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1 Die Zeit der Tänzer

I/1

Wie ein Marktweib vom nahen Gemüsemarkt scheint die knarrende Türe im Hintergrund Menschliches über ihre Benutzer zu tratschen. Verbindung und Durchgang ist sie, die Hintertüre, doch Haupteingang für Eingeweihte und Stammgäste, auch für mich. Es ist fünf Minuten vor zwölf. Dero, eine alternde Tunte, begrüßt mich freudig. Er tätschelt dabei zärtlich meinen Hintern, während feuchte Lippen meine Wangen streifen, fünf Minuten vor zwölf Uhr, kurz vor Mitternacht.

Einige Jünglinge bewegen sich wie Operettendiven, schweben in Dunst und Nebel.

Ich setze mich auf die Wandbank am Stammtisch des Bajass, fünf Minuten vor zwölf, nach einem heißen Septemberabend.

Eine anstrengende Vorstellung liegt hinter mir.

So aufgewühlt wie ich war, wollte ich keineswegs nach Hause. Noch in der Garderobe, geschafft und down, entschied ich mich, auf einen Sprung hierher zu kommen.

Es ist sehr warm im Lokal. Die Hitze des Tages klammert sich fest.

Kurz und heftig bricht Schweiß aus all meinen Poren.

Mir ist, als spürte ich den vollen weichen Busen eines Mädchens in der rechten Hand. Mein Körper spannt sich.

Der weiche Busen wird zur harten Hüfte meiner Partnerin, als die dunkle, knorrige Stimme Evas ein Bier ankündigt.

Gierig trinke ich das frisch Gezapfte in großen Zügen bis zur Neige. Es wirkt befreiend.

Ein stechender Schmerz in der rechten Schulter bringt mir die Hüfte zurück. Ich hebe meine Partnerin in einen unendlichen Flug. Ohne high zu sein, ein Horrortraum. - Angst vor dem Sturz?

Mich schaudert - es hätte wirklich sein können. Meine Schulter ist noch immer kaputt.

Kalter Schweiß auf der heißen Stirn und ein einzelner Tropfen rinnt langsam am Rückgrat entlang.

Dero setzt sich freudestrahlend an meinen Tisch. Obwohl mich seine Begrüßung wie jedes Mal anwidert, mag ich ihn.

„Ach, was bist du heute so schön! - Hast du gut getanzt?“ Deros Frage lässt mir das schmerzverzerrte Gesicht meiner Partnerin erscheinen. Ich zwinge mich, ihm zu antworten:

„Ich glaube ja, das Publikum war sehr gut.“

‚... Ist ja nichts passiert.‘

Und wieder spüre ich diesen warmen, vollen Busen. Warum nur müssen die meisten Tänzerinnen dünn, hart und unerotisch sein. Manchmal glaube ich, die Homosexuellen unter meinen Kollegen verstehen zu können.

Dero erzählt leicht beduselt und erregt irgendwelche Geschichten - es ist schwer, sich auf ihn zu konzentrieren.

Früher war er einer der besten Tänzer, ein Star, später Ballettmeister, Choreograph, Trainingsleiter. Tänzer pilgerten zu ihm, wie gläubige Moslems nach Mekka. Er hat die ganzen großartigen, alten Ballette im Kopf.

- Nein, jetzt leider nicht mehr! - Doch, auch wenn es jetzt nur noch Teile sind, ist dies fast genial.

Heute ist er der Clown, die Tunte über die man lacht, der Alkoholiker, der sich, die Kneipe als Bühne, seinen lebensnotwendigen Schnaps verdient. Auch ich spendiere ihm einen. Dero ist nicht mehr zu retten.

Scheißberuf! Dero ist kaputt, zerbrochen. Kaputt an Leib und Seele. Verwöhnt vom Erfolg, fiel er von ganz oben auf die Straße. Der Sturz in die Tiefe schien endlos, der Alkohol tat das übrige. Kaputt - einer von denen, die den Absprung nicht schafften!

‚ - Fürchte ich, dass es auch mir passieren könnte? - Bin ich ebenso gefährdet?‘ Emotionen reißen mich mit. Hilflos aggressiv wälze ich meine Wut auf die Gäste dieses speziellen Lokals ab: - Schwule, selbst Außenseiter der Gesellschaft, die allerdings genau wie die, von ihnen ja eigentlich verachtete Gesellschaft reagieren, die den nächst Schwächeren und Älteren verstoßen, lächerlich machen und zum Clown werden lassen.

Der Schnaps, den ich mit Dero trinke, tut gut. Ich werde etwas ruhiger und kann ihm endlich zuhören.

Er hat Krach mit der Wirtin des Bajass, einer im Grunde herzlichen und gutmütigen Frau, die für ihn das letzte Hemd hergeben würde.

Geduldig versuche ich, ihn zu beruhigen. Dero lebt fast umsonst hier. Wo sollte er denn hin? Er hat niemanden, außerdem ist er volltrunken wirklich schwer zu ertragen.

Während er linkisch mein Knie streichelt, geht von neuem die Phantasie mit mir durch. Was ist bloß los mit mir?

Unsere Vorstellung hat mich die letzte Kraft gekostet, ich bin nicht mehr der Jüngste, - und die blöde Schulter. Ich müsste etwas essen, der Schnaps und das Bier auf leeren Magen verursachen nach dieser Anstrengung einen erschreckenden Zustand, als wäre hochprozentiger Alkohol direkt in meine Blutbahn gelangt. Dazu der bohrende Schmerz in der Schulter ...

„Hallo Michael!“

Abermals Wärmewallungen in meinem mir sonst so vertrauten Körper und kalter Schweiß auf heißer Stirn. Reni begrüßt mich, ich biete ihr Platz an und ertappe mich selber bei dem Gedanken: ‚Ich möchte mit ihr schlafen!’

Für einen Moment bin ich verwirrt und nicht in der Lage, mich vernünftig zu unterhalten.

„Benno war heute blendend! ...“, sie hatte die Vorstellung besucht, „... Er hat so eine ausgefeilte Technik und springt wie ein junger Gott ...“, sie trifft mich, wie mit einem Dolchstoß,

„... und ist dabei noch ausdrucksstark! ...“

Unbekümmert plaudert Reni weiter, während ich mich schon wieder zerfleische. ‚Die Schulter! - Nein, natürlich nicht die Schulter, er ist einfach besser und jünger. Wann werde ich das verdauen, ohne diese zermürbende Eifersucht? ‘

‚Natürlich hat er auch die bessere Rolle und ...‘ - Endlich wechselt sie das Thema.

Dero segelt durch den Raum, fällt krachend zwischen die Stühle. Riesengekreische und Getöle. Es geht mir auf die Nerven. Ich hätte Dero nicht so viel Schnaps geben dürfen, komme mir zum Kotzen vor und plaudere doch leicht und charmant mit der eleganten Reni, ihren weichen Körper an meiner Seite spürend. Sie fängt an, mich zu faszinieren, mich einzufangen, beginnt mir Komplimente zu machen, auf die ich wie immer, obwohl ich sie so dringend brauche, schroff und abweisend reagiere. Trotzdem schmeichelt sie mir. Wie unabsichtlich lasse ich meinen Arm auf ihren Rücken rutschen, erfühle ihre weiche Haut unter dem Abendkleid.

Seit einigen Jahren kenne ich Reni nun schon, ohne jemals in dieser Situation gewesen zu sein. Sie ist verheiratet und hat ein reizendes Kind. Die Familie lernte ich bei einer Premierenfeier kennen. Ihr Mann ist oft unterwegs, sie ist gerne gesellschaftlicher Mittelpunkt, und dies perfekt. Reni erscheint sehr selbständig und emanzipiert.

Wir gehen manchmal zusammen essen oder treffen uns, wie heute, mehr oder weniger zufällig in einem Lokal. Auch manchmal im Bajass, diesem Treff für Eingeweihte.

Theatergänger, Tänzer, Sänger, Schauspieler stellen sich hier oft nach der Vorstellung zu einem Gespräch ein, sogar die geliebten Kritiker lassen sich manchmal sehen.

Der Wunsch, mit dieser charmanten Frau zu schlafen, kam mir nie vorher - vielleicht wollte ich den Wunsch auch bisher nicht an mich heranlassen.

Heute bin ich berauscht von ihr, rieche ihr Haar, spüre ihren Körper und überlege einen Moment, ob unsere Freundschaft kaputt gehen würde, wenn ...

Mir ist schwindlig, ich muss etwas essen und zudem schmerzt mich die Schulter.

Reni scheint meine Gedanken zu lesen. - Merkt sie, dass ich blau werde? Sie verschwindet in der Küche.

Wir sind fast wie zu Hause in dieser gemütlichen, bürgerlich erscheinenden Gaststätte, dem Künstlerlokal, Gasthof und Hotel für Künstler. Ein bisschen in, ein bisschen schick, wie es in dieser Mischung nur hier möglich ist. Man trifft sich, gibt sich volkstümlich, wer jemand ist oder gern wäre bei Film, Fernsehen oder Theater. Schwul oder lesbisch, kesse Väter, selbst Stricher tauchen im Bajass ab und zu auf, und natürlich ist auch etwas Unterwelt vertreten. Dies alles durchsetzt von völlig normalen Menschen.

Dero ist wieder da.

„Weißt du noch, wie ich mit Olga tanzte?“, - dann fast weinend, „Ein Mistvieh war sie, eine Hexe, eine göttliche Tänzerin!“

Natürlich weiß ich’s, es war nicht meine Zeit, doch ich weiß es. Kollegen hatten davon erzählt.

Am Nebentisch springt eine hysterische Tunte auf und beginnt zu tanzen, singt dazu in den höchsten Koloraturtönen. Alles lacht und kreischt, die Stimmung ist auf dem Höhepunkt.

Mein Lachen schmeckt schal, als Reni sich, mit einem dicken Käsebrot in der Hand, wieder zu mir setzt. Sie füttert mich, mein Körper spürt sie - faszinierend!

Die Aufmerksamkeit aller gilt dem Tanzenden. Ich bin froh, denn hier ist das schlimmste Klatschnest, und jeder würde mir anmerken, dass ...

Ich werde unvorsichtig, berühre wie zufällig ihre Schenkel, ihren Busen. Ihr erstaunter Blick trifft mich wie ein Schlag. Mein Gott, wir müssen hier raus!

Dero ist voll, - aber die anderen?

Triebhaftes Verlangen liegt in der Luft. Gedanken und Wünsche verbinden sich mit dem Rauch, dem Duft der Parfüms und Alkohol. Im Dunst tanzen Paare.

Bilder vermischen sich in rasendem Tempo zum phantastischen Film. Nackte Jünglinge tanzen eng umschlungen, kopulieren zum Gesang unnatürlich überhöhter Männerstimmen.

Blitze durchzucken meine Schulter; Reni holt mich aus Versehen recht schmerzhaft aus meinen Träumen zurück. Sie bemerkt den Schmerz, wird weicher, liebevoll und zärtlich tröstet sie mich.

„Ich möchte mit dir schlafen!“

Erschreckt über meine eigenen Worte, scheint mir die Luft wie eingeschnürt und meine Pumpe will zerspringen.

Wie ein Primaner!

Als ich erwache, bin ich schweißgebadet. Es dauert, bis ich da bin. -

... Ein Pas de Deux, ... ein irrer, unheimlicher Tanz, in dem wir immer schwerer werdend gegen die Materie ankämpften, zum Schluss allein in einer unendlichen Weite ohne jegliche Begrenzung. Mein Gefühl, mein Verstand, meine Seele, das Zentrum war in meiner rechten Schulter und beobachtete mich und meine Partnerin aus dieser ungewöhnlichen Perspektive. In meiner Schulter löste ich mich vom Körper, schwebte im Raum - schwerelos - und sah mich tanzen und tanzen.

Eingesperrt in ein Extrem verlor ich den Kontakt zu meinem Körper und spürte wie ich langsam starb, während mein Zuhause, meine Wohnung, meine Hülle, dieser so blendend trainierte Körper eines Spitzensportlers zu Pirouetten, zu gewaltigen Sprüngen, eleganten, schönen, ästhetischen Bewegungen ansetzte, und sie so glänzend ausführte, dass es mich schmerzte und meinen Tod beschleunigte.

Die Schulter begann mit mir zu verwesen, zu verfallen und ich roch meinen eigenen Gestank ...

Immer noch benommen, die Bilder des Traums so lebendig vor mir, ertaste ich den Lichtschalter. Mein rechter Arm ist vor Schmerz fast nicht zu bewegen. Mir scheint ich war genau auf der Schulter gelegen.

Mit dem Licht fällt mir schlagartig der Abend ein.

Renis wohlgeformter Hintern ist neben mir, ihr wundervoll, weicher Rücken und die gelösten, dunkelbraunen Haare.

Zärtlichkeit überfällt mich, springt mich an - lässt mir mein schlechtes Gewissen bewusst werden.

Mitten im Exercice, dieser äußerst konzentrierten Arbeit an und mit dem Körper, denke ich wieder an die Nacht. Sie beschäftigt mich dermaßen, dass ich kaum in der Lage bin, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Ich arbeite miserabel und korrigiere prompt die Schulter zu wenig. Schmerzhaft macht sie sich bemerkbar.

Obwohl es mir im Laufe des eineinhalbstündigen Trainings wieder gelingt, mich zu konzentrieren, sauber mein Exercice und die folgenden Variationen zu Ende zu bringen, bin ich nach der ‚Stunde’ äußerst gereizt. Die anschließenden Proben werden leider auch nicht besser.

Gegen ein Uhr, nach dreistündiger harter Arbeit, stehe ich erschöpft, gänzlich unzufrieden unter der heißen Dusche.

Tropfen prasseln auf meinen Körper und lullen meine Schulter ein.

Wahrscheinlich mache ich mich komplett verrückt mit dieser Schulter, den Folgen einer Verletzung, die mir von der Premiere eines modernen Ballettabends vor einigen Jahren geblieben sind. Ich hatte vermutlich das Schlüsselbein angebrochen, tanzte aber den Abend zu Ende. Die nächsten Tage ging ich nicht zum Arzt, sondern überstand die folgenden Wochen mit Schmerztabletten und tanzte die von mir so heißgeliebten Vorstellungen weiter. Kein Wunder, dass Ärzte häufig staunen über Tänzer, die sich in eigener Verantwortung mit Verletzungen oder mit Krankheiten auf die Bühne stellen, mit denen andere Menschen, selbst wenn sie nicht in dem Maße von ihrem Körper abhängig sind, unfähig werden, ihren Beruf auszuüben.

Trotzdem war meine Reaktion, die Verletzung sogar vor meinen Kollegen zu verheimlichen, natürlich leichtsinnig und dumm. Aber der Tanz, gerade diese Rolle, war mir zu wichtig.

Zurzeit leide ich wieder, wie schon so oft. Der Leichtsinn rächt sich!

Ich muss wohl über eine halbe Stunde unter der Dusche gestanden sein.

Das eiskalte Wasser am Schluss erfrischt mich. Als ich mich gründlich abfrottiere und gleichzeitig die Muskeln etwas massiere, fühle ich mich besser. Die Schulter schmerzt weniger und ich spüre meinen Körper auf eine sehr angenehme Weise.

Ich denke an Reni, gehe durch den Park, der an das Gelände der Oper anschließt und denke an die Nacht, an ihren weichen, vollen Körper, an ihre so wunderbare, feminine, intelligente Art zu reden und zu verstehen.

Jetzt ist es anders als am Morgen. Schuldgefühle und das schlechte Gewissen sind wie weggeblasen, weggespült, Tropfen um Tropfen trommelte das Wasser alles aus mir heraus. Den Abschied heute früh hatte ich eigenartig deprimierend empfunden. Wir waren so unsicher, auch Reni, die sonst so sichere, und wussten nicht, ob und wie wir uns wiedersehen würden. Die Worte waren dumm, leer und schal; keiner wagte die Mauer zu durchbrechen.

Kurz entschlossen lenke ich meine Schritte zur nächsten Telefonzelle. Beim Wählen überfällt mich Lampenfieber, ähnlich wie vor einer Premiere.

Unbeholfen stotternd grüße ich, als sie sich routinemäßig meldet. Ihre Stimme wandelt sich, sofort ist wieder diese starke Beziehung da und in mir das Bedürfnis, durch das Telefon zu kriechen. Ihre Stimme ist wie ein weiter, warmer Mantel, der mich umhüllt und unsere Worte werden nicht mehr vom Intellekt bestimmt.

Beim Verlassen der Zelle wird mir erst bewusst, anstatt für mich zu arbeiten, werde ich in einer Stunde bei ihr sein.

Dabei wollte ich doch einige schwierige Passagen meines Parts, nicht zuletzt der Schulter wegen, alleine probieren, um dadurch unabhängiger vom Körper und intensiver in meiner Aussage werden zu können.

Gewissensbisse verwischen sich, ein Schwamm voll Gefühl streicht darüber.

Jetzt, mitten in der Vorstellung am Abend, rächt sich der Nachmittag. Dabei fühle ich mich körperlich fit, sozusagen in Hochform.

Keuchend und klatschnass - verdammte Schwitzerei - beobachte ich meine Partnerin Maria.

Sie tanzt perfekt und voller Seele.

Gut - sehr gut. Aber ich? Nicht gut! Gedanken rasen durch meinen Kopf - Reni auch - auch der Nachmittag - auch das eben von mir Getanzte; - schlecht, weil technisch perfekt, weil nur Technik. - ‚Der Techniker!’ - Konstrukteur hätte ich bleiben sollen, Ingenieur werden sollen, auf dem Weg zum Bürger, anständig, solide, gesicherte Existenz, - auf der anderen Seite des Orchestergrabens, jetzt Zuschauer, zufrieden - oder unzufrieden, vielleicht - sauer auf den da - den ‚Techniker’, der auf der Bühne jetzt perfekter Partner ist. Eins - zwei - drei - vier, ‚Glissat’ und ‚Lift’, wie im Schlaf, im Traum. Recht hat er, der im Publikum; - ist sauer - ist im Recht!

Er erwartet, er hat bezahlt, und da tanzt einer technisch perfekt, ergötzt sich selbst an seiner Technik. Bestimmt! Aber der Tanzende zeigt kein Gefühl, keinen Ausdruck, er hat keine Persönlichkeit - nichts kommt rüber!

„Scheiße!“, zischt mir ungewollt durch die Zähne, „Ich bin zu unkonzentriert.“

Mein Körper funktioniert automatisch. Sozusagen im Schlaf drehe ich, springe ich - ‚Double tour en l’air’ aufs Knie - Schluss!

Geschafft! - He, bin ich überhaupt gesprungen? Oder habe ich markiert und bin, wie in der Probe, ohne Sprung direkt aufs Knie gegangen?

... Endlose Pause. - Kein Beifall?

Jetzt - doch!

Wie durch Nebel dringt aus dem dunklen Raum der Zuschauer das Klatschen.

Der Beifall!

Gott sei Dank doch!

Ich atme - endlich atme ich wieder. Während ich mich strahlend verbeuge, würdevoll, der edle Prinz, schießt mir durch den Kopf: ‚Ein Tänzer denkt nicht - beim Tanzen. Wenn er denkt, beim Tanzen, ist er schlecht oder alt - vielleicht schon zu alt, um zu tanzen!’

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LANGSAM VEREBBT DER APPLAUS

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