Читать книгу Die Taxi-Fibel - Bernhard Faaß - Страница 12
Standplätze
ОглавлениеEine sehr unmittelbare Methode der Taxibestellung ist an einem der Standplätze anzurufen und einen der dort bereitstehenden Fahrer anzufordern. Das hat mehrere Vorteile: Der Fahrer ist in der Nähe. Sie sprechen mit dem Fahrer, der Sie abholen wird, können mit ihm Einzelheiten zu Ihren Wünschen und die Anfahrt zu Ihrem Standort, Ihrer Adresse persönlich besprechen und bekommen schon einen Eindruck von ihm oder ihr.
Die Telefonnummern der Standplätze finden Sie im Telefonbuch, im Internet und oft geben die Zentralen, die Münchner Taxi Genossenschaft tut es, kleine Faltblätter im Visitenkarten-Format für die Brief- oder Handtasche aus, auf denen alle Standplätze der Stadt verzeichnet sind.
Die Standplätze sind über das Stadtgebiet gleichmäßig verteilt und befinden sich an neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen, Endstationen, Verkehrsknotenpunkten, vor Hotels, Theatern usw., um eine möglichst lückenlose Abdeckung und Versorgung des gesamten Stadtgebietes zu gewährleisten.
Zu diesen Standplätzen kann man natürlich auch hingehen, wenn man sie kennt. Tatsächlich ist der Fahrgast, der selbstständig den Standplatz aufsucht, unter den professionellen Fahrern einer der beliebtesten.
Klar, sagen Sie, weil der von selbst kommt, aber daran liegt es nicht. Es hat folgende Gründe.
1. So ein Fahrgast kennt sich anscheinend aus, denn er kennt den Standplatz und weiß um dessen Sinn und den Vorteil diesen einfach direkt aufzusuchen. Es ist möglich, dass er den Standplatz nicht eigentlich kennt, sondern nur gesichtet hat und ihn deshalb aufsucht. Das bedeutet immerhin, dass er seine Umgebung bewusst (oder überhaupt, was nicht bei allen gesichert ist) wahrnimmt und zweckorientierte Schlüsse daraus zieht, auf denen seine zielorientierten Entscheidungen basieren. Sein Gehirn funktioniert offenbar gut.
2. Der nicht zu unterschätzende Vorteil für beide Seiten ist, man trifft sich vor Fahrtantritt persönlich und lernt sich so kurz kennen. Auf diese Weise merkt man schnell, ob man miteinander zurecht kommen wird.
Der Fahrer sieht gleich, ob der Fahrgast bei Sinnen und gut gelaunt ist, sein Fahrziel kennt und nennen kann. Ein Fahrgast, der Ärger im Sinn hat, wird meist von Anfang an gescheit daherreden und falls es schon danach riecht, ist man als Fahrer hier mit dem Problem nicht allein, sondern umgeben von hilfsbereiten Kollegen.
Der Fahrgast bekommt auch einen für ihn wichtigen Ersteindruck. Scheint der Fahrer aufgeschlossen, reagiert er auf die Ansprache freundlich und positiv, gibt auf eventuelle Nachfragen und Wünsche höflich Auskunft, sieht er sauber aus, kennt er das Fahrziel, kurz: Beherrscht er sein Metier.
Wenn einer in der Nähe ist und das Wetter passt, gehen Sie am besten zum Standplatz.
Wenn am Standplatz kein Taxi vorzufinden ist, gilt Regel Nr.1. Ruhig bleiben. Wahrscheinlich wird bald eines von sich aus anfahren, denn natürlich fahren frei gewordene Fahrer die nächstgelegenen Stände an, oder schauen wenigstens vorbei. Wenn sie dort einen wartenden Fahrgast sehen, ist der Zweck des Besuches erfüllt. Garantiert kann das nicht werden. Nicht weil zu viel los ist, denn dann führen die Fahrten schließlich ziemlich unentwegt in alle Richtungen also auch in Ihre, sondern weil sich wenig bewegt und es deshalb sein kann, dass für längere Zeit in der Gegend kein Wagen auftaucht. Dann sollten Sie bestellen. Die Nummer der Zentrale steht auf der Rufsäule des Standplatzes. Wenn Sie nicht durchkommen, rufen Sie den Standplatz an. Dessen Nummer steht auch an der Rufsäule. Lassen Sie es klingeln, der Anruf wird in die Zentrale geleitet und sicher angenommen. Zentralen vergeben gerne Aufträge von am Standplatz wartenden Kunden, denn das ist ein definitiver Standort, der den Fahrern bekannt ist und nicht wie z.B. kleine Straßen gesucht werden muss.
Wenn die Rufsäule leuchtet und klingelt gehen Sie nicht ran. Das hat keinen Sinn. (Und ist in München auch gar nicht mehr möglich, da man dazu den entsprechenden Pager zur Legitimierung benötigt.)
Es ruft jemand an, der ein Taxi bestellen will und dem Sie nicht helfen können. Sie verhindern nur die Rufumleitung in die Zentrale. Wenn Sie selbst (siehe oben) anrufen, passiert dasselbe, aber Sie können mit sich selbst telefonieren, sollte es nicht sowieso zu einer Rückkoppelung führen. An den alten, sicher immer noch im Bundesgebiet vereinzelt installierten Rufsäulen versuchten wartende Fahrgäste auch immer wieder durch drücken des Annahmehebels eine Verbindung aufzubauen, die Zentrale darüber zu erreichen und glaubten bei leuchtendem Anruf sogar man versuche sie zu kontaktieren. Eine Rufsäule ist ein einseitiges Telefon. Es können nur Anrufe angenommen werde. Dies steht nur den dazu berechtigten Fahrern (nicht alle zahlen die zugehörige Gebühr) zu. Und nur für die macht es Sinn, da Sie sicher keinen Auftrag annehmen und ausführen werden. Sie brauchen ja selbst ein Taxi.
Sollten Sie etwas Bestimmtes z.B. einen Kindersitz brauchen, die am aufgesuchten Standplatz wartenden Fahrzeuge bieten das aber nicht, bitten Sie einen der Fahrer, denn dazu sind die Fahrer aufgrund der einsetzenden Beförderungspflicht verpflichtet, über Funk einen Wagen anzufordern, der Ihren Bedarf erfüllt.