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Оглавление2. Kapitel Nach Hause
Es war schon eine spannende Fahrt für Robert. Er hatte ja gar keinen richtigen Sitzplatz im Führerhaus des Möbelwagens bekommen können, denn diese waren von den Umzugsarbeitern natürlich schon besetzt.
Sie waren ein eingespieltes Team und ein jeder hatte genau seine Aufgaben und selbstredend dann auch seinen Platz im Fahrzeug.
Deswegen musste Robert eben auf der Mittelkonsole neben dem Beifahrer sitzen und das war schon etwas Besonderes.
Ob es eigentlich richtig erlaubt war ? Sicherlich nicht.
Aber darüber machte er sich erst einmal keine Gedanken. Die wanderten sowieso hin und her zwischen dem Gestern und dem Morgen.
Die Fahrer wechselten sich nach der erlaubten Fahrzeit ständig ab und so ging es fast ohne Pause vorwärts auf der Autobahn nach Osten.
Zum Glück konnten sie alle Knotenpunkte ohne Stau durchfahren und einen Unfall hat es ebenfalls nicht gegeben.
Manchmal werden die Brummi-Fahrer ja auch von der Verkehrspolizei angehalten, um die Lenkzeiten zu prüfen oder andere Dinge eben. Aber da hatten sie heute auch einfach viel Glück.
Das hätten sie nun gar nicht gebrauchen können. Weil doch der Robert nicht wirklich keinen sicheren Sitzplatz hatte, vom Anschnallgurt einmal ganz zu schweigen.
Einige wenige Pausen haben sie dann doch gemacht, weil einer mal musste oder eben weil ein Fahrerwechsel anstand.
Aber auch das ging alles glatt und so haben sie in den ganz frühen Stunden des Tages die Elbestadt erreicht.
Robert war nun wirklich sehr glücklich.
Nicht nur das er wieder zu Hause war, sondern vordergründig erst einmal, das er nun nicht mehr in dem Auto auf der Konsole kauern musste.
Ihm tat ganz schön der Hintern weh und die Beine schmerzten ebenfalls, weil sie bis jetzt so verquer liegen mussten.
Dann war es schon gut an seiner neuen Wohnadresse anzukommen und aus dem Wagen zu krabbeln. Oh, tat das gut!
In den frühen Morgenstunden war kaum Verkehr in der Stadt und so konnten sie schnell die wenigen Kilometer von der Autobahnabfahrt bis zu seiner neuen Wohnung hinter sich lassen.
Der Parkplatz für den LKW samt Anhänger war auch vorher reserviert worden und so klappte alles recht ordentlich. Die Umzugsleute wollten auch erst einmal schnell ein paar Stunden im Fahrzeug schlafen und so ist Robert dann ganz allein in seine neue Wohnung gegangen.
Es war schon ein komisches Gefühl nun den Wohnungsschlüssel herum zu drehen, denn hier sollte er ja ab jetzt wohnen. Das war wirklich echt prickelnd diese Stimmung. In den Räumen war noch kein Licht, nur der Mondschein erhellte die Wohnung.
Sie war ja nicht so groß wie die auf seinem Bauernhof, sie besaß viel weniger Quadratmeter. Aber einen kleinen Balkon gab es, eine ganz kleine Küche und ein Bad mit Wanne selbstverständlich.
Das hatte sich der Robert so ausgesucht in den Annoncen im Internet und für seine Möglichkeiten war sie auch ausreichend für ihn.
Dass es eine Fußbodenheizung gab und einen Fahrstuhl im Treppenhaus, das war schon ein neuer Luxus für ihn, das kannte er bisher so noch nicht. Ein ganz klein wenig hat er wohl dann später doch dann auf dem Fußboden geruht, aber es war nur eine sehr kurze Zeit.
Bald graute der Morgen und die Möbelpacker wollten an ihre Arbeit gehen, davon war ja genügend vorhanden.
Obwohl sich Robert bereits von sehr vielen Sachen und Möbeln getrennt hatte, es war dennoch viel übrig geblieben und das Kisten schleppen nahm gar kein Ende. Im Keller stapelten sich die Umzugskisten, im Hausflur standen sie herum, es wurden immer mehr.
Aber zuerst sollten doch die Möbel ihren Platz finden und von viel Platz konnte eben hier gar keine Rede sein.
Robert hatte zum Glück vorher alles ausgerechnet und wusste so genau wo jedes Möbelstück hinkommen sollte.
„Das passt hier nie hinein “ , den Spruch hat er von den Umzugsprofis mehrmals hören müssen. Es passte aber alles hinein, manchmal auf den Zentimeter genau! Nicht immer darf man den Profis trauen. Vertrauen in das eigene Vermögen ist eben oft besser!
Nach einem kurzen Mittagessen im Bistro gegenüber ging es schnell weiter. Mann, war das eine Schinderei. Die Möbelpacker wollten dann noch ein Klavier aus der Elbestadt mit auf ihrer Rückfahrt nach Berlin nehmen und somit reduzierte sich der Kreis der Helfer von Robert leider nach dem Mittag deutlich. Nur noch einer von ihnen war hier geblieben und das war schon sehr wenig.
Es war zwar im Umzugsvertrag auch festgehalten worden, dass die Möbelprofis die Küchenspüle mit anschließen sollten.
Aber davon war nun auf einmal plötzlich gar keine Rede mehr.
Die Umzugshelden wollten nur noch nach Hause und eigentlich verstand Robert das ja auch. Diese fleißigen Arbeiter waren bereits seit zwei Wochen am Stück auf Achse gewesen.
Sie waren kreuz und quer durch die ganze Republik gefahren und hatten einige Umzüge hintereinander erledigt.
Sie waren jetzt richtig kaputt und wollten endlich in ihre verdiente Freizeit. Deshalb hat Robert die Quittung für den Umzug dann später dennoch unterschrieben. Obwohl die Spüle eben nicht angeschlossen war und die Kisten im Keller und auf dem Flur nur so herumstanden. Na ja .
Man muss Mensch blieben, auch einmal die Anderen verstehen… Vertrag hin oder her!
Er würde das dann eben selbst erledigen.
Mit dem auspacken der Kisten klappte es mit der Zeit auch recht gut. Nur die Spüle konnte er nun wirklich nicht selbst anschließen.
Zu seinem großen Erstaunen war es gar nicht so einfach einen bereitwilligen Handwerker dafür zu finden und per sofort schon gar nicht. Es dauerte einige Tage bis er endlich jemanden vom Fach gefunden hatte, der diese „schwere“ Aufgabe übernehmen wollte.
Erwartungsgemäß kam der Herr Handwerker erst einmal zur Besichtigung und hatte natürlich kein richtiges Werkzeug dabei, typisch!
Dann mussten von ihm noch Teile besorgt werden und das alles kostete natürlich Zeit und Geld. Schlussendlich klappte es dann doch noch mit dem Anschluss der Spüle und die 150 Euro schrieb der Herr dann ohne Bedenken auf seine Rechnung. Na ja, Robert, Du musst es ja haben.
Hatte er nicht. Aber es wäre ja anders gar nicht gegangen, weil eben die Möbelleute es nicht gemacht hatten. Das war schon ein ganz toller Vertrag. Mit dem Auspacken seiner Umzugskisten war Robert für die nächsten Tage und Nächte voll beschäftigt, denn eine Hilfe konnte er auch hier wieder nicht erwarten.
Seine Schwester wohnte zwar ganz in der Nähe. Aber da sie berufstätig und gesundheitlich auch nicht so gut auf dem Posten war, blieb wieder einmal alles an ihm hängen. Tage lang standen seine Umzugskisten noch voll gefüllt auf dem Flur im Haus, nur den Keller hat er schneller mit seinen Utensilien füllen können. So sehr er auch auf das Tempo drückte, es blieben immer noch so viele Kisten übrig.
Wo sollte das denn nur noch hin?
Zum Schluss fand dann aber doch alles seinen Platz. Nur der Robert fand eine ganze Weile manche Sachen einfach nicht wieder.
Diese Situation kennt aber bestimmt ein jeder der einmal umgezogen ist. Das ist immer so und kann eine ganze Weile anhalten.
Weil er aber jetzt in einer großen Stadt wohnte waren manche Dinge von nun an sowieso ganz anders als er es bisher gewohnt war.
Vieles war wirklich viel schöner als auf seinem Bauernhof, besonders die vielen Geschäfte in seiner Nähe.
Da gab es alles was er auch nur zum Leben brauchte.
Gleich drei Supermärkte befanden sich in der Umgebung. Zwei Mini-Märkte der Vietnamesen, zwei Bäckereien, ein Reisebüro, eine Fleischerei, insgesamt auch noch 7 Restaurants und, und…
Es war alles so perfekt für ihn.
Sogar eine Arztpraxis war in seinem Haus und die Apotheke befand sich ebenfalls gleich neben an.
Selbst der Bus in die Stadt hielt fast vor seinem Haus und ein Laden für die Zeitungen und Zigaretten war ebenfalls direkt vor Ort.
Das war schon ein großes Glück für ihn. Wenn er nur an die Entfernungen in seinem damaligen Wohnort dachte, dass musste jetzt nicht mehr sein. Hier konnte er alles sehr schnell erreichen und eine Fahrt ins Zentrum der Elbestadt dauerte auch nur etwa 10 Minuten, welch eine positive Veränderung. Welch ein Glück!
Dass sich sein ehemaliges Gymnasium sich ebenfalls nur wenige hundert Meter von seiner Wohnung befand, das empfand Robert als besonders spannend. Sicherlich brauchte er nun nicht mehr zur Schule. Aber es war doch schön sie so nahe zu haben, nahe bei seinen Erinnerungen.
Sogar eine kleine Kneipe gab es auf einer Nachbarstraße, das Reck´s.
Das konnte auch nicht schaden und wenn ihm dann manchmal die Decke auf den Kopf fiel und er unbedingt wieder unter Menschen musste, dann war es gut das es sie gab.
Was ihm hier aber fehlte war der weite freie Blick aus dem Fenster seiner Wohnung. Hier war ehemals ein Park mit vielen alten Bäumen und dem Ballhaus: Westendschlösschen, gewesen und die Erbauer der neuen Wohnhäuser hatten soweit wie möglich den alten Baumbestand auch erhalten. Aber es war doch anders als Robert es von früher her gewohnt war.An der Mosel konnte er immer sehr weit blicken und die Wanderung der Wolken verfolgen, die Sonnenuntergänge bewundern.
Das ging nun hier nicht mehr.
Mehrere schöne Linden standen genau vor Roberts Balkon und so schön sie auch waren, sie nahmen ihm etwas das Licht und einen freien Blick hatte er damit leider gar nicht.
Sicherlich waren sie schön. Besonders in den Tagen des Herbstes wenn sich ihre Blätter färbten, oder an den ersten warmen Tagen im neuen Jahr, wenn sie wieder neu erblühten.
Dann war es für Robert sehr schön dies alles zu sehen, es war sogar richtig schön.
Aber ansonsten war hier eben eine richtig große Stadt mit vielen Häusern, Geschäften und den alten Bauten aus den Jahrhunderten.
Das ist in vielen Großstädten so, nicht nur hier an der Elbe.
Zum Glück befinden sich in der Sachsenmetropole aber dennoch viele Plätze wo die wunderbare Natur noch sein darf.
In der Innenstadt gibt es den „Großen Garten“, mehrere Parks gibt es und die Dresdener Heide ist auch nicht unerreichbar für die Interessierten. Hier ist es wirklich schön und Robert fühlte wieder zu Hause.
Er war wieder angekommen im „ Dorheeme“!