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Was über Drachen erzählt wird

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In vielen Ländern unserer Erde erzählt man sich Geschichten über große Schlangenwesen und Drachen. Manchmal werden diese Lebewesen als lebensspendende, und manchmal als zerstörerische Kraft beschrieben. Selbst heute noch kann man in den Schlangen, Krokodilen und auch Kröten die Nachkommenschaft der Drachen erkennen. Alle Eigenschaften, die den Drachenwesen zugesprochen werden, besitzen, in irgendeiner Form, auch ihre Nachfahren. Alle genannten Tiere werden dem weiblichen Prinzip dieses Universums zugeordnet, das heißt, sie verkörpern die rezeptive Kraft und sind ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Ich weiß zwar, dass einige Weisheitslehren die Schlange als phallischen Ausdruck deuten, doch in diesem Buch geht es um das Prinzip, sich immer wieder selbst zu gebären, was zum Beispiel durch die Fähigkeit der Schlange, sich mehrmals zu häuten, zum Ausdruck kommt, was eine weibliche Qualität ist. Es gibt aber auch Mythen über die Entstehungsgeschichte der Erde, in denen eine Urschlange unseren Planeten geboren haben soll. Über Schlangen, Kröten und Krokodile werden wir noch in einem späteren Kapitel ausführlicher sprechen.

Doch nun zurück zu den Drachengeschwistern. Manche Menschen behaupten sogar, es gäbe nur weibliche Drachen. Diese Aussage entstand wahrscheinlich aus der Wahrnehmung heraus, dass die Drachen Kinder der Shekaina sind. Was wir aber mit Sicherheit wissen, ist, dass sie älter als die Zeit sind. Das heißt für mich, es gab sie bereits auf Gaia, als unsere Matrix (= Illusion der dritten Dimension, des Getrenntseins) beim Untergang von Atlantis entstand. Da Zeit eine Scheinrealität der dritten Dimension ist, könnte man sagen, dass die Zeitrechnung erst bei der Zerstörung von Atlantis begonnen hat. Die Drachenwesen sind bereits vorher mit uns in Kontakt gewesen und haben mit uns kommuniziert. In manchen Geschichten wird erzählt, dass Drachen Schätze hüten. Ja, das tun sie, denn damit ist für mich tiefes Wissen, Weisheit und Erkenntnis gemeint; all das tragen sie in sich, und daraus kann neues Leben geschaffen werden.

Drachen sind machtvolle Wesen, und deshalb heißt es, dass ihnen nur Menschen ohne Furcht begegnen können, die anderen würden ihren Anblick nicht ertragen. Das bedeutet für mich, dass du dir deiner Kraft bewusst, also in der Ausgewogenheit deiner männlichen und weiblichen Anteile, deiner Opfer- als auch Täterenergie sein solltest, um ihnen gegenübertreten zu können. Dass Drachenblut unverwundbar macht, wusste schon Siegfried aus der Nibelungensage, als er darin badete. Manchmal liest man auch, Drachenblut sei giftig. Ich habe mich gefragt, warum Drachenblut beide Eigenschaften in sich tragen soll. Nun, die Antwort ist ganz einfach: Es ist ein Hinweis auf die lebensspendende Kraft des Blutes im Allgemeinen, die den Menschen, der in ihm badet, stärkt, ihn gesunden lässt etc. Die geistige Welt betont immer wieder, dass wir nur dort verwundbar sind und verletzt werden können, wo in uns noch ein Widerstand gegen irgendetwas ist. Und an dieser Stelle möchte ich dich an die Schwärze der Shekaina erinnern. Die Kraft des Urweiblichen ist nur Aufnehmen, ohne Wertung, ohne Widerstand. Dadurch kann die Kraft der Weiblichkeit im Fokus der Shekaina nicht verletzt werden, eine Verwundung ist nicht möglich. So heißt „im Drachenblut zu baden“ für mich, in diese bedingungslose „Schwärze“ einzutauchen bzw. vollkommen in die Qualitäten, die ihr zugeordnet werden. Und dass das Blut dann als giftig bezeichnet wird, ist naheliegend, denn meistens macht uns das, was wir nicht kennen, Angst, und wir belegen es gerne mit unangenehmen Eigenschaften bzw. mit solchen, die für uns nicht gut zu sein scheinen. Auch das wird uns in diesem Buch immer wieder begegnen, um uns herauszufordern, über unseren eigenen Schatten in die Einheit zu springen.

Dass Drachen Jungfrauen entführen und fressen, ist ein Missverständnis bzw. ein Gerücht, das die Angst vor Drachen nähren sollte. Denn eigentlich stellt eine Entführung durch einen Drachen eine Initiation dar, die ein Mensch durchlaufen kann, einer Vermählung mit dem Drachen ähnlich, - eine Vereinigung mit der eigenen Kraft, Weisheit und der inneren Harmonie von materiellen und kosmischen Kräften. Deshalb war es in den Märchen nur einem besonderen Ritter möglich, die Jungfrau oder die Prinzessin zu befreien. Es musste ein Mensch sein, der mit den neu erwachten Kräften der jungen Frau, die durch die Begegnung mit dem Drachen eine Einweihung erfahren hatte, umgehen konnte. Die „Befreiung“ der Jungfrau bzw. der Prinzessin bedurfte großen Mutes, auch wenn ursprünglich dabei kein Blut vergossen wurde. Das heißt, der Drache wurde nicht getötet. Dieser Teil der Geschichte wurde erst in den blühenden Zeiten des Patriarchats hinzugefügt. Doch dazu später mehr.

Drachen waren also bereits vor bzw. während der atlantischen lichten Phase mit den Wesenheiten der erwachenden Gaia in Berührung. Doch auch nach dem Untergang von Atlantis kamen sie, um mit den Menschen zu sprechen und sich mit ihnen zu vereinigen. Diese Kommunikation reicht bis in die heutige Zeit.

Die Kinder des Drachen

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