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Alles umsonst

Ein Fuchs findet einen besonders verlockenden Weinberg.

Die herrlichen Trauben reizen seine Gier. Aber der Weinberg ist sicher eingezäunt. Der schlaue Fuchs umschleicht den Zaun und findet eine winzige Öffnung, durch die er in den Weinberg eindringen will. Doch die Öffnung ist zu eng. In einer Mischung von Klugheit und Gier beschließt der Fuchs, so lange zu fasten, bis er durch den Spalt hindurchpasst.

Nach einer Woche endlich ist er so mager, dass er hinein kann. Nun frisst er sich an den wunderbaren Früchten satt und wird wieder so dick, dass er nicht mehr ins Freie gelangt. So muss er wieder lange fasten und sich verstecken, bis er hinaus kann. Als er endlich draußen ist, dreht er sich zum Weinberg um und ruft: »Weinberg, Weinberg! Wie schön bist du, und wie herrlich schmecken deine Trauben. Aber man hat keinen Nutzen von dir. So hungrig man zu dir hineinkommt, so hungrig geht man wieder aus dir heraus!«

So ist es wohl auch mit den Weinbergen des irdischen Ruhmes, der Macht und des Reichtums. Sie sind so verlockend und scheinen herrlich. Aber so nackt, wie wir auf die Welt kommen, werden wir sie auch wieder verlassen.

Wie einer nackt von seiner Mutter Leibe gekommen ist, so fährt er wieder dahin, wie er gekommen ist, und trotz seiner Mühe nimmt er nichts mit sich in seiner Hand, wenn er dahinfährt.

(Prediger 5,14)


Voller Witz und Weisheit

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