Читать книгу Raus aus dem Tief - Бен Фурман, Haim Omer - Страница 8
Übung 2: Beschreiben Sie, wie Sie es geschafft haben, aus dem Tief herauszukommen
ОглавлениеDie Mitte eines Buches wird besser verständlich, wenn man das letzte Kapitel gelesen hat.
Diese zweite Übung baut auf der ersten auf – bevor Sie damit beginnen, sollten Sie die erste abgeschlossen haben.
Stellen Sie sich vor, dass Sie bald nach Ihrem Antwortbrief wieder eine Mail von Ihrem Freund bekommen. Hierin schreibt er, dass er froh sei, von Ihrer Genesung zu hören, und er fragt Sie, wie Sie das geschafft hätten.
Was antworten Sie Ihrem Freund? Nutzen Sie Ihre Fantasie und erklären Sie in Ihrer Antwort, was Ihnen geholfen hat, aus dem Tief herauszukommen und die Fähigkeit wiederzuerlangen, das Leben zu genießen.
INNERER COACH: Das ist ein toller Brief. Lass uns doch das Experiment fortführen und noch einen Schritt weitergehen, okay?
Ich fühle mich nach diesem Brief ganz schön ausgelaugt, aber ich werde es probieren.
INNERER COACH: Du musst das ja nicht jetzt machen, du kannst es auch morgen schreiben oder wann es dir sonst passt.
Vielleicht schaffe ich es doch jetzt.
INNERER COACH: Okay, stell dir also vor, du hättest auf deinen Brief eine Antwort bekommen, in der dein Freund schreibt, dass er sich sehr für dich freut und dich bittet, ihm zu schildern, wie das gelaufen ist – was du getan hast, damit es dir wieder besser geht und du dein Leben wieder genießen kannst. Was würdest du ihm antworten?
Ja, wie soll ich das denn wissen?
INNERER COACH: Na ja, es ist eben ein Gedankenspiel. Die Aufgabe besteht darin, sich vorzustellen, was man antworten würde. Du kannst schreiben, was du willst – es geht hier nur um deine Vorstellungen.
Na gut, ich könnte zum Beispiel so etwas schreiben wie …
INNERER COACH: Sprich es noch nicht aus. Stell dir einfach nur vor, wie du die E-Mail deines Freundes mit all den Fragen vor dir auf dem Bildschirm siehst, und schreib dann deine Antwort. Denk nicht so viel darüber nach. Schreib einfach auf, was dir in den Sinn kommt, okay?
Okay.
Wenn man einen Menschen, der in einer schwierigen Lebenssituation steckt, fragt, was er tun müsste, um da wieder herauszukommen, gibt er in der Regel so etwas zur Antwort wie »Wenn ich das nur wüsste« oder »Wenn ich die Antwort wüsste, wäre ich doch gar nicht in dieser Situation, oder?«.
Es ist aber deutlich leichter, eine Antwort auf diese Frage zu finden, wenn man, statt direkt darüber nachzudenken, sich selbst in die Zukunft projiziert – an einen Punkt, an dem man sich wieder erholt hat und an dem man auf sein bisheriges Leben zurückblicken kann und sich selbst fragt: »Was hat mir geholfen, wieder auf die Beine zu kommen?« Sie werden sehen, dass Sie beim Suchen nach Lösungen für Ihre Probleme deutlich kreativer sind, wenn Sie den umgekehrten Weg gehen, sich also zunächst in die erwünschte Zukunft hineinprojizieren und dann versuchen zu analysieren, was die Veränderung bewirkt hat.