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WEISHEITS ◇ NUGGET # 6

Das Sehvermögen wirkt sich auf alles aus, was wir tun.

Sagte der kleine Junge: »Manchmal lasse ich

meinen Löffel fallen.«

Sagte der alte Mann: »Das passiert mir auch.«

Der kleine Junge flüsterte: »Ich mache mir

manchmal in die Hose.«

»Das passiert mir auch«, lachte der kleine alte Mann.

Sagte der kleine Junge: »Ich weine oft.«

Der alte Mann nickte. »Ich auch.«

»Aber das Schlimmste von allem ist«, sagte der Junge,

»dass die Erwachsenen mich scheinbar gar

nicht beachten.«

Er spürte die Wärme einer faltigen alten Hand. »Ich weiß,

was du meinst«, sagte der kleine alte Mann.

— Shel Silverstein, The Boy and the Old Man

Die Bedeutung der Sinne – insbesondere des Sehvermögens – kann gar nicht genug hervorgehoben werden. Haben Sie jemals einen Raum voller Leute betreten, oder sind Sie in ein Meeting gegangen und hatten sofort einen Überblick über die dort Versammelten, der es Ihnen ermöglicht hat, die in diesem Umfeld herrschende Stimmung und Energie instinktiv zu spüren, zu sehen und zu erfassen?

Allzu oft sind wir nicht in der Lage, das zu erkennen, was wir direkt vor Augen haben. Eltern sind so sehr damit beschäftigt, den Lebensunterhalt zu verdienen, ihre Kinder großzuziehen und auszubilden und sich zugleich um ihre alternden Eltern zu kümmern, dass sie gar nicht lange genug innehalten, um zu erkennen, welche Sorgen ihre Kinder haben.

Unsere alternden Eltern wollen nicht erkennen, dass sie Probleme mit der Mobilität und andere körperliche Einschränkungen haben, die sie in Gefahr bringen könnten. Sie sehen nicht, dass sie ihre Unabhängigkeit aufgeben und anfangen müssen, sich auf andere zu verlassen.

Noch trauriger ist, wie häufig alle Beteiligten das Offensichtliche sehen, aber nicht über ihre Ängste sprechen. Man denke nur daran, dass eine der häufigsten Todesursachen bei Menschen über sechzig Jahren Komplikationen nach Stürzen in den eigenen vier Wänden sind.

Welche Vorkehrungen haben Sie und Ihre Angehörigen getroffen, um sich vor der Gefahr zu schützen, in die Sie sich dadurch bringen, dass Sie sich weigern, das Offensichtliche zu sehen? Haben Sie sich mit Ihren Angehörigen hingesetzt, um offen und ehrlich über diese Themen zu diskutieren?

Es ist nie zu früh zu lernen, wie Sie dafür sorgen, dass Sie im fortgeschrittenen Alter angenehm und sicher leben können. Sie werden herausfinden, dass es auf unserer Lebensreise – von der Geburt bis zum Tod – viele gar nicht so offensichtliche Gefahrenzonen gibt, die wir lieber schon früh ins Auge fassen und deren Vermeidung wir planen sollten.

Ich erinnere mich daran, dass eines der größten Vergnügungen meiner Familie, als ich als kleines Kind in Detroit lebte, darin bestand, von unserem Haus im Nordwesten der Stadt zur Belle Island zu fahren, die viele Kilometer entfernt lag. (Zu jener Zeit gab es noch keine Autobahnen.)

Damals war es ein Ort, an dem alle möglichen Winter- und Sommeraktivitäten stattfanden – einschließlich Wassersport, Bootfahren, Schlittschuhlaufen und Feuerwerke vom Fluss aus. Außerdem gab es ein großes Amphitheater, in dem bekannte Persönlichkeiten auftraten. Besonders beeindruckt und fasziniert war ich vom großen Leonard Bernstein, der dort häufig auftrat.

Während meine Familie seine Darbietungen liebte, war ich von seiner Art zu dirigieren hingerissen. Er bewegte die Arme und Beine so harmonisch und schien einen geheimnisvollen Gesichtsausdruck zu haben.

Als ich dies den anderen gegenüber erwähnte, sagten sie, dass sie diese Dinge gar nicht bemerkt, weil sie sich auf die Musik konzentriert hätten. Ich habe diese Faszination nie vergessen, und einige Jahre später, nach Leonard Bernsteins Tod, erschien in The New York Times ein langer Artikel über ihn, in dem ein Musikkritiker schrieb, nur wenige Menschen hätten bemerkt, dass das, was Mr. Bernstein von anderen unterschied und zu einem solchen Meister hatte werden lassen, die ganze körperliche und geistige Hingabe beim Dirigieren des Orchesters gewesen sei.

Wie viel Zeit verbringen wir im Laufe des Lebens damit, unsere Freunde und Angehörigen zu beobachten? Erfassen wir wirklich, wie unsere alternden Eltern ihr Leben bewältigen, oder sind wir so froh zu sehen, wie sie ihren Alltag im Griff haben, dass wir nicht erkennen, wie unglücklich sie dabei sind?

Sind wir so mit anderen Dingen beschäftigt, dass wir uns nicht die Zeit nehmen, einen Schritt zurückzutreten und tatsächlich hinzuschauen und die Emotionen zu spüren, die in unserem Alltagsleben eine Rolle spielen? Ich glaube, es ist so.

Der Besitzer einer großen amerikanischen Möbelfabrik reiste nach Ungarn, um dort Material für seine Firma zu kaufen.

Als er ein Restaurant verließ, kam ihm eine sehr schöne Frau entgegen, die ihn anlächelte. Er erwiderte das Lächeln und versuchte, ihre Bekanntschaft zu machen, doch aufgrund der Sprachschwierigkeiten verstanden sie einander nicht.

Er zeichnete ein Auto, und sie nickte zustimmend, deshalb unternahmen sie eine Fahrt in seinem Wagen.

Er zeichnete eine Bar, und sie nickte zustimmend, deshalb gingen sie in eine Bar und nahmen ein paar Drinks. Er zeichnete ein tanzendes Paar, deshalb gingen sie zur Tanzfläche und tanzten.

Dann gab sie ihm zu verstehen, dass sie seinen Block und seinen Stift haben wollte, und sie zeichnete ein Himmelbett. Er war verwirrt und setzte sie an der Stelle ab, wo alles begonnen hatte.

Am nächsten Tag erzählte er einem Freund von seinem Erlebnis mit der schönen Frau und sagte: »Ich frage mich: Woher wusste sie, dass ich in der Möbelbranche tätig bin?«

Vor Kurzem ging ich mit der Familie einer an Alzheimer erkrankten Frau in eine Einrichtung für betreutes Wohnen, in der sie soeben untergekommen war. Unterwegs deutete eine Person aus unserer Gruppe auf die schönen Möbel, den hübschen Speisesaal und die kostbaren Gemälde an der Wand.

»Wie schön ist es, hier zu leben!«, rief sie aus. Und ich fragte sie: »Was ist mit den Menschen, den Bewohnern? Glauben Sie, dass sie es genauso sehen wie Sie?« Es verschlug ihr die Sprache, als ihr auf einmal klar wurde, dass wir von Männern und Frauen umgeben waren, die keine Gefühle zeigten, die in ihrer eigenen Welt verloren waren und für die kein Unterschied zwischen Buckingham Palace und den finsteren Seitengassen New Yorks bestand.

Nichts regt mich mehr auf, als von Familien gesagt zu bekommen, dass ich mir das wunderbare Heim ansehen müsse, das sie für ihre alternden Eltern ausgesucht haben, oder die schöne Schule, in die sie ihre Kinder schicken.

Was hat das mit der schlechten Lebensqualität zu tun, die ich bei ihnen beobachte, oder mit der Art und Weise, wie Eltern ihre schulpflichtigen Kinder behandeln, wenn sie die schöne Schule als Babysitter missbrauchen?

Eine meiner Familienangehörigen ist eine engagierte Lehrerin, die einige Kilometer von mir entfernt wohnt. Weil sie eine körperliche Beeinträchtigung hat, fällt es ihr schwer, weite Strecken mit dem Auto zurückzulegen. Ich besuche sie gern, und das war auch neulich wieder der Fall.

Die Schule war bereits aus, und sie hatte im Klassenzimmer für den nächsten Tag Vorbereitungen zu treffen, deshalb trafen wir uns in ihrer Schule und unterhielten uns, während sie noch ihre Arbeiten erledigte.

Vor dem Schulgebäude rannten viele Grundschüler unbeaufsichtigt herum, bewarfen sich gegenseitig mit Matsch, schrien, brüllten usw. – das alles auf dem Gelände einer schönen Schule in einem gehobenen Wohnviertel. »Warum?«, fragte ich sie. Die Antwort lautete, dass die Eltern diese Schüler eben noch nicht abgeholt hätten.

Sind wir so blind gegenüber den Bedürfnissen so vieler Menschen? Wollen wir nicht erkennen, wie sehr wir darin versagen, die wahren Probleme zu begreifen und zur Sprache zu bringen, die den von uns Abhängigen selbst das kleinste bisschen Glück verwehren?

Ja, meine lieben Freunde, wir müssen innehalten und nicht nur sehen, was um uns herum los ist, sondern es auch verstehen und Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass wir unsere Lieben in dem, was wir als schöne Einrichtung bezeichnen, verkümmern lassen.

»Das Verhältnis zwischen dem, was wir sehen, und dem,

was wir wissen, ist nie eindeutig. Wir sehen die Sonne

jeden Abend untergehen. Wir wissen, dass sich die Erde

von ihr wegdreht, doch das Wissen, die Erklärung,

passt nie wirklich zum Anblick.«

— John Berger, Ways of Seeing

Als meine Enkelin Julie ihren Abschluss an der Universität von Austin, Texas, machte, sagte ich ihr im Spaß, sie müsse einen guten Job finden, damit sie für mich sorgen könne, wenn ich älter würde. Schlagfertig antwortete Julie lachend: »Das ist die Aufgabe meines Vaters.«

Sie hatte recht. Aber ich dachte daraufhin lange darüber nach. Wie hatte das alles angefangen? Wann hatte ich begonnen, alt zu werden? Wer sollte hier eigentlich für wen sorgen?

Im Rückblick erkenne ich, dass es – zumindest in meinem Fall – mit einem Warnschuss angefangen hatte. Aber dazu später mehr. Zunächst möchte ich noch ein wenig allgemeiner bleiben.

Mit fortschreitendem Alterungsprozess gibt es häufig Anzeichen für möglicherweise zukünftige gravierende Probleme, die wir und unsere Angehörigen zu ignorieren versuchen und dabei so tun, als handele es sich lediglich um normale Aspekte des Lebens. Doch wenn Angehörige schnell und ernsthaft darauf reagieren, können sie eine solche Herausforderung minimieren und/oder beheben, bevor sie sich zu einem echten Problem entwickelt.

Meine lieben Freunde, die Ärzte Judy Freier und Ron Reiter, hielten vor einer kleinen Zuhörerschaft einen Vortrag über die Bedeutung der fünf Sinne. Auf einmal lenkte Ron unsere Aufmerksamkeit auf ein Bibelzitat, in dem es heißt, dass zwar alle Sinne wichtig sind, dass aber das Sehvermögen einen zusätzlichen Nutzen habe, der den anderen Sinnen fehle.

Als die Gruppe fragte, welcher das sei, wies Ron darauf hin, dass es die Fähigkeit sei, die Dinge zu sehen und eine bessere Übersicht darüber zu behalten. So können Sie zum Beispiel in eine Menschenmenge blicken und jemanden sehen, der Ihre Aufmerksamkeit erregt, oder Sie können ein Kunstwerk betrachten, das Sie emotional anspricht. Sie können auf einen Berggipfel steigen und die Schönheit der Täler usw. betrachten.

Als ich 1983 an einem Geschäftstreffen in Kalifornien teilnahm, blickte ich durch den Speisesaal und sah meine zukünftige Frau Anna zum ersten Mal. Es war Liebe auf den ersten Blick.

Ich kann kein besseres Beispiel dafür anführen als das Gedicht »Playing with Three Strings«, das mein Freund und Mentor, Rabbi Harold Schulweis – in der jüdischen Gemeinde eine Legende – über den berühmten Geiger Itzjak Perlman verfasste:

»Wir haben Itzhak Perlman gesehen,

der die Bühne mit zwei Krücken und Beinschienen betritt.

Er setzt sich, öffnet die Schnallen an seinen Beinen, schiebt ein Bein zurück, streckt das andere aus, legt seine Krücken ab und schiebt sich die Geige unter das Kinn.

Bei einer Gelegenheit riss eine der Saiten seiner Geige. Die Zuhörer hielten den Atem an, aber der Geiger verließ die Bühne nicht.

Er machte dem Dirigenten ein Zeichen, und das Orchester begann mit seinem Part, der Geiger spielte mit Kraft und Intensität

mit nur drei Saiten.

Mit drei Saiten modulierte, veränderte und komponierte er das Stück, das er im Kopf hatte, um.

Er stimmte die Saiten neu, um unterschiedliche Töne zu erzeugen, verschob sie nach oben und unten.

Das Publikum schrie vor Begeisterung und tat seine Wertschätzung durch Applaus kund.

Später danach gefragt, wie ihm das gelungen sei, antwortete der Geiger:

Es ist meine Aufgabe, Musik mit dem zu machen, was bleibt.

Musik mit dem zu machen, was bleibt, ist ein größeres Vermächtnis als ein Konzert. Beenden wir das Lied, das uns zu singen bleibt, transzendieren wir den Verlust, spielen wir mit Herz, Seele und Macht – mit all der in uns verbliebenen Kraft.«

Was für eine schöne Art, unser Leben zu leben, bis der Tod uns scheidet.

Wir leben das Leben wie ein Künstler vor unserem Publikum. Wir sehen unser Publikum, wie es uns sieht.

Unsere Familien und die uns Nahestehenden sind die wichtigsten Personen in unserem Publikum. Wir alle können die Symptome sehen, die uns sagen, dass unsere Angehörigen Probleme haben, auf die wir reagieren müssen, aber wir verschließen die Augen und tun so, als gäbe es sie nicht. Wir müssen uns das Konzert anhören, damit wir das Ergebnis beklatschen können. Als ich noch den Anfang dieses Kapitels schrieb, sprach ich mit einer Frau, die mich fragte, ob ich jemanden kennen würde, der gegen Kost und Logis in das Haus ihres 93 Jahre alten Vaters einziehen würde. Sie sagte, dass sie jemanden bräuchte, der sich um ihn kümmerte.

Als ich ihr die rechtlichen und anderen Folgen erläuterte, die eine Einstellung einer nicht ausgebildeten und nicht staatlich zugelassenen Pflegekraft mit sich brachte, antwortete sie schlicht: »So weit ist er noch nicht.«

Wie können wir nur übersehen, dass ein Mensch dieses Alters mehr als »so weit ist«?

Die Bedeutung der Sehkraft zeigt sich deutlicher, als uns klar ist, weil wir, wenn wir die Augen offen und nicht geschlossen halten, die Anzeichen möglicher Alterungsprobleme leicht erkennen und entsprechend handeln können.

Zeichen starken Alterns

Verwirrtheit und ungewöhnliches Verhalten. Betreuungspersonen sollten ruhig bleiben und versuchen, die Ursache dieses Verhaltens herauszufinden.

Plötzliche Wutausbrüche, die von Schreien und Brüllen begleitet werden.

Die Person könnte Schmerzen haben, vielleicht an einer Gehirnschädigung leiden, sich einsam fühlen, verängstigt, gelangweilt, wegen ihres nachlassenden Gedächtnisses besorgt oder von zu viel Lärm irritiert sein.

Wenn die Person nach jemandem aus ihrer Vergangenheit ruft, versuchen Sie, mit ihr darüber zu sprechen, um sie zu beruhigen. In jedem Fall sollten Sie den Hausarzt der Person wegen dieser Probleme zurate ziehen.

Wiederholte Fragen, ungewöhnliches Handeln oder Bewegungen.

Langeweile oder das Bedürfnis nach mehr Kontakt mit anderen könnte die Ursache sein. Es könnte das Ergebnis vieler Auslöser sein, darunter auch Stress, ein lautes Umfeld, Unbehagen und so weiter.

Stellen Sie sicher, dass es der Person nicht zu heiß oder zu kalt ist, dass sie keinen Hunger oder Durst hat oder an Verstopfung leidet. Außerdem wäre es ratsam, ihren Hausarzt zu kontaktieren, um herauszufinden, ob irgendwelche Probleme mit Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten vorliegen.

Demenz

– Verstecken oder Verlegen von Gegenständen

– Belästigung von Menschen und ständige Telefonanrufe

– Unsicherheit und Stürze

– Nächtliches Herumwandern

– Vergesslichkeit und Reizbarkeit

Viele oder alle diese Probleme könnten mit einer Alzheimer-Erkrankung oder anderen fortschreitenden Alterserscheinungen in Verbindung stehen, mit denen man, wenn man sie frühzeitig erkennt und entsprechend handelt, auf ruhige Art umgehen kann, anstatt dass man so lange wartet, bis sie schwierig zu lösen sind.

Wenn Sie allein leben (oder auch, wenn Sie mit Familienmitgliedern zusammenwohnen), ist es wichtig, dass alle um Sie herum darüber Bescheid wissen und diese Probleme ansprechen und nicht etwa so tun, als wäre alles in bester Ordnung.

Außerdem müssen wir, wenn wir älter werden, dafür sorgen, dass die Umgebung, in der wir leben, so sicher wie möglich gemacht wird. Wenn man bedenkt, dass jedes Jahr jeder dritte Mensch im Alter von über 65 Jahren stürzt, und dass nahezu 70 Prozent aller Todesfälle nach Unfällen bei Senioren die Folge eines Sturzes sind, dann wird einem klar, wie ernst das Problem ist.

Stürze führen zu Todesfällen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Notwendigkeit, in eine Pflegeeinrichtung eingewiesen zu werden, zu gravierenden Hüftschädigungen und dem Beginn aller möglicher Arten von lebensbedrohlichen Erkrankungen sowie zum Verlust der Mobilität.

Ich wiederhole: Schauen Sie hin! Die Anzeichen des Alterns dürfen nicht ignoriert werden.

Stürze

Das US-amerikanische Gesundheitsministerium schätzt, dass die mit Stürzen von Senioren verbundenen Kosten jährlich 27 Milliarden Dollar betragen und im Jahr 2020 bei über 43 Milliarden Dollar liegen werden.

Hier folgt eine Liste von Maßnahmen, die man ergreifen sollte, um die Gefahr eines lebensbedrohlichen Sturzes zu minimieren:

Bringen Sie in Ihrem Badezimmer Haltegriffe und eine Toilettensitzerhöhung an, kaufen Sie rutschfeste Badematten, einen Badewannensitz oder -hocker und eine Handbrause für die Dusche.

Entfernen Sie alle Teppiche aus Ihrer Wohnung. Sie sind Gefahrenquellen.

Stellen Sie sicher, dass aller Krimskrams, einschließlich herumliegender Stromkabel, entfernt wird und dass sämtliche Bereiche, in denen Sie herumgehen, frei sind, um keine gefährlichen Situationen heraufzubeschwören.

Achten Sie darauf, dass alle Treppen sicher sind und dass die Stufen mit reflektierendem Klebeband versehen werden, um das Treppensteigen so einfach wie möglich zu machen.

Installieren Sie in allen Zimmern Nachtlichter.

Vergewissern Sie sich, dass alle Stühle, einschließlich derjenigen auf Rollen, stabil sind und man sich sicher hinsetzen und wieder aufstehen kann. Barhocker und alte Küchenstühle sind besonders problematisch.

Hohe Bücherregale sind gefährlich, und Dinge, nach denen Sie regelmäßig greifen, sollten auf den unteren Regalbrettern aufbewahrt werden.

Vermeiden Sie es, lange, flatternde Gewänder und ausgetretene Hausschuhe zu tragen, weil man damit leicht stolpert.

Überlegen Sie sich gründlich, ob Sie einen Gehstock verwenden wollen, aber seien Sie beim Kauf wählerisch. Achten Sie darauf, dass er sehr stabil ist, die richtige Höhe hat und leicht auszubalancieren ist. Nicht alle Stöcke sind für Senioren geeignet.

Eine wichtige Anmerkung: Falls Sie erst kürzlich begonnen haben, Medikamente gegen hohen Blutdruck einzunehmen, haben Sie aufgrund von Schwindel und/oder einer Ohnmacht beim Stehen ein erhöhtes Risiko zu stürzen und sich den Oberschenkelhals zu brechen. Rufen Sie sofort Ihren Arzt an, wenn Sie solche Probleme feststellen. Bedenken Sie, dass Senioren, die zum Beispiel aufgrund einer Lungenentzündung für längere Zeit in ein Krankenhaus eingewiesen werden, ein erhöhtes Risiko haben, nach ihrer Entlassung ihre Unabhängigkeit aufgeben zu müssen und unter anderem aufgrund von Gedächtnisverlust, Stürzen und Depressionen zukünftig vielleicht in ein Pflegeheim oder eine andere Pflegeeinrichtung eingewiesen zu werden.

Während ich dieses Buch geschrieben habe, habe ich mit Betroffenen, Familienangehörigen von Senioren, Ärzten und anderen gesprochen, die wegen einer Erkrankung oder eines Sturzes im Krankenhaus oder in verschiedenen Einrichtungen waren, und sie haben mir alle berichtet, dass nach ihrer Rückkehr nach Hause viele oder alle der oben erwähnten Symptome aufgetreten sind.

Es hat den Anschein, als habe die Inaktivität während des langen Krankenhausaufenthalts und der Rekonvaleszenz bei älteren Menschen zahlreiche Auswirkungen.

Älterwerden ist nichts für Anfänger

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