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Zur Botanik

Die Zistrose ist eine Pionierpflanze von herber Schönheit. Ihre ätherischen Öle erfüllen im Sommer die Luft. So robust und genügsam die Pflanze ist, so zart und zerbrechlich wirken ihre Blüten, zart wie Seidenpapier.

Standort, Verbreitung, Aussehen

Die Graubehaarte Zistrose oder Cistus incanus ist ein Halbstrauch aus der Familie der Cistaceae, der Zistrosengewächse, die wiederum zur Ordnung der Malvales oder Malvenartigen gehört. An den Küsten des Mittelmeers ist sie weitverbreitet. Sie wächst hauptsächlich auf den ägäischen Inseln Griechenlands, an den Küsten Zyperns, der Türkei und der Balearen, aber auch in Nordwestafrika und auf den Kanarischen Inseln.

Zistrosensträucher wachsen in Macchien und Felsheiden auf trockenen und felsigen Böden bis 1300 Meter über dem Meeresspiegel (Pott, 2006). Eine Macchia – italienisch für »Gebüsch« – ist ein für den Mittelmeerraum charakteristisches immergrünes niedriges Gehölz.

Ursprünglich wuchsen hier mal Wälder, die meist dem Holzschlag, zum Beispiel für den Schiffsbau, zum Opfer fielen. Durch intensive Beweidung der Macchien und die damit verbundene Bodenerosion entstanden niederwüchsige Felsheiden. Felsheiden sind in etwa mit den Heidelandschaften Nordeuropas zu vergleichen. Nach Bränden wurden die Brandflächen von Zistrosen als genügsame Erstbesiedler bewohnt. Meist handelt es sich um Cistus incanus, die Graubehaarte Zistrose.

Cistusarten spielen auch für die Verjüngung von Wäldern eine wertvolle Rolle, indem sie Kiefernsämlingen wie auch Mykorrhiza-Pilzen, welche für ihr gutes Gedeihen unabdinglich sind, Schutz vor der Sonne bieten. Die Zistrose liebt volle Sonnenbestrahlung, ist genügsam und wächst besonders gut auf kalkigen, sandigen, magnesiumhaltigen Böden auf Silikatgestein.

Die Varietät Cistus x incanus L. Pandalis, mit der die allermeisten wissenschaftlichen Studien – ich schätze 98 Prozent – durchgeführt wurden, wächst ausschließlich in einer bestimmten Region Nord-Griechenlands. Es handelt sich um eine besonders polyphenolreiche und vitalstoffreiche Unterart. Die meisten gesundheitlich positiven Wirkungen wie die antiviralen und immunsystemstärkenden, beruhen auf der Aktivität der bioaktiven Pflanzenstoffe. Aufgrund ihrer großen Arten- und Gestaltenvielfalt wird Cistus auch als »Weltmeister des Polymorphismus« (Pott, 2006) bezeichnet. Je nach Standort können sich ähnlichsehende und nah verwandte Zistrosenpflanzen erheblich in ihren biochemischen und damit auch gesundheitlichen Eigenschaften unterscheiden. Cistus ist also nicht gleich Cistus!

Ausschließlich die wirkkräftige Unterart Cistus x incanus L. Pandalis wird für die Herstellung der Cystus®-Produkte der Firma Dr. Pandalis verwendet. Es handelt sich hierbei nicht um Plantagen, sondern um Wildwuchs, die Pflanzen werden per Hand geerntet und schonend an der Meeresluft getrocknet. Nur diese Varietät besitzt einen von der EU anerkannten Sortenschutz und die EU-Anerkennung als Novel Food – neuartiges Lebensmittel – im Rahmen der EU-Novel-Food-Verordnung. Der Name Cistus ist die lateinische Bezeichnung von Zistrose. Dr. Pandalis hat die Produkte aus seiner besonderen Varietät mit einem Ypsilon versehen, also Cystus.

Der immergrüne Strauch von Cistus x incanus L. Pandalis erreicht eine Höhe von bis zu einem Meter. Seine Blätter sind eiförmig-lanzettlich geformt und fein behaart.

Durch zahlreiche Öltröpfchen, die in den Blättern eingelagert sind, erscheinen sie gräulich-grün. Sowohl Stängel als auch Blütenstiele und Kelchblätter sind mit weißen Haaren bedeckt. Die wunderschönen Blüten des aromatisch duftenden Strauches weisen fünf Kelchblätter von kräftiger rosaroter Farbe auf – mit einem Durchmesser von vier bis sechs Zentimetern. Sie stehen einzeln oder in Dolden bis zu siebt. Die fünf Kelchblätter sind lang zugespitzt und behaart.

Wild wachsende Zistrosen in Nordgriechenland

Die Zistrosen auf La Palma gehören zumeist einer verwandten Art, Cistus symphytifolius LAM, an und haben eine lila bis malvenfarbige Tönung. Die Blütenblätter sehen aus wie knittrige Seide. Ein einziger Strauch bildet Hunderte von Blüten, die nach und nach über den ganzen Sommer hinweg blühen. Die Pflanzen reduzieren während Trockenperioden das Wachstum ihrer relativ langen Blätter und verstärken deren Behaarung. Dadurch wird die Verdunstung deutlich reduziert, was einen effektiven Schutzmechanismus gegen Austrocknung darstellt. Zistrosen sind also wahre Überlebenskünstler und werden sicherlich auch den Klimawandel überstehen. Auch wenn sie einen an Heckenrosen erinnern, sind die Zistrosen nicht mit Rosengewächsen verwandt, sondern bilden die eigenständige botanische Familie der Zistrosengewächse. Die Graubehaarte Zistrose wächst interessanterweise nicht auf der Iberischen Halbinsel.

Die herrlichen Blüten lieben auch Bienen.

INFO

ZISTROSE IM EIGENANBAU?

Zistrosen sind nur bis minus zehn Grad winterhart. Aber auch wenn Sie einen Wintergarten haben, empfehle ich nicht, sie selbst anzubauen, zumindest nicht, um eine Heilwirkung zu erzielen. Als Kulturpflanze mit dem »falschen« Boden verliert die Heilpflanze einen Großteil ihrer Heilkraft. Die Natur lässt sich nicht nachahmen, und Wildpflanzen haben ein ganz anderes Spektrum an Inhaltsstoffen als Kulturpflanzen. Fritz Albert Popp spricht davon, dass Kulturpflanzen nur einen Bruchteil der Biophotonenspeicherkapazität oder Ordnungskraft wie Wildpflanzen aufweisen. Es ist nicht verkehrt, sich Samen zu besorgen und zu beobachten, wie eine Pflanze sich entwickelt und wächst. Nur können Sie nicht dieselbe Wirkung für Ihre Gesundheit erwarten, wenn Sie Tee aus selbst gezogenen Zistrosen verwenden.

Zistrose. Kompakt-Ratgeber

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