Читать книгу Wild Guide Skandinavien - Ben Love - Страница 28
NARVIK Die perfekte Woche
ОглавлениеErforschen Sie die mystischen Höhlen der Trollkirka.
Kosten Sie eine traditionelle samische Suppe mit Rentierfleisch.
Sehen Sie im Nordnorwegischen Bootsmuseum wie Nordlandboote gebaut werden.
Duschen Sie am Taraldsvikfossen unter einem Geysir.
Begegnen Sie den Wölfen im Polar-Park.
Wandern Sie auf den Spuren britischer Bahnarbeiter den Rallarvegen entlang.
Entdecken Sie die Felsritzungen am Ufer des Skjomenfjords.
Prosten Sie der Mitternachtssonne mit einem Schafgarbenschnaps zu.
Flechten Sie in Pippira Siida einen Korb aus Birkenrinde.
Nehmen Sie von Narvik die 43 km lange Ofotbanen in die Berge zur schwedischen Grenze. Kurz vor der Grenze steigen Sie aus und gehen den alten Weg der Gleisarbeiter entlang. Bei jeder Wegbiegung des Abstiegs bis zur Baumgrenze blickt man abwechselnd auf die Berge oder das dunkle Wasser des Fjords. Auf dem Boot zurück in den Ort sehen Sie vielleicht einen Otter oder sogar einen Seeadler.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts profitiert Narvik, das an der Küste des Ofotfjords liegt, von einer symbiotischen Beziehung mit Kiruna, gleich hinter der schwedischen Grenze. Das Eisenerz aus der Mine in Kiruna wird mit der Bahn nach Narvik transportiert und von dort für den Export in alle Welt auf Schiffe verladen. Die atemberaubende Zugstrecke verbindet die Mine mit einem Hafen, der ganzjährig eisfrei ist, und ohne die daraus resultierende Infrastruktur wäre Narvik wahrscheinlich immer noch ein Dorf.
Durch Narviks Verbindung mit Kiruna kam der Region auch im Zweiten Weltkrieg große strategische Bedeutung zu, als Fjorde und Berge Schauplatz eines erbitterten Kampfes wurden. Wegen der heftigen Seegefechte ist der Grund des Fjords mit gesunkenen Schiffen übersät, und auf den Felsplateaus an der schwedischen Grenze findet man manchmal noch die Überreste der Behälter, in denen die Deutschen 1940 mit Fallschirmen ihre Ausrüstung abwarfen.
Lange vor den Minen und der Bahn verbrachten die nomadischen Samen den Sommer in Siedlungen an der Küste, bevor sie sich für den Winter wieder nach Schweden zurückzogen. Manche Familien folgen den Rentieren noch immer über die Grenze, während die sesshaften Samen ihre Tiere inzwischen auf Bergbauernhöfen hüten.
220 km über dem Polarkreis kommt Narvik nicht nur in den Genuss der Mitternachtssonne, die Kombination aus Golfstrom und geschützter Lage zwischen den Bergen führt auch zu einem für die nördliche Lage relativ milden Klima. Und wenn man vom Narvikfjellet, 656 mNN, auf die Stadt und den Hafen herabblickt, vergisst man die Industrie und sieht nur das atemberaubende Panorama.