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Widmung


Anna Patricia Otis (3. April 1941 – 8. Oktober 2012)

Am 8. Oktober 2012 verlor Anna, meine Partnerin, mit der ich nahezu dreißig Jahre verheiratet gewesen war und der ich alles verdanke, was ich in meinem Leben erreicht habe, den Kampf gegen den Krebs.

Im Lexikon finden sich nicht genügend Wörter, die beschreiben könnten, wie viel sie mir bedeutet hat und wie sehr wir uns seit dem Augenblick, als wir uns 1983 kennenlernten, geliebt haben.

Anna war liebenswert, freundlich, fürsorglich, verständnisvoll, und sie unterstützte mich bei meinen Bemühungen, beruflich voranzukommen. Ihr Einfluss auf mich kann mit Worten gar nicht ausgedrückt werden.

Sie war eine international anerkannte Lehrerin für sehbehinderte und blinde Senioren und wurde von Familienangehörigen, Freunden, Mitarbeitern und allen verehrt, die sie kannten oder mit ihr in Berührung kamen.

Keinen meiner Erfolge, die ich seit unserem Kennenlernen verzeichnen konnte, hätte ich ohne Anna und die Rolle, die sie in meinem Leben gespielt hat, erreicht.

Sie hat mich geliebt. Und das war mit Sicherheit nicht einfach! Dennoch werde ich die Erinnerung an sie immer in meinen Gedanken und meinem Herzen mit mir tragen, und …

Einen Augenblick, bitte! Nur eine Minute. Darauf möchte ich näher eingehen.

Ich möchte noch ein wenig bei dieser Widmung verweilen. Warum? Weil Anna meine geliebte Frau war. Sie ist der Grund, weshalb ich dieses Buch geschrieben habe, und ein paar kernige Sätze reichen einfach nicht aus, um weder ihr noch unserer fast dreißig Jahre währenden Liebe gerecht zu werden.

Ich bin 85 Jahre alt. Ich habe mir das Recht erworben, Regeln zu brechen und bei einem Thema zu verweilen, wenn ich es will. Außerdem ist das mein Buch …

Und ich weiß, dass Anna nicht wirklich weg ist. Lesen Sie bitte weiter.

Dieses Buch ist die beste, wenn auch schwache Form, ihrer auf eine Weise zu gedenken, die sie verdient hat, und ich werde diese Gelegenheit voll ausnützen.

In diesem Sinne …

Am Sonntag, den 25. August 2013, enthüllten wir im Beisein der Familie und einiger Freunde Annas schönen Grabstein. Das war weder eine religiöse Zeremonie noch eine traurige Angelegenheit, sondern vielmehr eine Feier ihres Lebens und all dessen, was sie für uns bedeutet hat.

An diesem Tag weinte ich nur kurz, weil ich instinktiv wusste, dass wir bald wieder miteinander kommunizieren würden, und dieser Gedanke tröstete mich.

Und dieser Tag kam am 30. Dezember 2013.

Ich bin immer traurig, wenn ich über einen Friedhof gehe und so viele Grabsteine von dort ruhenden Menschen sehe, die aber keinerlei Angaben machen, wer diese Person wirklich war oder wie sie zur Verbesserung der Gesellschaft beigetragen hat. Und obwohl ich mich als recht religiösen Mann betrachte, habe ich es immer als etwas mangelhaft empfunden, wenn ein Geistlicher eine kürzlich verstorbene Person pries, einen Menschen, dem er nie begegnet war. Selbstverständlich hatte die Familie den Geistlichen mit Informationen versorgt, aber für mich gibt es nur einen Weg.

Und dieser ist, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen, so, wie ich es tat, als ich das Bestattungsinstitut anwies, dass Annas Grabstein aus Bronze und mit weißen Blumen verziert sein sollte.

Am 30. Dezember 2013, als ich auf Annas Grab zuging – und an vielen schwarzen und grauen Grabsteinen vorbeikam –, begannen die Tränen zu fließen, die ich am Tag von Annas Beerdigung zurückgehalten hatte.

Die Sonne schien, dennoch gab es da diesen besonderen Strahl, der mir zu folgen schien. Als ich die ganze Strecke zurückgelegt hatte und schließlich an Annas Grab ankam, traf der Lichtstrahl auf den bronzenen Grabstein, wurde davon reflektiert und fiel direkt auf mich.

Ich war überzeugt, dass dieser Lichtstrahl meine geliebte Anna war. Meine Liebste …

Das war das Unglaublichste, was ich in all meinen 85 Lebensjahren erlebt habe. Und als ich mehr als eine Stunde lang schluchzend dastand, erzählte ich ihr von diesem Buch. Während ihr Lichtstrahl auf mich fiel, versprach ich ihr, dass sie stolz auf mich sein würde. Wir sprachen wieder miteinander.

Seitdem habe ich keine Angst mehr vor dem Tod. Überhaupt keine.

Und ich habe auch nicht mehr geweint, weil ich weiß, dass es Anna gut geht und dass ihr Geist in mir lebt.

Dabei will ich es belassen. Während Annas Geist für immer nicht nur in meinem Herzen und meinen Gedanken weiterleben wird, sondern natürlich auch in denen unserer Familienangehörigen und vieler anderer, die sie gekannt haben, wird die Inschrift auf ihrem rosafarbenen Grabstein mit den weißen Blumen für immer an ihre Güte und das Glück erinnern, die sie auf diese Welt gebracht hat.

Anna Patricia Otis

International anerkannte Blindenlehrerin

Geliebt von ihrem Ehemann und ihrer Familie und allen, die sie kannten

1941–2012

Ich kann mich als sehr, sehr glücklichen Mann schätzen. Meine liebe Anna, ich werde dich immer lieben …

Wenn meine Erfahrung rund um Annas Tod etwas Gutes hatte – aber verstehen Sie mich nicht falsch, der Tod eines geliebten Menschen ist nichts, was man verstandesmäßig begreifen kann –, dann war es die Tatsache, dass ich 83 Jahre alt war, als sie starb, und endlich verstehen konnte, was mir andere in der Vergangenheit gesagt hatten: Tragödien führen gute Menschen zusammen.

Älterwerden ist nichts für Anfänger

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