen Gedanken könnte ich einfach sein. Ich müsste nicht so um Liebe kämpfen.

 Ich könnte Mußestunden besser genießen- ich würde mich innerlich nicht so unter Druck setzen – ich könnte einfach sein.

5) Finde die Umkehrung(en)/​Gegenteilige Tätigkeit/​Wie muss ich meine Überzeugung umwandeln, damit sie mehr der „Realität“ entspricht oder damit ich einen Hinweis auf eine bessere Strategie erhalte?

Falls dein Denkmuster von dir selbst, einer Institution oder einer Situation handelt, setze dein Denken ein. Setze den Anderen ein – setze dich ein. Kehre die Aussage um.

Ich (mich, mit mir), Person, Sache, Situation (Vater, Chef, Gott, Welt, Arbeitslosigkeit etc.)/​sollte, sollte nicht; muss, muss nicht; hat getan, hat nicht getan; hätte sollen, hätte nicht sollen; Mein Denken

 Ich bin wertvoll – ich habe Bedeutung. Mein Denken hält mich für wertlos.

 Ich muss nicht beweisen, dass ich wertvoll bin. Mein Denken sollte mich für wertvoll halten.

2. Schamanische Reise4

Das Prinzip der Schuldfixierung/​Persönlichkeitstyp-Reise ähnelt einer normalen schamanischen Reise - jedoch wird nicht in eine bestimmte „Welt“ (Ober-, Unter-, Mittelwelt), ein Element, etc. gereist, sondern direkt in die entsprechende Schuldfixierung/​den Persönlichkeitstyp – um sich seiner bewusst zu werden, mit ihm zu verschmelzen, die Auswirkung zu spüren und sich von diesem Kern zu lösen.

Material:

 CD“ Schamanisches Trommeln“

 Papier, Stift

Ablauf

 IAO - jede andere Bannung

 Willensatz: z. B. Es ist mein Wille die Schuldfixierung Nr. 1 zu erkennen/​sich ihrer bewusst zu werden, mit ihr zu verschmelzen/​ihre Auswirkungen zu erspüren und die Fixierung mit ihr zu lösen.

 CD einlegen

 Durch den persönlichen Eingang in die „schamanische Welt“ reisen bzw. das Symbol des Enneagramms (oder ein anderes) als Eingang benutzen.

 Nach der Reise sollte das Erlebte kurz schriftlich wiedergegeben werden.

Beispiel zur Nr. 1 in Stichworten:

Eingang durch das Enneagramm-Symbol mit dem Auftrag zu Typ 1 zu kommen. Höre aus dem „Off“ Eckstein, Eckstein – alles muss perfekt sein; höre Stimmen die sagen: Das darfst du nicht, das sollst du nicht, das ist nicht moralisch, das ist verwerflich; sehe wie sich diese Sätze in Luft auflösen; sehe Bilder aus der Schulzeit; ein großer Mann mit Schwert steht vor dir, der sagt „Ich richte dich“ … … … … … …

Stehe in einer großen Halle; sehe einen Eiskristall – ich verschmelze mit diesem Eiskristall – es tauchen viele Bilder und Emotionen auf, die zum „Persönlichkeitstyp“ passen – ich trete auf der Reise mehrfach in diesen Kristall ein und wieder aus … etc.

Eine schamanische Reise ist natürlich eine sehr individuelle Angelegenheit – nach meinen Erfahrungen reicht es aber aus, mit dem/​der entsprechenden Ziel/​Willenssatz/​Arbeitsanweisung in die jeweilige Welt (Symbol/​Problem/​Schuldfixierung) zu reisen und zu schauen was passiert.

3. Meditation

a) Einzelne Schuldfixierung

Es ist auch durchaus hilfreich, über die entsprechenden Schuldfixierungen/​Persönlichkeitstypen zu meditieren – kontemplativ – aber die aufkommenden Bilder, Assoziationen, Gedanken, Emotionen eher fließen zu lassen und sich diese aus der Beobachterposition anzuschauen. Es geht nicht um eine intellektuelle Analyse oder eine Veränderung der Inhalte, sondern um das reine Betrachten, Erkennen und Annehmen – um so die Fixierungen zu lockern. Als Fragestellung hilfreich: Was erkenne ich an/​in mir in diesem Typus wieder?

b) Gesamte Schuldfixierungen5

In dieser Meditation geht es darum, in den „unkonditionierten, freien Zustand der Essenz“ zu gelangen. Während der Meditation sollten die Inhalte des Geistes (Gedanken, Erinnerungen, etc.) von der „Beobachterposition“ aus betrachtet werden – ohne sie zu steuern oder zu bewerten.

Lasse deine Gedanken, Erinnerungen, Emotionen, Assoziationen, Wahrnehmungen, Zielvorstellungen, Absichten beiseite und beantworte nacheinander folgende Fragen

(je Frage ca. 5 Min.)

 Bist du ein Mann oder eine Frau? Oder keines von beidem?

 Bin ich diese/​meine Persönlichkeit? Oder bin ich diese/​meine Persönlichkeit nicht? Oder keines von beidem? Was ist eine Persönlichkeit?

 Bist du begrenzt? Oder unbegrenzt oder keines von beidem?

 Bist du klar definiert? Bist du nicht klar definiert? Oder keines von beidem?

 Bin ich schuldig/​falsch oder schuldfrei/​richtig? Oder keines von beidem?

 Nr. 1: Bist du vollkommen, unvollkommen oder keines von beidem? Was heißt überhaupt Vollkommenheit oder Unvollkommenheit?

 Nr. 2: Bist du wertvoll? Oder wertlos? Oder keines von beidem? Was ist gemeint mit Wert und Wertlosigkeit, Bedeutung und Bedeutungslosigkeit?

 Nr. 3: Bist du unfähig, etwas zu tun? Oder bringst du etwas zu Stande? Oder keines von beidem? Was bedeutet es, etwas zu Wege zu bringen bzw. dies nicht zu können?

 Nr. 4: Bist du unzulänglich oder nicht oder keines von beidem? Was bedeutet Unzulänglichkeit, was hieße hier Angemessenheit?

 Nr. 5: Existierst du oder existierst du nicht oder keines von beidem? Was bedeutet überhaupt Existenz, was bedeutet Nichtexistenz?

 Nr. 6: Bist du allein oder mit anderen verbunden? Oder keines von beidem? Was bedeutet Alleinsein, Verbundensein oder Gemiedenwerden?

 Nr. 7: Bist du vollständig, unvollständig oder keines von beidem? Was bedeutet überhaupt „vollständig“ oder „unvollständig“?

 Nr. 8: Bist du machtlos? Oder mächtig? Oder keines von beidem? Was bedeutet überhaupt „machtlos“ oder „mächtig“?

 Nr. 9: Bist du liebenswert, ohne Liebe oder keines von beidem? Was ist Liebe? Oder gibt es Liebe nicht? Oder keines von beidem?

 Bist du verrückt, normal oder keines von beidem?

Lasse den zustandslosen Zustand der „freien, unkonditionierten Essenz“ aufsteigen. Deine Aufmerksamkeit sinkt dabei immer tiefer in diesen Zustand ein und dehnt sich mehr aus. Nehme die Essenz wahr, die immer weiter zu gehen scheint. Ruhe eine Zeitlang in diesem Zustand (ca. 10 Min.).

Natürlich kann in ähnlicher Weise auch über die anderen Grundannahmen der Persönlichkeitstypen/​Fixierungen meditiert werden.

E. Gruppenarbeit: Urschuld-Ritual

Die einzelnen Schuldfixierungen können auch im Rahmen eines Gruppenrituals bearbeitet werden – Ziel ist es hier, durch den Aufbau und die Zusammenführung von einzelnen „Kernen“ – die kollektive Urschuld zu erschaffen, diese kurz zu durchleben – um sie dann als illusionär zu entlarven.

Ritualaufbau:

 Neun-Gruppen/​-positionen

 am Anfang großer Kreis

 am Ende kleiner Kreis Grobablauf/​ABC:

 Vorbereitung

 Bannung

 Willenssatz

 Invokation der Schuldfixierungen/​Enneagramm -Typen

 Invokation der kollektiven Urschuld

 Auflösung der kollektiven Urschuld – als Illusion sehen

1. Ritualablauf

a) Vorbereitung

Es werden neun Gruppen gebildet. Jede der Gruppen ist einer Schuldfixierung zugeordnet.

Zur Vorbereitung sollte sich jede Gruppe kurz mit dem jeweiligen Typus beschäftigen. Für die eigentliche Arbeit reicht es, wenn mit den Grundannahmen gearbeitet wird.

Es wird ein großer Kreis gebildet.

b) Kurze Bannung (z. B. IAO-Bannung)

c) Willenssatz:

z. B.: Es ist unser Wille, die eigene und kollektive Urschuld aufzulösen und als illusionär zu erkennen.

d) Invokation/​Verschmelzen der Typen/​Loslösung

 Die Invozianten der einzelnen Typen invozieren abwechselnd die Schuldfixierungen/​Ängste/​Kindheitsgebote und die entsprechende Kompensationsstrategien/​Selbstdefinitionen. Sie lassen die entsprechenden Bilder, Emotionen/​Energien kommen und „bauen“ daraus nach frei wählbarer Technik einen „astralen“ Kern/​Mantel, mit dem sie vollständig verschmelzen.

 Nach ca. 5 Minuten treten die Invozianten aus dem Kern heraus und betrachten ihn von außen – als Beobachter (bewusstes Erkennen, dass man nicht dieser Kern ist). Erkenntnis des Illusionären des Kerns – der „Falschheit“. Anschließend nehmen sie diesen Kern symbolisch „in den Arm“ – also eine Art Annahme/​Bejahung.

 Danach Verschmelzen die Invozianten wieder mit dem Kern und gehen auf die Kreismitte zu.

e) Aufbau der kollektiven „Urschuld“ (kleiner Kreis)

Die Invozianten bilden anschließend einen gemeinsamen Kreis in der Mitte und erschaffen aus den „persönlichen Kernen“ (Zusammenschieben) ein großes Energiefeld – ein Kraftfeld der Schuld/​Fehlerhaftigkeit/​Wertlosigkeit/​Urschuld/​Ursünde. Mantra: “Ich bin schuldig, sündhaft, fehlerhaft. Nichts ist OK! Es wird ein gemeinsames Feld des sich „schuldig Fühlens“ geschaffen.

f) Loslösung von der „Urschuld“/​Erkenntnis des Illusionären der Schuld

Heraustreten aus dem Urschuldkern – gemeinsames Betrachten – Invozieren von „Es gibt keine Schuld, es gibt keine Sünde, es gibt keine Fehlerhaftigkeit“ – Energie – Tanzen – Lachen – Zusammenschieben des Kerns und gleichzeitige Erkenntnis des Illusionären des Urschuld-Kerns. Visualisation, dass sich der Urschuld-Kern in Luft auflöst.

g) kurze Bannung - am besten ein schallendes Gelächter


Wir wollen in der Freude nicht der Gottesfurcht vergessen

und im Leid die Hoffnung niemals aufgeben.

– Gregor von Nazianz –

Nox Arcanum

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