Читать книгу Pekulani - Ben Tillmann - Страница 7
Carolin
Оглавление„Professor Maisenbacher!“
Er drehte sich um. Bossel stand im Türrahmen.
„Pst! Ich heiße doch jetzt Müller“, sagte Yanick.
Bossel vergewisserte sich mit einem Blick die Treppe hinunter, ob Makoa oder Louis etwas gehört hatten.
„Als erstes, Herr Müller, gewöhnen Sie sich Ihre Spritztouren ab. Wenn Sie etwas unternehmen, geben Sie vorher Bescheid.“
„Wenn ich den Urwald sehe, kann ich kaum still sitzen.“ Ihm wurde bewusst, dass er mit seiner neuen Ausrüstung bepackt war.
„Wie gesagt, geben Sie mir Bescheid. Haben Sie das verstanden?“
Yanick nickte.
„Wo sind sie überhaupt gewesen?“
„Ich habe mir den Wagen besorgt, um das Gebiet abzufahren…“
„Und da haben Sie Ihren Rucksack mitgenommen?“
„Ich habe einen… einen Abstecher in den Wald gemacht, um mich zu orientieren.“ Er spürte wie unplausibel es klang. „Um exakt zu sein, ich habe einen neuen Kompass, den ich ausprobieren wollte“, fügte er hinzu. „Der Alte ist bei meiner letzten Tour kaputt gegangen.“
„Verstehe. Trotzdem…“
„Das heißt natürlich, dass Sie keinen Kompass brauchen.“
„Ich habe natürlich einen Kompass. Ich wollte ohnehin noch Ihren Rat, was ich alles brauche und was nicht.“
„Zeigen Sie mal Ihren Rucksack!“
Bossel musterte ihn kurz. Dann drehte er sich um und ging in sein Zimmer. Yanick stellte seinen Rucksack im Gang ab und folgte Bossel.
„Der sieht doch ganz hervorragend aus. Ist er doppelwandig? Oh ja, tatsächlich. Sonst wäre es bei Regen sicher nass geworden. Aber damit werden Sie keine Probleme haben. Was Sie noch brauchen sind ein Feldstecher, Moskitonetz, … Warten Sie ich habe hier meine Liste, die ich bei solchen Gelegenheiten immer durchgehe.“
Yanick übergab ihm eine Liste mit Gegenständen, die er nach Trondts Ausführungen erstellt hatte.
Bossel überflog die Notizen. Dann steckte er die Liste ein. „Dann erledigen wir gleich noch den nächsten Punkt.“
„Punkt Vier.“
„Genau. Wir müssen noch die morgige Tour planen.“ Bossel holte eine Landkarte hervor und rollte sie auf dem Tisch aus. „Wo fangen wir an zu suchen?“
Vor Yanick entfaltete sich ein Gewirr aus Linien, hellbraunen bis dunkelbraunen Flächen und einigen blauen Flecken.
Doch wo war der Pekulani?
Ein Wasservogel in den Wäldern der Berge. Er musste in der Nähe eines Sees leben.
Yanick suchte die Karte nach den blauen Flecken ab. Sieben große Seen und eine Vielzahl von kleinen Seen oder Flussmündungen. Er tippte auf den See, der am nächsten war.
„Wir fangen hier an und später dehnen wir unsere Suche auf diese Seen aus.“
Bossel folgte aufmerksam Yanicks Zeigefinger. Dann stutzte er.
„Das Gebiet ist ziemlich groß. Wo sind sie dem Pekulani denn genau begegnet?“
„Ähm, ja. Ich habe ihn hier entdeckt.“ Yanick tippte auf einen See, der etwas weiter entfernt lag. „Aber das heißt noch gar nichts. Das Tierchen ist sehr beweglich… ich meine, er bewegt sich viel… Das ist nämlich beim Pekulani ein generelles Problem. Dass es ein Tier mit einem hohen Bewegungsradius ist. Er bewegt sich über den ganzen Kessel hinweg.“
„Tatsächlich? Dann müssten wir ihn leicht finden.“
„Oh, nein. Er kann zwar auf der einen Seite überall sein, aber er ist trotzdem schwer zu finden. In der Nähe von Wasser hat man gute Chancen.“
„Es gibt eine ganze Menge von Wasserstellen.“
„Wir müssen prinzipiell alle Seen in unsere Suche miteinbeziehen.“
„So hatte ich mir das allerdings nicht vorgestellt.“ Bossel kratzte sich. „Wir spüren sie also zuerst bei den Seen auf. Gut, wenn es beim letzten Mal so geklappt hat…“
„Eben. Wir spüren sie auf und dann… also dann… verfolgen wir sie… und…“
„… ballern los“, fiel ihm Bossel ins Wort. Er faltete die Landkarte zusammen. „So gehen wir vor.“
Er steckte die Landkarte ein.
Sie verließen Bossels Zimmer.
„Ich besorge jetzt erst mal meine Ausrüstung“, meinte Bossel. „Sagen Sie Makoa Bescheid, dass ich seinen Wagen benutze.“
Bossel ging die Treppe hinunter und wenig später hörte Yanick, wie der Land Rover angelassen wurde.
Aufspüren und ballern. Ein klar strukturierter Plan. Ein Plan von der Art, der einem Mann wie Bossel gut gefiel. Es war nicht nur die Einfachheit des Planes. Es war der Plan an sich. Bossel gehörte zu den Menschen, denen ein Plan Zuversicht einflößt. Was wäre, wenn er wüsste, auf welch unsicheren Beinen der Plan steht?
Yanick wäre nie darauf gekommen, dass man auf diese Weise einen Vogel fangen kann. Aber so wie Bossel das darstellte, schien es recht einfach zu sein. Und offenbar üblich. Bossel meinte mit Ballern wahrscheinlich Schießen mit Betäubungsmunition. Was sonst? Doch woher nahm Bossel das Gewehr? Yanick hatte nicht gesehen, dass Bossel ein Gewehr dabei hatte.
Aufspüren und ballern. Die Aufgabenteilung schien klar zu sein. Yanick kümmerte sich um das Aufspüren, Bossel darum, dass sie ballern konnten.
Nur hatte er keinerlei Idee, wo er den Pekulani aufspüren sollte. Am Wasser. Aber an welchem? Manche Seen waren vollkommen leer, manche voller Vögel. Er konnte Bossel morgen wohl kaum zu einem vereinsamten See führen.
Danach ging Yanick auf die Terrasse des Hotels und blieb wie versteinert stehen. Die Wolken waren verzogen. Vor der Terrasse befand sich eine freie Fläche von einigen hundert Metern. Dahinter vereinzelt ein paar turmhohe Bäume. Doch dann etwa ein Kilometer dahinter kam erst der wuchtige Regenwald.
Ein Meer aus grünen Blättern.
Kilometerlang.
Dicht.
Da sollte er hineingehen. Es war dunkel, eng, heiß, feucht. Warum konnte der Pekulani nicht am Meer leben? Oder wenigstens in den Bergen? Nein, der Pekulani musste ausgerechnet im finsteren, dichten Urwald leben, einem Urwald voller Spinnen, Skorpionen und Schlangen.
Yanick schauderte. „Beeindruckend!“
„Nicht wahr?“, sagte eine Stimme.
Yanick fuhr herum. An einem der Holztische auf der Terrasse saß eine Frau mit einem streng wirkenden Mund, der an beiden Mundwinkeln kleine Fältchen aufwies.
„Und dennoch schaue ich es mir lieber von einem schattigen Plätzchen an, als wirklich hineinzugehen“, sagte die Frau.
„Man kann sich seine Zeit besser vertreiben, als sich durch den Urwald zu quälen.“
„Mein Mann scheint sich gerne durch den Urwald zu quälen.“ Die Frau presste den Mund leicht zusammen, was die kleinen Fältchen um die Mundwinkel verstärkte.
„Tatsächlich? Wohin geht denn ihr Mann im Urwald?“
„Oh, keine Ahnung. Gestern war er mit einem Führer unterwegs. Der zeigt ihm alle Stellen.“
„Sie wissen nicht zufällig, welche Stellen ihr Mann schon gesehen hat.“
„Mein Mann hat es mir gesagt, aber ich habe es sofort vergessen. Jedenfalls hat der Führer ihn als erstes direkt in ein Vogelparadies geführt. Es war ein Versehen. Eigentlich suchten sie ein Aye-Aye. Doch stattdessen tausende von weißen… was-weiß-ich-was-für-Vögel. Für mich sind Kranich und Storch kaum zu unterscheiden.“
„Diese tausend Vögel, war das am Tlaga-See?“, fragte Yanick. Er holte seine eigene Landkarte hervor und entfaltete sie.
„Möglich. Ich mache mir nichts aus Namen. Sie klingen alle gleich. Tlaga, Saga, Haga. Wer erfindet so etwas?“
Yanick brachte das vor ihm liegende Gebirge mit der Landkarte in Übereinstimmung. Linkerhand lag demnach das wuchtige Massiv von Tsaratanana. Rechterhand ragte der spitze Marojezy auf. Zwischen den Bergen lag der grüne Kessel von Doany. Am Horizont schimmerte bläulich der Berg Andrahary, der beinahe 100 km entfernt war.
„Vielleicht der Hagasa-See?“
„Möglich… Durchaus möglich… Also dieser Morlang…“
„Morlang? Er ist mit Morlang unterwegs? Das erklärt einiges. Der kennt die Gegend wie seine Westentasche.“
„Behauptet er, aber tatsächlich ist er erst kürzlich hier. Vorher war er in den weiter westlich liegenden Naturreservaten.“
„Und warum ist er gewechselt?“
„Was weiß ich? Ich…“
Ein sehniger Mann joggte herbei. Der Schweiß rann ihm die Stirn hinunter, sammelte sich über den rötlich blonden Augenbrauen und bildete an den Seiten kleine Bäche. Er zog die letzten Meter noch einmal an. Dann erreichte er den Zaun des Hotels, an dem er eine Hand auf dem Geländer ruhend stehenblieb. Die andere Hand hielt er in die Seite gestemmt.
Yanick starrte den Mann an, der sich schnaufend am Holzgeländer festhielt. Er hielt ihn für geistesgestört. Wer bei diesen Temperaturen und dieser Feuchtigkeit joggt, konnte nicht ganz normal sein.
Der Mann schnaufte. „Boahhh… diese feuchte Hitze… die kann einen ganz schön zu schaffen machen… Normalerweise packe ich die Sache gut…“
„Schatz. Der Herr…“
„Müller!“
„Schmidthausen! Angenehm.“
„… der Herr Müller interessiert sich ungemein, wo du gestern mit Morlang herumgeturnt bist.“
„Ich… ich bin hier nicht herumgeturnt. Wir… haben uns durch den Dschungel geschlagen.“
„Und es war wild und abenteuerlich. Bist du irgendwelchen Ungeheuern begegnet?“
„Nicht im Wald.“
„Sei nicht so garstig.“ Frau Schmidthausen zog den Mundwinkel noch weiter herunter.
„Entschuldige!“
„Also, wo bist du gestern herumgeturnt?“
„An einem See.“
„Hagasa-See?“, fragte Yanick.
Der sehnige Mann sah ihn an. Dann nickte er. „Am Hagasa-See. Genau der.“
„Und wie sind Sie dorthin gelangt?“
„Gehen Sie morgen in den Urwald? Dann könnten wir uns doch zusammentun. In einer Gruppe macht es sogar noch mehr Vergnügen.“
„Sicher macht es das. Aber dennoch habe ich schon mein eigenes Programm aufgestellt.“
„Das lässt sich sicher mit unsrem verbinden. Am Morgen suchen wir Indris, doch den Programmpunkt am Nachmittag haben wir noch nicht festgelegt.“
„Schon. Aber ich bin schon vergeben mit anderen Leuten.“
„Umso besser. Dann bilden wir eine große Gruppe zusammen.“
„Schätzchen! Er will nicht mit dir in den Urwald gehen.“
„So habe ich das nicht gemeint“, meinte Yanick. „Mein Programm steht schon fest und ich…“
„Siehst du, Franziska? Du interpretierst wie immer viel zu viel in die Sachen hinein.“
„Ich bin eben nicht ganz blind.“
„Aber in diesem Fall lagst du falsch, oder etwa nicht?“
„Also, es liegt wirklich daran, dass alles schon fest vereinbart ist. Und ich muss jetzt leider gehen“, meinte Yanick und erhob sich. „Wissen Sie, wo man hier telefonieren kann?“
„Die Straße hinunter. Hotel Madirokely.“
Frau Schmidthausen schenkte ihm ein kurzes Lächeln und für einen Augenblick verschwanden die Fältchen im Mundwinkel.
Wenn sie ernst war, hatte man nicht den Eindruck, man könne mit ihr gut Kirschen essen, doch sobald sie lächelte, wirkte sie sehr anziehend, dachte Yanick und verließ die Terrasse.
Yanick ging die Straße ins Dorfzentrum hinunter. Im Vorbeigehen musterte er das leer stehende, vierstöckige Gebäude. Die Fensterscheiben waren zerbrochen. Er ließ das Gebäude hinter sich und gelangte schließlich zu einem braunen Haus, dem Restaurant Madirokely. Ein auffallend schöner Madagasse begrüßte ihn und sah wieder zu Boden. Yanick fragte nach dem Telefon und der Madagasse kam hinter der Rezeptionstheke hervor und führte ihn durch einen Flur bis zu einem Telefon.
Yanick wählte.
„Hallo! – Hallo, Sophie! Hier ist Yanick. Ist Armin da? – Wo ist er denn? – Komm sag schon. – Was? Wer hat da im Hintergrund etwas gesagt? … he… ich höre ihn doch im Hintergrund etwas murmeln… Sophie! – Ich muss ihn unbedingt sprechen. Ich muss von ihm wissen, wie ein Pekulani aussieht und wo ich ihn suchen muss. – Sophie, es ist wirklich wichtig. – Nein, ich ziehe ihn nirgendwo hinein… Sophie! Sophie!!!“
Yanick hörte nur noch ein Tuten in der Leitung.
Carolin stand vor dem mehrstöckigen Gebäude. Der Besitzer des Bungalows hatte ihre erzählt, dass es sich um eine alte, nicht mehr benutzte Vanillefabrik handelte. Sie überlegte, ob sie sich das leer stehende Gebäude ansehen wollte.
Sie zögerte. Schließlich entschied sie sich erst einige Unterlagen durchzuarbeiten. Deswegen ging sie auf die Grünfläche neben der Vanillefabrik. Sie fand ein schattiges Plätzchen, von dem sie das Dorf überblicken konnte. Sie legte sich ins Gras, holte einen grauen Schnellhefter hervor und legte ein Biologiebuch mit einem grünen Einband daneben. In dem Biologiebuch fand sie die Abbildung einer Spinne und vertiefte sich in den darunter stehenden Text. Die rabenschwarze Spinne wirkte so echt, als könne sie zum Leben erwachen und das Buch verlassen. Plötzlich wurde Carolin aufgeschreckt, weil sich jemand durch das Gras schlich. Dieser jemand trug eine khakifarbene Hose, an der ein Messer am Gürtel baumelte. Unwillkürlich griff sie an ihren eigenen Gürtel. Aber da war nichts, womit sie sich hätte verteidigen können. Sie duckte sich tiefer ins Gras und wollte sich unbemerkt von ihrer Stelle wegbewegen. Aber der Mann schien doch nicht sie anzuschleichen, sondern steuerte seitlich an ihr vorbei.
Sie erkannte den Mann, der sich an ihr vorbei schlich. Er bewegte sich auf den Fluss zu. Seinen Blick hatte er konzentriert nach vorne gerichtet. Er beobachtete entenartige Vögel, die am Ufer entlang watschelten. Das Geschnatter der Vögel schwoll in unregelmäßigen Abständen an und flaute wieder ab.
Carolin schlug ihr Buch zu und rief laut: „Peng.“
Der Mann richtete sich auf und drehte sich verdutzt zu ihr hin.
„Sie können es wohl gar nicht erwarten?“, fragte sie.
„Wie bitte?“
„Ich sagte, Sie können es wohl gar nicht erwarten. Sie wollen doch sicher Touren in den Urwald machen. Und vorher schleichen Sie schon mal gewöhnliche Vögel an.“
„Tja, ich nehme meine Forschung eben sehr ernst.“
„Ah, Sie sind Ornithologe. – Mein Name ist Carolin Hauge.“
„Müller. Markus Müller”, erklärte Yanick. „Wenigstens weiß ich jetzt den Namen der Frau derentwegen man mich beinahe erschossen hätte.“
Carolin fuhr sich verlegen durchs Haar und eine schwarze Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht. „Ich hoffe, Sie sind mir deswegen nicht böse.“
„Doch. Aber Sie können es wiedergutmachen. Warum haben Sie sich denn im Gras versteckt?“
„Eigentlich wollte ich die Vanillefabrik besichtigen. Doch ich nahm ein Buch über Insekten mit. Und dann wollte ich erst meine Arbeit machen und später hineingehen.“
„Ah, das ist also eine Vanillefabrik.“
„Ja, wussten Sie das nicht? Hier und natürlich auch in der ganzen Region um Andapa und Sambava, wird Vanille angebaut. Und das ist ein ehemaliges Fabrikgebäude.“
„Ein beeindruckendes Gebäude.“
„Gehen Sie denn morgen in den Urwald?“
„Klar! Mein Kollege muss heute noch etwas in der Stadt erledigen. Aber morgen werden wir in den Urwald gehen und uns einen Überblick über die Tierwelt verschaffen.“
„Wirklich? Ich hoffe, mhmm… hoffe, Sie halten mich jetzt nicht für aufdringlich. Ich untersuche Spinnenarten. Und da müsste ich ebenfalls in den Urwald. Man verirrt sich doch recht leicht. Und allein… Kurz gesagt, wäre es möglich, dass ich mich Ihrer Gruppe anschließe.“
„Mein Kollege Bossel ist etwas reserviert. Aber es gibt hier wunderschöne Strände. Wenn wir unsere Touren erledigt haben, könnte ich Ihnen gerne ein anderes Mal einen zeigen.“
„Strände gibt es überall. Der Urwald fasziniert mich viel mehr. Ein Bergregenwald inmitten eines Kessels.“
„Die Strände hier haben jedenfalls ihren ganz eigenen Charme. Das ist mit dem Mittelmeer nicht zu vergleichen…“
„Schon klar. Die Wälder gibt es in dieser Form bei uns auch nicht…“
„Genau! Die Farben des Wassers würden Ihnen sicher zusagen. So ein Blau haben Sie noch nicht…“
„Ich stehe unheimlich auf Grün und…“
„Zum Teil ist das Wasser auch grünlichblau…“
„… außerdem gefällt es mir mehr, wenn ich sehe, was um mich herum passiert.“
„Das weiß man doch ohnehin nie.“
„Im Wald habe ich mehr Chancen. Woher weiß ich im tiefen Wasser, was unter mir ist?“
„Sind sie immer so hartnäckig?“
„Ja, klar.“
Einen Moment blickte Yanick sie schweigend an. „Schön, dann sehen wir uns am besten morgen früh um 8:30 Uhr.“
Carolin blickte ihm hinterher, als er zu seinem Hotel zurückging. Vielleicht hätte sie auf seinen Vorschlag mit dem Strandausflug eingehen sollen. Sie verdiente ein bisschen Erholung. Es wurmte sie, dass es manchen Menschen offenbar besser gelang, Arbeit und Vergnügen zu verbinden. Sie würde es nicht genießen können, am Strand zu liegen. Im Hinterkopf fiele ihr ständig die Arbeit ein. Nein, lieber würde sie zuerst ihre Angelegenheiten erledigen. Die Beine ins Wasser hängen und sich von der Sonne bräunen lassen, konnte sie danach immer noch. Sie überlegte, ob sie sich jetzt die Vanillefabrik anschauen sollte. Auf der anderen Seite musste sie immer noch ein paar Abschnitte lesen.