Читать книгу Wer die Leidenshaft flieht - Barbara Cartland - Страница 2
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ОглавлениеMit schlurfenden Schritten durchquerte Marie die Diele und öffnete die Riegel und Ketten der großen Eingangstür. Die Tür knarrte, und der Mann, der im hellen Sonnenschein wartete, trat entschlossen ein, als wäre er schon ungeduldig wegen der Verzögerung.
»Ich bin Pierre de Sardou«, stellte er sich energisch vor, und seine Stimme, die durch die Diele hallte, war laut und unangenehm.
»Wo ist die Comtesse?« erkundigte er sich und starrte Marie an, die sich halb hinter der Tür versteckte.
»Madame ist tot.«
»So!«
Der Mann durchschritt die Halle. Fleur, die das Gespräch mitanhörte, hatte den Eindruck, daß die Nachricht ihn nicht sonderlich überraschte - er mußte bereits vom Tod der Comtesse erfahren haben, davon war sie überzeugt. Sie fragte sich, wer es ihm erzählt haben konnte. Der Arzt? Der Priester? Aber sie hätten bestimmt wenigstens Marie gewarnt, daß ein Verwandter unterwegs war.
Sie betrachtete Monsieur Pierre de Sardou. Er war nicht so klein, wie sie vermutet hatte, als sie ihn vom Fenster im oberen Stock aus gesehen hatte, aber er neigte zur Korpulenz, und es war schwer zu glauben, daß er ein Blutsverwandter von Lucien sein sollte. An seiner Erscheinung oder seiner Haltung war nichts Aristokratisches, seine Arroganz und sein befehlsmäßiger Ton schienen eher angelernt als angeboren zu sein.
Jetzt blickten sie seine dunklen Augen an, und sie hatte das Gefühl, als wäre er von ihrer Anwesenheit unangenehm überrascht.
»Und das ist...?« fragte er und wandte sich an Marie, nicht an sie.
»Monsieur Luciens Frau.«
Fleur spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie rührte sich nicht von der Stelle und wartete darauf, was passieren würde.
»Seine Frau?« stieß Monsieur Pierre hervor. »Aber warum hat man uns keine Heiratsanzeige geschickt? Man hat uns nur von seinem Tod unterrichtet.«
Keine der beiden Frauen erwiderte etwas. Monsieur Pierre kam mit langen Schritten auf Fleur zu.
»Stimmt es, was sie sagt, daß Sie Luciens Frau sind?«
Fleur holte tief Luft.
Dann log sie mit einer Stimme, die sie kaum als ihre eigene erkannte: »Ja, ich bin Luciens Frau.«
»Madame!«
Sie fühlte, daß er ihre Hände ergriff und an seine Lippen zog.
Plötzlich sprach er in einem freundlichen Ton.
»Sie müssen mir meine Überraschung verzeihen. Ich hatte ja keine Ahnung! Ich dachte, daß meine Tante, die Comtesse, allein mit ihren Dienern hier lebte, aber wie ich sehe, habe ich mich geirrt. Verzeihen Sie mir, wenn ich frage - ob aus Ihrer Ehe Kinder hervorgegangen sind?«
Fleur empfand plötzlich das unsinnige Verlangen, ihn ins Gesicht zu schlagen. Sie bemerkte, daß in seinem Lächeln und im Ausdruck seiner Augen etwas lag, das seine Fragen nicht nur verabscheuenswert, sondern gefährlich machte.
Fleur war so unvorbereitet in diese verworrene Situation gestolpert, daß es ihr jetzt schwerfiel, emotionslos zu reagieren, aber sie zwang sich zur Vorsicht, denn sie spürte die Feindseligkeit, die ihr Pierre de Sardou entgegenbrachte.
»Ich habe keine Kinder.« Sie sprach leise. »Möchten Sie nicht in den Salon kommen? Vielleicht hätten Sie nach der Reise gern eine Tasse Kaffee?«
»Vielen Dank, ich habe gerade erst zu Mittag gegessen.«
Fleur ging voraus in den Salon. Als sie die Tür öffnete, fiel ihr Blick auf Maries Gesicht, und sie erkannte, daß die alte Frau auch Angst hatte und sie warnen wollte.
Die Nachmittagssonne fiel durch die Jalousien und zauberte goldene Streifen auf den Aubusson-Teppich. Die Streifen erinnerten an Gitter - Gefängnisgitter.
»Sind Sie schon lange hier?«
»Lange, ja.«
»Ich kann nicht verstehen, warum meine liebe Tante mich nicht über ein so interessantes Ereignis wie Luciens Hochzeit unterrichtet hat. Ich hätte gern ein Geschenk geschickt.«
»Wir haben erst kurz vor Luciens Tod geheiratet«, erklärte Fleur steif.
»Das erklärt natürlich Einiges. Der Schock ... meine Tante hat bestimmt sehr gelitten, und doch hat sie die Beileidsschreiben so tapfer beantwortet - ich habe erst einen Brief erhalten. Sie schrieb ziemlich ausführlich von Lucien und lobte stolz seinen Heldenmut - seltsam, daß sie seine Frau nicht erwähnt hat. Sie muß es vergessen haben - die Trauer kann natürlich der Grund dafür sein, aber es ist dennoch merkwürdig, Madame, das sehen Sie doch gewiß selbst. Meine Tante war in familiären Angelegenheiten sehr genau, wie Sie selbst bemerkt haben werden. Wann ist sie gestorben?«
»Heute morgen um halb sieben. Würden Sie sie gern sehen?«
»Dazu ist noch genügend Zeit. Ich bleibe heute nacht natürlich hier. Die Beerdigung findet morgen statt?«
»Übermorgen.«
»So. Dann kann ich mich Ihrer Gesellschaft also noch bis Mittwoch erfreuen. Vielleicht tauchen noch andere Familienmitglieder auf, das weiß ich nicht. Ich werde bestimmt sehr viel zu tun haben. Schließlich bin ich jetzt das Familienoberhaupt, Sie verstehen.«
»Tatsächlich?«
»Ja. Ich habe nun das Recht, mich Comte de Sardou zu nennen, aber wir von der jüngeren Generation machen uns ja nichts aus solchen Nebensächlichkeiten. Ich ziehe es vor, Monsieur genannt zu werden. Ich bin Demokrat wie Sie sicher auch, Madame?«
»Natürlich.«
»Ich bin entzückt, das zu hören. Ich sehe schon, wir haben vieles gemeinsam. Haben Sie das Testament von Madame la Comtesse schon gesehen?«
Diese Frage traf Fleur wie ein Pfeil. Sie ließ sich mit ihrer Antwort Zeit, ordnete ein paar kleine Schnupfdosen aus Porzellan, die auf einem Tischchen standen, und es gefiel ihr, daß sie ihren Inquisitor zappeln lassen konnte. Sie wußte, daß Madame Sardous Vermächtnis ihn am meisten interessierte.
»Nein, ich weiß nichts davon«, antwortete sie schließlich. »Wenn sie ein Testament gemacht hat, dann wird es beim Notar liegen.«
»Natürlich.«
Sie hörte, daß Monsieur Pierre erleichtert aufatmete. Er ging ein paar Schritte zur anderen Seite des Zimmers, kam dann zurück.
»Darf ich rauchen, Madame?«
»Natürlich - bitte. Es tut mir leid, daß ich vergaß, es Ihnen vorzuschlagen.«
»Das kommt wahrscheinlich daher, daß Sie lange Zeit in einem männerlosen Haushalt gelebt haben.« Er zündete sich eine Zigarette an. »Waren Sie hier, als Lucien fiel?«
»Ja, ich war hier.«
»Wo wurden Sie getraut?«
Fleur fing an zu zittern. Das war die Frage, vor der sie sich gefürchtet hatte. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis er alles herausgefunden hatte.
»In Paris.«
»In Notre Dame?«
»Nein, in Madeleine.«
Sie wußte nicht genau, warum sie ihm widersprach, vermutlich machte es ihr einfach Spaß.
»Das ist allerdings merkwürdig! Alle Sardous haben in Notre Dame geheiratet.«
»Lucien wollte eine Ausnahme machen.«
»Verzeihen Sie mir, Madame, aber wie lautet Ihr Mädchenname?«
Fleur lächelte. Jetzt befand sie sich wieder auf sicherem Boden und mußte nicht mehr lügen. Sie konnte den Namen ihrer Großmutter angeben - den Namen einer großen Familie.
»Fleur de Malmont.«
»Aber natürlich - ich kenne die Familie.«
Jetzt lag so etwas wie Respekt in seiner Stimme, aber Fleur wußte, daß ihn diese Neuigkeit ganz und gar nicht erfreute. Er war noch immer mißtrauisch, möglicherweise war er jetzt sogar noch argwöhnischer als zuvor.
Zu spät begriff Fleur, daß die einzig mögliche Erklärung für eine heimliche Hochzeit darin gelegen hätte, daß Lucien ein Mädchen von zweifelhafter Herkunft, dessen Familie nicht akzeptiert worden wäre, zur Frau genommen hatte.
Jetzt konnte sie ihre Worte nicht mehr ungesagt machen und nichts weiter tun, als auf die nächste Frage zu warten. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als die Tür geöffnet wurde. Für einen Augenblick zumindest war sie gerettet.
Marie brachte den Kaffee, oder vielmehr den scheußlichen Ersatz, mit dem sie sich seit über einem Jahr begnügen mußten.
»Kaffee, M’sieur?«
»Danke. Ich werde mich in ein paar Minuten selbst bedienen.«
Fleur bemerkte, wie er bei dem Geruch die Nase rümpfte. Zweifellos hatte Monsieur Pierre die Möglichkeit, sich durch Beziehungen wohlschmeckendere Getränke zu besorgen als seine weniger glücklichen Landsleute.
Marie wandte sich um, um das Zimmer zu verlassen. Als sie die Tür erreichte, wandte Monsieur Pierre sich in scharfem Ton an sie.
»Ich möchte eine Nachricht ins Dorf schicken. Gibt es jemanden, der sie überbringen kann?«
»Mais non, M’sieur. Hier im Haus leben nur Madame und ich selbst.«
»Aber das ist ja lächerlich! Es gibt doch bestimmt einen Gärtner oder einen Knecht?«
»Niemand, M’sieur, dem wir Aufträge erteilen können. Vor dem Krieg gab es viele, die froh waren, im Château dienen zu können. Jetzt dienen sie unseren Eroberern.«
Monsieur Pierre stieß einen Ausruf der Verärgerung aus.
»Dann muß ich selbst gehen. Ich muß mit dem Priester und dem Arzt sprechen ...«
Er brach ab.
Und dem Notar, fügte Fleur in Gedanken dazu.
»Ja, M’sieur.«
Marie blieb geduldig wartend stehen, ohne ihm ihre Hilfe anzubieten.
»Du kannst gehen.«
»Danke, M’sieur.«
»Sie sagt vermutlich die Wahrheit«, wandte er sich an Fleur. »Es gibt niemanden, den ich ins Dorf schicken kann. Gibt es eine andere Möglichkeit, diese Leute hierher zu bestellen?«
»Ich fürchte nicht. Und wir haben auch kein Fahrzeug.«
»Natürlich. Der Wagen ...?«
»Den haben die Deutschen schon vor über einem Jahr geholt.«
»Ja natürlich. Hat man die Comtesse entschädigt?«
»Ich habe keine Ahnung.«
Fleur wußte sehr wohl, daß Madame keine Entschädigung für Luciens Auto erhalten hatte. Man hatte angedeutet, daß sie eine Quittung erhalten würde, die ihr später eine Entschädigung einbringen könnte, wenn sie einen Antrag stellen würde. Aber die Comtesse hatte nichts unternommen.
Fleur hatte den Entschluß gefaßt, nichts zu unternehmen, was Pierre de Sardou einen Vorteil verschafft hätte, und sie wollte unter allen Umständen verhindern, daß er von dem profitierte, was Lucien zugestanden hätte.
»Nun, dann muß ich wohl selbst gehen - der Prophet zum Berg!« Er lachte gezwungen. »Au revoir, Madame, ich bleibe nicht lange. Ich hoffe, wir essen zusammen zu Abend.«
»Um welche Zeit würde es Ihnen passen, Monsieur?«
»Wäre sieben Uhr recht?«
»Ausgezeichnet.«
»Gut. Dann also bis später, Madame.«
Er warf ihr einen Blick zu, der galant wirken sollte. Dann stolzierte er aus dem Zimmer wie jemand, der sich bewußt ist, daß alle Frauen ihn bewundernswert finden.
Fleur rührte sich nicht. Sie wartete, bis sie hörte, daß die Haustür geschlossen wurde und die Schritte, die auf dem Kies knirschten, leiser und leiser wurden. Dann herrschte nur noch Stille. Sie sank aufs Sofa und preßte die Hände an die schmerzende Stirn. Langsam fühlte sie, wie ihre Spannung nachließ.
»Ich muß nachdenken«, sagte sie laut.
Was sollte sie tun? Wie konnte sie dieser Schlinge entkommen, die sich langsam um sie schloß? Warum hatte Marie behauptet, sie wäre Luciens Frau? Es war Wahnsinn - und doch, was hätte sie sonst sagen können?
Möglicherweise hätte er ihre Papiere sehen wollen, und jede Ausflucht, jede andere Lüge hätte ihn vielleicht noch mißtrauischer gemacht, als er ohnehin schon war.
Wie konnte sie nur so dumm sein, warum hatte sie diese Entwicklung nicht vorausgesehen? fragte sie sich. Warum war sie nicht schon längst fortgegangen? Aber wie hätte sie die todkranke Comtesse im Stich lassen können?
Sie hatte die alte Dame geliebt und dennoch gefürchtet, weil sie sie nicht verstand. Sie lebte in einer anderen Welt und gehörte noch dazu einer anderen Nationalität an. Aber für Fleur war sie die letzte Verbindung zu Lucien gewesen, und Fleur war allein schon darüber glücklich, in seinem Haus leben zu dürfen.
Ja, es war unmöglich gewesen, abzureisen und all die Erinnerungen hinter sich zu lassen. Aber nun befand sie sich in Gefahr. Früher hatte die Comtesse mit der ihr eigenen Nonchalance alle Angelegenheiten geregelt, und all ihre Anweisungen wurden strikt befolgt. Fleur hatte sich oft amüsiert, daß sogar der Bürgermeister auf den Befehl der Comtesse zum Château gekommen war. So sehr sich Frankreich auch mit der Demokratie brüstete, in den kleinen, abgeschiedenen Dörfern hatten die Aristokraten noch immer Gewicht und wurden wie Herren behandelt. Als die Comtesse nach dem Bürgermeister verlangte, betrat der kleine Mann, ein Kaufmann von Beruf, eine Stunde später zögernd den Salon, in dem Madame auf ihn wartete. Er schwitzte ein wenig, bemerkte Fleur, und drehte seinen Hut in den Händen, während er zuhörte, was Madame zu sagen hatte.
»Monsieur le Maire, wieder einmal sind Barbaren in unser geliebtes Land eingefallen. Wieder einmal schreit das Blut unserer Landsleute nach Rache. Stimmen Sie mir zu, Monsieur le Maire?«
»Ja, Madame - aber Madame werden verzeihen, wenn ich vorschlage, daß Sie von diesen Dingen nicht ganz so laut sprechen.«
Die Comtesse hatte gelächelt.
»Ich bin eine alte Frau, Monsieur le Maire, und ich kann nur einmal sterben. Mein Sohn hat sein Leben bereits für Frankreich gegeben - und ich wäre stolz, meines für dieselbe Sache zu opfern.«
»Madame, Sie sind sehr tapfer.«
Trotzdem hatte Fleur erraten, daß er sich um sich selbst und um seine große fette Frau, die er ständig betrog, und seine sechs Kinder, von denen der älteste Sohn als Gefangener in Deutschland war, Sorgen machte.
»Wir verstehen einander«, fuhr die Comtesse fort. »Es ist nicht nötig, daß ich mehr sage. Aber, Monsieur, über meiner Sorge bezüglich der Politik habe ich ganz vergessen, Ihnen meine Schwiegertochter Fleur vorzustellen - Monsieur le Maire - Madame Lucien de Sardou.«
Für einen kurzen Augenblick sah der kleine Mann überrascht aus, dann begriff er.
»Enchanté, Madame, meinen Glückwunsch«, murmelte er und wartete ab.
»Meiner Schwiegertochter«, fuhr die Comtesse fort, »widerfuhr ein verhängnisvolles Mißgeschick, Monsieur. Ein kleines Feuer brach gestern abend hier aus, nichts Ernstes, wir konnten es selbst löschen, aber unglücklicherweise sind Madames Papiere verbrannt, ihre carte d'identité.«
»Ich verstehe, Madame - die Unterlagen lassen sich ersetzen.«
»Das ist schön, Monsieur le Maire. Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen.«
Die Comtesse streckte die Hand aus, damit der Bürgermeister einen Handkuß darauf hauchen konnte, und damit war die Unterredung zu Ende. Am folgenden Morgen brachte sein zweitältester Sohn, Fabian, einen Personalausweis auf den Namen Fleur de Sardou, das Ausstellungsdatum war verschmiert und nicht mehr zu entziffern.
Fleur war damals sehr erleichtert, aber jetzt erkannte sie ganz deutlich die Gefahr, in der sie sich befand. Am meisten bedauerte sie, daß sie der Aufforderung der Comtesse gefolgt war und ihren britischen Paß verbrannt hatte.
»Diese Papiere bereiten Ihnen nur Schwierigkeiten«, hatte Madame beharrt, und trotz Fleurs Protest hatten die Flammen gierig die blaue Canvashülle verschlungen, dann die Seite, auf der sich die Unterschrift des Außenministers befand.
Aber die Comtesse hatte recht behalten. Am nächsten Tag kamen die Deutschen. Marie, einen besorgten Ausdruck auf dem sonst so ruhigen Gesicht, holte die Comtesse und Fleur aus dem Garten.
»Madame! Nom de Dieu! Verzeihen Sie, Madame, aber da sind Deutsche an der Tür.«
Sie keuchte, die gefältelte Kappe saß schief auf ihrem grauen Haar.
»Deutsche?«
»Ja, Madame. Sie wünschen Sie zu sprechen.«
»Danke, Marie. Bleib ganz ruhig.«
»Oui, Madame.«
Die Deutschen durchsuchten das Haus. Sie suchten in jeder Nische, in jedem Winkel nach französischen Soldaten. Sie schleppten Schweine und Hühner fort, auch einen Schinken, der in der Vorratskammer gehangen hatte. Sie saugten das Benzin aus dem Wagen in der Garage ab und beschlossen, den Wagen selbst später zu holen.
Ein paar Tage später kamen sie wieder und holten Louis, den Mann, der im Garten arbeitete.
Fleur stand auf und ging zum Fenster. Der Garten lag ruhig und friedlich vor ihr.
Es fiel ihr schwer zu glauben, daß auf dem ganzen Kontinent Krieg und Feindschaft herrschten und daß Männer erschossen und gefangengenommen wurden.
O Gott, ich habe Angst! dachte Fleur.
Aber dann wußte sie, daß sie auf irgendeine Art und Weise alle Schwierigkeiten überwinden konnte.