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Wandern im Bregenzerwald

Für Familien geeignet

Dieser Hinweis am Ende unserer Tourencharakteristiken muss naturgemäß näher präzisiert werden. Er bedeutet nicht, dass es sich um einen Spaziergang handelt, sondern durchaus um anspruchsvolle Wanderungen mit den für unsere Region unvermeidlichen Anstiegen. Manche Tour sollte für Kinder womöglich von der Länge angepasst, sprich verkürzt werden, hier kann man sich am Text orientieren. Kinderwagentauglich ist keine der Strecken, besonders schwierige Abschnitte (lange An- und Abstiege, steile oder enge Pfade), die aber für Kinder zu bewältigen sind, werden mit »Für Familien mit Wandererfahrung« charakterisiert. Gibt es ein – wenn auch noch so kurzes – Wegstück an oder auf einer stärker befahrenen Landstraße, gilt die Tour als nicht familientauglich. Natürlich aber wissen Eltern ihre Kinder und deren Wanderfähigkeiten am besten einzuschätzen, sodass sie nach der Lektüre eigenständig entscheiden können, welche Touren sie mit ihren Sprösslingen in Angriff nehmen möchten.

»Wir starten am …

… Gemeindeamt.« Das werden Sie oft zu lesen bekommen. Die ersten Touren mit Beginn im Rheintal sind eine Ausnahme, aber im Bregenzerwald selbst mit seinen kleinen, weit verstreuten Dörfern sind das oft gut sichtbare Gemeindeamt oder die Kirche ebenso das natürliche Zentrum wie auch der geeignetste Ausgangspunkt, da dort für gewöhnlich immer eine Bushaltestelle zu finden ist. Der Bus ist das beste Verkehrsmittel im Bregenzerwald, das Netz hervorragend ausgebaut, Umstiege sind aufeinander abgestimmt, und die Strecken werden verlässlich und mit hoher Frequenz bedient – dies gilt auch für die abgelegeneren Ortschaften (s. Tippkasten). Da wir bei ein, zwei Touren die Grenze nach Deutschland überqueren, sollte man Ausweispapiere dabeihaben – der Grenzübertritt wird dann im »Tourencharakter« gesondert erwähnt. Unsere Touren sind durchnummeriert, doch es versteht sich von selbst, dass die Lese- nicht der Laufreihenfolge entsprechen muss. Je nachdem, wo der Ausgangsort ist, startet man nach Belieben, ob bei Tour 14 oder 25, und geht danach zu Tour 7 oder 22, wie es einem gefällt.

Die Bregenzerwald-Gäste-Card

Wer im Sommer länger als drei Tage mit Übernachtung im Bregenzerwald verbringt, erhält automatisch und kostenlos, meist im Tourismusbüro des Gemeindeamts, die Bregenzerwald-Gäste-Card. Damit lassen sich nicht nur die Busse der Region und einiger Nachbargebiete sowie die Bergbahnen und Freibäder gratis nutzen, es gibt zusätzlich auch zahlreiche Vergünstigungen bei Veranstaltungen und Museen (www.bregenzerwald.at/aktivitaet/bregenzerwald-gaeste-card).

Wanderzeiten und Höhenmeter

Die angegebenen Zeiten sind relativ großzügig bemessen, geübte Wanderer werden diese sicher des Öfteren unterschreiten. Es handelt sich dabei um reine Laufzeiten, d. h., berücksichtigt sind lediglich Pausen für eine kurze Rast oder den Aufenthalt etwa an einem Aussichtspunkt. Umgekehrt sind die Längen der einzelnen Touren so gestaltet, dass sie meist über ein paar Stunden nicht hinausgehen und leicht zu einem Tagesausflug mit ausgedehntem Aufenthalt in einer gemütlichen Einkehr, auf dem Spielplatz oder im Museum, einer Rast auf einem Berg oder bei einem Bad ausgeweitet werden können (und sollen).


Selbst hoch oben trifft man im Sommer noch immer auf Kühe.

Wichtige Internetadressen

ÖPNV: www.vmobil.at/ueber-vmobil/partner/landbus-bregenzerwald

Tourismus: www.bregenzerwald.at

Wetter: www.bergfex.at/sommer/bregenzerwald; www.wetter.at

Die Angabe der Höhenmeter bezieht sich immer auf das Gesamtprofil (also den höchsten und den niedrigsten Punkt der Tour) und ist nicht aufaddiert – was folglich auch bedeuten kann, dass es z. B. mehrere Anstiege hintereinander von 250 Hm gibt. Gleichwohl sind auch die »schweren« Touren für einen geübten Freizeitwanderer gut zu bewältigen.

Zu berücksichtigen sind gerade in den Bergen immer die Witterungsverhältnisse (s. Tippkasten) und der entsprechende Hinweis bei der Kurzcharakteristik der Strecke.


Eine Vorsäß – mit herrlichem Ausblick auf das Bregenzerwald-Panorama

Schwierigkeitsgrade

Die Einstufung von »leicht« bis »schwer« ist natürlich bis zu einem Punkt ebenfalls subjektiv – objektiv bemisst sie sich nach den An- und Abstiegen, der Wegbeschaffenheit und der Länge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Ausgangslage im Bregenzerwald bereits gewisse Ansprüche an Wanderer stellt – auch eine »leichte« Tour beinhaltet hier normalerweise mindestens einen spürbaren Anstieg; dieser ist dann aber auf bequemen Wegen zu bewältigen und nicht allzu lange. Dementsprechend weisen »mittelschwere« Touren längere oder mehrere An- und Abstiege auch mal auf Pfaden auf. »Schwere« Touren führen teils ins Hochgebirge, verlaufen oft auf Felspfaden, erfordern Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, und es kommen auch steile, schwierige Bergpfade vor – aber es werden keine Kletterkünste verlangt (also blau gepunktete Touren, s. u.).

Vorarlberger Farbenlehre und Orientierung

Die offizielle Einteilung der Wanderwege in Vorarlberg lautet:

•Normale Wanderwege: gelb/durchgehende Linie

•Bergwanderungen: rot/gestrichelte Linie

•Alpine Klettersteige: blau/dünn gestrichelte Linie

Sie ist verlässlich und eine gute Orientierung. Blaue Wege kommen in unserem Buch nicht vor. Auch wenn wir uns abseits der üblichen Touren bewegen, verlassen wir nie offizielle Wanderwege, und das Umherschweifen in der Natur ist tabu, nicht nur, weil wir uns des Öfteren durch geschützte Gebiete bewegen und das Verlassen der Wege in den Bergen oft auch gefährlich sein kann. Die Wegweiser und Markierungen sind in den meisten Fällen gut sichtbar und zielführend, selten muss man einen zweiten Blick riskieren, um die Markierung zu erkennen, die auch mal weiter entfernt gegenüber, als Stange auf einer Wiese oder als Bemalung eines Felsblocks, auftauchen kann. Eine klassische Wanderkarte ist trotzdem Pflicht für Zweifelsfälle und zur größeren Orientierung – anders als Smartphone-Apps fällt sie im Gebirge nicht mangels Empfang aus. Und dann sind da ja noch unsere Wegbeschreibungen im Buch.

Die Wege bieten alle Varianten, von breiten Wald- und Forstwegen über steile, enge und wurzelige Trampel-, Geröll- und Felspfade; von (zum Glück eher selten) Gehsteigen neben Autostraßen bis zu sehr einsamen und stillen Tälern und Tobeln. Besonders schwierige Abschnitte – etwa an Steilhängen – sind extra erwähnt, insbesondere in Hinsicht auf ihre Begehbarkeit bei und nach Niederschlägen. Berücksichtigen sollte man jedoch, gerade bei höheren Touren, dass die Beschaffenheit der Wege schnell wechseln kann: Soeben noch auf einem breiten Waldsträßchen dahinflanierend, geht es urplötzlich auf engstem Raum auf einem kurvigen Steig hinauf oder hinab, wo eine gewisse Gebirgserfahrung grundsätzlich vorausgesetzt wird.

Vor dem Start: die Ausrüstung

Immer mit dabei sollte man haben:

•Wanderschuhe

•Wanderkarte

•Rucksack

•Erste-Hilfe-Set

•Warme Kleidung (je nach Jahreszeit)

•Ausweis (bei Grenzübertritt)

•Regenschutz

•Wasserflasche/Getränk und Proviant

•Sonnen- und Insektenschutz

•Geld

•Taschentücher

•Uhr

Sollte man dabeihaben:

•Schreibzeug

•Handy

•Wechselkleidung

•Taschenmesser

•Busfahrplan Landbus Bregenzerwald

Nur für besondere Touren:

•Wander-, Trekkingstöcke

•Fernglas

•Fotoapparat

•Taschenlampe

•Kulturbeutel (für Übernachtungen)

Wander-Geheimtipps Bregenzer Wald

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