Читать книгу Mörder aus Passion - Bernd Michael Grosch - Страница 87
Der Wirt des Germania nippte an seiner Schorle.
Оглавление„Wie denken Sie nun über unseren Verein, Herr Liebknecht“, wollte er dann wissen, „sind Sie im Großen und Ganzen mit unseren Zielen einverstanden?“
„Ich denke, die Antwort ist ein klares Ja“, erwiderte Karl, „mit den Zielen auf jeden Fall und ich denke, auch mit der Art, wie Sie mit solchen Leuten umgehen. Sie luden mich ja zur Versammlung, welche im nächsten Monat stattfinden soll, ein. Ich denke, dort werde ich noch einiges mehr über Ihre Überzeugungen erfahren. Was ich bisher von Ihnen und dem Professor zu hören bekam, interessiert mich außerordentlich.“
Es war bereits 18.30 Uhr, als der Professor wieder erschien.
„Praha scheint die Wahrheit gesagt zu haben. Ein Mann des genannten Namens existiert tatsächlich und wohnt am genannten Ort. Auch kommt er des Öfteren nach Deutschland, wie man mir bestätigte.
Meine Herren, ich denke, es wird doch etwas spät werden. Falls Sie Beide nach Hause fahren möchten, da Sie doch morgen früh aufstehen müssen, so werden wir Sie morgen über den Fortgang der Dinge informieren. Herr Liebknecht mag ja vielleicht in seiner Mittagspause
im Germania vorbeischauen. – Wäre es Ihnen so recht, Herr Liebknecht ?“
Es war ihm recht, denn die Einzelheiten, welche jetzt noch besprochen werden mussten, konnte er wirklich auch morgen noch erfahren. Im Germania gefiel es Karl ausnehmend gut und außerdem konnte man dort auch noch gut essen.
Die Beiden verabschiedeten sich also vom Professor, der sich aufmachte, den Fahrer zu schicken, während Karl und Kurt schon im Fond des Mercedes Platz nahmen.
Endlich Zuhause angekommen, stellte sich Karl Liebknecht unter die Dusche und genehmigte sich anschließend, zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages, noch ein kaltes Bier.
Montag; Mittagspause. Karl saß im Nebenzimmer des Germania und ließ sich vom Wirt während des Essens über den Ausgang des gestrigen Abends berichten, während die junge Aushilfsbedienung sich alleine um die Gäste kümmerte.
„Man versicherte Praha, dass er rund um die Uhr überwacht würde – und man sich, sollte dies sich als notwendig erweisen, auch um seine Frau und restliche Familie im Kosovo kümmern werde. Man verlangte von ihm, sich seinem Drogenkurier gegenüber normal zu verhalten und Diesen nicht zu warnen. Vermutlich wird er jetzt bald bei Ihnen auftauchen, um Sozialhilfe zu beantragen. Machen Sie es ihm ruhig etwas schwer, damit wir sehen, wie viel in etwa er auf der Hohen Kante hat; wie dringlich es ihm also ist.
Man zeigte Praha eine Stelle, an welcher er ein bestimmtes Zeichen zu hinterlassen hat – es ist übrigens auf dem Parkplatz – sobald der Drogenhändler seine Ankunft gemeldet hat. Wollen sehen, ob er es wirklich tut. Wir sind außerdem überzeugt, dass Praha Kontakte zu anderen Großverkäufern pflegt.
Da aufgrund seines demolierten Wagens eine Menge Kosten auf ihn zukommen, muss er sich nun schleunigst nach einer Verdienstmöglichkeit umschauen. Alles Geld, das sich in dem Wagen befand sowie auch das Heroin, wurde von den Männern, welche ihn in der Nacht zurück auf den Parkplatz fuhren, entfernt.“