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Es gibt kein Rezept zum Leben

Nun gebe ich Ihnen einige Denkanstösse. Es sind Erkenntnisse, die ich selber erleben durfte und die ich immer wieder beobachte. Ich denke, das es sich lohnt, darüber zu philosophieren, denn es wird bei Ihnen viel verändern.

Wenn Sie in diesem Buch ein Rezept erwarten, mit dem Sie Schritt für Schritt lernen können, wie Sie Ihr Leben glücklicher gestalten, dann muss ich Sie enttäuschen.

Es gibt meines Erachtens, nach meinem Wissen, kein «Lebensrezept», das für alle Menschen gilt. Mindestens habe ich noch keines kennengelernt. Dafür ist das Leben zu kompliziert oder besser gesagt zu komplex.

Ich glaube viel eher, dass jeder Mensch nach seinem eigenem «Rezept» suchen sollte. Denn jeder Mensch «funktioniert» nach seiner eigenen Logik und dies macht jeden von uns auch so einzigartig und spannend. Es ist die Vielfalt der einzelnen Menschen, die uns an den Anderen so interessiert.

Dieses Buch kann Ihnen lediglich helfen, herauszufinden, wer Sie selber sind und wer sie gerne sein wollen. Es zeigt einige Wege auf, wie Sie die Welt, wie Sie das Leben auch noch sehen könnten.

Wenn Sie also auf der Suche nach einem Lebensrezept sind, dann kann ich Ihnen sagen: Es ist in Ihnen. Sie leben bereits nach Ihrem Rezept. Dieses Buch kann helfen, die Zutaten für Ihr Leben zu ändern, das heisst auszutauschen, wenn Sie denn wollen.

Auch möchte ich Ihnen die Illusion nehmen, wenn Sie glauben, dass Sie nach dem Lesen dieses Buches sofort und immer glücklich sein werden. Sie können nie Ihr ganzes Leben 100% glücklich sein. Zum Glück. Sie können aber in Ihrem Leben mehrheitlich glücklich sein.

Glück ist ein sehr flüchtiges Ding. Es entgleitet uns immer wieder, und so sind wir gezwungen, immer wieder erneut danach zu suchen.

Er gibt meines Erachtens drei Formen von Glück:

Da ist zum Ersten das Glück, etwas zu gewinnen, z.B. beim Lotto oder bei einem Wettbewerb. Diese Art von Glück ist leider sehr schwer zu kalkulieren und deshalb nicht geeignet für ein Buch und schon gar nicht für ein realistisches Lebensziel.

Dann gibt es noch das Glück, wenn wir zum Beispiel bei einem Autounfall glimpflich davon gekommen sind. Auch diese Form von Glück können wir nur schwer beeinflussen. Es ist also auch nicht geeignet, darüber ein Buch zu schreiben.

Als dritte Form von Glück bezeichne ich all die Dinge, die unser Leben bereichern. Dinge und Taten, die wir selber erkennen und willentlich beeinflussen können. Ich bin überzeugt: Da erleben wir Glücksmomente. Unser Leben kann uns glücklich machen von dem Tag an, an dem wir uns dazu entscheiden und an dem wir es uns bewusst machen.

Auf dem Weg, auf dem wir ein Ziel verfolgen, finden wir Glück, Glücksmomente. Der Philosoph und Psychologe Mihaly Csikszent-Mihalyi nennt es in seinem Buch den Flow-Kanal. Es ist die Balance zwischen unterfordert und überfordert sein. Also ein Zustand der uns als Mensch immer wieder fordert und fördert, wenn wir glücklich leben wollen.

Wir Menschen gleichen einer Pflanze. Wenn sie nicht mehr wächst, stirbt sie. Das heisst, wenn wir mehrheitlich glücklich sein wollen, müssen wir wachsen. Und da es uns nicht möglich ist, das körperliche Wachstum zu beeinflussen, bleibt uns nichts anderes mehr übrig als unser Geist. Den können wir beeinflussen, und dort wartet das Glück, wenn man das so sagen darf. Wolfgang Joop hat es auf dem Einband beim Buch «Flow» wunderschön, wie ich finde, auf den Punkt gebracht: Flow. Das Geheimnis des Glücks zeigt, dass Glück nicht vom Himmel fällt. Die Fähigkeit zum Glücklichsein und Flow zu empfinden, steckt in jedem. Mit Konzentration auf das, was man tut, kann man den Zustand des Flow erreichen.