Читать книгу Die Wirkung der Körperbezogenen Achtsamkeitsübungen "KAiN" auf die Emotionsregulation bei Mädchen psychisch kranker Eltern - Bettina Isolde Schinharl - Страница 5

Vorwort Kausalität von Emotionsregulation und Selbstliebe

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Viele Menschen leiden unter psychischen Problemen, welche leider nicht sichtbar sind. Wenn Emotionen farbig wären oder Laute von sich geben würden, könnten wir sie besser wahrnehmen. Dabei können Emotionen genauso schmerzhaft sein wie eine körperliche Verletzung. Manche Menschen beschreiben emotionalen Schmerz als noch stärker als körperlichen. Psychisch belastete Menschen leiden häufig unter Ängsten, die in den verschiedensten Formen und Schweregraden in uns schlummern und auftauchen können. Angst ist ein uns angeborener Instinkt, durch den wir unser Leben retten können. Leider haben wir manchmal nicht genügend Kompetenzen und Hilfestellungen, die Ängste zu kontrollieren und im Zaum zu halten. Ich habe in meinem bisherigen Leben verschiedene Erfahrungen hinsichtlich Angst, psychischen Störungen, deren Folgen und möglichen Interventionen machen können, mit denen ich noch heute in meinem Alltag zu tun habe. Selbst habe ich die Angst schon sehr früh kennengelernt und habe mich auch mit deren Übertragung auseinandergesetzt. Meine Grenzen erforschte ich in alle Richtungen. Mit der Zeit lernte ich die Macht des Wissens und deren Wirkung an mir selbst kennen. Ich spürte einen unersättlichen Forscherdrang und den dringenden Bedarf, mich selbst kontrollieren zu können. Darüber hinaus spürte ich das Bedürfnis, mein Wissen weiterzugeben und Impulse setzen zu dürfen.

Fortan forschte ich täglich privat sowie in meinem Berufsfeld. Ich sehe meinen Beruf als Berufung und lerne während meiner langjährigen „Odyssee“ unter anderem auch die verschiedensten Formen von Angst und psychischen Erkrankungen kennen. Die Menschen, mit denen ich arbeite sind unterschiedlich in Alter, Geschlecht und Wesen. Sie haben unterschiedliche Gene, individuelle Biografien, verschiedene soziale Netzwerke und spezielle Ressourcen.

Auch Vorerkrankungen sollten berücksichtigt werden. Ich forsche fernab von dem Gedanken, Ängste und psychische Störungen hätten etwas mit Intelligenz zu tun.

Das Gegenteil beweist sich in meinem Leben täglich, besonders hochintelligente Menschen können zu den Betroffenen gehören. Unter Anbetracht der systemischen Haltung, die ich mir im Laufe meines Lebens angeeignet habe, ist ein Mensch mit psychischen Problemen, egal wie sehr sich diese verfestigt und verinnerlicht haben, immer in irgendeiner Weise heilungsfähig und keineswegs seinem Schicksal ausgeliefert. Er benötigt nur die Impulse dafür. Jeder Mensch hat die Fähigkeit, sich selbst zu heilen und zu helfen, auch wenn es jetzt sehr einfach klingt. Wichtig ist es, die Ursache zu finden, denn nichts geschieht ohne Grund.

Über diese Erkenntnis kam ich zu den verschiedensten Methoden, die unangenehmen Emotionen in den Griff zu bekommen.

Dabei unterscheide ich klar die nötigen und die unnötigen unangenehmen Emotionen. Am Wichtigsten erschien mir im Rückblick auf die eigene Studie die selbstständige Regulation des körpereigenen Rhythmus. Diese gelingt mir über Achtsamkeitsübungen, besonders unter Einbezug der Energien der Natur. Wir sind natürliche Wesen und stark mit unserer Erde verbunden, allein schon durch die Schwerkraft.

Der „Emotionscocktail“ Angst bringt den Menschen in seinem gesamten System aus dem körpereigenen Rhythmus. Ich möchte Menschen Impulse geben, ihre eigenen Bedürfnisse und den eigenen Rhythmus des Körpers wahrzunehmen und dabei systemisch vorzugehen. Es geht darum, diesen Rhythmus spüren zu können und zu lernen, wie man ihn beeinflusst und kontrollierbar machen kann, um wieder mehr Wohlbefinden zu erlangen. Dies ist der Weg zum Wohlbefinden durch die eigene Kraft, ohne von etwas oder jemandem abhängig zu sein.

Ich möchte den Menschen die Angst vor der Angst nehmen, um locker zu bleiben und heilen zu können. Besonders möchte ich allen Menschen zeigen, dass unsere Verschiedenheit wunderbar ist und genau richtig für unser gesamtes System. Wir ergeben zusammen ein Ganzes, und mit Hilfe unserer Schicksalsgesetze leben wir in Symbiose mit der Natur. Diese Erkenntnis hatten bereits die berühmten Physiker unserer Geschichte.

Es ist mir wichtig, mit meinem Konzept eine Möglichkeit vorzustellen, die wenig braucht und von nichts und niemanden abhängig ist.

Mein Thema in diesem Buch ist die Emotionsregulation bei Mädchen mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und psychisch kranken Eltern durch Körperbezogene Achtsamkeitsübungen in der Natur. Die Frage, die ich mir stelle, lautet:

Wie wirken Körperbezogene Achtsamkeitsübungen auf die Emotionsregulation bei Mädchen mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, deren Eltern psychisch krank sind?

In den vergangenen Jahren konnte ich meine Studie überwiegend an Mädchen mit geistiger Behinderung durchführen. Der Bezug zur Natur wurde mir in die Wiege gelegt, daher arbeite ich viel mit den Energien der Natur. Diese Kombination aus Achtsamkeit und Selbstliebe unter Einbezug der Energien der Natur macht es zum spannendsten Thema, mit dem ich mich je beschäftigt habe, und zu meiner Lebensaufgabe.

In meinem Buch erläutere ich psychische Störungen mit dem Schwerpunkt Angst sowie deren Auswirkungen und Interventionsmöglichkeiten.

Ich beschreibe den Weg über die Selbstliebe zur Emotionsregulation und stelle den Fall Pia vor, eines Mädchens, das ich mit heilpädagogischem und systemischem Blick begleitet habe.

Mein Ziel besteht darin, zu vermitteln, wie wir über Selbstliebe zur Selbstheilung und somit auch zur Emotionsregulation gelangen können, ohne von anderen Menschen oder Hilfe von außen abhängig zu sein.

Eine achtsame und wertvolle Möglichkeit sich selbst zu heilen ist es auch, für alle lehrreichen Begegnungen Dankbarkeit zu zeigen, auch wenn sie im ersten Moment nicht sehr lehrreich erscheinen. Ich danke allen meinen Begegnungen, die mich bei meinem Thema und auf meinem Weg weitergebracht haben.

In folgender Arbeit verwende ich die Abkürzung KAiN, die für den Methodenmix Körperbezogene Achtsamkeitsübungen in der Natur steht. KAiN ist ein von mir abgekürzter und eingeführter Name und keine offizielle Methode.

Ich beschäftige mich besonders mit dem Thema Angst, da diese bei den betroffenen Familien meist das „Corpus Delicti“ ist. Für mich stellt die Angst den „Transmitter“ der Probleme dar und ist somit für die Betroffenen und deren Familie ein brennendes Anliegen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der vorliegenden Arbeit auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet.

Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beide Geschlechter.

Stets auf der Suche nach dem guten Grund,

Bettina Isolde Schinharl

Postmünster, 18.11.2021

Die Wirkung der Körperbezogenen Achtsamkeitsübungen

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