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Endlich fand ich mein Rudel

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Es war der dritte Dezember, als dieses Rudel, ach ich glaube, man nennt das in der Menschensprache Familie, bei der Frau mit dem hellen Fell und uns klingelte.

„Bitte kommen Sie hinein.“ Sagte die Frau mit dem hellen Fell. Als die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Tochter das Haus betraten, sahen sich alle so um, als hätten sie noch nie ein Haus von innen gesehen. Sie schauten sich um und sahen, genau wie ich, nur Hunde.

Jetzt musste ich die Initiative ergreifen und so ging ich zu dem Mann der Familie und legte mich in seinen Arm, doch dann sagte er: „Wir sind hier wegen Brownie.“ Nein, ich fasse es nicht, da kommt eine Familie an, in der jeder einzelne, selbst nur eine „halbe Portion“ ist und dann wollen ausgerechnet die unser Plus-Size-Model !!!!!!! Die Frau mit dem hellen Fell machte Brownie startklar und übergab der Tochter der Familie die Leine von Brownie. Nach 15 Minuten kamen alle drei vom Spaziergang zurück und ich hätte zu gerne gesehen, wie Brownie die „halbe Portion“ durch die Gegend zog.

„Frau Roßmann, leider ist es unserer Tochter nicht möglich, Brownie an der Leine zu halten.“ Das hätte ich euch doch gleich sagen können, doch wer nicht hören will, der muss sich zunächst durch die Gegend zerren lassen.

„Die halbe Portion“ sagte zu der Frau mit dem hellen Fell: „Darf ich eine Runde an der Leine mit Giulia gehen?“

Jetzt war meine Stunde geschlagen und ich konnte an der Leine zeigen, was ich drauf habe. Also wurde ich angeleint und was ich verspreche, das halte ich auch. Um auf den Feldweg zu gelangen, mussten wir die Straße vor dem Haus überqueren. Was sollte diese Leine? Warum kann ich nicht ohne Leine laufen? Zuhause in Italien sah ich keinen meiner Artgenossen auf der Straße mit einer Leine und so sprang ich wie ein junges Fohlen herum. Das ganze Rudel, pardon, die ganze Familie musste mich festhalten. Vielleicht war ich eine Mischung aus dem Osterhasen, einem Fohlen und einem Hund?

Wir vier kehrten zu der Frau mit dem hellen Fell zurück ins Haus und die Mutter der Familie sagte:

„Vielen Dank, dass wir uns zwei ihrer Hunde ansehen und mit beiden spazieren gehen durften. Wir interessieren uns für Giulia, aber wir müssen noch eine Nacht darüber schlafen. Wir haben erst vor wenigen Monaten eine Hündin durch einen Autounfall verloren, als sie weglief. Auch diese Hündin kam aus dem Tierschutz und genau so ein Szenario wollen wir nie mehr erleben. Doch genau davor haben wir große Angst, wenn wir Giulia zu uns nehmen würden. Unser erster Hund, den wir auch aus dem Tierschutz hatten, er verstarb vor einem halben Jahr aufgrund eines Schlaganfalles. Er konnte nicht alleine zuhause bleiben und nagte daher unserer Haustüre an, wenn wir zusammen weggingen. Wir haben also Erfahrung mit Problemhunden, aber wir wissen noch nicht, ob wir uns eine solche Herausforderung, wie mit Giulia zutrauen.“

Hatte ich jetzt alles verspielt? Wie entscheidet sich die Familie? Werde ich Teil des Rudels oder nein, der Familie oder doch des Rudels?

Nach einigen Tagen, für mich eine Ewigkeit, klingelte bei der Frau mit dem hellen Fell das Telefon und die Rudelmama war am Telefon: „Guten Morgen, Frau Roßmann, unsere Familie hat sich entschieden, dass wir Giulia zu uns holen werden. Können wir Giulia bei Ihnen am 14. Dezember im Laufe des Vormittages abholen? Der 14. Dezember ist nämlich der Geburtstag unserer Tochter.“

„Ja, am 14. Dezember können Sie Giulia bei mir abholen.“ Antwortete die Frau mit dem hellen Fell.





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