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Vom D. Rex zum Dennis
ОглавлениеDennis ist auf Terra ein sehr populäres Spiel. Damit wir uns nicht missverstehen: Das irdische Tennis und das terranische Dennis haben nichts miteinander zu tun.
„Um Dennis spirituell Vollumfänglich zu realisieren, ist es erforderlich seine Wurzeln nachzuvollziehen!“,
philosophierte einst Waldoof der Namentänzer. Profan ausgedrückt meinte er: Wer Dennis verstehen will, muss wissen, wo es herkommt. Der gute Mann hatte recht! Wer die Vergangenheit nicht kennt, versteht die Gegenwart nicht. Damit das Verstehen gelingt, begeben wir uns jetzt fiktiv auf eine Zeitreise. Nehmt Platz in Axels Zeitmaschine und fliegt mit mir viele tausend Jahre zurück. Wo landen wir da? Auf einem recht wüsten Planet Terra, der am Anfang seiner Entwicklung steht.
Urterraner schlurfen dröge vor sich hin grunzend, erst halbwegs aufrecht gehend, durch die spärlich bewachsene öde Gegend. Schmutzig, ungepflegt, voller Ungeziefer, mit langen verfilzten Haaren und fusseligen Rauschebärten. Ein beschämender Anblick. Bemitleidenswert unansehnlich! Doch ihre Männer toppten das locker!
Diese einfältigen sabbernden grunzenden Kerle roch man schon mindestens 126 Meter gegen den Wind! Sie verströmten den abartigen Gestank einer exquisiten Mischung aus Dreck und Unrat jeglicher Couleur. Grundbausteine dieser Komposition setzten sich aus verwesenden pflanzlichen und fleischlichen Nahrungsresten in Mund und Brustbehaarung zusammen. Der dampfende Odem des Mundgullis hätte, nach heutigen Hygienestandards bemessen, zur sofortigen Isolierung der Person, in einer hermetisch von der Außenwelt abgeschlossenen luftdichten Kabine, geführt. Doch wer denkt, das sei alles gewesen mit der Beschreibung des Gestanks, der kann froh sein, damals nicht dabei gewesen zu sein! Das war bei weitem nicht alles, was der maskuline Haudegen auf der Palette hatte. Ich sage nur ein Wort: Achselhöhlen! Der Mief des verklebten Buketts der mehrschichtigen dort angesammelten Schweißsekretion, gehörte heutzutage auf die Liste der weltweit verbotenen Nervengase und war zudem auch noch leicht entflammbar. Zu diesem Ensemble gesellten sich tröpfchenweise Beigaben verklebten Urins an den Beinen, die in der Spargelzeit geruchstechnisch etwas überwogen. Ein munterer Kleintierzoo bewohnte die Intimregion zwischen Anus und Hodensack. Was da abging, liebe Leute, schildere ich aus ästhetischen, moralischen, humanitären, und weiteren Abgründen lieber nicht. Da geht Tierschutz eindeutig vor! Abgeschlossen ward das blumige Arrangement der Aromen durch die fantasievollsten Duftvariationen von Käsefüßen. Wie man aus dieser blumigen Beschreibung des virilen Körpergeruchs erfährt, handelte es sich um ein extraordinär exklusives Aroma, welches die maskulinen Stinkbomben verströmten. Nichts anderes, als exakt dieser pestartige Geruch, erwies sich letztlich als das Hauptproblem für den Fortbestand des terranischen Urmenschen! Denn der Gestank lockte seinen größten Feind an. Den Dennissaurus Rex!
Der Dennissaurus Rex war ein unentwegt schlecht gelaunter, gänzlich humorloser Geselle mit riesigem Maul, messerscharfen Zähnen und unstillbarem Hunger. An erster Stelle seiner Speisekarte standen Stinke Terraner. D. Rex liebte ihren penetranten Körpergeruch, den er als pikant und deliziös empfand. Darum rotierte Tagsüber nur ein Gedanke in seinem erbsengroßen Hirn: Terraner jagen zwecks Nahrungsaufnahme. Die Urterraner fanden das nicht gut und knurrten. Sie verweilten in ihrer geistigen Entwicklung gerade in der intellektuellen Findungsphase. Das Verknüpfen der Synapsen durch vielfältige Schlüsselreize stand aktuell nicht auf ihrer Agenda. Viel mehr als Knurren und Sachen nicht gut finden, schafften sie kaum. Um es unmissverständlich zu sagen: Der IQ reichte bei den Vollpfosten gerade so weit, dass sie sich nicht auf die Füße oder in die eigene Wohnhöhle schissen. D. Rex lichtete in schöner Regelmäßigkeit, die nicht allzu dichten Reihen der schmackhaften Terraner. Das führte um ein Haar zum frühen Aussterben der jungen Rasse. Glücklicherweise hielt das Schicksal kräftig dagegen. Eine unbeabsichtigte Beobachtung sicherte das Überleben der Spezies. Diese bedeutende Episode ereignete sich wie folgt: Beim sonntäglichen Spaziergang machte ein männliches Zwillingspaar (8 & 9 Jahre alt) eine Entdeckung. Die Jungen hörten auf die Namen Mono und Stereo. Die Beiden wuchsen ohne großen äußeren Druck auf und konnten sich frei entfalten. Ihre Mutter Hi und ihr Vater Fi, gehörten zur repressionsfreien Waldoofbewegung. Sie verfolgten einen Erziehungsstil, der Kinder den Belastungen der Wirklichkeit von klein auf unverschleiert aussetzt. Hi und Fi akzeptierten das Verhalten ihrer Brut, wie es war. Sie beschränkten deren Handlungsspielräume und Autonomie in keiner Weise. Trotzdem hielten Mama und Papa immer ein waches Auge auf die Kleinen und ließen sich nicht von den Plagen veräppeln. Hi und Fi wussten genau, das Mono und Stereo Typen waren, die nicht immer die Wahrheit sagten. Sie wussten genau, das Mono log. Darum zweifelten sie zunächst, ob die Geschichte, die ihnen die Jungs auftischten, wirklich stimmte.
Mono und Stereo beobachteten einen D. Rex beim „in den Wald kacken“. Der Saurier machte es sich gerade gemütlich um die Verrichtung einzuläuten, als die Kinder um die Ecke bogen. Der Ort war ihnen wohlbekannt, es handelte sich um das Nussabbaugebiet ihres Stammes. Die Sträucher hingen voller Nüsse aller Arten. Nun hockte der dicke Saurier kackend mitten in den Nahrungsmitteln und schnupperte zum Zeitvertreib mit seinem Nüschel an den Ästen der Nusssträucher. Weit blähten sich dabei die Nüstern des Urviehs. Nach einigen Minuten musste D. Rex stark husten. Dem Husten folgten Prusten und Japsen und er schnappte nach Luft. Knallrot traten beide Augen weit aus ihren Höhlen. Tränenflüssigkeit floss in Bächen seine Wangen hinab. Der Nüschel schwoll rasant und blähte sich zu enormer Größe. Man meinte, das Riechorgan wolle jeden Moment platzen. Schließlich hustete D. Rex nochmal, dann fiel er um. Tot!
Die Urzeitbrüder Mono und Stereo sahen sich überrascht an. „Wenn das mal nicht eine anaphylaktische Reaktion auf Nüsse war!?“, grunzte der kleine Mono in urzeitlichem Idiom. „Richtig Mono!“, gab ihm der Zwillingsbruder Recht. „Das weiß ja jedes Kind, das Nussallergie Symptome bei einer isolierten Allergie meist stärker sind. Da kommt es hopplahopp zu Atemnot, Kreislaufzusammenbruch oder einer Anaphylaxie. Ich kann mich deiner Meinung vorbehaltlos anschließen!“, knurrte Stereo auf einfache kindliche Weise und bestätigte somit die profunde Diagnose seines Vorredners. Kaum zurück im sechsten Stockwerk der Wohnhöhlenanlage, berichteten die aufgeweckten Buben ihren Eltern Hi und Fi vom Erlebten. Diese wollten erst nicht glauben, was sie hörten, denn sie wussten ja, das Mono log. Sie hörten zum Vergleich Stereo, das überzeugte sie.
Trotz des Faktums, dass es sich bei ihren Diagnosen allein um Phantasien zweier primitiver terranischer Höhlenmenschenkinder handelte, trafen die Jungs mit ihren infantilen Spekulationen den Kern der Sache, was ergo bestätigt: Kindermund tut Wahrheit kund! Jahrtausende später erwies sich mittels Radiokohlenstoffdatierung, dass D. Rex an einer genetisch bedingten Nussallergie litt! Und zwar nicht allein der „In den Wald Kacker“, sondern ausnahmslos alle Dennissaurus Rex!
Was für ein Segen, dass Waldoof der Namentänzer in der Nachbarschaft lebte! Hi, Fi, Mono und Stereo berichteten Waldoof vom D. Rex und dem Geschehenen. Waldoof erdachte daraufhin eine Methode, um den D. Rex im Kampf zu besiegen. Dazu entwickelte er einen Dennisprügel. Dieses flache Holz ist dem irdischen Cricket Schläger nicht unähnlich. Mittels des Dennisprügels schlug man eine Nuss in Richtung des Nüschels vom D. Rex. Traf die Nuss in den Nüschel, war es um den Saurier geschehen. Im Laufe der Zeit spezialisierten sich Terramenschen immer mehr und setzten sich letztendlich als Führungswesen durch.
D. Rex zog es vor, auszusterben. Nachdem sich D. Rex derart unsportlich aus dem Tagesgeschehen verabschiedete, merkten die Urterraner alsbald, dass etwas im Leben fehlte. Jetzt schlug die große Stunde des pfiffigen Poriss Pecka. Er dachte die Idee von Waldoof weiter und ersann das Dennis Spiel mit all seinen Regeln. Und nicht nur das. Poriss erdachte allerlei Nützliches mehr. Lasst uns einen Blick in sein Leben werfen: Poriss wusch sich und roch gut! Er war ein sauberer junger Mann, der aus der urzeitlich geprägten Sozialgemeinschaft auffallend herausstach. Sein Hang zur Körperpflege stempelte ihn zum absoluten Außenseiter in der archaischen Männerwelt. Alle Y-Chromosom-Träger seines Stamms verachteten Poriss deswegen. Die bekamen echt voll krass einen derartigen Hals auf ihn, Wahnsinn! Und als ob es nicht reichen würde, das Poriss der Körperpflege frönte, stellte sich im Laufe des Heranwachsens bei ihm Ungeheuerliches heraus. Poriss verfügte nicht im Mindesten über das geringste Talent zur Jagd! Das ging ja gar nicht! Doch, ging es! Und zwar Schlimmer! Er sammelte Beeren, Nüsse und Kräuter wie ein Mädchen und den Feierabend verbrachte Poriss damit, leise Lieder zur Laute zu singen. Wenn er nicht sang oder komponierte, experimentierte er mit Pasten. Das Zusammenrühren von Salben und Cremes betrachtete man im gesellschaftlichen Kontext der terranischen Urzeit mit skeptischer Zurückhaltung. Durch dieses unmännliche Verhalten rutschte er im Ansehen bei seinen Geschlechtsgenossen unten durch. Mit Vorurteilen behaftet, gleichgesetzt mit nebulöser Scharlatanerie und Zauberkunde, fristete Poriss ein einsames Leben am Rande der Öffentlichkeit. Ein von der Gesellschaft ausgegrenzter drogistischer Sonderfall!
Er machte den intellektuell unbelasteten Männchen Angst! Was die aber nie zugegeben hätten. Sie konnten nicht das Geringste mit dem fortschrittlichen Poriss anfangen. Wen wundert´s? Ein durchschnittlicher Urterraner konnte kognitiv nicht ansatzweise die Komplexität des Wortes „Fortschritt“ verarbeiten. Die wenigsten wären überhaupt imstande gewesen, „Fortschritt“ fehlerfrei zu grunzen. Bei diesen Halunken reichte die zerebrale Grundausstattung gerade einmal zur Befriedigung niedrigster Bedürfnisse, wie zum „über andere Leute herziehen“. Auf einer urzeitlichen Liste der unbeliebtesten „Sachen“, rangierte Poriss Pecka hinter unangenehmen Zeitgenossen wie D. Rex, Michaelstichmücken, Minipli, Wehzehente, Knallfroschweibchen, Fotzelot, Mösenmarder und Wasserhahn. Dass er niedriger als der Wasserhahn einsortiert wurde, galt zu damaliger Zeit als schlimmste Demütigung, die man sich vorstellen konnte. Dieser zynische Vergleich traf Poriss mitten in sein gutes Herz.
Der Wasserhahn ist ein optisch wundervolles Tier, mit herrlich schillerndem bunten Federkleid. Was jedoch eine täuschende Fassade darstellte, denn das Vieh besaß einen Charakter unter aller Sau! Den Wasserhahn nannte man auch Männerhasser. Das hinterlistige Mistvieh versteckte sich im Röhricht, schoss unvermittelt hervor, spuckte seinem Opfer mitten ins Gesicht und biss ihm anschließend heftig in den Sack. Beim Biss gaben seine winzig kleinen Zähnchen ein unangenehmes Gift frei. Der Sack schwoll davon auf die Größe einer überreifen Wassermelone. Alles andere als appetitlich.
Poriss rangierte also in der Hierarchie der Unannehmlichkeiten selbst hinter dem Wasserhahn. Er wurde Zielscheibe für Hohn, Spott und Wurfgeschosse. Heute würde man sagen, er wurde gemopst. Mehr als einmal wurden ihm Krebse, Skorpione oder Feuerameisen in den Lendenschurz gesteckt. Oder die Kerle bewarfen ihn mit Fäkalien. Kein schönes Leben für ein Höhlenmännchen!
Poriss besaß einen bemerkenswerten Sinn für Ästhetik! Trotz aller ihm offen entgegengebrachten Feindseligkeiten machte er sich stets Gedanken zur Verbesserung der Gesamtsituation. Er besaß viele Talente. Ich muss das unbedingt einmal ansprechen, es wird ja viel zu selten gelobt. Deswegen rufe ich es jetzt und hier laut hinaus: Poriss ist der Erfinder der Hochsteckfrisur! Jawohl! Mit Hilfe eines angespitzten Stöckchens, der Haarpune, befestigte er elegant seinen Haarknoten. Besonders zur Abendgarderobe sah das ganz entzückend aus. Eine Innovation des Poriss Pecka, die in gewissen Landstrichen immer noch Anwendung findet. Trotz solch epochaler Leistungen kicherten die hohlpratzigen Herren der Schöpfung über den Schöngeist. Er blieb ständiges Ziel ihres Spotts.
Doch es kam der Tag an dem Poriss sogar bei diesen maskulinen Dumpfbacken hohes Ansehen erwarb! Der Durchbruch gelang ihm mit Hilfe einer selbst angerührten Creme! Damit heilte er eine Analfissur am Hinterausgang des Häuptlings. Die schmerzhafte Verletzung zog sich Häuptling Furunkel bei der Jagd zu. Unachtsam setzte er sich auf einen fetten Kaktus. Das Stammesoberhaupt befand sich schnurstracks auf dem Weg in eine andere Welt!
Glaubten jedenfalls seine Männer, als sie ihn mehr tot als lebendig zur Wohnhöhle schleppten. Apathisch faselte er „Ich sehe Töne“, und „Ich rieche Stimmen“. Das betrachteten die muffelnden Hohlköpfe als eindeutiges Zeichen! „Die mächtige Ellis“ nahm bereits mit Furunkel Kontakt auf, um ihn über den Regenbogen ins Wunderland zu führen. Liebevoll lagerten sie ihren Häuptling wie einen nackten Säugling bäuchlings auf frischen Fellen. Als Nächstes holten einige Mannen geschwind den großen Spieß aus der Kammer und nahmen beim Häuptling Maß. Allzu lang sollte man Esswaren bei sommerlichen Temperaturen nicht herumliegen lassen. Das galt damals als allgemeingültige Regel. In weiser Voraussicht sammelten sie Knüppel für ein deftiges Feuerchen. Laut hallten die Schläge der Feuersteine durch die Behausung. Im Anschluss lungerte die tumbe Bande Arsch kratzend in der Höhle herum und wartete gelangweilt auf Furunkels Ableben. Langsam kam der große Hunger. Die Kerle holten Poriss in die Höhle. Ihm oblag im Klan die Aufgabe, die Verblichenen vor dem Grillen einzufetten. Poriss betrachtete Häuptling Furunkel und erkannte sofort die kolossale Chance, die sich bot. Er orderte feuchte Tücher und die Feder eines Wasserhahns. Nachdem ihm das Gewünschte geliefert wurde, zog er aus dem Stegreif eine dramaturgisch einwandfreie Schau für die anwesenden Blödköppe ab. Einleitend strich er bedeutungsvoll mit der Wasserhahnfeder auf dem Popo des Häuptlings hin und her. Andächtig brabbelte er bei seinem Tun geheimnisvolles, gänzlich unverständliches Kauderwelsch vor sich hin. Dabei rollte er fürchterlich mit den Augen und hampelte in schrägen Figuren vor den staunenden Primaten hin und her. Dann stierte Poriss, als sei er geistig mit einer anderen Welt verbunden, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, direkt in Furunkels verwundete Furche. Andächtig und mystisch mimend, beschwor er eine Formel, die den Höhlenterranern eiskalte Schauer über den Rücken jagte. Von Satz zu Satz lauter werdend sang er:
Einmal möchte ich La la la la!
Zweimal möchte ich La la la laa!!
Dreimal möchte ich La la la laaa!!!
Dein schöner weißer Arsch,
dein schöner weißer Arsch,
mit einer bunten Feder dran,
ist schöner als ein Wasserhahn!“
Poriss strich während dieses Singsangs mehrmals mit der Feder durch die Arschritze von Häuptling Furunkel. Anschließend malte er mit dessen Blut einen Wasserhahn an die Höhlenwand. Dann hielt er inne. Stand wie festgewurzelt. Mucksmäuschenstill. Poriss betrachtete grübelnd das Blutbild. Nachdenklich hielt er sich eine Hand ans Kinn und murmelte „Ei, ei, ei, ei, ei! Ja, was soll man da machen?“ und „Ts, ts ts, ts, ts! Da ist guter Rat teuer!“ Die streng riechende Truppe der Dumpfheinis war sichtlich schwer beeindruckt von dem Schnickschnack, den Poriss vorgaukelte. Zum Finale seiner beeindruckenden Vorstellung bestrich er des Häuptlings Hinterausgang mit selbst gemachter Anuscreme und schickte die geifernden Plötschköppe hungrig in ihre Betten.
Die Zeit verging. Häuptling Furunkel lümmelte mehr oder weniger dekorativ auf seinem Fell herum und bekam dreimal täglich den Popo mit Anuscreme eingeschmiert. Es ging ihm von Tag zu Tag besser und nach 7 Tagen konnte er erstmals schmerzfrei furzen. Der Anführer der hohlen Höhlenbewohner erhöhlte sich gut. Nach 17 Tagen der Erhöhlung durfte der Rekonvaleszent sein Krankenlager geheilt verlassen und Poriss Pecka stieg im Ansehen und in der Hierarchie des Klans. Er wurde sogar der Spezi vom Chef und rangierte jetzt vor dem freundlichen Tuthahn, und das will ja was heißen! Nach der vollkommenen Wiederherstellung von Häuptling Furunkel, wurde Poriss als Medizinkundiger anerkannt. Fortan arbeitete er als freischaffender Anusheiler. In seiner Freizeit ersann er, wie bereits erwähnt, die Regeln für das Dennisspiel und gründete den Dennisclub Zweitracht Prügel.
„Ach, das ist ja interessant! Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren! Wie funktioniert Dennis eigentlich?“, höre ich den Leser fragen und prompt liefere ich hemmungslos Einblick. Also aufgepasst, denn: Feinheiten des Dennisspiels, wie etwa das fintenreiche „Drillern“ oder das „Verwirren“, erlernt man am besten, indem man selbst Dennis spielt. Ganz ehrlich, Dennis ist schwer erklärbar. Hier die wichtigsten Details: Für Dennis benötigt man Nüsse. Und da geht es schon los mit den Schwierigkeiten. Auf Terra verwenden Profispieler der Ersten Liga ausschließlich Kopfnüsse. Amateure benutzen die Tetanuss. Da beide Sorten nicht an irdischen Sträuchern wachsen, empfehlen sich ersatzweise Suppenwürfel.
Zur Ausrüstung einer aus zwei Personen bestehenden Mannschaft, gehören ein Dennisprügel, ein Nüschel sowie ein D. Rex Podest auf Rollen, das auf 4 Meter Höhe ausfahrbar ist. Ein mittelprächtig handwerklich begabter irdischer Dennis Anfänger kann sich ein D. Rex Podest leicht selbst zusammen schustern. Dazu kauft der Sportsmann ein Maurergerüst mit Rollen. Das führt jeder gut sortierte Baumarkt. Der aus Naturmaterialien geflochtene Nüschel, ähnelt einem Einkaufskorb und wird am D. Rex Podest an der höchsten Stelle (4m) der schmalen Seite befestigt. Den Nüschel betreffend, stehen dem fingerfertigen Sportler alle Möglichkeiten offen. Flechten sie ihren Nüschel doch selbst, dazu bietet selbst die abgetakelteste Volkshochschule Flechtkurse an. Achten sie darauf, ausschließlich heimische Farne und Flechten zu benutzen. Oder sie kaufen einfach einen Korb, wenn sie eh schon im Baumarkt sind. Bitte beim Flechten und beim Erwerb auf den Durchmesser der Korböffnung achten. Sie darf nicht kleiner als 59 Flippis sein.
Zum Spiel: Die Mannschaften bestehen aus je zwei Personen. Spieler Nr. 1 rollt das D. Rex Podest. Er wird mit dem Fachbegriff „Rollerfahrer“ bezeichnet. Spieler Nr. 2 ist der Schläger mit dem Dennisprügel. Hier lautet der korrekte Fachbegriff „Prügelknabe“. Der „Prügelknabe“ versucht, mit dem Dennisprügel Nüsse in den Nüschel des Gegners zu schießen. Das versucht der „Rollerfahrer“ zu verhindern, indem er geschickt das D. Rex Podest übers Spielfeld rollt. Wird er in eine Ecke gedrängt, darf er maximal 14 Sekunden „Drillern“. Das heißt, er darf das Podest so schnell drehen wie möglich.
Ein Spiel dauert 11 Minuten pro Halbzeit. Das reicht, weil durch das 937 x 743 m große Spielfeld bedingt, die Kondition zu mehr nicht reicht. Am Ende gewinnt, wer die meisten Nüsse im Nüschel des Gegners versenkt hat. Es ist erlaubt, zu verwirren! Einst siegte Poriss Pecka gegen Luke Untrug mit 4 Nüssen in 3 verwirrenden Sätzen.
Der 1. Satz hieß: „Deine Dennissocken rutschen!“
Der 2. Satz lautete: „Guck mal, da fliegt ein Reh!“
Der 3. Satz und Sieg: „Luke, ich bin dein Vater!“
Von Poriss Pecka stammt das bekannte Zitat:
„Lieber ein Dennis Poster als den Penis im Toaster!“
Noch einige Worte zur korrekten Bekleidung. In der Halle wird auf speziellen Strümpfen mit Bremsen gespielt, Dennissocken genannt. Erdlinge dürfen sich mit Rutschsocken behelfen, die sie im Sanitätshaus in Größen für Erwachsene erwerben können. Beim Spiel im Freien trägt man zu Dennissocken unbedingt Sandalen und eine graue Badehose mit Nadelstreifen.
Historische Entwicklung: Dennis wurde ursprünglich als reiner Männersport konzipiert. Für Damen gibt es inzwischen eine Variante mit dem Namen Denise. Bei Denise sind die D. Rex Podeste maximal 2 Meter hoch und pinkfarben. Als Tischspiel mit Wasserfarben gibt es für Kinder eine stark abgewandelte Version namens Tuschdennis.