Читать книгу Raus aus dem Tief - Бен Фурман, Haim Omer - Страница 10
Übung 3: Betrachten Sie Ihre Besserung als außenstehender Beobachter
ОглавлениеWenn man sich selbst sehen will, betrachtet man sich am besten mit den Augen einer anderen Person.
Stellen Sie sich eine Situation in der Zukunft – wenn Sie sich viel besser als jetzt fühlen – vor, in der sich zwei gute Bekannte über Sie unterhalten. Bestimmen Sie, wer diese beiden sein sollen – es können zum Beispiel Familienmitglieder, Freunde oder auch einfach nur Ihre Nachbarn sein.
Stellen Sie sich nun vor, dass Person A Person B davon erzählt, dass Sie sich anscheinend schon etwas erholt hätten und es Ihnen offenbar deutlich besser ginge.
•B fragt A: »Woher weißt du, dass es da eine Besserung gibt? Hat er/sie es dir erzählt?«
•A sagt: »Nein, er/sie hat es nicht erzählt, aber ich konnte es ihm/ihr eindeutig ansehen.«
•B will wissen: »Was genau hast du beobachtet?«
•A erzählt jetzt, welche Veränderungen ihn zu der Äußerung veranlasst haben, dass es Ihnen besser geht.«
•Was könnte A Ihrer Meinung nach B erzählen?
•B fragt weiter: »Was hast du noch beobachtet?«
•Was würde A möglicherweise noch erzählen?
INNERER COACH: Wer könnten diese beiden Personen sein, die sich da über dich unterhalten?
Eine könnte meine Frau sein.
INNERER COACH: Und mit wem könnte sie sich unterhalten?
Mit ihrem Vater.
INNERER COACH: Was, glaubst du, würde sie zu ihm sagen?
Sie würde ihm erzählen, dass es mir besser geht.
INNERER COACH: In Ordnung. Und wie würde sie die Veränderung beschreiben?
Sie würde sagen, ihr sei aufgefallen, dass ich mich nicht mehr dauernd darüber beklage, zu nichts Lust zu haben.
INNERER COACH: Und was würde sie ihrem Vater erzählen, was Sie statt dieser Jammerei über Lustlosigkeit tun?
Sie würde erzählen, dass ich an dem Morgen aus dem Bett aufgestanden sei und das Radio angestellt hätte, um mir die Morgennachrichten anzuhören.
INNERER COACH: Was würde sie ihm sonst noch erzählen?
Sie würde sagen, dass ich jetzt wieder ans Telefon gehe und mehr auf mein Äußeres achte.
INNERER COACH: Was würde sie ihm über deine äußere Erscheinung sagen?
Vielleicht würde sie erzählen, dass ich shoppen gegangen bin, dass ich mir ein paar neue Klamotten gekauft habe.
INNERER COACH: Was für neue Klamotten? Was würde sie erzählen, was du dir gekauft hast?
Sie würde erzählen, dass ich mir ein neues Hemd gekauft habe – und zwar mal kein schwarzes.
Damit Zukunftsvisionen sinnvoll genutzt werden können, müssen Sie nicht nur Ihre Gefühle beschreiben, sondern auch das, was in Ihrem Leben vor sich geht. Außerdem ist es wichtig, dass die Zukunftsvisionen positiv formuliert sind und abbilden, was Sie tun – zum Beispiel »Ich gehe regelmäßig spazieren«, »Ich unterhalte mich mit Leuten« – statt negative Formulierungen wie »Ich bin nicht mehr so verzweifelt« oder »Ich bleibe nicht mehr den ganzen Tag im Bett«.
Indem Sie eine positive Zukunft aus der Perspektive eines außenstehenden Beobachters schildern, wird es für Sie leichter, solche Visionen zu entwickeln, die ganz konkrete Veränderungen in Ihrem Verhalten beschreiben, was Ihnen in Ihrem Genesungsprozess helfen kann.