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Kapitel 3 – Russen Mafia

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Jo hatte gleich Thomas von der unheimlichen Begegnung, der russischen Art erzählt. Thomas hat darauf gleich reagiert. Er rief den Wachdienst und ordnete an, dass ab sofort zwei Mann mehr die ganze Nacht das Werk zu beaufsichtigen hatten. Dass private Wachdienste keine Schusswaffen tragen dürfen, bedauerte er in diesem Augenblick. Thomas hätte sich wohler bei dem Gedanken gefühlt. Nicht wegen eventueller Einbrecher, sondern zum Schutz der Wachleute. Denn Verbrecher nehmen keine Rücksicht auf unbewaffnete. Ganz im Gegenteil, sie fühlen sich sicherer, da sie bewaffnet ein höheres Bedrohungspotenzial aufbauen können, ohne auf große Gegenwehr zu stoßen. Franz, Klara, Jo und Thomas saßen im Arbeitszimmer der Villa. Sie beratschlagten, wie sie am effektivsten einen Spionageangriff abwehren oder vermeiden konnten. Klara: „Wie wäre es, wenn wir Wachhunde auf dem Gelände frei herumlaufen lassen würden? Die Hunde wären tagsüber in einem Zwinger in der Großen Halle und nachts freilaufend auf dem Gelände.“ Franz: „Ich weiß aber nicht, ob unser Wachdienst auch Hunde einsetzt.“ Klara: „Es sollten unsere Hunde sein, die speziell für den Werkschutz ausgebildet sind. Ich denke, so etwas gibt es ganz bestimmt. Gib mir einmal den Laptop, vielleicht finde ich da etwas im Internet.“ Thomas gab ihr den Laptop und meinte: „Gute Idee Süße, aber was wir brauchen muss gleich greifen. So ein Hund braucht eine Ausbildung. Weiß der Geier wie lange diese Ausbildung dauert.“ Jo: „Also im Werk selbst ist ja alles gesichert, da kann keiner ohne Genehmigung herein. Wenn sie überhaupt hereinkommen sollten, dann nur über das Dach, denn das ist unser Schwachpunkt. Wir sollten uns aufs Dach und das Freigelände konzentrieren. Als erstes sollten wir dafür sorgen, dass kein Wagen mehr über Nacht draußen steht. Denn jeder Wagen oder großer Gegenstand, bietet einen Einbrecher die Möglichkeit sich zu verstecken, oder bietet ihm zumindest eine gewisse Deckung.“ Thomas: „Das ist das kleinste Problem. Karl oder der Wachdienst, müssen unsere Geschäftswagen ab 17:00 Uhr in die kleine Halle fahren. Und sonst darf auf dem Hof nichts abgestellt werden.“ Franz: „Aber sie müssen jeden Abend die Autos durchsuchen, nicht dass sich jemand darin versteckt, wie ein trojanisches Pferd.“ Sie diskutierten noch eine ganze Stunde und fanden immer noch kein schlüssiges Konzept, um das Werk sicherer gegen Einbruch zu machen. Der Vorschlag von Klara mit den Hunden war immer noch der Beste. Klara wollte sich gleich am nächsten Tag darum kümmern. Sie wussten nicht, wer die Fotos haben und sie ausspionieren wollte. Es gab viele Firmen, Regierungen und reiche Privatleute die gerne das Patent des Bergmann-Schlosses haben wollten. Ohne konkreten Hinweis würden sie lange suchen müssen. Thomas war sich aber sicher, dass sich die entsprechenden Leute bald wieder melden würden. Das Einzige was ihm aber wirklich beunruhigte, war die Tatsache, dass sie offenbar über Jo und Jule Bescheid wussten. Jo und Thomas konnten sich selbst helfen, hatten sie doch jahrelang Karate gemacht. Aber Jule war eine Frau, die nicht so frech und kaltschnäuzig war wie Charly. Sie versuchte Konflikte mit reden zu lösen. Psychologie war ihre Sache. Thomas machte sich Gedanken darüber, wie er Jule schützen könnte. Ein Bodyguard kam nicht in Frage. Man kann doch keinem Arzt, der operiert oder jemanden untersucht, einen Personenschützer daneben stellen. Die einzige Alternative die es gab, war das Jule für ein paar Tage zu Hause bleiben sollte. Und was sollte er mit seinen anderen Schwestern machen? Die würden mit Sicherheit das nächste Ziel, wenn sie nicht an Jule herankommen würden.

Laura kam am Tag des Rausschmisses der fünf Mitschüler/innen mit gemischten Gefühlen in ihr Klassenzimmer. Sie hatte ein Bauchflattern, weil sie nicht wusste, wie sie die Klasse ab jetzt behandeln würde. Viele hatten sie in den letzten beiden Wochen geschnitten, weil sie aus Bayern kam und sie sie einfach nicht leiden konnten. Andere, vor allem die Jungs, hielten sie für verklemmt und arrogant, weil sie jeden abblitzen ließ, der ihr zu Nahe kam. Und der Rest, wurde von den fünf gegen sie aufgehetzt. Im Grunde hat sich die ganze Klasse ihr gegenüber beschissen benommen. Als der Gong zum Unterrichtsbeginn ertönte, kam sie erst ins Klassenzimmer. Sie wusste, dass ihr Klassenlehrer immer einige Sekunden später in die Klasse kam. So war sie sich sicher, dass ihr keiner unangenehme Fragen stellen oder sie beleidigen würde. Laura setzte sich gleich auf ihren Platz und wartete auf eine Reaktion der Mitschüler. Aber nichts geschah. Es war mucksmäuschenstill in der Klasse. Kaum saß sie, kam auch Herr Hartwig ins Zimmer. Alle standen auf und begrüßten ihn. Hartwig sagte: „Guten Morgen, setzt euch.“ Er stellte seine Aktentasche ab und fing an zu sprechen: „Wie ihr sicherlich bemerkt habt, fehlen heute fünf eurer Mitschüler und Mitschülerinnen. Sie werden auch nicht mehr kommen, weil sie von der Schule verwiesen wurden. Der Grund der Verweise ist euch sicherlich bekannt. Wer von euch wurde von ihnen nicht abgezockt, Hand hoch.“ Es war nur einer der die Hand hoch hob. Es war der Klassenstärkste Frank Zengerle. Er maß, trotz seiner 16 Jahre jetzt schon 1,90 Meter und hatte größere Bizeps, wie manch ein anderer Oberschenkel. Ihn ließen die fünf in Ruhe, weil der Respekt vor ihm gewaltig war. Hartwig fuhr fort: „Ich finde das sehr traurig, dass sich fast eine ganze Klasse von fünf Mitschüler/innen erpressen lässt. Warum konnten sie das so lange ungestört machen? Erst als eine „Fremde“, die aus Bayern kommt, ändert sich das. Sie bezahlt zuerst auch, aber dann bietet sie ihnen die Stirn und sagt: „Nein, es gibt nichts mehr“. Und was macht die Klasse? Sie mobben sie, sie unterstützen die Erpresser. Warum habt ihr so gehandelt?“ Keiner meldete sich, niemand sagte etwas. Hartwig: „Wer weiß, was Zivilcourage ist?“ Wieder herrschte Funkstille. Hartwig: „Wir schreiben jetzt einen Aufsatz. Thema: Warum habe ich nicht geholfen? Zivilcourage in der 8a“ Alle holten ihr Deutschheft heraus und zu Laura sagte er: „Du hast ein anderes Thema. Du schreibst: Wie ich meine Klasse lieben lernte.“ Laura sah ihren Lehrer entsetzt an und fragte nach: „Ich soll was? Ich liebe meine Klasse doch gar nicht.“ Hartwig: „Dann schreibe einfach auf, was du nicht magst. Vielleicht lernt ihr euch so, etwas besser kennen. Ab jetzt 45 Minuten. Dalli, dalli.“ Nach einer dreiviertel Stunde sammelte er die Aufsätze ein. Hartwig wusste gleich, dass er durch Fragen keine Antworten bekam. Also ließ er einfach einen Aufsatz darüber schreiben. Schreiben ist anonymer, da hört keiner zu und der Verfasser konnte frei von der Leber schreiben und sich damit Luft verschaffen. In der zweiten Stunde hatte die Klasse Geometrie. Hartwig stellte einen Körper auf ein Podest und schrieb alle Maße an die Tafel. Sie mussten den Körper in drei Ansichten Zeichen. Für die Jungs war dies ein wenig einfacher, weil das männliche Geschlecht das räumliche Sehen besser versteht, als die Frauen. Dafür können Frauen mehrere Dinge gleichzeitig tun, was Männern wieder schwerer fällt. Die Klasse war beschäftigt und Hartwig konnte sich den Aufsätzen widmen. Am Nachmittag wurde Laura von Charly abgeholt. Sie fuhren wieder zur Suppenküche. Charly hatte ihr extra einen kleinen Tisch in den Sozialraum gestellt, damit sie dort ungestört ihre Aufgaben machen konnte. Laura hatte heute viele Matheaufgaben zu machen. Sie hasste zwei Fächer, Bio und vor allem Mathe. Wohl oder übel musste sie lernen. Charly ließ sie alleine, damit sie nicht gestört wurde. Sie sagte ihr aber: „Wenn du etwas nicht weißt, komme zu mir und frage mich.“ Die ersten Aufgaben gingen noch, aber dann wurde es von Aufgabe zu Aufgabe schwieriger. Frustriert klappte sie das Heft zu und fluchte: „Für was muss ich wissen, wenn ein Zug von A nach B fährt und ihm ein anderer Zug, der von B nach A fährt mit doppelter Geschwindigkeit, wo begegnet. So ein Schwachsinn. Ich kapier das einfach nicht.“ In der Tür stand Lana und hörte ihr zu. Dann ging sie zu ihr und meinte: „Ich bin Lana. Ich muss hier Sozialstunden abreißen.“ Laura: „Hi, ich bin Laura, ich muss Hausaufgaben machen. Tauschen wir, ich fülle Teller und du machst meine Aufgaben?“ Lana: „Herzlich gerne, aber ich denke, da hat Charly etwas dagegen. Zeig Mal womit du nicht klar kommst.“ Laura öffnete wieder das Heft und las ihr die Aufgabe vor. Lana: „Das ist doch ganz leicht. Komm ich zeige es dir.“ Sie nahm ein Blatt aus einem Notizblock und zeigte ihr die Lösung. Charly kam nun dazu und fragte: „Na ihr zwei, gibt es Probleme?“ Laura: „Warum kann sie die Aufgaben und ich nicht? Ich glaube, ich bin blöde im Kopf.“ Charly: „Du bist nicht blöde Laura, sondern du verstehst lediglich die Aufgabe nicht. Und du Lana, kannst das?“ Lana: „Ich habe doch Abitur und Mathe war eines meiner Lieblingsfächer. Habe sogar eine eins dafür bekommen.“ Charly horchte auf und fragte weiter: „Du flunkerst mich jetzt aber nicht an, oder?“ Lana: „Ich schwöre bei meiner russischen Seele, dass ich nicht Lüge. In Bio und Mathe hatte ich je eine eins. In Deutsch eine vier und in den anderen Fächern eine drei. Na ja, studieren kann ich damit nicht, aber ich habe wenigstens das Abi geschafft.“ Charly legte ihr ein frisches Blatt hin und sagte zu ihr: „Dann zeig mir was du kannst, löse die Aufgaben.“ Und zu Laura, sagte sie: „Und du hilfst mir derweil beim Essen verteilen.“

Nele klingelte Sturm an der Wohnungstür von Silke Schwörer. Diese kam gerade aus der Dusche und öffnete nur mit einem Bademantel bekleidet die Tür. Nele: „Warum gehst du nicht ans Telefon?“ Silke: „Ich stand bis vor dreißig Sekunden unter der Dusche und da nimmt man kein Handy mit. Was ist denn los mit dir, du bist ja völlig aus dem Häuschen.“ Nele: „Das ist los.“ Sie streckte ihr das Päckchen entgegen und meinte: „Sieh selbst. Dieses Schwein hat sich wieder gemeldet.“ Silke packte den rosaroten Dildo aus und sah ihn sich genau an, dann las sie den Zettel. Es gab kein Zweifel, ihr „Es“ hatte sich wieder gemeldet. Silke: „So ein Schwein, warum lässt er uns nicht in Ruhe?“ Nele: „Ich denke, unser Peiniger ist eine Frau.“ Silke: „Wie kommst du darauf?“ Nele: „Welch ein Mann würde einen pinkfarbenen Dildo verschenken? Soviel Geschmack hat kein Mann. Und dann steht da noch „Hallo Kitty für Lesben“. Diese Marke ist für Spielzeug bekannt und nicht für Lesben. Das ist einhundert Prozent eine Frau. Und der Text ist viel zu weiblich. Ein Mann hätte Schlampe, Hure oder sonst etwas Hartes geschrieben. Und Lessi klingt auch nicht männlich.“ Silke: „Und wenn dies der Adressat extra macht, um eine falsche Spur zu legen?“ Nele setzte sich in einen Sessel und meinte resignierend: „Wie so lässt man uns nicht in Ruhe? Wie lange soll dieses miese Spiel noch gehen?“ An der Tür läutete es wieder. Silke machte auf. Es war der Postbote. Er übergab ihr ein Päckchen und einige Briefe. Silke unterschrieb und schloss die Tür. Sie kam herein und meinte: „Ich glaube, ich habe auch Post von „Es“ bekommen.“ Vorsichtig öffnete sie das Päckchen. Sie zog ein pinkfarbenes etwas heraus und packte es aus. Es war auch ein Dildo, aber mit Klitorisstimulierer. Silke streckte ihn Nele hin und las den Zettel vor: „Wenn du nicht die Finger und die Zunge von der Studentenfotze lässt, bekommst du mächtig Ärger. Lass dich lieber von meinem Geschenk verwöhnen. Ich hoffe, ich habe deinen Geschmack getroffen. Unterschrift, Lessi.“ Auch auf diesem Dildo klebte ein Etikett von „Hallo Kitty für Lesben“. Silke: „Und was machen wir jetzt?“ Nele spielte mit den beiden Dildos und schaltete beide ein. Nele: „Die funktionieren ja sogar. Vielleicht sollten wir die Dinger einmal ausprobieren?“ Silke: „Die Dinger kommen nicht in meine Mumu. Wer weiß, in welchem Loch die vorher schon gesteckt sind?“ Nele: „Ja, da bleibt uns ja nur noch die alte Hand- und Zungentechnik übrig. Ich geh nur noch schnell unter die Dusche und mach mich Leck frisch.“ Silke: „Aber beeil dich, ich kann es kaum erwarten.“ Nele stand auf und griff ihr in den Schritt. Dann sagte sie: „Hat wohl geregnet, dein ganzes Rhabarberfeld ist ja nass. Ich glaube, ich muss dich erst einmal trocken legen“ Silke: „Tue dass, meine Süße.“ Was dann geschah, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit.

4 Schnecken und eine Nudel

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