Читать книгу Ben - Unersättlich! (Erotik, gay, bi) - Benjamin Larus - Страница 8

7.33 Uhr

Оглавление

Nachdem ich am Hauptbahnhof umgestiegen war und gut zehn Minuten auf die S-Bahn gewartet hatte, verließ ich diese nur vier Haltestellen später und ließ mich ausnahmsweise ganz faul von den endlos langen Rolltreppen ans Tageslicht befördern. Ich war bestens in der Zeit.

Murat hatte ich natürlich über Sebastian kennengelernt, und zwar am Abend meiner Erweckung, wenn ich die beglückende Tannhäuser-Aufführung vor einem Jahr einmal so bezeichnen darf. Er hatte uns auch damals die Karten besorgt, und nach einem anschließenden, kurzen Kneipenaufenthalt waren wir – von den beiden wohl nicht ganz ungeplant – in Sebastians Sachsenhäuser Maisonette-Wohnung gelandet, wo wir uns einen leidenschaftlichen Dreier mit rauschhafter Musikbegleitung geliefert hatten. An Murat hatte mich von der ersten Sekunde an fasziniert, mit welcher Hingabe und Begeisterung dieser kleine, energiegeladene Kerl unbeirrt auf sein Ziel einer wie auch immer gearteten Bühnenkarriere hinarbeitete. Soweit ich mitbekommen hatte, wurde er von seiner Familie dabei in keiner Weise unterstützt (ohne Vorurteile schüren zu wollen: es kann sich sicher jeder vorstellen, dass man es als schwuler Türke nicht unbedingt leicht mit seiner Verwandtschaft hat); so musste er sich sein Geld als Statist und mit anderen schlechtbezahlten Jobs sauer verdienen, um den größten Teil davon dann in irgendeine private Musical-Schule zu tragen. Dort verbrachte er viel Zeit, um Singen, Schauspiel und vor allem Tanzen zu lernen. Letzteres hatte ihm zumindest einen überaus knackigen, wohldefinierten Körper und die Beweglichkeit eines Affen eingebracht, wovon ich mich bei dem intimen Teil unseres damaligen Treffens hatte überzeugen können.

Wo Murat wohnte, war mir gar nicht bekannt, und auch heute würde ich es nicht erfahren. Wieder schien er bereits sehr früh in besagter Schule zu sein und hatte mich direkt dorthin bestellt.

Das Geschäftshaus, in dem sich diese Institution befand, war mit Hilfe der Wegbeschreibung leicht zu finden. Wie Murat es mir zuvor aufgetragen hatte, klingelte ich am Eingang und fuhr, nachdem mir geöffnet worden war, mit dem Fahrstuhl nach oben.

„Hier, Benjamin!“, ertönte seine hellwache Stimme, sofort nachdem die Tür aufgeglitten war.

Als ich in den Flur trat und nach rechts schaute, sah ich ihn gleichsam als Schattenriss winkend vor einer Tür stehen. Ich kam näher, und er breitete überschwänglich die Arme aus, um mich zu begrüßen. Fast wäre ich ihm um den Hals gefallen, aber als er an mir hinunterschaute und meine, nun ja, zumindest förmliche Garderobe gewahrte, wich er einen Schritt zurück.

„Oh, du bist schon für heute Abend angezogen!“, kombinierte er zutreffend. „Da will ich dich mal nicht zu fest an mich drücken. Ich bin gerade am Aufwärmen. Komm rein!“

Erst jetzt, als er sich ins Licht drehte und einen Schritt zur Seite trat, um mir den Vortritt zu lassen, bemerkte ich, dass er stark schwitzte und im Übrigen alles andere als fein angezogen war: Er war barfuß und steckte in einer jener unverschämt eng anliegenden Strumpfhosen, wie sie klassische Balletttänzer zu tragen pflegen und in denen sich nicht das Geringste verbergen lässt, schon gar nicht dieses propere Paket zwischen den muskulösen Schenkeln. Oben herum schlabberte ein kurzes, am Hals weit ausgeschnittenes T-Shirt um seine Schultern, das der verwaschenen Färbung nach schon bessere Tage gesehen haben mochte.

„So früh schon an der Stange?“, fragte ich, als ich ihn vorbeiließ und ihm in einen praktisch leeren Ballettsaal folgte.

Dieser war fast rundum verspiegelt und tatsächlich mit der obligatorischen Ballettstange versehen. Die Fensterfront öffnete sich gen Süden und hätte ohne die dazwischenstehenden Gebäude wahrscheinlich einen Panoramablick auf die Baustelle der neuen EZB geboten.

„Ich denke, ihr fahrt heute auf Gastspiel?“, fragte ich, als Murat zu einer in die Ecke geworfenen, großen Sporttasche hinüberging und mir dabei demonstrativ seinen knackigen Arsch entgegenreckte.

„Schon richtig, um neun geht’s los. Aber ich bin fast immer so früh hier. Da habe ich den Ballettsaal für mich und kann mich in Ruhe aufwärmen und dehnen.“

Unvermittelt vollführte er einen nurejewesken Sprung, landete punktgenau direkt vor mir und ging nahtlos in eine hofknicksähnliche, bodentiefe Verbeugung über. Sein Arm stieg elegant in die Höhe und überreichte mir die vier Opernkarten aufgefächert wie eine Rose.

„Hey, cool!“, rief ich begeistert aus und nahm die länglichen Pappzettel entgegen. „Sogar zwei und zwei zusammen, genial!“, stellte ich nach kurzem Blick auf den Aufdruck fest. „Dass du das geschafft hast …!“

Murat richtete sich ebenso elegant auf, wie er niedergesunken war und zeigte in einem breiten Grinsen seine weißen Zähne.

„Ich habe einen ganz guten Kontakt zum KBB, und die haben immer welche in Reserve“, erklärte er stolz.

„KBB?“

„Künstlerisches Betriebsbüro.“

Ich wollte lieber nicht nachfragen, welcher Art dieser Kontakt war. Jedenfalls profitierte ich davon.

Murat gehörte zu der Sorte Mensch, die nicht lange stillsitzen oder -stehen kann. Wahrscheinlich muss man als Tänzer so sein. Während ich noch glücklich die Karten in meiner Hand studierte, hatte er sich auch schon radschlagend entfernt und landete an der Stange, wo er ein Bein hoch in die Luft warf und in einer Weise gegen den Spiegel drückte, in welcher ich mir gewiss das Hüftgelenk ausgekugelt hätte.

„Uff!“, stieß ich bewundernd hervor. „Und das machst du jeden Morgen?“

„Fast jeden“, antwortete Murat und zwinkerte mir zu, indem er das Bein wechselte.

Ich hätte natürlich noch lange so stehen und seinen beeindruckenden Übungen zuschauen können. Aber allmählich kam ich mir etwas verloren vor. Er erwartete hoffentlich nicht, dass ich mitmachen würde!

„Na dann, tausend Dank für die Karten!“, bekräftigte ich also. Möglicherweise hatte ich das noch gar nicht in aller Deutlichkeit gesagt. „Was kriegst du dafür?“, fügte ich hinzu, obwohl ich längst registriert hatte, dass auf jeder Karte „0,00 €“ vermerkt war.

„Kein Geld“, antwortete Murat vergnügt.

„Und was kann man dir sonst mal Gutes tun?“

„Man? Was du mir Gutes tun könntest, da würde mir bestimmt was einfallen!“ Sein breites Grinsen bekam etwas Anzügliches.

„Oh, ich soll gewissermaßen in Naturalien zahlen?“, stieg ich auf das unmissverständliche Angebot ein und musterte seinen knackigen Körper demonstrativ ab. „Das lässt sich sicher einrichten. Und wann?“

Ich bemerkte, wie er an mir vorbei in Richtung Eingang schielte. Als ich seinem Blick folgte, sah ich die Wanduhr über der Tür sieben Minuten vor acht anzeigen.

„Du bestehst auf sofortiger Zahlung?“, schloss ich mit erhöhtem Puls. „Ist das nicht ein bisschen gefährlich?“

„Nö“, antwortete er gelassen. „Vor halb neun wird hier kein Mensch aufkreuzen. Und wenn doch, hab ich aus Versehen den Schlüssel innen steckengelassen.“

So ein Schlitzohr! Sah ganz so aus, als habe er etwas geplant mit mir. Mit der Nummer, die er jetzt vollführte, hätte er im Zirkus auftreten können: Mit traumwandlerischer Sicherheit und überaus geschmeidig vollführte er einen zeitlupenartig langsamen Handstandüberschlag in meine Richtung, und irgendwie schaffte er es dabei, sein zerfetztes Shirt ganz selbstverständlich über die Handgelenke zu Boden rutschen zu lassen und mit auf diese Weise entblößtem Oberkörper in meinen Armen zu landen – jawohl, in meinen Armen, denn ich konnte nicht anders, als begeistert zuzupacken, als ich diesen spitzenmäßig definierten, schweißglänzenden Torso plötzlich so unverhüllt direkt vor mir sah. Hinzu kam Murats moschusartiger Duft.

„Vorsicht, deine schönen Klamotten!“, raunte er mir aus nächster Nähe ins Gesicht.

So plötzlich, wie er in meinen Armen aufgetaucht war, so plötzlich hatte er sich wieder befreit und war in zwei nun schnelleren Überschlägen wieder in Richtung Stange davongewirbelt.

„Ich dachte, du verlierst auf dem Rückweg auch noch deine Hose“, witzelte ich.

„Die sitzt zu eng, da brauch ich fremde Hilfe!“, rief Murat mir vergnügt von der Stange aus zu, indem er vorgeblich versuchte, das Beinkleid durch laszive Beckenbewegungen abzuschütteln. Die Art und Weise, in welcher sein prächtiger Arsch sich dabei wiegte und anspannte, reizte mich bis aufs Blut.

„Aber vorher sind sowieso erst mal deine Klamotten dran, du hast noch viel zu viel an!“, rief er mir über die Schulter zu.

„Aber ohne solche Zirkuseinlagen, das könnte böse enden!“, lachte ich und ließ mir im selben Moment meine Tasche und das Jackett von den Schultern rutschen.

Murat war nicht weit genug von mir entfernt, als dass ich mir auf dem Weg zu ihm sämtliche Klamotten hätte vom Leib reißen können, aber immerhin blieben Hemd, Schuhe und Strümpfe auf der Strecke, bis ich von hinten an ihn herantrat. Natürlich spürte er mich und ließ sich mir mit einem tiefen Seufzer entgegenfallen. Muskulöse Schultern drückten gegen meine nackte Brust, und ich vergrub mein Gesicht in seinem kurzen, festen Kopfhaar. Gleichzeitig hakte ich beide Daumen in den Bund seiner Balletthose. Doch ehe ich ihn gänzlich ausziehen konnte, wirbelte er mit einem ungeduldigen Aufstöhnen zu mir herum, und wir schienen sabbernd und lechzend einander auffressen zu wollen. Schließlich stieß ich ihn ein kleines Stück von mir weg, um an ihm hinunterschauen zu können. Das massive Paket in seinem Schritt hatte sich entfaltet zu einer schräg in die Höhe drängenden Wurst, deren rosige Spitze bereits über den Rand der engen Hose schaute. Ehe wir es uns versahen, hatte ich ihm das tatsächlich sehr fest um seine athletischen Formen liegende, letzte Kleidungsstück mit einer entschlossenen Bewegung bis zu den Fesseln heruntergezogen, und Murat schüttelte es hektisch ab. Nun stand er splitternackt, wie Gott ihn erschaffen hatte, vor mir und blinzelte mir mit seinen tiefdunklen Augen fast benommen entgegen. Der Anblick seines durchtrainierten Körpers ließ ich für ein paar Sekunden atemlos innehalten. Unser erstes Treffen in Sebastians spärlich beleuchteter Wohnung war in permanentem, stimmungsvollem Halbdunkel abgelaufen. Jetzt, in der schonungslosen Beleuchtung des lichtdurchfluteten Ballettsaals waren Atmosphäre und Optik jenem ersten Erlebnis denkbar entgegengesetzt, was jedoch, wie ich begeistert feststellte, Murats Perfektion in keiner Weise einen Abbruch tat.

Als wollte er mich aus meiner Erstarrung reißen, vollführte er jetzt einen wollüstigen Beckenschwinger und versetzte mir so einen Schubser mit seinem vorwitzig in die Höhe ragenden Penis.

Andächtig fuhr ich daraufhin endlich, von den runden Schultern beginnend, mit beiden Händen über die mustergültig definierte Muskulatur an Armen, Brust und Seiten, streichelte über seine spärlich behaarte, leicht raue Haut. Nach anfänglicher Passivität schaute Murat zwischen uns hinunter, um dann, wie es schien, in aller Ruhe meine Hose zu öffnen. Im Nu rutschte der geschmeidige Stoff an meinen erregten Beinen zu Boden, und in einer Aufwallung heftiger Ungeduld zog ich mir selbst den als Letztes verbliebenen Slip herunter.

Begleitet von lüsternem Keuchen aus zwei Kehlen schlugen unsere steifen, heißen Schwänze zusammen, rieben sich aneinander, balgten förmlich, bis es Murat nicht mehr in dieser für ihn womöglich allzu unspektakulären Position zu halten schien. Den Tänzer verlangte es nach raumgreifenden Posen, danach, seine Lust in kunstvoller Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Plötzlich reckte er ein Bein senkrecht in die Höhe, sodass es zusammen mit dem anderen eine einzige, massive Säule aus Muskeln und Sehnen zu bilden schien. Sein fester Arsch spannte sich dabei ebenso maximal an wie die vielen, deutlich ausgeprägten Muskeln an seinem Oberkörper, den er dabei mit langen Armen waagerecht zur Stange hinüberreckte. Der ganze Kerl bot einen Anblick perfekter Körperbeherrschung und kraftvoller Anspannung – das Einzige, was im völligen Gegensatz dazu verletzlich und ungeschützt wirkte, war sein zartes, inmitten der harten Hinterbacken sich darbietendes Arschloch. Ohne seine Körperhaltung zu verändern, drehte Murat sich langsam um die Achse seiner Beine, bis die weit aufgespreizte Öffnung genau vor mir zuckte und um Zuwendung zu betteln schien.

Während ich mit der anderen Hand fortwährend überall über diesen wundervollen Leib fuhr, herzte meine Fingerkuppe vorsichtig die zarte Furche, kreiste entspannend um den hungrigen After, um schließlich prüfend dagegenzudrücken. Murats genüssliches Grunzen schien mich zu mehr aufzufordern.

Darauf war ich nicht wirklich vorbereitet gewesen, aber was sollte ich mich jetzt noch zieren? Murat hielt tapfer die Position, während ich rasch zu meiner irgendwo auf dem Parkett liegengebliebenen Tasche hinübereilte und mit bebenden Fingern hervorkramte, was ich brauchte.

Mit etwas Gleitmittel bereitete es meinem Zeigefinger nun kein Problem, sich ein ganzes Stück in das muskulöse Fleisch zu schieben und Murat damit gehörig zum Keuchen zu bringen. Schließlich musste ich ihn aber wieder herausziehen, denn ich brauchte beide Hände, um die Kondompackung aufzureißen und den Gummi über meine große, harte Stange zu rollen. Murat hatte die Augen geschlossen, schien aber genau zu wissen, was jetzt kam, wölbte mir seinen bis zum Äußersten gespannten Tänzerköper noch einmal umso flehender entgegen.

Als meine Lanze sich dann endlich in ihn hineinbohrte und keineswegs mühelos, aber doch stetig immer weiter in das feste, heiße Fleisch vordrang, ließen wir beide unserem orgiastischen Stöhnen freien Lauf. Wie dieser perfekte Athletenkörper dabei in meinem Griff bebte, wie er sich spannte und bog, das alleine schon war Ekstase pur! Auch nachdem ich meinen harten Pfahl schließlich vollständig in ihn hineingetrieben hatte, versuchte Murat tapfer, die Position zu halten, aber als ich vorsichtig begann, mich in ihm zu bewegen, hielt es ihn nicht mehr in dieser artistischen Haltung. Zunächst ließ er sein in die Höhe gerecktes Bein langsam sinken. Dann bog er seinen Oberkörper zurück, und wir verknäuelten uns nacheinander in den aberwitzigsten Positionen an der Stange, dabei immer verbunden durch meine Stange, die unablässig in ihm hin und her rutschte.

Zum krönenden Abschluss saß Murat rücklings gegen den Spiegel gelehnt auf der Ballettstange, hatte seine Fesseln über meine Schultern gelegt und ließ sich ganz passiv und ergeben von mir durchficken. Sein Blick begegnete mir wie durch einen Schleier, wenn er dabei einmal den Kopf stillhielt; ansonsten fiel dieser synchron mit seinem tiefen Stöhnen entkräftet von einer Seite zur anderen, immer wieder, bis ich schließlich in seinem Innern die charakteristischen, konvulsivischen Muskelspannungen spürte und noch einmal einen Zahn zulegte. Der mittlerweile nassgeschwitzte Athletenkörper spannte sich noch ein paar Male heftig an, Murat schrie auf, und als ich dann nur wie aus Versehen mit meinem Handrücken seinen auf dem Waschbrettbauch klebenden Schwanz streifte, schossen ungestüm fünf oder sechs lange, weiße Fontänen hervor, von denen mindestens eine über seine Schulter hinweg gegen den Spiegel klatschte, während die anderen ihm über Bauch und Brust fluteten. Er erschauerte, schlug um sich, so heftig, dass ich ihn kaum halten konnte und mich irgendwann tatsächlich aus ihm herausziehen musste. Von mir gestützt, so gut es ging, sank er scheinbar kraftlos vor dem Spiegel zusammen und blieb mit geschlossenen Augen liegen. Auch so bot er einen nicht weniger erregenden Anblick als in einer seiner Tänzerposen, sodass ich meine eigene Erlösung fast augenblicklich heranrollen spürte. Ich trat einen Schritt an ihn heran, stützte mich mit einer Hand gegen den Spiegel und riss mir mit der anderen das Kondom von meinem pulsierenden Schwanz. Wie gehetzt zuckte mein Blick zwischen Murat und unseren Spiegelbildern hin und her, dann brachen in mir alle Dämme, und ich duschte den zusammengekrümmten Athleten förmlich mit meinem hervorspritzenden Samen.

So früh aufgestanden, nicht einmal gefrühstückt, und nun gleich eine solche körperliche Höchstleistung! Es drehte sich alles um mich, und ich musste erst einmal eine Weile auf die Stange gestützt innehalten, um nicht neben Murat zu Boden zu rutschen. Mit zunehmendem Bewusstsein war ich fast erschrocken über die Heftigkeit unseres röchelnden Atems, der die vormalige Stille des Raumes beherrschte.

„Oh“, ließ sich Murats Stimme nun schwach vernehmen. Offenbar war sein Blick zur Uhr gewandert, denn er stellte fest: „Jetzt sollten wir uns wohl doch ein bisschen beeilen!“

Mit einem ärgerlichen Seufzer bewegte ich meine schweren Glieder und schaute mich nach meinen im Raum verstreuten Klamotten um.

„Mist!“, knurrte ich. „Kann ich wenigstens noch mal kurz … wo ist hier das Klo?“

Den ungeordneten Haufen meiner Kleider über dem Arm, huschte ich splitternackt in die mir von Murat gewiesene Richtung. Nachdem ich dort meinem Bedürfnis nachgekommen war, wusch ich mir in aller Weile wenigstens Hände und Intimbereich und schlüpfte hektisch in meine Sachen.

In der benachbarten Dusche rauschte das Wasser, und als ich im Vorbeigehen hineinschaute, sah ich Murats geschmeidigen Körper sich unter glitzerndem Regen aalen. Allzu gerne hätte ich mich ihm hinzugesellt, aber wenn er schon zur Eile angetrieben hatte, war die Gefahr, dass uns jemand erwischen würde, wohl doch real. Und jetzt drehte er auch schon das Wasser ab, schüttelte sich und angelte eilig nach einem Handtuch.

„Noch mal tausend Dank für die Karten!“, rief ich ihm von der Tür aus zu. „War das in Ordnung mit der Bezahlung?“

Während er sich kraftvoll abrubbelte, grinste er mir breit zu.

„Absolut! Deine eigene Karte kannst du als bezahlt ansehen. Bleiben noch drei, da reden wir noch mal drüber.“

Ich muss wohl etwas verdattert dreingeschaut haben, jedenfalls brach er in wieherndes Gelächter aus.

„Hm, meinst du, die Leute sollen ihre Karten dann jeweils selbst bezahlen, oder kann ich das auch übernehmen?“, fragte ich augenzwinkernd, nachdem ich meine erste Verblüffung überwunden hatte.

„Kommt drauf an, wer diese Leute sind“, erwiderte er augenzwinkernd. „Wenn sie so zahlungskräftig sind wie du …?“

„Hm, mein Liebster ganz bestimmt“, überlegte ich laut. „Die anderen beiden sind unsere Mädchen.“

„Ihr Heterosexuellen!“, entfuhr es Murat in gespielter Empörung, während er dampfend in den Ballettsaal zurückeilte und in sportliche Straßenklamotten schlüpfte. „Nein, lass mal stecken! Die dürfen sich gerne als eingeladen betrachten!“

Ben - Unersättlich! (Erotik, gay, bi)

Подняться наверх