Читать книгу Ver-rückt glücklich / unglücklich normal - Bernhard J. Manser - Страница 5
ОглавлениеSind Sie normal oder glücklich?
So, vertiefen wir uns mal ein wenig in dieses Thema. Dafür habe ich Ihnen eine Liste mit verschiedenen Aussagen dazu gemacht. Diese Liste ist bei Weitem nicht komplett. Ich habe dabei kaum zehn Minuten investiert und mich selbst gewundert, wie viel mir dabei in den Sinn kam. Ich denke, wenn wir wollten, so könnten wir ein ganzes Buch mit solchen Aussagen füllen. Doch darum geht’s nicht. Sie können gerne diese Liste mit Ihren Themen noch weiter ausführen. Ich würde Ihnen sogar raten, es zu tun. Es ist mir ein Anliegen, dass Sie merken und erkennen, wie vielfältig das Leben ist. Wie viele Facetten uns das Leben schenkt. Ja, das Leben ist ein Geschenk, und es liegt alleine an uns, wie wir damit umgehen, was wir daraus machen und wie wir es gestalten.
Wichtig ist dabei auch, dass wir uns bewusst sind, die Wahl zu haben, ob wir glücklich oder normal sein wollen. Genau, Sie haben immer die Wahl. Es liegt immer in Ihrer eigenen Verantwortung, wie Sie auf eine Situation reagieren. Und dabei haben Sie immer die Wahl. Mehr dazu lesen Sie später in diesem Buch.
Lesen Sie jetzt diese Liste durch und überlegen Sie sich, in welcher Spalte Sie sich wiedererkennen. Einige Aussagen scheinen sich auf den ersten Blick zu widersprechen. Versuchen Sie deshalb, jede Aussage isoliert zu betrachten. Es gibt auch Aussagen, die in verschiedene Bereiche Ihres Lebens passen. Überlegen Sie, wo sehen Sie sich selbst?
So, nun lesen Sie die Liste durch und machen Sie jeweils dort ein Kreuz, wo Sie glauben, sich selber zu erkennen. Denken Sie daran, es gibt keine richtige oder falsche Aussage. Wir sind hier nicht in der Schule. Der oder die einzige, der / die hier wertet, sind Sie, doch versuchen Sie, diesmal nicht zu werten.
Einige Aussagen könnten Sie eventuell verletzen, obwohl dies keine Absicht ist. Ich habe einige religiöse und spirituelle Themen bewusst mit einfliessen lassen, weil es auch ein Teil des Lebens ist.
Sollte das der Fall sein, dann streichen Sie sie aus der Liste oder ändern Sie sie. Am Ende dieser Übung soll es Ihre eigene Liste sein.
normale Menschen glückliche Menschen
- müssen arbeiten | - wollen arbeiten |
- wollen, was sie wissen | - wissen, was sie wollen |
- sind rechthaberisch | - offen für andere Ansichten |
- fallen nicht sehr auf | - gelten oft als Querulanten und fallen auf |
- gehen den Weg der Masse | - gehen den eigenen Weg |
- sind oft geizig | - spenden und helfen |
- empfinden das Leben als schwer | - geniessen das Leben |
- vertreten die Meinung der Masse, wenn überhaupt | - haben eine eigene Meinung und vertreten sie auch |
- träumen ihr Leben | - leben ihren Traum |
- halten an Altem und Gewohnten fest | - sind offen und suchen neue Herausforderungen |
- gehen Problemen aus dem Weg | - suchen Probleme |
- sprechen oft von Anderen | - sprechen von sich |
- erdulden das Leben | - erleben das Leben |
- Menschen / Dinge / Geld | - Menschen / Geld / Dinge |
- sind oft launisch | - sind oft fröhlich |
- glauben, was man ihnen sagt | - machen sich eine eigene Meinung |
- haben kaum Erfolg | - sind erfolgreich |
- jammern oft | - jammern nicht |
- verachten und lächeln oft über glückliche Menschen | - respektieren normale Menschen |
- wissen nicht was sie wollen und wer sie sind | - sind sich selbst bewusst |
- sind besorgt | - suchen Lösungen |
- schieben Verantwortung ab | - übernehmen volle Verantwortung |
- haben einen beschränkten Blickwinkel | - haben einen weiten Blickwinkel |
- schauen viel in den Fernseher | - lesen Bücher |
- bereuen, was sie getan haben | - bereuen, was sie nicht getan haben |
- sitzen oft in Bars und Restaurants | - besuchen eher kulturelle Veranstaltungen |
- reden von alten Erlebnissen | - sprechen über Visionen |
- finden die Erde gross | - finden die Erde überschaubar |
- kaufen Verbindlichkeiten | - investieren ihr Geld |
- lachen wenig | - lachen viel |
- sind traditionell | - sind weltoffen |
- haben oft wenig Geld | - können gut mit Geld umgehen |
- wollen stets recht haben | - respektieren auch andere Meinungen |
- gehen mit der Masse | - sind oft Aussenseiter |
- arbeiten effizient | - arbeiten effektiv |
- sind animiert | - sind motiviert |
- holen sich Motivation | - holen sich Inspiration |
- sind oft einsam | - haben gute Freunde |
- haben wenige Interessen | - wollen viel lernen und wachsen |
- geben ihr Geld aus | - sparen Geld |
- sparen ihre Energie | - stecken viel Energie in ihr Leben |
- sind Pessimisten | - sindOptimisten |
- wissen wenig | - wissen sehr viel |
- gehen kein Risiko ein | - gehen Risiken ein |
- glauben, es gibt zu wenig | - wissen, es gint mehr als genug |
- sind mitlos | - überwingen die eigenen Grenzen |
- resignieren schnell | - wissen, nach der Dunkelheit wird`s auch wieder hell |
- berichten über negative Erlebnisse | - berichten nur über Positives |
- leben in der Realität | - lieben die Illusion |
- tun nur das Notwendigste | - tun mehr, als man vin ihnen verlangt |
- leben in der Vergangenheit | - leben für die Zukunft |
- tun alles gewöhnlich | - tun alles ausser gewöhnlich |
- gehen den Weg des geringsten Widerstands | - gehen die Extrameile, auch wenn es oft schwerer ist |
- warten auf bessere Zeiten | - wissen, dass die beste Zeit immer jetzt ist |
- haben keine Ziele | - leben für ihre Ziele |
- gehen ausser sich | - gehen in sich |
- finden Ausreden | - suchen Lösungen |
- glauben, Geld macht glücklich | - wissen, Geld ist eine unterstützende Energie |
- warten, bis sie bekommen, was sie wollen | - holen sich, was sie wollen |
- leben oft in sturen religiösen Mustern | - sind eher spirituell und offen für Neues |
- müssen lieben, was sie haben | - holen sich, was sie lieben |
- kennen ihre Schwächen | - konzentrieren sich auf ihre Stärken |
- sehen sich als Sünder | - wissen, dass sie nicht perfekt sind |
- zögern | - tun es einfach |
- suchen das Göttliche ausserhalb von sich | - suchen das Göttliche in sich |
- wollen möglichst keine Probleme | - wachsen gerne an den eigenen Probleme |
- glauben an das Getrennsein | - glauben an die Einheit |
- haben kleine Ziele | - haben grosse Ziele und Visionen |
- glauben, alles zu wissen | - wissen, dass sie eigentlich nur wenig wissen |
- behalten viel für sich | - geben Anderen, was sie brauchen |
- lassen sich überreden | - lassen sich nich ablenken |
- hassen unangenehme Themen und gehen ihnen wo möglich aus den Weg | - lieben auch unangenehme Themen und suchen sie geradezu |
- leiden an Aufsieberitis | - erledigen alles so schnell wie möglich |
- geben schnell auf | - kämpfen für ihr Ziel; geben nie auf |
- sind nachtragend | - geben und vergeben |
- suchen Liebe | - geben Liebe |
- meiden es, sich selbst zu sehen | - sehen sich gerne im Spiegel an |
- verdienen eher wenig Geld | - verdienen eher mehr Geld |
- erwarten wenig vom Leben | - erwarten viel vom Leben |
- sehen wenig Sinn im Leben | - kennen ihren Lebenssinn |
- praktizieren Sex | - geniesen den Sex |
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- | - |
So, wie sieht es aus? Haben Sie diese Liste noch weiter ausfüllen können? Wie schon gesagt, es gibt hier keine richtigen oder falschen Antworten. Es kommt immer darauf an, welchen Standpunkt Sie vertreten. Worauf es in dieser Übung ankommt, ist alleine, wie Sie sich selbst sehen. Es ist ein Spiegelbild Ihrer Glaubenssätze. Ein Spiegel, der Ihnen helfen soll, sich selber besser kennen zu lernen, sich selber besser zu erkennen.
Auswertung?
Nein, es gibt keine Auswertung. Dies ist auch kein wissenschaftlicher Test. Doch tendenziell kann man schon sagen, je mehr Kreuze Sie auf der rechten Seite gemacht haben, umso glücklicher und selbstbewusster scheinen Sie zu sein. Es kommt einzig darauf an, was Sie vom Leben erwarten, was Sie von sich selber erwarten und welchen Preis Sie bereit sind, dafür zu zahlen.
Im weiteren Verlauf dieses Buches gehe ich der Frage nach: Was machen denn glückliche Menschen anders, und kann wirklich jeder Mensch glücklich werden? Ist es denn nicht möglich, normal zu sein und trotzdem glücklich?
Nach meinen eigenen Recherchen, vielen Gesprächen mit glücklichen und normalen Menschen, etlichen Seminaren und Studien von verschiedenen Biografien kann ich heute mit Gewissheit sagen: Sie müssen sich entscheiden. Wollen Sie ihren eigenen Weg gehen oder lassen Sie sich lieber mit dem Fluss der Masse treiben? Ja, Sie haben schon richtig gelesen: Wenn Sie sich für ein glückliches und erfülltes Leben entscheiden, dann werden Sie hie und da auch auffallen. Klar ist es oft leichter und angenehmer nicht aufzufallen. Es ist schon sehr angenehm sich treiben zu lassen, doch es besteht dabei die reale Gefahr unglücklich zu bleiben. Ich vertrete die Meinung:
«Das Leben ist zu kurz, um unbedeutend zu sein!»
und
«Glücklich zu sein ist unser Geburtsrecht!»
Ich habe auch so den kindlichen Glauben, dass jegliches Leben einen Sinn machen muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgend etwas auf unserem Planeten Erde gibt, das keinen Sinn macht. Oft ist es nur schwer zu glauben, und es fällt uns nicht immer leicht, einen Sinn zu sehen. Dabei fehlt es uns oft an Weitblick. Es geschehen Dinge, die wir nicht verstehen. Doch das ist doch gerade Leben. Leben ist Veränderung, und wenn wir uns nicht selber verändern wollen, dann verändert uns das Leben! Und es spielt dabei keine Rolle, um welchen Bereich des Lebens es sich dabei handelt. Entweder wir verändern uns selber oder das Leben verändert uns.
Es gibt einen entscheidenden Vorteil, wenn wir aus der Masse, aus der «Normalität» aussteigen und unser Leben selber in die Hand nehmen: Wir
können selber bestimmen, was uns glücklich macht. Wir werden dann nicht mehr länger von irgendwelchen Umständen geformt. Wir können dann mehr uns selbst sein als je zuvor!
Zugegeben, um sich selber zu verändern, um sich selber zu entschliessen, endlich glücklich zu sein/zu werden, bedarf es einer gewissen Verrücktheit. Was ich am meisten an der Menschheit vermisse, sind Menschen, die verrückte Dinge tun. (verrückt im positiven Sinn)
Es waren fast immer Menschen, die verrückte Dinge getan haben, die die Welt veränderten. Viele erfolgreiche Menschen tun verrückte Dinge.
Und Sie? Sind Sie «verrückt» genug, um dieses Buch weiter zu lesen? Sind Sie verrückt genug und haben sie den Mut, endlich glücklich zu sein/zu werden?
Es ist schon eine Weile her, genau gesagt drei Jahre, als ich die erste Fassung dieses Buches geschrieben habe. Doch ich habe sie nicht veröffentlicht. Wieso? Dafür gibt es zwei Gründe: 1. Ich war noch nicht soweit. Ich meine, ich war noch zu normal, um diesen Schritt zu wagen. Einfach gesagt, ich hatte dem Mut nicht, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. 2. Ich glaubte damals noch selber nicht an das, was ich schrieb.
Und so kam es, dass ich mein Manuskript drei Jahre nicht beachtete. Viel ist in dieser Zeit geschehen, vieles hat sich in meinem Leben geändert, und noch viel mehr habe ich in dieser Zeit gelernt.
Dann kam der Tag, an dem ich mich hinsetzte und mir die Frage stellte: Bernhard, wie geht es weiter mit dir, wo willst du hin, was sind deine Ziele? So habe ich mich an mein Buch erinnert. Ich habe es mir ausgedruckt und gelesen. Zu meinem Erstaunen habe ich festgestellt, dass alles was ich damals geschrieben habe, genau so eingetroffen ist. Jeder Inhalt der einzelnen Themen hat sich von dem, was ich damals sagen wollte, nicht geändert. Und das lässt doch hoffen!
Dieses Buch ist kein Ratgeber, wie sie ihn vielleicht kennen. Dieses Buch ist anders. Aus einem einfachen Grund: Es zielt darauf ab, dass Sie sich über die Themen, die in diesem Buch erfasst sind, Gedanken machen. Manche Themen scheinen sich zu widersprechen.
Und das ist gut so. Das Leben ist ein komplexes System, Ihr Leben ist ein komplexes System, und es ist nicht immer leicht, gewisse Botschaften isoliert zu betrachten. Lassen Sie sich nicht von diesen angeblichen Widersprüchen irritieren.
Noch ein Wort zu «normal»
Das Wort «normal» wird in diesem Buch auf zwei Arten gesehen: Es gibt das Normale im Bezug auf die Masse, also auf die Dinge und Arten, wie es die meisten Menschen tun. Zum Anderen kann man «normal» auch so sehen, indem Sie davon ausgehen, dass es so, wie Sie jetzt denken, fühlen und handeln, für Sie normal ist und sich überlegen, ob dieses «Normal» für Sie stimmig ist. Wenn nicht, können Sie es ändern.