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Eberhard sprang auf. „Erbärmlicher !“

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Er hob die Faust, hielt jedoch inne und setzte sich wieder an seinen Platz.

Diesen Ausbruch missverstehend, fuhr Roderik fort, den König Wolf schlecht zu reden und schilderte, welche Qualen diese schöne junge Frau auszustehen hätte. Ihm fiel nicht auf, dass Eberhard immer stiller wurde, je weiter die Schilderung gedieh.

Dieser hing eigenen Gedanken nach und so dauerte es denn auch nicht lange, bis der König sich erhob, um den Erzähler zu unterbrechen:

„Lass uns zurückkehren; es muss Etwas unternommen werden !“

Ein drohender Unterton klang in Eberhards Stimme, welcher jedoch wiederum von Roderik missverstanden wurde.

Diesen erfasste eine wilde Freude. Eberhard war imstande, mit einem Heer das Land des Feindes zu verwüsten, um in den Besitz der schönen Kunti zu gelangen...

Eberhard eilte zu seiner Gespielin, um Diese zu befragen, was sie über einen Mann ohne Nase und Ohren wisse. Kunti hatte bis zu diesem Zeitpunkt nichts von der Anwesenheit Roderik’s geahnt und sie erschrak.

„Er führt Böses im Schilde“, flüsterte sie und erzählte Eberhard die ganze Geschichte.

Der König gab strengste Anweisung an alle Palastbedienstete, bei Androhung der Todesstrafe, nichts über das Hiersein Kuntis, sowie Eberhards Blutverhältnis

zu König Wolf, dem Nasenlosen gegenüber verlauten zu lassen. Sodann beriet er sich mit seinen Vertrauten über die weiteren Schritte.

- Schließlich wurden Boten ausgesandt, um König Wolf über das Hiersein des Schändlichen zu unterrichten....

In einem Gewaltritt erreichte Wolf mit wenigen Getreuen das Schloss seines Bruders, wo man sich gemeinsam über das weitere Vorgehen beriet.

Es war bereits zu nächtlicher Stunde, als sich die Versammelten endlich trennten, um sich zur Ruhe zu begeben.

Am nächsten Tag wurde der Thronsaal hergerichtet, um dort ein königliches Gericht abzuhalten.

- König Wolf saß auf einem Stuhle, ihm zur Seite seine Getreuen. Umgeben waren Diese von der Leibwache des Eberhard, welche mit Lanzen und Schwertern bewaffnet war.

Eberhard selbst saß auf seinem Thron, seine Berater an der Seite. Kunti stand alleine abseits und war angehalten, nur auf Fragen zu antworten, sich ansonsten aber in Schweigen zu hüllen.

Man schickte nach Roderik. Als Dieser den Saal betrat und König Wolf erblickte, verhielt er für einen kurzen Augenblick den Schritt, um dann jedoch mit einem Glitzern in den Augen näherzutreten. Er begrüßte demutsvoll König Eberhard, welcher gnädig mit dem Kopfe nickte.

„Tritt näher und sage uns, ob dies derselbe König ist, von dem du mir gesprochen hast.“

Roderik warf nur einen kurzen Blick auf Wolf und wandte sich dann wieder Eberhard zu.

Drei Könige

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