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DIE HURTIGRUTEN-ROUTE
Оглавление1 BERGEN
Die alte Hansestadt ist der südlichste Hafen der Hurtigruten-Strecke und das Hafenviertel Bryggen mit seinen mittelalterlichen Holzhäusern UNESCO-Weltkulturerbe. Nehmen Sie in der Nähe des Hafens die Standseilbahn Fløibanen auf den Gipfel des Fløybergs. Von hier hat man einen spektakulären Panoramablick über die Stadt und die Inseln, das Meer und die Berge. Bis zum 19. Jahrhundert war Bergen das Handelszentrum Norwegens und größer als die Hauptstadt Oslo. Man nennt die Stadt auch das „Tor zu den Fjorden“, und viele Fjordfahrten der Hurtigruten-Schiffe starten hier (sehr zu empfehlen sind Hardangerfjord und Sognefjord). Von Bergen geht es zunächst in den Hjeltefjord, vermutlich dieselbe Route, die die Wikinger nahmen, als sie um 800 die Shetlandinseln eroberten.
60.3922, 5.3107
2 FLORØ
Norwegens westlichste Stadt war über Jahrhunderte eine Hochburg des Schiffsbaus, dann der Fischzucht und ist jüngst Versorgungshafen der vorgelagerten Ölindustrie. Nach Florø geht es vorbei an Vingen, wo sich mit über 2.000 Bildern eines der größten Felder mit Felszeichnungen Nordeuropas befindet. Im Westen ragt der Gipfel des Hornelen auf, wo sich laut Legende zur Sommersonnenwende und an Weihnachten die Hexen versammeln, um mit dem Teufel zu tanzen. Kurz vor der Ankunft in Måløy überquert das Schiff die Mündung des Nordfjords, der sich landeinwärts bis zum Jostedalsbreen erstreckt, dem größten Gletscher des europäischen Festlandes.
61.6017, 5.0258
3 MÅLØY
Fischerhafen im Süden der Insel Vågsøy, der durch eine lange Brücke mit dem Festland verbunden ist. An der Küste gibt es vier Leuchttürme in spektakulärer Lage, einen der schönsten Strände Norwegens und den Kannesteinen – einen pilzförmigen Felsen, den das Meer im Lauf der Jahrhunderte geformt hat.
61.9391, 5.1222
4 TORVIK
Kleines Dorf auf der Insel Leinøya in einem der wichtigsten Fischfang- und Fischzuchtgebiete Norwegens. Schöne, raue Landschaft mit zahlreichen Gletschern, Wasserfällen und Nationalparks. Die Nachbarinsel Runde beheimatet 240 verschiedene Seevogelarten, und über 500.000 Vögel nisten dort jedes Jahr. Hinter Torvik kommen die Sunnmørsalpene (die Sunnmøre Alpen), die allgemein als der spektakulärste Gebirgszug Norwegens gelten. Die schneebedeckten Gipfel sind im Sommer bei Wanderern, im Winter bei Skifahrern beliebt.
62.3368, 5.7283
5 ÅLESUND
Stadt mit Märchenfeeling, die 1904 nach einem verheerenden Brand im Jugendstil wiederaufgebaut wurde. Der Aksla überblickt die Stadt, und der Weg zum Gipfel bietet eine fantastische Aussicht auf die Inseln und die Sunnmøre Alpen. Ein Stück landeinwärts findet man die Trollstigen (Trollstraße) – eine dramatische Serpentinenstraße. Die spektakulären Haarnadelkurven sind alle benannt, häufig nach dem verantwortlichen Vorarbeiter des Straßenabschnitts. Neben und unter der Straße rauscht der ebenso beeindruckende Wasserfall. Nichts für schwache Nerven!
62.4756, 6.1529
6 GEIRANGER
Der Geirangerfjord wird oft als schönster Fjord Norwegens bezeichnet und ist UNESCO-Weltnaturerbe. Im Sommer machen die Hurtigruten-Schiffe im kleinen Dörfchen Geiranger am Kopfende des Fjords Halt, und man kann an Land gehen. Das blaue Wasser des Geirangerfjords ist ca. 300 m tief, und aus den umliegenden Bergen stürzen zahlreiche spektakuläre Wasserfälle hinein. Brudesløret (der Brautschleier) und De Syv Søstrene (die sieben Schwestern) sind die berühmtesten, und man hat vom Schiff aus auf beide einen guten Blick.
62.1035, 7.2028
7 MOLDE
Kleine Küstenstadt und Hafen in wundervoller Landschaft und Heimat eines der größten Volkskundemuseen Norwegens. Ein Großteil der Stadt wurde bei deutschen Luftangriffen zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Ein 8,3 km langer dramatischer Abschnitt zwischen Molde und Kristiansund, genannt Atlanterhavsveien (Atlantikstraße), gilt als eine der schönsten Panoramastraßen, und viele Autohersteller drehen hier ihre Werbespots. Die Aneinanderreihung von Dämmen, Viadukten und Brücken verknüpft mehrere kleine Inseln und Schären, um die Insel Averøy mit dem Festland und der Halbinsel Romsdalshalvøya zu verbinden.
62.7363, 7.1669
8 KRISTIANSUND
Fischerhafen auf vier Inseln, dessen Wohlstand auf getrocknetem, gesalzenem Dorsch gründet, auch bekannt als Klippfisk (Klippfisch), weil er von den Klippen gehängt wurde, um in Wind und Sonne zu trocken. Kleine Passagierfähren bringen Besucher von Insel zu Insel. Besonders interessant ist die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und gut erhaltenen Holzhäusern.
63.1147, 7.7367
9 TRONDHEIM
Bevor es in den Trondheimfjord geht, fährt das Schiff am Leuchtturm Kjeungskjær vorbei, der auf einer winzig kleinen Schäre sitzt. Er ist nicht mehr bemannt, aber man kann die ehemalige Wohnung des Leuchtturmwärters mieten. Trondheim hat viele interessante alte Holzhäuser, manche in schmalen mittelalterlichen Gassen, andere an breiten Boulevards, die im 17. Jahrhundert gebaut wurden, um die Ausbreitung von Feuern zu verhindern. Die Kirche aus dem Jahr 1070 ist letztes Pilgerziel des St. Olavswegs (siehe Åre, Schweden).
63.4426, 10.4068
10 RØRVIK
Stadt in perfekter Lage, um von dort die Tausende Inseln und Schären des Vikna-Archipels zu erkunden, mit mildem maritimen Klima, in dem Pflaumen- und Apfelbäume gedeihen. Das Schiff fährt am Torghatten vorbei, einem ungewöhnlichen Granitberg mit einem großen Loch in der Mitte, zu dem es eine schöne Sage gibt. Von Lekamøya verschmäht, schoss der Troll Hestmannen einen Pfeil auf das junge Mädchen, doch der König warf seinen Hut dazwischen, und der Pfeil ging hindurch. Als die Sonne aufging, wurden sie alle zu Stein, auch der Hut.
64.8604, 11.2390
11 BRØNNØYSUND
Brønnøysund liegt auf einer schmalen Halbinsel in der geografischen Mitte zwischen Nordkap und Lindesnes, in einer Landschaft mit sämtlichen klassischen norwegischen Zutaten – Meer, Inseln, Fjorde, Berge, Seen, Wildflüsse und Wasserfälle. Eine der hiesigen Einnahmequellen ist seit mehr als 1.500 Jahren die nachhaltige Produktion von Eiderdaunen. Die Brustfedern werden aus den Eiderentennestern gesammelt und durch Heu ersetzt.
65.4756, 12.2106
12 SANDNESSJØEN
Zwischen Brønnøysund und dem Inselhafen Sandnessjøen liegt einer der schönsten Küstenabschnitte der Welt. Das Schiff fährt vorbei an der Insel Alsta und De Syv Søstre (den sieben Schwestern) – eine Gebirgskette mit sieben Gipfeln, die so nah beieinander sind, dass man sie alle an einem Tag schafft. Laut Legende handelt es sich um weibliche Trolle, die zu Stein geworden sind.
66.0237, 12.6372
13 NESNA
Nach einem kurzen Aufenthalt in Nesna erblickt man die weiße Zunge des mächtigen Svartisen-Gletschers. Vor ein paar Jahrhunderten reichten die Gletscher der Region noch bis zum Meer, doch der Klimawandel beschleunigt ihren Rückzug. Bei 66° 33” nördlicher Breite, wenn das Schiff den Polarkreis überquert, scheint die Sonne im Sommer 24 Std. am Tag. Ein großer Globus auf der Insel Vikingen markiert den Punkt, und es darf mit Feierlichkeiten an Bord gerechnet werden.
66.2003, 13.0085
14 ØRNES
Das Küstendorf kurz über dem Polarkreis mit einem vorgelagerten Archipel aus über 700 Inseln und Schären markiert das Ende des Küstenabschnitts namens Helgelandskysten. Am Hafen steht die romantische Kjærlighetsbenken (Liebesbank), auf der man mit seiner Liebsten sitzen kann, oder man bringt ein Schloss an und wirft den Schlüssel ins Meer.
66.8689, 13.7034
15 BODØ
Größte Stadt der Region Nordland, gegründet 1816 als Handelszentrum und oft das Tor zum wahren Norden genannt. Saltstraumen, der beeindruckende Gezeitenstrom im Südosten der Stadt, ist mit einer Geschwindigkeit von bis zu 22 Knoten der stärkste der Welt. Von Bodø fährt das Schiff nach Vestfjorden, kein echter Fjord, sondern eher ein Meeresarm zwischen den Lofoten und dem norwegischen Festland und von großer Bedeutung für den Kabeljaufang (siehe Lofoten S. 42). Wenn man sich dem Archipel nähert, scheint die Silhouette der Lofotenwand wie eine einzige, ungebrochene Linie aus dem Meer aufzutauchen.
67.2892, 14.3959
16 STAMSUND
Fischerdorf im Süden der Insel Vestvågøy in den Lofoten. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier die ersten erfolgreichen Überfälle britischer und norwegischer Kommandos auf die von Nazis besetzten Gebiete. Sie kehrten mit Gefangenen und norwegischen Freiwilligen sowie dem Code-Buch für eine Enigma und ein paar ihrer Walzen zurück. Von hier fährt das Schiff Richtung Osten am spektakulären Südrand der Lofoten entlang.
68.1214, 13.8411
17 SVOLVÆR
Die Hauptstadt der Lofoten lebt von Fischfang und Tourismus. Das Schiff fährt auch durch den nahegelegenen Trollfjord (siehe Lofoten S. 44).
68.2307, 14.5666
18 STOKMARKNES
In dieser kleinen Siedlung im Norden der Insel Hadseløya befindet sich die Zentrale der Hurtigruten-Linie. Das Museum erzählt die faszinierende Geschichte von der Gründung 1893 bis heute. Neben dem Museum liegt der alte Küstendampfer MS Finnmarken (Baujahr 1956) auf dem Trockenen. Ein neues Schiff mit demselben Namen wurde 2001 zu Wasser gelassen.
68.5702, 14.9080
19 SORTLAND
Risøyrenna (der Risøy-Kanal), ein flacher Sund, der bei Ebbe zu Pferd durchquert werden konnte, wurde 1922 zur Schiffsstraße ausgebaggert und verbreitert. Der tiefe Kanal ermöglicht es den Hurtigruten-Schiffen, in Sortland anzulegen. Zur Jahrtausendwende beschloss das Städtchen, blau zu werden, und hat dieses Farbschema seither mithilfe von Künstlern und Gemeinde fortgesetzt. Sehr skurril!
68.6987, 15.4207
20 RISØYHAMN
Winziges Dorf auf der Insel Andøya und trotz seiner Größe Station auf der Hurtigruten-Strecke. In der Nähe gibt es zahlreiche Seevogekolonien, darunter auch eine mit mehr als 160.000 Papageientauchern. In den Minen bei Ramså hat man vollständige Skelette von Ichthyosauriern gefunden, und in der Nähe von Risøyhamn gibt es diverse Grabhügel und die Überreste einer Siedlung aus der Eisenzeit. Halten Sie Ausschau nach Pottwalen.
68.7988, 16.5481
21 HARSTAD
Hafen und Stadt auf Hinnøya, der größten Insel Norwegens, auf der jedes Jahr im Juni das Nordnorwegen-Festival stattfindet – eine bunte Mischung aus regionaler und internationaler Livemusik. Jüngste archäologische Ausgrabungen (u. a. eine Bronzeaxt und eine Halskette) deuten auf eine ausgeprägte Kultur in der Bronzezeit. Harstad war eine Wikingerhochburg, und der Name leitet sich wahrscheinlich vom altnordischen Wort Harðarstaðir ab – eine Kombination aus dem Männernamen Hörðr und staðir, was Gehöft oder Bauernhof bedeutet.
68.7988, 16.5481
22 FINNSNES
Kleine Stadt auf dem Festland neben der Brücke zur Insel Senja, wo sich der Nationalpark Ånderdalen befindet. Dieser 1970 zum Naturschutzgebiet erklärte Küstenabschnitt beherbergt diverse Biotope, wie z. B. Pinien- und Birkenwald. Man findet dort Robben, Otter, Elche und Rentiere sowie viele bunte Bergblumenarten.
69.2290, 17.9733
23 TROMSØ
Einst Ausgangspunkt für Polarexpeditionen, über die man etwas im Polarmuseum am Hafen erfahren kann. Das sogenannte „Paris des Nordens“ ist reich an Kultur und Geschichte und liegt vor einer majestätischen Bergkulisse. Nehmen Sie die Fjellheisen-Seilbahn zum Gipfel des Fløyfjellet und genießen Sie die atemberaubende Aussicht. Das Museum der Universität von Tromsø erklärt Kultur und Natur der Region, mit Fokus auf die indigenen Samen. Nach Tromsø folgt der dramatische Anblick der Lyngsalpene (Lyngen-Alpen) – eine Gebirgskette, die steil ins Meer abfällt. Im Winter kann man einen ungewöhnlichen Skiausflug ins Hinterland unternehmen. Man kommt vom Meer und klettert auf einen der Gipfel, bevor man auf Skiern zum Boot zurückkehrt.
69.6484, 18.9629
24 SKJERVØY
Inseldorf an einem wilden, abgelegenen Küstenabschnitt, wo man hauptsächlich von Fischfang und Fischzucht lebt. 1896 war dies der erste Anlaufhafen für die MS Fram nach Fridtjof Nansens missglückter Expedition zum geografischen Nordpol. Nansen und sein Hundeschlittenführer Hjalmar Johansen waren eine Woche zuvor allein in Vardø eingetroffen, und ganz Norwegen erwartete gespannt die Rückkehr des Schiffs und seiner Crew.
70.0352, 20.9826
25 ØKSFJORD
Fischerdorf und erster Anlaufhafen in der Region Finnmark. Bunte angemalte Häuser hängen dramatisch am Berghang, und an klaren Tagen kann man den Øksfjordjøkulen sehen, einen der größten Gletscher Norwegens und der einzige auf dem norwegischen Festland, der direkt ins Meer „kalbt“. Man erzählt sich, dass ein Anwalt aus Tromsø (der schlecht Englisch sprach) die Jagdrechte für nur $2.000 an einen reichen Engländer verkauft hat.
70.2379, 22.3492
26 HAMMERFEST
Mit 70°7” nördlicher Breite erhebt Hammerfest Anspruch auf den Titel der nördlichsten Stadt der Welt, und obwohl es ungefähr auf demselben Breitengrad liegt wie Nordalaska und Sibirien gibt es keinen Dauerfrostboden. Als Fischerhafen betreibt die Stadt traditionell Handel an der russischen Küste. Viele Grabstätten aus der Steinzeit zeigen, dass die Gegend schon lange besiedelt ist. Der Name Hammerfest stammt vom altnordischen hamarr, was „steiler Berghang“ bedeutet, und fest, „festmachen“ (von Booten).
70.6642, 23.6837
27 HAVØYSUND
Fischergemeinde auf einer einsamen Insel in der Barentssee mit bunten Häusern, zumeist aus der Nachkriegszeit, die typisch für die kleinen Fischerdörfer der Region sind. Die meisten der älteren Häuser wurden am Kriegsende von den Deutschen auf dem Rückzug vor der Roten Armee niedergebrannt. Auf der vorgelagerten Felseninsel Hjelmsøystauren gibt es die am dichtesten besiedelte Vogelkolonie Europas: Dreizehenmöwen, Trottellummen und Tordalke nisten unter anderem hier. Zwischen 1740 und 1917 war die Gegend auch ein wichtiger Handelsplatz für russische Pomoren – Siedler vom Weißen Meer und der Kola-Halbinsel.
70.9948, 24.6863
28 HONNINGSVÅG
In der Nähe der Stadt Honningsvåg, aber nicht direkt auf der Hurtigruten-Strecke, liegt das Nordkap (71°10”21”), der nördlichste Punkt des europäischen Festlands. Es wurde 1553 von drei englischen Schiffen auf der Suche nach dem Nördlichen Seeweg entdeckt: Zwei kehrten nie zurück, und die Besatzung des dritten taufte es Nordkap. Es ist ein Felsplateau hoch über dem Meer mit einem Globus als Wahrzeichen. Im Frühling kann man erleben, wie die norwegische Armee etwa 3.800 Rentiere mit einem Landungsboot vom Festland auf die Insel Magerøya transportiert, aber spannender ist es im Herbst, wenn die Tiere und ihre Kälber die 1,8 km zu ihrer Winterweidefläche zurückschwimmen.
70.9816, 25.9682
29 KJØLLEFJORD
Das große Fischerdorf an der Westküste der Nordkinnhalbinsel liegt am Kopfende des Kjøllefjords, der in den wesentlich größeren Laksefjord mündet. Jedes Jahr treiben mehrere samische Familien ihre Rentiere auf die Sommerweiden in der Gegend. Nach Kjøllefjord fährt das Schiff an der prächtigen Finnkirka vorbei – einem dramatischen Felsen, der aussieht wie eine Kathedrale und einst ein Opferplatz der Samen war. Die Fischer machten hier Halt, wenn sie den Fjord verließen, und beteten für gutes Wetter, und bei ihrer Rückkehr bedankten sie sich hier für die sichere Fahrt. Wenn die Hurtigruten-Schiffe nachts vorbeifahren, ist die Finnkirka beleuchtet.
70.9489, 27.3364
30 MEHAMN
Der nördlichste Hafen der Route liegt im Norden der Nordkinnhalbinsel. 1903 gab es hier auf der großen Walfangstation einen Aufstand, bekannt als Mehamn-Rebellion. Die Fischer machten den Walfang verantwortlich für ihre schlechten Fänge, weil sie glaubten, die Wale trieben die Fische zum Ufer. Als der Leiter der Station sich weigerte, einem Fischerboot in Seenot zu helfen, gingen die Fischer auf die Barrikaden, und bis das Militär eintraf, war die Walfangstation völlig zerstört. Manche der Täter erhielten milde Strafen, und im Jahr darauf gewann die Arbeiterpartei, die sich für den Schutz der Wale stark gemacht hatte, erstmals Sitze im norwegischen Parlament. Diese ersten vier Parlamentsmitglieder der Arbeiterpartei kamen aus dem Norden und brachten ein Gesetz zum Schutz der Wale in den Regionen Finnmark, Nordland und Troms auf den Weg.
71.0414, 27.8438
31 BERLEVÅG
An der Mündung des Tanafjords passiert das Schiff den Tanahorn, ein heiliger Berg der Samen, der 270 m aus dem Wasser ragt. Kurz darauf erreicht es Berlevåg, ein großes Fischerdorf mit diversen Fischfabriken. Ein Museum dokumentiert die Geschichte der Gemeinde, mit Fokus auf den Bau des Hafendamms über einen Zeitraum von 70 Jahren. Auf einem Hochplateau ganz in der Nähe befindet sich der Nationalpark Varangerhalvøya, ein eigenständiges alpines Ökosystem mit Rentieren, Vielfraßen und Polarfüchsen. Nach dem Verlassen des Hafens fährt man an einem der markantesten Leuchttürme der Hurtigruten-Strecke vorbei, auf einem schmalen Landstreifen, der in die Barentssee ragt. Der Leuchtturm Kjølnes beherbergte einst vier Familien, ist inzwischen jedoch voll automatisiert.
70.8574, 29.1148
32 BÅTSFJORD
Wichtiger Hafen für Norwegens Fischindustrie am Kopfende des Fjords auf der Halbinsel Varanger. Die ungewöhnlichen Streifen an den Klippen, bekannt als Båtsfjord-Formation, sind Sedimentgestein, das sich ursprünglich unter Wasser gebildet hat. Der Felsen besteht aus violettem und grünem Schlammgestein, grauem und rosa Sandstein, gelbgrauem Dolomitgestein und grauem Kalkstein.
70.6294, 29.7245
33 VARDØ
Diese älteste Stadt Nordnorwegens liegt auf der Insel Vardøya. Bei 31° östlicher Länge ist sie die östlichste Stadt Skandinaviens und liegt sogar noch östlicher als St. Petersburg und Istanbul. Ein Unterwassertunnel verbindet die Insel mit dem Festland. Die vorgelagerte Insel Hornøya wird von Tausenden von Seevögeln bevölkert. Vardø hat ein Museum über den Pomoren-Handel und eins über die Geschichte der Region, die stark von ihrer Nähe zu Russland und Finnland geprägt ist. Die Festung aus dem 14. Jahrhundert war erstmals im Zweiten Weltkrieg Schauplatz einer militärischen Auseinandersetzung.
70.3746, 31.1045
34 VADSØ
Multikulturelle Stadt mit einer Mischung aus norwegischen, finnischen und samischen Bewohnern an der Mündung des Varangerfjords und wie die anderen Küstenorte der Finnmark traditionell dem Fischfang verhaftet. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Nur zwei Gebäude blieben verschont und sind heute Teil des Stadtmuseums, das u. a. die Geschichte der finnischen Immigranten dokumentiert. Am Wasser sieht man noch den Ankerturm der Norge – der Zeppelin, mit dem erst Roald Amundsen und dann Umberto Nobile 1926 und 1928 ihre Polarexpeditionen unternommen haben.
70.0708, 29.7961
35 KIRKENES
Beim letzten Halt kehrt das Schiff um und fährt zurück. Die Bewohner der Stadt am Bøkfjord, nah an den Grenzen Russlands und Finnlands, sind eine Mischung aus Samen, Norwegern und Finnen und jüngst auch Russen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs befreite die Rote Armee Kirkenes, und man fühlt sich Russland bis heute stark verbunden. Das Klima ähnelt eher dem Sibiriens, und es gibt Braunbären, Vielfraße, Luchse, und gelegentlich verirren sich auch Wölfe aus Russland hierher. Die Fischer fangen hier die riesigen, leckeren Königskrabben, die in alle Welt exportiert werden.
69.7288, 30.0722