Читать книгу Kurzgeschichten - Bernd Michael Grosch - Страница 33

.... Ob ich s i e wohl jemals wiederfinde..... ?

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Doch ich sollte mich sammeln und von vorne beginnen: - Warum ich dies Alles letztendlich zu Papier bringen will, weiß ich nicht. – Vielleicht, weil es ebensogut ist, als irgendetwas Anderes, das ich nun noch tun könnte. – Genauso sinnlos wie alles Übrige.... Nein, - ich weiß, ich belüge mich selbst ! Es ist nicht sinnlos – darf es nicht sein ! Das Übrige .... Ich muss weiter suchen – ich muss ! Ich muss sie wiederfinden; - weil ich es will !

Ich bin Maler – war Maler; womöglich bin ich es noch – doch arbeite ich nicht mehr.

Ich kann nicht mehr malen. Ich kann es wahrhaftig nicht mehr! – Es ist nicht nur die fehlende Ruhe und Sicherheit des Auges und der Hand; .... nein - der Sinn selbst ging mir verloren! - Der Sinn für das Schöne, - Wunderbare; - der Sinn für die Kunst. – Der innerliche Drang fehlt mir. – Der Drang zum Schaffen – Erschaffen.

Dieses brennende – verbrennende – Gefühl zum Muss. O ja, - ich erinnere mich noch gut, sehr gut, an dieses Gefühl. Doch was hilft es mir? Nichts ! Es verschlimmert Alles. Bis zur Unerträglichkeit!

Ich trinke. Auch jetzt; - natürlich. Ich weiß selbst, dass mir das Trinken nicht hilft. –

In meinem Kopf weiß ich es. - Doch höre ich schon lange nicht mehr auf meinen Kopf. Schon lange nicht mehr. -- Was soll mir jetzt noch der Verstand....?

Wie fing alles an ? Ich bin versucht, den Tag, an dem ich s i e fand, als den Beginn alles dessen, was nun mein Leben – oder Nicht-Leben – ausmacht, anzusehen.----- Doch ist es so einfach ? So klar ? Liegt nicht doch der wahre Kern viel tiefer ? Muss ich nicht viel weiter zurückgehen - die Schuld – wenn es denn überhaupt eine solche gibt, - in meiner Empfänglichkeit für .... ja, - wofür eigentlich .... –suchen ?

Ich komme so nicht weiter. – Das Denken .... Es sind keine Gedanken – es sind Gedankenfetzen - Fragmente; - zerfließende Farben – verzerrte Formen, welche sich in meinem Kopfe jagen; jagen – und doch mit einer Zähflüssigkeit in mir verhaften, dass ich ....

Ich weiß, es klingt – ist – paradox. -- Paradox wie mein ganzes jetziges Sein. Ich will – und will doch nicht. Ich will- und m u ß sie wiederfinden; - und fürchte mich doch gleichzeitig davor.

Ich werde versuchen, diese Niederschrift nicht als solche zu betrachten, sondern das Papier

als einen Gesprächspartner – nein – einen Zuhörer zu behandeln.- Einen Zuhörer, der mir

angemessener ist, als ein solcher aus Fleisch und Blut. – Einen Zuhörer, Dessen Blick mir nicht die Schamröte ins Gesicht treiben wird; - der geduldig und ohne Anklage alles lediglich zur Kenntnis nimmt und sich kein Urteil anmaßen wird. – Ein Urteil, welches nur vernichtend – für mich – ausfallen könnte.

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