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Zu meiner Person

ZU MEINER PERSON:

Ich bin 35Jahre alt. Nach außen ein Vorzeigedeutscher. Ich habe meine Stellung in dieser Gesellschaft gefunden.

Irgendwann werde ich mit meiner Partnerin zusammenziehen, darauf freue ich mich unheimlich.

Stark geprägt wurde ich in der Erziehung von meinen Eltern: mein Vater Lehrer, meine Mutter Hausfrau. Das ist gut so, wie ich geprägt wurde. Werte, Pflichtbewusstsein, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und so viele deutsche Tugenden liegen wohl in meiner Erziehung. Diese machen mich aus. Mein Umfeld mag mich deswegen oder mag mich deswegen nicht.

Beruflich bin ich Abteilungsleiter in einem Gartencenter. Mittlerweile arbeite ich in diesem Gartencenter schon über 7Jahre.

Da es in einem Gartencenter im Winter wenig Arbeit gibt, habe ich in dieser Zeit viel Freizeit.

Diese Zeit nutzte ich von Anfang an um im Winter auf Reisen zu gehen. Ich sage bewusst reisen. Mit Urlaub hat dies für mich nichts gemeinsam.

Die Beweggründe des Reisens haben sich im Laufe der Jahre für mich verändert. Am Anfang ging es in erster Linie darum, von hier wegzukommen. Bayern ist sehr schön. Aber 12Wochen Urlaub im Winter ist doch eine sehr lange Zeit.

Die erste Reise als Backpacker ging nach Thailand. Die nächsten Jahre bin ich nach Indien, Indonesien, Peru, Laos, Kambodscha und viele weitere Länder gereist. Von jeder Reise habe ich etwas mitgenommen. Sei es, dass ich mich bei jeder Reise besser kennenlernte, sei es, dass ich viele interessante Erfahrungen und Begegnungen hatte.

Irgendwie war ich in den ersten Jahren bei den Reisen sehr gestresst. Ich wollte in einem Land, in einer Region, in einer Stadt immer alles sehen was in Reiseführern als interessant herausgestellt wurde. So wie das damals war, war es auch gut für mich. Doch im Laufe der Jahre habe ich erkannt, was für mich wichtig am Reisen ist.

Da ist zum einen das Freisein. Darunter verstehe ich zum Beispiel ein Busticket zu kaufen, sich in den Bus zu setzen und an einem anderen Ort anzukommen.

Alles selbst bestimmen zu können, nicht wie unter dem Druck der Arbeitswelt funktionieren zu müssen. Sicherlich muss ich auch beim Reisen funktionieren, aber anders.

Zum anderen das "andere Welten" entdecken. Für mich ist dies eine sehr schöne Sache. Durch Märkte zu schlendern um die Stände zu studieren, auf Menschen zu treffen, deren Neugierde ich wecke, die meine Neugierde wecken. Mich in ein Cafe oder auf eine Bank zu setzen und das Treiben auf der Straße zu beobachten. Landschaften zu genießen. Ein bisschen Kultur zu erfahren. Das heißt für mich heute Reisen.

Mir ging es bis Äthiopien so wie den meisten Reisenden. Ich wollte andere Welten entdecken. Ich bin dazu weit geflogen, habe mich in fremden Ländern bewegt.

Aber irgendwie war ich immer nur ein Zuschauer. Quasi wie im Theater. Ich sitze im Zuschauersaal und beobachte das Spiel auf der Bühne. Heute weiß ich, dass ich manchmal selbst auf der Bühne war. Meist waren es sehr schöne Momente. Auch in Äthiopien war ich immer wieder auf der Bühne. Auch wenn ich eine andereWelt auf der Bühne kennenlernen wollte, so war ich mir den Regeln und Werten dieser anderen Welt nicht bewusst.

Dieses Buch ist für mich auch eine Art Reise. Keine geografische Fernreise, aber eine Reise deren Ziel ich weiß. Ich bin sehr gespannt, wie ich dieses Ziel erreichen werde, welche Umwege ich gehen muss. Vielleicht sprudelt alles aus mir heraus. Vielleicht ist das Buch ja sehr schnell geschrieben. Vielleicht überlege ich jedes Wort, jeden Satzbau, die Wirkung des Geschriebenen auf den Leser. Ich bin wirklich gespannt.

Äthiopien Danakil Schicksal

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