Читать книгу Feinde auf dem Raumschiff Starfire: Die Raumflotte von Axarabor - Band 212 - Bernd Teuber - Страница 8
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ОглавлениеNach achtunddreißig Jahren Bürgerkrieg war auf dem Planeten Bogosian wieder Frieden eingekehrt. Auf Empfehlung eines neuen Ratgebers beschloss der Herrscher Wa-Lik-Nu, sein Reich auch jenseits der Sterne auszudehnen. Zur Ausführung dieses Plans bestimmte er Kay-La-Tek.
Von Anfang an hatte Kay-La-Tek gewusst, dass sie nur dann eine Chance zur Eroberung fremder Sonnensystem besaßen, wenn es ihnen gelang, ein besser ausgerüstetes Schiff in ihre Gewalt zu bringen und die Besatzung auszuschalten. Angespannt blickte er auf den Panoramabildschirm. Er ignorierte sogar den Rost, der von der Decke auf ihn herabrieselte. Ein unglaubliches Triumphgefühl stieg in ihm empor. Schneller als erwartet hatten sie ihr Ziel erreicht. Keinen Augenblick dachte er daran, dass er und die anderen Besatzungsmitglieder während des Angriffs den Tod erleiden würden.
Es war nicht nur Furchtlosigkeit, die Kay-La-Tek so denken ließ, sondern auch eine gehörige Portion Selbstüberschätzung. Die Bogosianer hielten sich für das einzige Volk im gesamten Universum, das überhaupt die Fähigkeit besaß, den Weltraum zu erobern. Bisher war noch nichts geschehen, was sie veranlasst hatte, ihre Ansichten zu ändern.
„ Wir haben doppeltes Glück, Kommandant“, sagte Da-Kyl-Ra.
Sofort trat Kay-La-Tek neben seinen Stellvertreter und blickte auf den Monitor. „ Wieso?“ wollte er wissen.
„ Unsere Ortungsgeräte zeigen an, dass es sich um ein Kampfschiff handelt“, verkündete Da-Kyl-Ra. „Wenn es auch nicht über die hervorragenden technischen Errungenschaften verfügt, die unser Schiff aufzuweisen hat, so ist es doch größer und bestimmt in einem besseren Zustand.“
„ Das habe ich auch bemerkt“, entgegnete Kay-La-Tek. „Wir werden dieses Schiff erobern.“
Durch laute Rufe signalisierten die anderen Bogosianer in der Zentrale ihre Zustimmung. Wenn sie sich auch der Vorzüge ihres eigenen Schiffs bewusst waren, so schienen sie doch zu erkennen, welche Vorteile das andere bieten konnte. Kay-La-Tek dachte bereits daran, wie er mit diesem Schiff zu seinem Heimatplaneten zurückkehrte. Man würde ihm einen gigantischen Empfang bereiten. Nicht nur das. Sein Name würde unvergessen bleiben. Unter seinem Volk, das so viel Größen hervorgebracht hatte, würde er der Größte sein.
Das Schiff füllte den Panoramabildschirm nun fast vollständig aus. Es war deutlich zu sehen. Selbst auf diese Entfernung wirkte der metallene Körper imponierend.
„ Ein schönes Schiff“, sagte Da-Kyl-Ra.
„ Was redest du da?“, knurrte Kay-La-Tek. „Unser Schiff ist schön. Es gibt überhaupt keinen Vergleich zwischen diesem Klotz und unserem Raumschiff.“
„ Und wenn schon“, murmelte Da-Kyl-Ra. „Dieses Schiff scheint wenigstens in Ordnung zu sein.“
„ Es hat ja auch keine acht Lichtjahre zurückgelegt“, erwiderte Kay-La-Tek. „Ich bezweifle, dass es überhaupt eine solche Strecke überwinden kann.“
Da-Kyl-Ra versank in brütendes Schweigen, während das Schiff immer größer zu werden schien. Gebannt starrte Kay-La-Tek auf den Bildschirm. Er konnte nicht verhindern, dass sein gesamter Körper zitterte. Aber nicht aus Angst, sondern vor Erregung. Da lag die Zukunft vor ihnen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der berühmte Kay-La-Tek und seine tapferen Begleiter mit der Eroberung des Universums beginnen konnten. Kay-La-Tek hatte geschworen, sich durch nichts aufhalten zu lassen.
Von der Decke rieselte Rost auf ihn herab. Die Lautsprecher der Kommunikationsanlage gaben knackende Geräusche von sich. Die Ortungsgeräte piepsten hysterisch und tief aus dem Innern des Schiffes kam ein unheilvolles Dröhnen. Die Beleuchtung in der Kommandozentrale flackerte. Trotzdem blieb Kay-La-Tek zuversichtlich. Selbst wenn die Triebwerke im letzten Augenblick versagen sollten, konnte die Eroberung des fremden Schiffs gelingen.
Vielleicht sollte er gar nicht auf diese Geräusche hören. Wenigstens funktionierten noch einige Monitore. Das Schiff war bereits so deutlich zu sehen, dass Kay-La-Tek das Gefühl hatte, es selbst zu befehligen. Ja , dachte er. Wir haben es geschafft.